FM lebt: Hardware Synthesizer mit FM-Synthese
Nachdem wir uns im vergangenen Artikel Vintage FM-Synthesizer angeschaut haben, von denen ein Großteil von Yamaha stammt, ist es nun an der Zeit, sich in Richtung Gegenwart zu bewegen. Aufgehört haben wir im Jahr 2009 mit den Synthesizern der Kurzweil V.A.S.T K2000 Ära und ihren Nachfolgern. Hier schließen wir nun an.
Inhaltsverzeichnis
- Korg OASYS (2005)
- Korg Kronos (2011)
- Kurzweil Forte (2014)
- Yamaha Reface DX (2015)
- Korg Volca FM (Version 1 2016/Version 2 2022)
- Yamaha Montage/MODX (2016/2018/2022)
- Elektron Digitone (2018)
- Waldorf Quantum (2018)/Waldorf Iridium (2020)
- Kurzweil PC4 (2019)
- Korg OpSix (2020)
- Korg Nautilus (2020)
- Twisted Electrons MEGAfm MKII (2020)
- Kodamo Essence FM MKII (2020)
- Kasser DAFM (2020)
- Kurzweil K2700 (2022)
- Teenage Engineering OP-1 field (2022)
Entwicklung ab 2009
Auch wenn es mit Yamahas Abkehr zunächst sehr ruhig um die FM-Synthese geworden ist, war sei auch ohne Yamaha auf dem Markt präsent – nicht so offensichtlich wie zur Blütezeit, doch immerhin als Baustein innerhalb komplexer Instrumente. Zu nennen wären hier vor allem die Hersteller Korg und Kurzweil.
Korg OASYS (2005)
Das Plug-in-ähnliche Betriebssystem des Korg OASYS war ein echtes Highlight für das noch junge Jahrtausend. Bis zum Jahr 2009 sollte es mehreren Updates unterzogen werden. Zu seinen Klangerzeugern gehörte schließlich auch das Plug-in MOD-7, das VPM (=FM), Waveshaping, PCM, subtraktive Synthese und Ringmodulation in einem semimodularen Synth miteinander vereinte. Zunächst wurde das Plug-in optional angeboten und für $ 249 verkauft. Später war es kostenlos verfügbar.
Korg Kronos (2011)
Mit dem Kronos setzte Korg die Geschichte des OASYS fort und dieser setzt auf viele der Plug-ins auf, die auch beim OASYS enthalten waren. Auch der Kronos basiert auf einem X86 Prozessor von Intel und arbeitet intern mit einem modifizierten Linux Kernel. Zu den Sound-Engines gehört das oben genannte MOD-7 und stellt damit den FM-Synthese Part des Kronos dar. 2012 veröffentlichte Korg den Kronos X und 2014 den Kronos 2. Diese unterschieden sich nicht groß vom Ur-Kronos und besaßen mehr Speicherplatz und einige neue Sounds. So wurde der Ur-Kronos von 2011 durch Updates den neueren Versionen angepasst. Der Korg Kronos wurde bis 2022 gebaut und verkauft und ist somit trotz seines Alters ein immer noch ein recht aktuelles Instrument.
Kurzweil Forte (2014)
Kurzweil setzte seit dem Erscheinen des K2000 mit seiner V.A.S.T. Synthese diese auch in fast allen Folgeprodukten und schließlich sogar in den Stagepianos ein. Nicht alle Produkte besaßen dabei die exakt identische V.A.S.T. Engine. Das Kurzweil Forte verfügt jedoch auch über den FM-Synthesizer von V.A.S.T. und darf deshalb auf dieser Liste nicht fehlen. Neben dem riesigen Sample-ROM von 16 GB, stehen dem User 3.3 GB für eigene Samples frei zur Verfügung. Und natürlich darf der 6-Operatoren und zum DX7 datenkompatible FM-Synthesizer nicht fehlen. DX7 Sounds können per SysEx auf das Forte übertragen werden. Auch das Forte war lange im Programm von Kurzweil und wurde erst kürzlich eingestellt. Es gehört bis heute zu den wohl flexibelsten Kurzweil Stagepianos.
