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Test & Interview: GS Music e7 Analogsynthesizer

Argentinische Klanggewalt mit Moog Anleihen

11. Oktober 2023

Das argentinische Start-up mit dem Gründerpaar Elena Epuin und Guido Salaya hat den ersten kommerziellen analogen Synthesizer aus Argentinien entwickelt. Ein weiteres Novum ist, dass der GS-Music e7 der erste 7-stimmige Synthesizer ist, den es je gab. Warum das so ist, lesen Sie im unten stehenden Interview mit dem Gründer, Entwickler und Geschäftsführer Guido Salaya.

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Ansonsten erscheinen die technischen Daten dieses als Desktop-Modul in verschiedenen Farbkombinationen vertriebenen Synthesizer ziemlich unspektakulär. So stellt sich die berechtigte Frage, welchen Mut muss man als neu gegründeter Nischenhersteller haben, einen einfach aufgebauten analogen Klangerzeuger mit subtraktiver Klangsynthese auf den Markt zu werfen und sodann mit etablierten Herstellern, wie Sequential, Moog, Arturia und Behringer in Konkurrenz zu treten, zumal Letzterer erst mit dem Pro-800 einen vollanalogen Desktop-Syntheszizer zum absoluten Kampfreis auf den Markt geworfen hat. Kann da der GS-Music e7 überhaupt bestehen? Das kann er sehr wohl und zwar mit Bravour! Lesen Sie, warum das so ist.

Der GS-Music e7 hat, als er Anfang 2022 auf den Markt kam, schon eine Fangemeinde von etablierten Künstlern und YouTube Stars erreicht, die auf dessen sehr warmen, fülligen und seidigen Klang schwören. Was macht den GS-Music e7 so spannend?

Haptik und Verarbeitung

Das Modul wirkt außerordentlich hochwertig verarbeitet. Das Gehäuse ist aus Stahlblech, umrahmt von geölten Echtholzseitenteilen, Die rückseitigen Anschlüsse sind verschraubt und die Regler sitzen bombenfest. Alle Taster haben einen angenehmen Druckpunkt. Sehr schön! Der Synthesizer erscheint wie eine gute und langfristige Wertanlage.

GS Music e7 Analogsynthesizer Seitlich

Kurz zu den Anschlüssen

Der GS-Music e7 verfügt über zahlreiche Anschlüsse. Neben dem üblichen MIDI-Trio und USB sind ein Audio-In für externe Signale und die CV-Anschlüsse vorgesehen.

  • MIDI In, Out, Thru
  • USB
  • Pitch CV,
  • Cutoff CV
  • Gain CV
  • Ext Input
  • Audio-Out (L/Mono),
  • Kopfhöreranschluss

GS Music e7 Analogsynthesizer Anschlüsse

Klangaufbau des GS-Music e7 Synthesizers

Der Klangaufbau ist schnell erzählt. Der 7-stimmige GS-Music e7 weist insgesamt 14 Oszillatoren auf. Die beiden VCOs generieren Dreieck-, Dreieckssägezahn, Sägezahn sowie wie Puls mit PWM. Ferner beherbergt die Mixersektion noch weißes Rauschen und je einen als Rechteckschwingung eine Oktave darunterliegende Suboszillatoren. Alles lässt sich stufenlos im Mixer mischen. Zudem gibt es (ein wirklich tolles Feature) einen externen Audioeingang, der ebenfalls stufenlos zugemischt werden kann. Der zweite Oszillator lässt sich zum ersten synchronisieren. Schneidende Sync-Leads unter Nutzung von Unison sind somit kein Problem.

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GS Music e7 Analogsynthesizer Oszillatoren

Das Signal geht sodann durch ein 24 dB/Okt. Tiefpass-Ladder-Filter mit Resonanz, die zur Selbstoszillation getrieben werden kann. Leider wird kein 12 dB Filtertyp angeboten. Das Filter dünnt mit zunehmender Resonanz aus und das Signal schwächt sich deutlich ab, was man als Nachteil ansehen kann, dies aber umgekehrt auch erlaubt, seichte und schwebende Flächensounds zu kreieren; wenn man so will, kann man damit ein Hochpassfilter imitieren.

