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Test: Novation FLkey MINI und FLkey 37 MIDI-Controller-Keyboards

Zwei Controller für FL Studio zugeschnitten

8. Juni 2022

Novation bringt mit den Novation FLkey MINI und dem Novation FLkey 37 zwei neue Controller-Keyboards mit 25 und 37 Tasten auf den Markt. Das herausstellende Merkmal ist die Integration in die DAW-Software FL Studio von Image-Line (Software nicht enthalten). Die Novation FLkeys sind nach dem Akai Fire damit die zweiten Produktlinie, die speziell auf FL Studio abgestimmt sind . Leider wurde das Akai Fire-Projekt aber nie zu Ende geführt, so dass Novation hier eine echte Chancen auf eine Poleposition hat. Wie sich die Novation FLkeys bei FL Studio anstellen und ob die Controller auch außerhalb von FL Studio sinnvoll sind, spüren wir im Test nach.

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Auspacken der Keyboards

Novation FLkey MINI und Novation FLkey 37 kommen beide in Plastikschutzhülle und einer einfachen Umverpackung aus Karton. Darin befindet sich neben der Hardware nur noch ein 1,5 m langes USB-Kabel und ein Beipackzettel mit Sicherheitshinweisen.

Alles andere, von den USB-Treibern für Windows bis zum Google-Übesetzten PDF-Handbuch in 25 Sprachen – nur das englischsprachige ist von Menschen geschrieben – ist auf der Support-Internetseite von Novation zu finden.

Novation FLkey MINI – Spezifikationen

Novation FLkey Mini

Das Novation FLkey MINI ist ein Keyboardcontroller mit 25 anschlagsdynamischen, ungewichteten Minitasten ohne Aftertouch, acht Potentiometern mit 10 mm Durchmesser, 16 drucksensitiven RGB-Finger-Pads (17 x17 mm), 10 Tasten und zwei induktiven Touch-Strips anstelle von Pitch- und Mod-Wheel.

Novation FLkey 37 FLkey Mini

Die Tasten haben einem maximalen Hub von 7 mm eine Breite von 19 mm bei den weißen und 9 mm bei den schwarzen Tasten, die alle doch einen guten konstanten Spielwiderstand haben. Die Tasten haben etwas zu viel Spiel beim Bedienen, obwohl der Abstand zwischen ihnen kaum mehr als 1 mm ist. Das erzeugt ein unangenehm eierndes und schwammiges Spielgefühl auf der Miniklaviatur und fühlt sich selbst für meine mittlere Handgröße viel zu klein an.

Zwischen der hier gebotenen Qualität und z. B. zu einem Novation Impulse 25 oder einem Novation SL 25 MKII, aber auch anderen aktuellen 25-Tasten-Keyboards um 160 Euro, liegen Welten. Auch ein Nektar Impact LX25+ wäre vom Spielgefühl her die bessere Wahl und generell für ein Mini-Keyboard empfinde ich das Spielgefühl beim Novation FLkey MINI eher am unteren Ende der Skala. Wer mit der Klaviatur etwas Expressiveres hinbekommt als „Noten auslösen“, vor denen ziehe ich meinen Hut.

Novation FLkey Mini

Die anschlagsdynamischen Gummipads und sauber laufenden, Potis mit angenehmem Drehwiederstand hinterlassen dagegen einen deutlich wertigen und besseren Eindruck. Hier wackelt oder eiert nichts. Dennoch würde Encoder hier auch, wie allen Software-Controllern, deutlich sinnvoller sein.

Die Abmessungen des Gehäuses betragen ca. 33 x 17 x 3,5 cm, wobei die Potis nochmal ca, 1 cm von der Oberfläche abstehen. Mit einem Gewicht von ca. 710 g gehört das Novation FLkey MINI zu der sehr leichten Sorte. Dennoch steht es dank der sechs nicht abfärbenden Gummifüße so sicher auf dem Tisch, wie es physikalisch möglich ist.