Aktuelle FM-Synthesizer
Yamaha Reface DX (2015)
Yamahas Neuinterpretation von 4-Operatoren FM hört auf den Namen Yamaha Reface DX und ist ein Synthesizer mit 37 Minitasten. Er ist 8-stimmig polyphon spielbar und verfügt außerdem über einen Mono-Mode. 12 Algorithmen, 4 Operatoren mit Feedback, 32 Speicherplätze und ein LC-Display erinnern zunächst etwas an einen anderen Yamaha 4-Operatoren Synth, den DX 100. Allerdings hat Yamaha dem Reface DX nicht nur 7 Effekte, von denen sich zwei parallel verwenden lassen, spendiert, sondern auch einen neuen Easy-Edit-Modus, der einen einfacheren Zugang zur FM-Synthese bieten soll. Editiert werden die Klänge über vier „Slider“ und mehrere Tasten im DX-Stil. Für zusätzlichen Spielspaß sorgen ein Pitchbend-Hebel sowie ein Looper. Der kleine Yamaha Reface DX Synthesizer kostet im Handel 379,- Euro.
Korg Volca FM (Version 1 2016/Version 2 2022)
Der kleine Miniatursynth verspricht klassische FM-Synthese mit 6 Operatoren und den aus dem Yamaha DX7 bekannten 32 Algorithmen. DX7 Patches sind also kompatibel und lassen sich per SysEx an den Korg Volca FM übertragen. Der Korg Volca FM liegt mittlerweile in der Version 2 vor und besitzt hier nun sechs Stimmen anstelle der ursprünglichen drei. Ein 16-Step-Loop-Sequencer, ein Arpeggiator und integrierte Effekte runden das Gesamtpaket des kleinen Kraftzwergs, der sogar mit Batterien betrieben werden kann, ab. Möchte man unterwegs musizieren, gelingt dies per Kopfhörer oder dem eingebauten Lautsprecher.
Yamaha Montage/MODX (2016/2018/2022)
Yamahas Schlachtschiff Montage und der günstigere Ableger Yamaha MODX teilen sich eine identische Klangerzeugung, die im Prinzip bis auf den Yamaha SY99 zurückgeht: erweiterte FM-Synthese FM-X und AWM2. Beide Klangbausteine sind je 128-stimmig spielbar. Per Software lassen sich FM-Samples der DX/TX-Reihe konvertieren und im Montage/MODX spielen. Der Yamaha Montage ist eine moderne Workstation und kaum in wenigen Sätzen zu beschreiben. FM-X bedeutet 8 Operatoren plus 88 Algorithmen plus Filter.
Der Yamaha MODX ist der günstige Ableger des Montage. Erst kürzlich wurde das Instrument einem Update unterzogen und liegt nun als Yamaha MODX+ vor. Beide Instrumente sind mit verschiedenen Tastaturversionen erhältlich: Yamaha Montage 6 (61 Tasten, 2999,- Euro), Yamaha Montage 7 (76 Tasten, 3799,- Euro), Yamaha Montage 8 (88 Tasten Hammermechanik, 4149,- Euro). Yamaha MODX6+ (61 Tasten, 1399,- Euro), Yamaha MODX7+ (76 Tasten, 1750,- Euro) und Yamaha MODX8+ (88 Tasten Hammermechanik, 1866,- Euro). Die Instrumente untereinnder kompatibel und können Sounds austauschen.
Elektron Digitone (2018)
Ein 4-Operatoren FM-Synthesizer, kombiniert mit subtraktiver Synthese (Multimode-Filter), kommt aus dem Hause Elektron. 8 Stimmen, 4 Synth-Tracks, 4 MIDI-Tracks, 64-Step-Sequencer, Pattern-Sequencer mit Song-Mode, jeder Synth-Track mit eigenem Arpeggiator, Parameterautomatisierung per Sequencer, Effekte wie Chorus, Delay und Reverb, Overdrive, Overbridge 2 zur Integration in eine DAW sind nur einige der Features dieses interessanten Produkts, das für 899,- Euro im Fachhandel erhältlich ist. Den Zugang zur bisweilen komplexen FM-Synthese möchte die Elektron Digitone vereinfachen und die Kombination mit einem Filter ermöglicht Sounds, die mit klassischer FM-Synthese nur durch aufwändige Programmierung möglich sind. Auch eine Tastaturversion unter dem Namen Elektron Digitone Keys ist erhältlich.