Für Filter und Verstärker gibt es je einen ADSR-Hüllkurvengenerator, wobei die beiden Hüllkurven auch als Modulationsziele für verschiedene Quellen verwendet werden können.

GS Music e7 Analogsynthesizer Filter

Der GS-Music e7 verfügt über ganze drei LFOs, die alle erdenklichen Schwingungsformen erzeugen können, selbstverständlich auch Random, um saftiges Filterchaos zu produzieren. Wer frühe Rush Sounds à la The Camera Eye von Moving Pictures mag, ist hier richtig. Die Hüllkurven und LFOs werden digital erzeugt.

Zudem ist der GS-Music e7 Synthesizer vierfach multitimbral, was ebenfalls als eine Besonderheit gelten kann.

Die Effektabteilung des e7 Analogsynthesizers

Eine Besonderheit ist die Effektabteilung. Dort gibt es Chorus, Ensemble und Delay.

Das Delay ist brauchbar und auch gut einsetzbar. Weniger gefallen hat mir der digitale Chorus, wobei der Ensemble-Effekt recht schön klingt und String-Sounds aufwerten kann. Den Chorus sollte man nur zu einem sehr geringen Anteil einsetzen, dann passt der auch und kann hier und da den Klang verbessern.

Der GS-Music e7 in der Praxis

Die Bedienung geht leicht von der Hand und es bedarf nur ab und an eines Blickes in das DIN-A 5 große ca. 30-seitige Handbuch. Es gibt so gut wie kein Menü-Diving. Alle Funktionen sind über die Taster und Regler auf dem Bedienfeld direkt erreichbar. Weiß hinterlegte Doppelfunktionen erreicht man durch Drücken der Shift-Taste. Man darf nur nicht vergessen, die Shift-Taste nochmals zu betätigen, anderenfalls arbeitet man versehentlich weiter auf der zweiten Bedienebene.

Ungewöhnlich ist, dass die Oktav- und Halbtonstimmung auf der zweiten Ebene angeordnet sind, während Finetune auf der ersten Ebene erreichbar ist. Die Bedienoberfläche ist ansonsten komplett klassisch und ähnlich der Bauart US-amerikanischer Synthesizer aus den 70er- und 80er-Jahren. Vorbild war seinerzeit der Minimoog, der das Design fast aller nachkommenden analogen Synthesizer geprägt hat. Die Regler liegen von links nach rechts dem Signalfluss geordnet. Der Cutoff-Regler ist in der Mitte etwas größer positioniert. Der Abstand aller Regler ist ausreichend und die Größe derselben auch, so dass man Standard-Sounds wirklich in Minutenschnelle, wenn nicht sogar Sekundenschnelle eingestellt hat. Hilfreich hierbei ist das sehr kleine OLED-Display, das alle Veränderungen der Klangparameter in Echtzeit widerspiegelt, so dass man sich ständig gut zurechtfindet und auch weiß, was man tut. Allerdings sind die Angaben in der unteren Zeile des Displays nur mit Lesebrille erkennbar.

Gefühlt dürfte das eine 8 pt Schrift sein. Die Zuweisung der Modulationsquellen und Ziele erinnert an das Design eines Prophet-5 und ist intuitiv gewählt. Jeder, der sich mit subtraktiver Synthese auskennt, kann den GS-Music e7 blind bedienen. Ein kleiner Nachteil ist, dass der Tune-Regler auch doppelt belegt ist und man nur über Shift die Grobeinstellung des Tunings in Halbtonschritten vornehmen kann.