An Schnittstellen gibt es eine USB-B-Buchse für die Stromversorgung und MIDI-Port zum USB-Host, einen MIDI-TRS-Ausgang in Form einer 3,5 mm Klinkenbuchse (MIDI-Standardbelegung, der Adapter auf MIDI-DIN wird nicht mitgeliefert!) einen 6,3 mm Eingang für ein Sustain-Pedal und ein Öffnung für ein Kensington-Schloss.

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FLkey Mini Rückseite

Noch ein Anmerkung zu den USB-Buchsen, die sitzen bei beiden zum Test geliehenen Geräten nicht 100 % zentriert zu den Gehäuseaussparungen, sondern verkanten den USB-Stecker minimal. Ob das auf lange Zeit ein Problem darstellt, muss sich noch herausstellen.

Eine Software-Dreingabe wie. z. B. FL Studio beim Akai Fire gibt es beim Novation FLkey MINI nicht.

Novation FLkey 37 Spezifikationen

Novation FLkey 37 Front

Das Novation FLkey 37 bietet, wie der Name verrät, 37 anschlagsdynamische „Synth-Action“-Tasten ohne Aftertouch. Synth-Action-Tasten sind eine Kategorie „unter“ den halbgewichteten Klaviaturen (zumindest preislich) wie der Novation Impulse-Serie und bieten einen merklichen Aftertouch-Schwelle und ca. 23 mm breite weiße Tasten. Die schwarzen Tasten sind 12 mm breit. Der Tastenhub beträgt 12 mm. Also eine normale Full-Size-Klaviatur, die sich deutlich angenehmer spielt als die Minitasten des Novation FLkey MINI. Vom Spielgefühl her, subjektiv sogar besser als beim SL MK2. Der Tastenspielwiderstand ist eher hoch, dafür aber auch die Rückschnellgeschwindigkeit, so dass auch Fingerdrumming kein Problem sein sollte und ein sicheres und differenziertes Spielen erlaubt.

Novation FLkey 37 Potis und Pads

Dazu gesellen sich acht Potentiometer mit 12 mm Durchmesser, 16 drucksensitive und Aftertouch-fähige RGB-Finger-Pads (20 x 20 mm), 22 Tasten, alles in einer größeren Ausführung als beim Novation FLkey MINI, sowie klassiche Pitch- und Mod-Wheels und ein 16 Zeichen x 2 Zeilen LCD-Anzeige.

Das Gehäuse hat die Abmessungen von ca. 55,5 x 25,5 x 9,5 cm, wobei die Potis und die Wheels nochmal ca. 13 mm von der Oberfläche abstehen. Alles sauber verarbeitet. Das Gewicht ist mit ca. 2,2 kg dennoch auf der leichten Seite.

Novation FLkey 37 Transport

An Anschlüssen gibt es die USB-B-Buchse für Stromversorgung und MIDI-Port zum USB-Host, einen MIDI-DIN-Ausgang, die Klinkenbuchse für das Sustain-Pedal und das Kensington-Schloss.

Die Bauart scheint, bis auf die Klaviaturen, bei Novation FLkey MINI und Novation FLkey 37 qualitativ identisch zu sein. An der Plastikqualität des Gehäuses ist jedenfalls bei beiden Keyboards nichts auszusetzen, hier verbiegt sich nichts beim Bedienen.

Novation FLkey 37 Wheels

Mit den Oktaven-Tasten lässt sich die Tonlage um +/- 4 Oktvaten verschieben.

Aber auch das Novation FLkey 37 hat keinen leichten Einsteig, muss es sich doch in seiner Preisklasse schon mit den 49-Tasten Keyboards allgemein und der Konkurrenz Impuls 49 und LaunchKey 49 aus eigenem Hause vergleichen lassen.

Novation FLkey 37 Rückseite

Software-Dreingaben gibt es auch hier keine und FL Studio muss selbständig mitgebracht werden.