Waldorf Quantum (2018)/Waldorf Iridium (2020)
Das Schlachtschiff Waldorf Quantum mit seinen mächtigen Syntheseformen ist seit dem Firmware Update 2.0, das 2020 erschienen ist, mit dem neuen FM Synth Kernel ausgestattet. Kernel besitzt sechs Oszillatoren (bei FM typischerweise Operatoren genannt), die durch echte Frequenzmodulation, Phase FM wie bei Yamaha, Amplitudenmodulation (AM), Ringmodulation und Wavetable Position Modulation arbeiten können.
Und natürlich lassen sich SysEx-Daten vom DX7 importieren. Zusammen mit seinen weiteren Syntheseformen gehört der Waldorf Quantum zu den interessantesten Synthesizern dieser Zeit. Kernel steht außerdem für den Waldorf Iridium zur Verfügung. Der Waldorf Iridium steht zu einem Preis von 2399,- Euro in den Läden, der Quantum für 4699,- Euro.
Kurzweil PC4 (2019)
Viel schreiben muss man über die Klangerzeugung der Kurzweil PC4 Workstation nicht, denn sie entspricht der altbekannten V.A.S.T Synthese, die seit dem K2000 in den 1990er Jahren den Klang der Kurzweil Instrumente bestimmt. Bis zu 256 Stimmen, 2 GB Factory-Samples, 2 GB für User-Samples, FM-Synthese mit 6 Operatoren und allen klassischen Algorithmen, SysEx-Import für Yamaha DX7 Patches, 16-Spur-Sequencer, Arpeggiator und Riff-Generator pro MIDI-Spur, Aftertouch, 88 Tasten Hammermechanik sind die Eckdaten dieses Kurzweil Synthesizers, der für 1999,- Euro erhältlich ist.
Korg OpSix (2020)
FM-Synthese scheint bei Korg wieder „ein Ding“ zu sein, denn mit dem Korg OpSix erscheint gleich ein weiterer reinrassiger FM-Synth, der der Korg Volca FM an die Seite gestellt wird. Im gleichen Format wie der Korg Wavestate, bietet der Korg OpSix all das, was man von einem klassischen FM-Synth erwartet: Sechs Operatoren mit Schwingungsformen wie Sinus, Rechteck, Sägezahn, Dreieck, Noise, Noise S&H. Der Sinus ist sogar in zwei Auflösungen enthalten: 8 Bit und 12 Bit. Doch damit nicht genug: Weitere Modi sorgen für klangliche Abwechslung, darunter Ringmodulator, Filter, Filter FM, Wavefolder, Operatoren Bypass und Mute. Es gibt 40 feste Algorithmen und einen freien User-Algorithmus. In einer 6×6 Matrix lassen sich Operatoren und Modulatoren frei setzen und verschalten. Per Randomize entstehen Zufallsklänge, die dann Ausgangspunkt für weitere Bearbeitungen sein können. Weitere Features sind zum Beispiel der Sequencer und Arpeggiator sowie Makros. All das mit einer Polyphonie von 32 Stimmen. Der Korg OpSix wird für günstige 498,- Euro verkauft und ist somit eine echte Alternative zum Gebrauchtkauf eines Vintage FM-Synths.
Korg Nautilus (2020)
Viel muss man zum Kronos-Ableger Nautilus nicht schreiben, denn er verfügt über die gleichen 9 Sound-Engines. Darunter befindet sich eben auch die bekannte MOD-7 Engine, die oben bereits vorgestellt wurde. Der Korg Nautilus ist eine moderne Keyboard-Workstation, die gleich in drei Tastaturvarianten verfügbar ist: 61 Tasten, 73 Tasten und 88 Tasten Hammermechanik. 16 Effektprozessoren, 16-Spur-Sequencer, 16-Spur-Audiorecorder, Arpeggiator, Sampling und mehr machen den Nautilus interessant. Interessant ist auch der Preis, denn der Korg Nautilus steht in der Variante mit 61 Tasten schon ab 1799,- Euro in den Läden. Für 72 Tasten sind 2199,- Euro zu zahlen und für die 88er Tastatur mit Hammermechanik 2369,- Euro. Da der Korg Kronos kürzlich eingestellt wurde, ist das derzeit die beste Alternative zum Gebrauchtkauf eines Kronos.