GS Music e7 Analogsynthesizer Oberfläche

Die Presets lassen sich über eine numerische Tastatur in 8er-Schritten wählen, wobei man bei Druck auf Bank ganz einfach die 512 Preset-DSpeicher über 8 Bänke und 8 Sub-Bänke aufrufen lassen. Bislang sind nur 64 Factory-Presets belegt, es gibt aber schon ein sehr gutes weiteres Soundset von 64 Patches auf der Homepage von GS-Music zum Download als Sysex-Datei. Selbst Sounds schrauben geht aber dank der intuitiven Bedienung ohnehin schnell von der Hand und macht auch sehr viel Spaß.

Klang- und Schrauberlebnis

Zunächst bin ich erst einmal die Presets durch, um einen ersten Eindruck vom Klang des GS-Music e7 zu erhalten. Als ersten Sound werde ich von einem voluminösem ultrafetten und butterweichen Monsterpad begrüßt, dessen zweiter Oszillator um 7 Cent nach oben gestimmt ist. Es geht weiter mit schönen Brot- und Buttersounds, Bläsern, Leads, Bässen und Pianos. Der GS-Music e7 klingt verdammt Vintage. Ich würde den Grundcharakter sehr moogisch und weich einordnen. Richtig böse Klänge und Harsches, sind nicht sein Metier. Dennoch schafft er tiefe und wabernde Bässe genauso schön wie schneidende Leadsounds durch die Möglichkeit, den zweiten Oszillator zum ersten zu synchronisieren. Zudem weist der GS-Music e7 verschiedene Spielmodi auf, neben Poly, gibt es Solo und Unison. Portemento ist ebenfalls im Programm und zwar sowohl im Polymode als auch bei Solo oder Unison. Mir gelang es im Nu mit Hilfe des subtilen Einsatzes der Suboszillatoren, typische Moog Bässe hervorzuzaubern.

Der GS-Music e7 erweist sich damit gar nicht so unflexibel, als man zunächst vermuten will, denn es lassen sich Puls mit einer anderen Schwingungsform kombinieren, was wir ja auch vom Roland Juno und Sequential Prophet-5 kennen. Sowohl die Hüllkurven als auch die LFOs erweisen sich als sehr knackig, wobei die LFOs auch sehr langsame Schwebungen erlauben. Das Ladder-Filter ist unglaublich cremig und mit geöffneter Resonanz schmatzt es nach Herzenslust. Weniger gefallen hat mir der Umstand, dass das Filter bei offener Resonanz ziemlich stark ausdünnt und damit starke Dynamikunterschiede entstehen. Hier wäre noch ein Sättigungseffekt à la Minimoog oder Trigon-6 wünschenswert gewesen. Wünschenswert wäre auch ein 12 dB Mode oder ggf. noch ein Highpass-Filter, das man zumischen kann, um den Sound etwas auszudünnen. Mit leicht geöffneter Resonanz kann man aber immerhin etwas Bauch rausnehmen, denn der GS-Music e7 klingt bei geschlossenem Filter recht dumpf.

Spread-Modus

Eine Besonderheit ist der Spread-Modus, mit dem die Stimmen im Stereofeld frei verteilt werden können, was auch per LFO moduliert werden kann. Polyaftertouch unterstützt er zwar nicht, dafür MPE, was ihn mit entsprechenden Controller-Keyboards zu einem sehr ausdruckstarken Instrument macht.

Hier die blaue Farbvariante des GS Music e7

Alternativen und Vergleich zu Wettbewerbern

Wenn man sich die Mitbewerber so anschaut, so denke ich spontan an den Sequential Rev2 und Trigon-6, die es ebenfalls als Desktop-Version gibt. Klanglich dürfte der GS-Music e7 Synthesizer am ehesten mit dem Trigon-6 vergleichbar sein, den ich kürzlich ebenfalls hier getestet hatte. Meinem persönlichen Empfinden nach schlägt der GS-Music e7 den Trigon-6 aber im Grundsound deutlich. Der Trigon-6 hat das typisch leicht Harsche im Grundsound, was die Sequential Synths vereinen, was nicht schlecht sein muss, ich aber als modern analog einordnen würde .