Novation FLkey und FL Studio – Voraussetzungen

Um die Vorteile der Novation FLkey Keyboards ausschöpfen zu können, bedarf es der Image-Line FL Studio DAW-Software für MacOS oder Windows ab Version 20.9.2.x. Da alle Updates lebenslang kostenlos sind, also kein Thema. Es werden selbstverständlich alle vier Editionen von FL Studio (Fruty, Producer, Signature und All-Plugins) unterstützt. Die Unterschiede zwischen den Versionen werden auf der Homepage von Image-Line ausgiebig aufgelistet.

Ich selbst besitze die „neue“ All-Plugins-Edition und nutze sie auch privat, deshalb noch dazu eine eine Bemerkung: Die All-Plugins-Edition beinhaltet inzwischen nicht mehr alle Klangerzeuger und Effekte als extra VSTs. Das All-Plugins-Gesamtpaket beinhaltet „nur noch“ alle Instrumente und Effekte von Image-Line als interne Plug-ins in FL Studio. Dafür wurde aber auch der Preis der All-Plugins-Edition fast halbiert, von 888,- Euro auf 499,- Euro (ohne lokale Mehrwersteuer) und FL Studio kann selbst als VST und AU-Plug-in in anderen DAWs instanziiert werden. Möchte man die verschiedenen einzelnen Klangerzeuger und Effekte direkt als VST/AU-Plug-ins in anderen DAWs einsetzen, kostet das extra. Image-Line erlaubt auch das Upgraden von einer FL-Version zu einer größeren für den entsprechenden Differenzbetrag. Es kostet also nicht mehr, wenn man klein anfängt.

FL Studio Preise

Zur Aktivierung von FL Studio wird ein kostenloses Konto bei Image-Line benötigt. Es wird zwar die Möglichkeit zur Offline-Aktivierung per Lizenzdatei geboten, aber Image-Line navigiert seine Kunden schon sehr dazu FL Studio einfach online per Konto-Login zu Aktivieren, was auch schnell und einfach ist.

Die Offline-Autorisation benötigt inzwischen eine Computer-Identifikationsdatei (die von FL Studio generiert wird) von dem Computer auf dem die Software installiert werden soll und mit der die Lizenzdatei signiert wird. In beiden Fällen bedarf die Software danach keiner Internetverbindung oder Aktivierung mehr, zumindest nicht bis zum nächsten größeren Update der Software.

Eine FL Studio-Lizenz kann auf mehreren Computern aktiviert werden, solange Lizenz und Computer derselben Person gehören und nur von ihr benutzt werden. Image-Line machen da keine genauen Angaben, aber vier bis fünf Rechner gleichzeitig scheinen durchaus drin zu sein.

Interessenten können FL Studio im Demomodus beliebig lange im Vollumfang kostenlos testen. Die einzige technische Limitierung ist, dass Projekte nicht gespeichert werden können, geladen aber schon.

Novation FLkey und FL Studio – anschließen

Novation FLkey 37 FLkey Mini

Um die Keyboards in Betrieb zu nehmen, müssen sie lediglich an den Computer angeschlossen werden. Da die Keyboards USB-klassenkompatibel sind, sind unter MacOS keine weiteren Treiber notwendig. Für Windows steht ein USB-Treiber zum Download bereit.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Manuelle Installation

Bei der manuellen Installation in FL Studio muss bei den MIDI-Voreinstellungen das FLkey-Keyboard ausgewählt werden und sichergestellt sein, dass für bei MIDI-Ports „Novation FLkey MIDI Out“ und „Novation FLkey DAW Out“ (MIDIOUT2 unter Windows) je verschiedene MIDI-Portnummern eingetragen sind. Danach aus dem Aufklappmenü „Controller type“ die gleichnamigen Scripte auswählen. Bei den MIDI-Ausgängen sollte noch die Optionen „Send Master Sync“ und „Pick Up (take over mode) aktiviert werden und fertig.