Twisted Electrons MEGAfm MKII (2020)
Gleich zwei YM3438 FM Chips sind in den Twisted Electrons MEGAfm Synthesizer integriert worden. In der ersten Generation waren noch YM2612 Chips verbaut, die auch in Spielekonsolen von Sega verbaut waren. Es handelt sich hier um 4-Operatoren Chips mit acht Algorithmen und sechs Stimmen. Die neueren YM3438 Chips sind neuere CMOS-Varianten dieses klassischen Chips. Die Chips der MEGAfm MKII sind in einem Sockel montiert, sodass sie sich leicht gegen kompatible Modelle austauschen lassen. Bis zu 12 Stimmen sind möglich, da zwei Chips verbaut sind, die je sechs Stimmen erzeugen können. Verschiedene Voice-Modi erlauben einen 12-stimmigen Poly-Mode, einen 6-stimmigen Stereo-Mode, einen Unisono-Mode mit allen 12 Stimmen gleichzeitig und mehr. Für die Programmierung stehen 14 Drehregler, 32 Fader und 15 Taster zur Verfügung. All das in einem kompakten Tischgehäuse. Step-Sequencer und Arpeggiator sind ebenso an Bord. Der Twisted Electrons MEGAfm MKII zeigte sich im AMAZONA.de-Test als rauer Geselle und ist nichts für lupenreine moderne FM-Sounds ohne Nebengeräusche. Im Handel ist er für 555,- Euro erhältlich.
Kodamo Essence FM MKII (2020)
Der Kodamo Essence FM MKII ist ein moderner FM-Synth mit freien Algorithmen, Resonanzfiltern und bis zu 300-facher Polyphonie. Er ist 16-fach multitimbral und jeder Oszillator kann aus 48 Schwingungsformen schöpfen. Jede Stimme verfügt über ein Multimode-Filter mit Resonanz. Ein Sequencer mit bis zu 128 Steps, eine flexible Modulationsmatrix, zwei FX-Prozessoren für Delay, Reverb, Chorus, Phaser, Verzerrer, Speicherplätze für 3328 Voices, 256 Performances und 300 Sequenzen, acht Einzelausgänge und ein großes 7“ Multitouch-Display sind die weiteren Eckdaten dieses Synthesizers im Pultgehäuse. Sechs Regler sollen außerdem die Bedienung vereinfachen. Der Kodamo Essence FM MKII kostet im Handel 1280,- Euro.
Kasser DAFM (2020)
Urig wird es mit dem Selbstbau Kasser DAFM Synth, der sich mit seinem Retro-Design und YM2151 oder YM2612 Chips an alle richtet, die auf Chiptune und Co. stehen. 4 Operatoren, 8 Stimmen, LoFi-Sound. Die Bedienung erfolgt über zwei Encoder und ein winziges Display, was wenig Freude bereitet. Ein winziges Folien-Keyboard gestattet das Spielen der Sounds am Expander selbst. Der Austausch von Presets erfolgt über SD-Cards. Fertig zusammengebaut kosten die beiden DAFM-Versionen rund 260 Dollar, als Bausatz rund 160 Dollar und werden nur per Online-Shop vertrieben.
Kurzweil K2700 (2022)
Als Kurzweil 2022 endlich der berühmten K-Reihe durch den K2700 das von Kurzweil Fans lang ersehnte Update spendierte, waren die Erwartungen hoch. Umso enttäuschter war ich in meinem Test, dass sich hinsichtlich der Synthese kaum etwas getan hat und das Handbuch dieses sogar belegte: Copy & Paste-Formulierungen, übernommen aus alten Handbüchern der älteren Kurzweil Instrumente mit V.A.S.T ließen nichts Gutes erahnen und somit bietet der K2700 derzeit alte Kost im neuen Gewand. Immerhin ließen Kurzweil auf Nachfrage verlauten, dass die aktualisierte Hardware Raum für Innovation lässt. Derzeit ist davon allerdings noch nicht viel zu spüren und somit hebt sich das Kurzweil K2700 kaum von anderen Kurzweil Synths mit V.A.S.T ab. Ich erspare mir deshalb hier die Aufzählung der Features hinsichtlich FM, denn diese sind identisch zu allen anderen V.A.S.T Instrumenten mit FM Synthese. Der Kurzweil K2700 liegt preislich bei 2799,- Euro.