Dave Smith prägte einmal den Satz zum Prophet-6: „It’s a Prophet with a modern twist.“ Die benannte Serie hat hier und da weitere Features wie erweiterte Filtermodes, einen dritten Oszillator oder Polymode. Dafür verfügt der GS-Music e7 über drei frei zuweisbare LFOs, den Stereospread-Modus und den Multimode. Preislich liegen die Module von Sequential etwas oberhalb des GS-Music e7, den man neuerdings aber auch direkt aus Europa ohne Einfuhrumsatzsteuer und Zoll erstehen kann und der mit ca. 1.720, – Euro meiner Meinung viel Synth fürs Geld bietet. Interessant als Mitbewerber ist noch der Arturia Polybrute, der ganz sicher in Punkto

Modulationsmöglichkeiten mehr zu bieten hat. Auch seine Effekte finde ich hochwertiger. Preislich liegt er oberhalb des GS-Music e7, er bietet aber auch mehr, wenngleich der Grundsound im GS-Music e7 sicher ein gutes Argument für diesen ist. Zuletzt wäre noch an den Korg Prologue zu denken, der zwar einen dritten Oszillator mit digitalen Schwingungsformen, aber nur einen LFO zu bieten hat. Klanglich von den aktuellen analogen Polysynthesizern sehe derzeit nur den Oberheim OB-X8 über den GS-Music e7 schweben.

Preis und Lieferung

Bestellt werden kann der e7-Analogsynthesizer beim spanischen Vertrieb für Europa:

Enlo-1
E-Mail: info@enlo-1.com
Instagram: enlo_1shop
www.enlo-1.com
Phone: +34 93 01 96 045

Einen deutschen Vertrieb oder Händler gibt es leider bislang nicht.

Es gibt den e7 in diversen Farbvarianten. Derzeit sind neben einer schwarzen Oberfläche, eine antharzitfarbene mit schwarzen oder blauen Tastern auch ein knalliges Blau mit weißen Tastern und Drehknöpfen erhältlich. Nicht alle Farbkombinationen sind allerdings verfügbar. Auf der Herstellerseite und Seite des europäischen Importeurs finden Sie nähere Angaben zur Verfügbarkeit.

Interview mit den Entwicklern

Guido Saraya und Elena (geb. Epuin)

Ich vereinbarte mit Guido von GS-Music eine Videokonferenz, die spontan zu einem Interview wurde. In der Kamera lächelten mir die beiden sehr sympathischen und jungen Gründer Elena Epuin und Guido Salaya aus ihrer Werkstatt entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung hatten wir uns zwanglos über den Werdegang von Guido und seine Idee hinter dem GS Music e7 unterhalten.

Rüdiger:
Ihr seid ein kleines argentinisches Start-up-Unternehmen, ihr entwickelt, testet und baut den ersten argentinischen Synthesizer, der weltweit vertrieben wird. Erzähl etwas über dich und Elena Epuin, mit der du die Firma betreibst und euren Werdegang.

Guido:
Ich war und bin Musiker, habe Synthesizer in verschiedenen Bands gespielt und ich hatte nur relativ günstige Digitalsynthesizer, etwa die Korg T-Serie. Leider konnte ich mir gute Analogsynthesizer nicht leisten, darum beschloss ich, ein Elektroingenieur-Studium aufzunehmen. Danach entstand die Idee, Synthesizer zu bauen. Ich begann mit einfachen Controllern und habe dann den Monosynthesizer Apollo 1 und später die abgespeckte Version Apollo Mini entwickelt. Der kommerzielle Erfolg blieb aus, somit war die Idee eines erschwinglichen analogen polyphonen Synthesizers geboren. Elena ist meine Freundin (Die Redaktion: Zwischenzeitlich haben die beiden geheiratet) und ich habe sie gefragt, mit mir dieses Business aufzubauen. Elena sagte natürlich zu und sie kümmert sich u. a. um die Produktion und die Qualitätskontrolle. Die Synthesizer werden alle handgefertigt in unserer kleinen Werkstatt zusammengebaut und teils auch gelötet.