Novation FLkey 37 FLkey Mini manuelle Scriptauswahl

Beim Anschließen der Novation FLkeys meldet sich nicht nur das Keyboard, sondern auch ein 143 KByte großer Massenspeicher mit einer Weblog-Datei an, die zur Registrierungsseite von Novation führt, bzw. zum Novation-Konto und zur Nutzung von Components, dem Online-Verwaltungsdienst für eigentlich alle Produkte von Novation, die seit dem originalen Novation Circuit im Jahr 2016 eingeführt wurden. Components wird bei den Novation FLkeys zur Verwaltung der Custom-Controller Zuweisung benötigt. Dazu später mehr. Allerdings kann die Registrierung auch komplett übersprungen werden und man gelangt zu den Online-Tutorial-Videos.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Webloc

Novation FLkey und FL Studio – Bedienung

Der Pad-Modus ist für das Einstellen der Betriebsart zuständig. Dabei bewirkt ein Halten des SHIFT-Tasters nur eine momentanes Umschalten in diesen Modus, während ein Doppeldrücken permanent in diesen Modus schaltet, wobei Letzteres jetzt weniger sinnvoll erscheint, da der Pad-Modus nur zum Auswählen der Modi gedacht ist. Zum Spielen muss der Modus wieder verlassen werden.

Channel-Rack-Pad-Modus:

Die Spuren des Channel-Racks sind in 16er Bänke unterteilt und entsprechend den RGB-Pads auf dem Controller zugeordnet.

Allerdings muss man sich daran gewöhnen, dass hier die Spurenzuordnung zweireihig „rückwärts“ angegeordnet und unten links anfängt. Mit den Tasten „Channel-Rack Auf/ Ab“ wird dann in Achterschritten weitergeschaltet. Das liegt daran, dass die FLkeys nur acht Potis haben, zu denen wir gleich kommen. Die ausgewählten Tracks werden in der DAW rot umrandet dargestellt.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Pad-Mode MIxer

Sehr schön ist, dass die Farbgebung der Rack-Tracks auch von RGB-Pads übernommen wird, auch wenn diese eine deutlich geringere Farbvarianz darstellen können. Mit der Unterscheidung zwischen Zinoberrot und Kaminrot sind die Pads überfordert. Beim Novation FLkey 37 werden auch die Spurenamen und evtl. Parameternamen und -werte angezeigt.

Nach Verlassen der Pad-Modusansicht lassen sich mit den Preset-Tasten auch gleich die Klang-Presets des aktuell ausgewählten Instruments durchschalten. Mit dem Aufnahme-Taster an der Transportkontrolle am Keyboard lassen sich Sequenzen live aufnehmen.

An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass sich die Loop-Aufnahmefunktion nicht vom Keyboard steuern lässt. Das geht nur in FL Studio, was recht schade ist.

Instrumenten-Pad:

In diesem Modus lassen sich Sequenzen auch über die Pads einspielen, zusätzlich zur Klaviatur. Die Pads werden dabei instrumentenspezifisch belegt. Zusätzlich kann über den des Scale-Tasters, die voreingestellte Tonartenfilterung aktiviert werden.

Pot-Modus

Der Pot-Modus wird immer gleichzeitig mit dem Pad-Modus aktiviert.

Im Pot-Mode werden für die acht Potis diverse Zuweisungen aktiviert, die über oberen sechs Pads ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen:

Novation FLkey 37 FLkey Mini Pot-Mode

Plugin: Es können acht vorausgewählte Parameter des Plugins auf der aktuellen Spur manipuliert werden.

Mixer Volume: Regelt die separate Lautstärke für acht Kanäle im Mixer-Fenster.