Teenage Engineering OP-1 field (2022)
Das urigste Instrument mit FM ist der Teenage Engineering OP-1 field. Eigentlich hat man es hier schon mit einer Workstation zu tun, obwohl das Äußere das nicht unbedingt vermuten lässt. Viel sagen lässt sich zur FM-Synthese nicht, da sich die Bedienungsanleitung und die technischen Daten darüber ausschweigen. Sie ist eine von 11 Syntheseformen des OP-1 field, unter denen sich FM und Phase Distortion (eine Form von FM wie in den Casio Synthesizern der CZ-Reihe) finden. Knapp 2000,- Euro sind für den Teenage Engineering OP-1 field zu berappen.
Vielen Dank für die schöne Übersicht! Ich liebe den Workflow und die Möglichkeiten des Opsix und hoffe sehr, dass Korg ihm auch noch einen großen Bruder a la Wavestate SE zur Seite stellt.
„Per Software lassen sich FM-Samples der DX/TX-Reihe konvertieren und im Montage/MODX spielen.“
Ich hoffe doch, das sind FM Patches.
@Tai Natürlich FM-Patches
Was beim Opsix auf den ersten Blick vielleicht hintenrunter fällt:
Dadurch, dass er auch z.B. Sägezahn-Wellenformen erzeugen kann und einen Filter hat, kann man mit ihm warme Flächensounds erzeugen wie mit einem subtraktiven Synth, aber mit 6 Oszillatoren statt üblicherweise nur 2, wenn alle Operatoren als Carrier werkeln.
Auch ich kann beim Opsix leicht ins schwärmen geraten ;) Opsix und Hydrasynth sind meine liebsten Synths für FM … und so viel mehr …
Also, die Korg Volca FM ist auf jeden Fall ein feines Gerät, aber nicht wirklich ein Hardware-FM Synthesizer.
Da drin ist ein mittelschwerer STM Microcontroller, der alles in Software leistet.
Zumindest für die alte Version durch Augenschein verifiziert.
Ich frage mich, für welche anderen hier vorgestellten Geräte das auch gelten mag.
@S_Hennig Korgs gesamte Wavestate/Modwave/Opsix-Platform basiert auf Raspis Compute Module 3.
https://www.raspberrypi.com/success-stories/korg-synthesizers/
@S_Hennig FM Synthese ist nichts weiter als Software und eignet sich super, um auf DSP Plattformen zu laufen. DEXED läuft auch mittlerweile nativ auf RasPi. Und RasPi ist noch nicht ausgereizt. Und ist wesentlich flexibler als ein customized ASIC. Die Plattform hat für beide Seiten Vorteile. Siehe Logue SDK.
Guter Artikel! Was mir zusätzlich gefallen hätte, wäre eine Analyse die die Fortentwicklung der FM Technik linear nachzeichnet. (Also was kann Instrument x. Was kann y mehr? ) Am Schluss dann am besten ein Gerät was alle Fähigkeiten aller Instrumente vereint und noch einen drauf setzt :D (und das kaufen wir dann alle :D )
mir fehlen die Preen FM Kistchen in der Liste, die es im DIY Bereich gibt, mittlerweile in der dritten Generation. Ansonsten eine schöne Übersicht.
@R. Kirchner Auch der nahezu zeitgleich mit dem Korg Oasys präsentierte Alesis Fusion wird nicht erwähnt. Obwohl dessen FM Section auf Augenhöhe mit Yamaha Montage angesiedelt ist.
@R. Kirchner Und auch das aktuell scheinbar gut geflegte Microdexed Touch Projekt fehlt. Mehr Hinweise in Richtung DIY und Open Source würde Amazona gut stehen. Es sei den, die Artikel finanzieren sich durch Sponsoring der Hersteller.