Rüdiger:
Gibt es in Argentinien eine Synthesizer-Community?

Guido:
Synthesizer sind nicht sonderlich verbreitet in Argentinien und sie sind in der Beschaffung sehr teuer. Soweit ich weiß, sind wir wirklich auch die ersten, die polyphone Synthesizer in Argentinien entwickeln und bauen.

Rüdiger:
Erzähl auch etwas zur Arbeit von Ernesto Romeo und seinem Beitrag zum e7!

Guido:
Ernest verfügt über ein sehr umfangreiches Tontechnik-Wissen, er hat zahlreiche analoge Synthesizer in seinem Studio, darunter auch zwei Memorymoogs, einen davon in seiner Küche glaube ich (lacht). Er half mir dabei u. a. beim Hüllkurvendesign.

Rüdiger:
Wie kam die Idee zu der ungewöhnlichen Anzahl von 7 Stimmen?

Guido:
Ich wollte möglichst viele Stimmen. Zunächst waren 6 Stimmen geplant, dann wollte ich 8. Leider passten keine 8 Stimmen auf das Board, aber letztendlich gelang es mir, noch eine weitere Stimme auf das Board zu bekommen. Das klingt banal, aber so war es.

Und hier noch eine weitere Fabrvariante

Rüdiger:
Das kommt bei mir aber auch als sehr cooler Marketingeffekt rüber, immerhin ist das ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des e7.

Guido:
Ja, das ist es definitiv. Aber an Marketing dachten wir erst gar nicht.

Rüdiger:
Der e7 besitzt ein Ladder-Lowpass-Filter. Was war die Grundidee hierzu?

Guido:
Ich war auf der Suche nach einem einfach gestrickten Schaltbild , das auch im Netz verfügbar ist. So stieß ich auf die Schaltung des Moog Taurus und somit war die Idee geboren, mich hieran zu orientieren und die Schaltung des Moog Taurus nachzubauen. Meine Anfänge mit Synthesizern gründeten hierauf (Anmerkung Redaktion: Der erste Synthesizer-Prototyp hieß Tauro, arbeitete allerdings mit DCO). Ich habe aber nicht einfach nur die Schaltung des Taurus nachgebaut, sondern diese studiert und verschiedene Transistorschaltungen getestet, dabei habe ich verschiedene Modifikationen entwickelt.

Rüdiger:
Hattest du eine bestimmte Klangvorstellung im Kopf?

Guido:
Nein, eigentlich lief alles nach Gehör und es war ein Experiment mit Trial and Error. Ich bin nicht analytisch mit dem Ziel des Nachbaus eines bestimmten Vorbilds an das Projekt herangetreten. Dabei hörte ich sehr viel YouTube-Videos und analysierte das Klangverhalten.

Rüdiger:
Erzähl mir etwas zum Innenleben des e7. Der Klangaufbau und Signalweg ist mit Ausnahme der Effekte voll analog?

Guido:
Die Hüllkurven und die LFOs sind digital, aber die VCOs, VCFs und VCAs sind voll analog. Ich habe bei der Entwicklung darauf geachtet, den Synthesizer mit möglichst leicht erhältlichen Bauteilen zu versehen. Spezielle Chips oder sonstige Eigenentwicklungen kommen nicht zum Einsatz. Die wesentlichen Komponenten sind auf einem Board verbaut, das wir in China herstellen lassen, die restlichen Komponenten werden hier mit Through-Hole-Technik handgelötet und die Geräte werden hier unserer Werkstatt zusammengebaut.

Rüdiger:
Somit handelt sich also um einen diskreten Aufbau?

