Sound/Praxis
Trocken angespielt bietet die Music Man Silhouette Special Mirror Edition bereits ein sehr ausgewogenes Frequenzspektrum mit einer sehr schönen Höhenentfaltung und einem kräftigen Sustain. Trotz der relativ hohen Saitenlage lässt sich der Hals einfach bespielen, und der Korpus schmiegt sich dank seiner Fräsung auf der Rückseite gut an den Körper an. Hinzu kommt das leichte Gewicht der Gitarre und das damit verbundene einfache Handling am Gurt. Kopflastigkeit ist kein Thema bei der Silhouette, eher kommt man auf den Gedanken, es handele sich hier um eine 3/4-Gitarre, so zierlich wirkt das Instrument am Körper. Dank des großzügig gefrästen Cutaways im Body lassen sich die zweiundzwanzig Bünde mühelos erreichen, es sind auf dem gesamten Griffbrett weder Deadspots noch Schnarrer oder andere Unsauberkeiten jeglicher Art auszumachen.
Bei der elektrischen Abnahme zeigt sich, dass die DiMarzio-Pickups wunderbar mit dem Grundsound der Gitarre harmonieren. Abgesehen davon, dass die Brummunterdrückung einen perfekten Job macht, bietet die Silhouette Special mit dieser Pickup-Konfiguration auch ein Höchstmaß an Flexibilität. So lassen sich mühelos glasklare und wunderbar höhenreiche Cleansounds, wie auch verzerrte Sounds in allen Facetten aus diesem Brett herauskitzeln. Und das ganz ohne Brummen oder sonstige Nebengeräusche. Der Sound ist stets dynamisch, reich an Präsenzen und frei von unerwünschten Artefakten.
Als einziges Minus kann man der Music Man Silhouette Special Mirror Edition in der Praxis nur das nicht unterfräste Vibrato-System vorwerfen. Einen Akkord weich mit Vibrato beim Ausklingen unterstützen geht so nicht – und nur „Dive-Bombs“ auf so einer Gitarre spielen erst recht nicht! Zumal die Stimmstabilität bei solch exzessivem Gebrauch nicht mehr gegeben ist. Aber dafür ist dieses System auch nun mal nicht gemacht.