Mixer Pan: Regelt für acht Kanäle separate das Panorama im Mixer-Fenster

Channel-Volume: Regelt die separate Lautstärke für acht Kanäle im Channel-Rack-Fenster

Channel-Pan: Regelt für acht Kanäle separat das Panorama im Channel-Rack-Fenster

Der Unterschied, in der etwas eigenen Nomenklatur von FL Studio ist, dass die Channel-Rack-Regler die Eingangsregulierung darstellen (Pre-Processing-Fader), während die Mixerregler entsprechend die Ausgangsregulierung bestimmen (Post-Processing-Fader). Natürlich lassen sich auch hier die Kanäle in Achtergruppen umschalten.

Custom-Modus: Hier lassen sich beliebige Parameter auch über Spuren und Instrumente hinweg den acht Potis zuweisen. Dazu einfach im Sekundärmenü eines Parameters die Option „Link to Controller“ auswählen und ein (1) Poti bewegen, wie üblich beim MIDI-Learn. Für Multipararameter-Controller muss allerdings mit der Patcher Control Surface-Plug-in getrickst werden. Die Zuweisung wird dann mit dem Projekt gespeichert. Die MIDI-Zuweisungen im Custom-Modus lassen sich aber auch mit Novation Components bearbeiten.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Pot-Mode Link to Controller

Sequencer-Pad

Novation FLkey 37 FLkey Mini Pot-Mode Graph Editor

In diesem Modus wird kann der Channel-Rack-Step-Sequencer über die 16 Pads programmiert werden. Das ist praktisch, um z. B. Rhythmen zu erstellen. Mit den Page-Tasten wird Sequenz im Channel-Rack um 16 Schritte vor- oder zurück geschaltet. In diesem Modus wird erstmal auf einem voreingestellten Notenwert (C-5) programmiert. Die Werte eines Steps können nachträglich mit Halten eines Step-Pads plus den acht Potis (Tonhöhe, Velocity, Release-Velocity, Fine-Pitch, Pan, MOD-X, MOD-Y und Shift) im Channel-Rack-Graph-Editor verändert werden. Hier ist zu beachten, dass die Schrittfolge der Pads „normal vorwärts“ oben rechts beginnt. Die aktiven Schritte, werden dabei natürlich mit leuchteten Pads angezeigt.

Scale Chord

Im Tonartenakkordmodus werden über die Pads vordefinierte Akkorde ausgewählt die über drei Seiten verteilt sind und mit den PAGE-Tastern umgeschaltet werden. Dabei sind einige Pads heller als andere, um die Grundnotenposition anzuzeigen. Die zwei Pad-Reihen bieten dabei „ansteigend“ auf den Seiten eine Auswahl an Dreiklängen, Septakkorden (7th) und Nonenakkorden (9th).

User Chord

Im Nutzermodus können einem gehaltenen Pad bis zu sechs frei über die Klaviatur einspielbare Noten zugewiesen werden und mit den Page-Tasten in Seminoten transponiert werden.

Custom-Modus

In Nutzermodus können den Pads beliebige Parameter zugewiesen werden.

Navigation Mode „…“-Taste:

Im Navigationsmodus werden vier Pads als Cursor-Tasten plus Bestätigungstaste benutzt, um z. B. durch Sample- oder Preset-Listen in FL Studio zu navigieren.

Scale Mode:

Im Tonartenmodus akzeptiert das Keyboard nur noch Eingaben, die für die ausgewählte Tonart definiert sind. Mit Shift+Scale kann die Tonart, d. h. der Grundton über die Klaviatur ausgewählt werden.

FLkey 37 Geräteeinstellungen

In den Voreinstellungen lassen sich die separaten MIDI-Kanäle für Noten-, Akkord- und Drum-Modi einstellen sowie Ansprechkurven für die Anschlagsstärke von Tasten und Pads und deren Aftertouch-Verhalten, LCD-Helligkeit und noch ein paar andere Einstellungen vornehmen, die auch im Gerät gespeichert werden.