Guido:
Ja, so ist es.

Rüdiger:
Wie viele e7-Synthesizer habt ihr bereits verkauft?

Guido:
Ungefähr 200 Stück. Wir sind ganz zufrieden, wir sind schließlich eine sehr kleine Firma.

Rüdiger:
Was sind eure Zukunftspläne? Können wir von euch noch weitere Synthesizer oder sonstiges Gear erwarten?

Guido:
Ja, ich plane, einfache polyphone Synthesizer zu einem günstigen Preis zu entwickeln, etwa mit einem Oszillator, allerdings nur polyphon, aber mit MPE-Unterstützung. An monophone Synthesizer denken wir derzeit nicht. Außerdem planen wir, kommendes Jahr auf die Superbooth zu kommen. Ich lerne derzeit auch Deutsch, kann aber außer „Guten Abend“ und „Einen schönen Tag“ noch nicht so viel sagen (lacht).

Rüdiger:
Lieber Guido, herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Erfolg mit euren Entwicklungen und nun vor allem mit dem e7!

Der GS-Music e7 on YouTube

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Mehr Informationen

 

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Fazit

Der e7 ist kein Synthesizer mit herausragenden Features, die man unbedingt haben muss. Hat man schon zahlreiche analoge Klangerzeuger, wird man nicht unbedingt einen e7 dazu gesellen müssen. Ist man aber noch auf der Suche nach einem richtig gut klingenden polyphonen Analogsynthesizer mit mächtig Vintage-Vibe, so würde ich den GS-Music e7 definitiv in die engere Wahl nehmen, denn er deckt die gesamte Bandbreite an klassischen 80er-Jahre Sounds, wie fette Strings, weiche Pads, schneidende Hooklines, breite Filtersweeps bis hin zu kräftigen 70er-Jahre Lead-Sounds super ab. Mehr noch, er bietet moderne Features, wie MPE, CV-Anschlüsse und frei zur MIDI-Clock synchronisierbare LFOs, so dass man den perfekten Begleiter für eine breite Klangpalette im Studio hat. Im Live-Verbund bringt der Mulitmode ebenfalls einen Mehrwert.

Leider kann man den GS-Music e7 in Deutschland nirgends Probe spielen, insofern kauft man die „Katze im Sack“. Keiner der Berichterstatter im Netz hat seinen Kauf aber bereut.

Plus

  • herausragender analoger Vintage-Sound
  • Kombi von Schwingungsformen und 2 Suboszillatoren
  • einfache Bedienung
  • top Verarbeitung
  • 3 LFOs mit zahlreichen Schwingungsformen
  • 4-fach multitimbral
  • unterstützt MPE
  • für das Gebotene ist der Preis absolut fair

Minus

  • Filter dünnt bei offener Resonanz etwas aus
  • Chorus-Effekt etwas metallisch und wenig warm
  • keine Händler in Deutschland

Preis

  • ca. 1.720,- Euro plus Versandkosten ab Spanien (Stand Oktober 2023),
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Guten Morgen,

    Ich werde im Moment wieder mehr von Synthesizern mit Vintage-Vibe angezuckert daher gefällt mir dieser Synth wirklich sehr gut.
    Mag vielleicht am Alter und der damals konsumierten Musik liegen!?!
    Hätte ich die Bude nicht schon voll und wäre auf der Suche, der hier wär ein heißer Kandidat!

  2. Profilbild
    Obie69 RED

    Danke fürs Feedback. Ja, definitiv. In Zeiten von Verkäufen bekannter Boutique Hersteller ist das ein Highlight und das Instrument ist wahrlich was Besonderes und Individuelles.

  3. Profilbild
    PaulusS

    Der e7 würde definitiv in meiner Auswahl landen, wenn ich mir einen polyphonen analogen Synthesizer kaufen wollte.

  4. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Mal wieder ein neuer analoger – aber warum denn nicht?
    Die Oberfläche ist klar gegliedert, man findet sich sofort zurecht.
    Optisch erinnert die Umrandung diverser Bedienelemente an Sequential, die blaue Variante an Vermona.
    Die Modulationsoptionen durch 3 LFOs sind nett und die Bedienelemente dafür sinnvoll zugeordnet. Auch das erleichtert die Bedienung nicht nur im live Betrieb, wo das Eintauchen in eine Mod-Matrix eher hinderlich ist. Auf Frequenz- oder Cross-Modulation muss man offenbar verzichten.
    Ein kleineres Display habe ich noch nie gesehen. Fast hätte ich es übersehen. Aber gut, dass es eines gibt. Und gut, dass es Preset/User-Speicher gibt. Dazu noch 4-fach multitimbral und MPE – prima.
    Der Preis macht ihn nicht zum no-brainer, ist aber im Vergleich zum Wettbewerb fair kalkuliert.
    Das wichtigste: Der Klang – sehr ordentlich, nicht’s zu meckern.
    Höre ich in den Klangbeispielen überraschend Neues, irgendwas, dass mir ein „muss ich haben“ entlockt? – Nein, und das ist auch gut so. Schließlich muss die Gear-Sammelwut ja ihre Grenzen haben :-). Vorerst decken mir Prologue und Deepmind ab, was ich in dieser Art hören will.
    Der polyphone Analog-Synthesizer wurde hiermit nicht neu erfunden. Es gibt nur eine Option mehr zur Wahl, für den, der einen solchen sucht. Und das finde ich gut.
    Danke für den informativen Test und das sympathische Interview.

  5. Profilbild
    Dirk Matten RED

    Zitat: … den man neuerdings aber auch direkt aus Europa ohne Einfuhrumsatzsteuer und Zoll erstehen kann …

    Zoll und Einfuhrumsatzsteuer wurden mit Sicherheit vom Importeur entrichtet, dieser berechnet dann Umsatzsteuer, die im angegebenen Preis enthalten ist.

  6. Profilbild
    FaderMode

    Ich habe bewusst den Artikel erst nicht gelesen und einfach mal den Sounds gelauscht und ich muss sagen, das das gute Ding echt Sahne klingt. In dieser Preisregion sind ja auch andere Sahnestücke angesiedelt. Man muss halt Abwegen was Mensch braucht. Nicht nur für mich wäre es aber ein Zugewinn, weil es eben einfach gut klingt.

  7. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Macht von A-Z einen sehr guten Eindruck und ich meine, er klingt sogar etwas brillianter als ein aktueller Moog.

  8. Profilbild
    zeitweh

    Direkte Konkurrenz wäre der Synth Pro von Mfb gewesen. Aber die Firma gibt es ja leider nicht mehr aus bekannten Gründen. Ich finde den e7 eigentlich auch toll, kann aber die Entscheidung nicht verstehen das hier anstatt der mittelmäßigen Effekte nicht ein zweites Filter verbaut wurde. Aber ansonsten schönes Teil

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @zeitweh > […] Synth Pro von Mfb gewesen. Aber die Firma gibt es ja leider nicht mehr aus bekannten Gründen. […]

      Da werde ich jedes mal wieder traurig, wenn ich mich daran erinnere. 😓

  9. Profilbild
    Atarikid AHU

    Wow ist das ein schönes Gerät… Und am Ende sogar bezahlbar (also im Vergleich zu dem einen oder anderen Teil)

  10. Profilbild
    Anguria

    Ich war gerade auf der Suche nach einem Ersatz für meinen VA.
    Gestern habe ich zwei neue Instrumente getestet und war nicht so angetan. Beide preislich höher, der eine ein VA (leider ohne Program Change, daher für mich nicht brauchbar), der andere ein 6- Stimmiger mit einem nicht geglückten Ladder Filter.