Ein paar andere erwähnenswerte Tasten sind die Undo/Redo-Tasten, die in FL Studio leider nicht selektiv ist, um Arbeitsschritte zurücknehmen oder wieder herzustellen. Auch der Score-Log soll nicht unerwähnt bleiben, denn mit ihm lassen sich die gespielten Noten der letzten 5 Minuten in ein neues Pattern kopieren und ersetzt damit die Funktion „Dumb Score Log to Selected Pattern“ aus dem Tools-Menü.

Novation Components – Geräteverwaltung

Novation FLkey 37 FLkey Mini Components

Für den Benutzung von Components wird ein Browser mit Web-MIDI-Unterstützung benötigt. Das sind derzeit Google Chrome 43+ und Microsoft Edge 101+. Beide Browser gibt es für MacOS und Windows. Safari und Opera haben in der Vergangenheit mal Web-MIDI unterstützt, aber in aktuelleren Versionen nicht mehr.

Components ist in erster Linie ein Online-Service von Novation, der sich auch ohne Geräteregistierung / Konto-Login nutzen lässt. Es gibt auch eine Offline-Version von Components, die aber erst nach Registierung zur Verfügung steht.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Components2

Mit dem Components-Service lassen sich hier bei den Novation FLkeys die MIDI-Zuweisungen Potis und Pads und des Sustain-Pedals im Custom-Modus bearbeiten und dauerhaft in den Keyboards speichern, laden und Presets anlegen und verwalten und ggf. Firmware-Updates aufspielen. Für das Novation FLkey 37 gibt es sogar eine Kalibrierung für die Wheels.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Components Modi

Es wäre noch spannend gewesen, wenn auch die Akkorde über Components hätten definiert werden können. So bleibt das Ganze doch recht rudimentär.

Novation FLkey 37 FLkey Mini Components Pad-Mode

 

Novation FLkey 37 FLkey Mini Components Pot-Mode

Unterschied zwischen FLkey MINI und FLkey 37

ovation FLkey 37 FLkey Mini

Nun ist es aber nicht so, als wäre das FL Key MINI nur eine kleine Version des FLkey 37. Wie man sieht, wurden bei den Pads die Akkord-Modi komplett gestrichen, so lässt sich auch im Handbuch keine Silbe darüber finden und etliche Funktionen sind nur mit der Shift-Taste zu erreichen, wie z. B. Preset-Durchwahl, die nurn mit Shift+Oktave +/- vonstatten geht und einiges wurde auf die Klaviatur ausgelagert, wie der Tonartenmodus, der auch nur vier statt der acht Tonarten des FLkey 37 bietet. Auch die Transportkontrolle und das Score-Log wuren beim FLkey MINI gekürzt.

Im Pad-Modus biietet das FLkey MINI nur Channel-Rack, Instrument, Sequencer und Custom und im Pot-Modus nur Plug-in, Mixerlautstärke und -panorama sowie Custom.

 

ovation FLkey 37 (OBEN) FLkey Mini (UNTEN) Unterschiede

Sind die Novation FLkeys auch ohne FL Studio nutzbar?

Die beiden Controller Novation Novation FLkey MINI und Novation FLkey 37 senden, soweit ich festellen konnte, nur normale MIDI-Controller-Daten und -noten. Noch nicht mal SysEx-Übertragungen konnte ich finden, von proprietären Handshakes, wie es bei einigen Controllern für Ableton Live der Fall ist, auch keine Spur.

Novation FLkey 37 FLkey Mini 4368

Die Anbindung der beiden Keyboards an FL Studio erfolgt sympathischerweise nur über interne Skripte in der DAW. Von daher können die Keyboards auch anderweitig eingesetzt werden.

An an einem iPad mit Lightning-Anschluss waren die FLkeys mit zusätzlicher Stromversorgung über USB-Hub oder USB3-Kamera-Adapter mit nutzbar.