    Ich war deprimiert, dass meine Favoriten meine Erwartungen nicht erfüllt haben. Und dann lese ich heute diesen Bericht hier. Schnell ein paar Videos angeschaut. Dieser feine, cremige Sound hat mich total angetan. Dazu 4-fach multitimbral, was ich für meine Live-Gigs sehr gut einsetzen könnte. Dies wäre eigentlich eine tolle Ergänzung zu meinem Rev2 🤔. Schnell einen Blick auf die Homepage des Hersteller geworfen und festgestellt, dass die meisten Geräte bereits vergeben sind. Daher habe ich mein Gehirn schnell ausgeschaltet und auf die Schnelle mal bestellt. So schnell habe ich noch nie einen Synthesizer bestellt…

    Ich hoffe nun, dass dieser Synthie das hergibt, was der Autor hier verspricht, sonst gibt es eine auf die Mütze😀 😘
    Und ja, ein zusätzliches Effektgerät müsste wahrscheinlich her, aber beim Rev2 war dies auch nötig gewesen. Aber zuerst schauen wir mal, was diese Kiste hergibt.

  11. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ein siebenstimmig (haha, 7 Stimmen, aber warum nicht) polyphoner analoger Synthesizer mit 2 VCOs, zwei ADSR-Hüllkurven, 3 LFOSs (!) und Speicherplätzen und einem vollen MIDI-Trio … für EUR 1.700?!? Und dann auch nocht 4fach multitimbral?!? Ich bin baff! Aber so richtig! 😲

    • Profilbild
      Anguria

      @Flowwater Ja, deshalb war es für mich wortwörtlich ein No-Brainer. Schauen wir mal, ob aus dem No-Brainer ein Low-Brainer wurde oder ob die gehörten Soundbeispiele dann in der Realität meine Erwartungen erfüllen.

  12. Profilbild
    Sensimood

    Braucht man oder auch nicht.
    Für den Preis aber definitiv nen sehr stimmige Paket mit gutem Sound. Vor 10-15 Jahren wärs nen absoluter Renner gewesen.

  13. Profilbild
    ms

    Großartiges Design im Vergleich zu unzähligen billigen Klonen. Ich sehe einen Platz für diese in meiner Sammlung.

  14. Profilbild
    Anguria

    ich habe den e7 in Argentinien bestellt und in 7 Tage erhalten. Die Lieferung dauerte etwas länger, da auf verschiedenen Flughäfen in Europa die Terrorwarnung ausgerufen wurde.
    Der Sound dieses Synthesizers ist echt toll. Die VCO drücken extrem und sind echt fett. Ich kann damit auch Minimoog Sounds sehr gut nachmachen. Es fehlt nur die Mixer Sättigung, dann wäre es perfekt. Das Filter tönt praktisch 1:1 im Vergleich zu meinem Mother 32.
    Die 3 LFOs, welche für jede Stimme auch frei schwingen können (nur LFO1 und 2) , bringen richtig viel Leben rein. Einzigartig, oder zumindest sehr selten anzutreffen, ist die 4 fache Multitimbralität bei einem Analogsynthie. Die beiden globale Effektblöcke sind eine gute Ergänzung. Klar, sie erfüllen nicht die Erwartungen eines Studiotontechnikers, aber sie veredeln den Sound doch merklich. Zum Glück wurde anstelle eines billigen Reverbs ein sehr gut brauchbarer Delay implementiert.

    Was ich mir wünschen würde wäre anstelle der Shift Tastenfunktion eine ausgewachsene Modulationsmatrix.

    Ich bin sehr zufrieden mit diese Instrument. Als Alternative hatte ich mir den Trigon 6 angeschaut. Aber einerseits stört mich dort die quantisierte Selbstoszillation, andererseits ist die Modulationsfähigkeit kleiner und der Grundsound kommt meinem sehr geliebten Rev2 sehr nahe. Zudem ist der e7 multitimbral. Und schliesslich ist der e7 signifikant günstiger.

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