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Fazit

Die Integration in FL Studio ist in der Tat ein relevanter Kaufgrund für Novation Novation FLkey MINI und Novation Novation FLkey 37 und reduzieren beim Einpielen die Arbeit mit Maus und Tastatur deutlich. Dass die beiden Keyboards dabei nur unspektakuläre MIDI-Controller-Daten verarbeiten, macht sie sehr sympathisch und können daher auch ohne FL Studio verwendet werden. Bleibt die Frage, ob es tatsächlich eines FL-gebrandeten Keyboards bedürft hätte.

Wer nur ein 25-Tasten-Keyboard braucht und keine Integration in FL Studio, sollte eher anderweitig suchen, da gibt es für deutlich Besseres, auch für mitunter weniger Geld. Wirklich schade, dass Novation beim Novation FLkey MINI so sehr auf den „Mobilfaktor“ fixiert war und etliche Funktionen gegenüber dem FLkey 37 schlechter erreichbar sind oder ganz fehlen. Dass kein  TRS-DIN-MIDI-Adapter begelegt ist, tut sein Übriges zur Abwertung. Ein Novation FLkey 25, gerne mit Touch-Strips, wäre sicher der Sweetspot für die meisten gewesen.

Für die aufgerufenen Preise geht die Bauqualität von Novation Novation FLkey MINI und Novation Novation FLkey 37 in Ordnung für den gedachten Einsatz im Studio, aber wer nicht von überbordenden Budget- oder Platzproblem gequält wird, sollte unbedingt zum Novation Novation FLkey 37 greifen, allein schon wegen der sehr viel besseren Klaviatur, die einen ungleich höheren Spielspaß bietet, dem sehr hilfreichen LCD und dem größeren bzw. besser erreichbaren Funktionsumfang.

Plus

  • gute Pads & Potis
  • FLkey 37-Klaviatur sehr gut spielbar

Minus

  • USB-Buchsen nicht ganz passgenau zur Gehäuseaussparung
  • FLkey MINI: Keyboard nur magerer Spielspaß
  • FLkey MINI: kein MIDI-TRS auf MIDI-DIN-Adapter dabei

Preis

  • FLkey MINI: 109,- Euro
  • FLkey 37: 229,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    HI xmario,

    da von der Redaktion beschlossen wurde FL Studio generell mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, werden sowohl Lob als auch Schatten in der ein oder anderen Form aufgegriffen werden.

    Aber ich denke das Problem beim Akai Fire liegt nicht nur bei Image-Line sondern auch bei Akai, die einfach nur die Hardware geliefert und es damit haben gut sein lassen.

    Leider müssen wir die Testgeräte zurückgeben, womit persönliche Langzeiterfahungen halt oft wegfallen.

    greetz,
    Markus :)

    PS: in dem Zeitraum zwischen Testlegung und Veröffentlichung haben IL offensichtlich auch die Preise für alle Version um 10 Euro angehoben. Die neuen Preise wurde im Test angepasst.

  2. Profilbild
    HorstBlond

    danke für den Test. Ich würde es gerne sehen, wenn Novation (allgemein die Hersteller) Hardware- und Software-Entwicklung mehr voneinander trennen würden. Controller dieser Art gibt es viele, aber die Integrationen in DAWs hakt immer irgendwie – warum einen spezialisierten FL-Controller, wenn die Hardware austauschbar wäre? Ich würde mir wünschen, dass Novation sich auf die Software konzentriert, die Hardware ist doch gut. Aber bei meinem SL 61 Mk3 passiert Software-seits seit „Jahren“ nichts mehr. Dabei gäbe es viel zu tun. Und ja, ich verstehe, dass man kontinuiuerlichen Cashflow/Einkommen generieren muss. Aber dann entwickelt doch vlt mal ein Modell, dass man für neue Features zahlt. Das wäre mir viel lieber als (hallo Roland) einseitig vorteilhafte Abo-Modelle.

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