@Lumm Ich glaube ihr unterschätzt etwas die Arbeit, die in so einem Artikel steckt und allein in der Recherche. Irgendwann muss man einfach einen Schlussstrich ziehen und mit der Recherche aufhören. Noch schlimmer als bei der Hardware ist es bei Software. Insofern wird so eine Aufstellung immer lückenhaft bleiben.
Hat jetzt nicht direkt was mit FM zu tun, aber lest mal den Artikel, den Pegro verlinkt hat. Da sind zweierlei Punkte, die ich sehr interessant finde:
1. KORGs neue Synthesizer werden praktisch als Software Apps programmiert. Auf einem Raspi. Einem 50€ Computer. Läuft das, wird eine Kiste darum gebaut und als neues Instrument angeboten.
2. Kronos, den nicht wenige für die beste Workstation halten (hallo Kurt), ist um einen Atom aufgebaut worden. Das sind Prozessoren, die vor mehr als 10 Jahren in Klapprechner gebaut wurden und deren einziges Feature ihre minimale Größe war. Ansonsten waren die unterirdisch.
Ich kenne das mit den DSPs, die begegneten mir in den frühen 90ern schon in meinen Digidesign Karten. Später Access Virus. Ich weiss, dass CPUs hervorragende Musik machen können, hatte allerdings nicht geahnt, dass Computer, die ich normalerweise zur Blumentopfbewässerung einsetze, dafür ausreichen. Ich nehme an, die Zahl der Statements, Opsix, Wavestate, etc. als Hardwäre klänge irgendwie besser als die PlugIns, dürfte in Zukunft kleiner werden.
@Tai Bei digitalen Synthesizern ist es vollkommen egal, ob Plugin oder Hardware, da in beiden Fällen Algorithmen verantwortlich sind. Ob diese nun auf einem DSP, RasPi, Atom, 68000er oder einem Custom Design laufen, ist irrelevant, solange die Leistung des Chips für den Zweck ausreichend ist. Identische Wandler vorausgesetzt, gibt es keine klanglichen Unterschiede.Warum sollten Hersteller heutzutage noch auf teure Custom Chips oder DSPs setzen?
@Markus Galla Da rennst du offene Türen bei mir ein. Schöner Beitrag, Markus, freue mich schon auf den dritten Teil. Nur nebenbein, auch in den Synths der 80er/90er gab es oft Fehlentscheidungen bzgl. der Dimensionierung der Prozessoren. Wenn ich da an D-70 denke (völlig misslungenes Konzept), JV-80 (weniger auffällig, aber eindeutig unterdimensioniert.) Kawais K4, da war auch alles langsam. Das alles fällt heute nicht mehr so auf, kaum jemand würde diese Instrumente mit mehr als einem Klang gleichzeitig fordern. War damals aber unbedingt notwendig.
@Tai Floyd Steinberg hat sich mal die Mühe gemacht, 8 Instanzen von DEXED auf einem Raspi laufen zu lassen. So gesehen hat KORG noch Luft nach oben ;-) Wo ich dich aber enttäuschen muss, mit 50$ ist noch nicht mal der Prototyp realisiert. Also mit einem 4$ Pico steuerst dann wirklich nur Blumengiessen oder die Solaranlage. Mein HifiBerry DAC+ DSP(Burr Brown DAC) hat schon 64,90€ gekostet. MIDI Board 49€, RasPi4 Board 115€. Aber die Möglichkeiten die man damit hat, sind schon lässig. Aftertouch kannst auch relativ simpel realisieren. Arduino erfasst die Messgrößen eines Sensors und macht daraus Aftertouch. https://youtu.be/oHT1c7EdinU
@TobyB Warum sollten sich Künstler damit auseinandersetzen? Als Kreativer will man sich in erster Linie wohl künstlerisch betätigen, statt auch noch an der / mit Technik frickeln zu müssen. Lenkt alles nur ab. Plug-and-play!
Ja, klar. Deshalb kommen auch die zwei sehr informativen Links über die Chips in Synths von dir. 😜.
@Tai Gegenfrage: Woher weisst Du, dass ich mich als Künstler sehe / betätige? Lösung: Nee, bloß nicht! Habe einen vernünftigen Job und interessiere mich beim Thema Audio mehr fürs Technische, und wenn doch Sound dann eher Patches erstellen.
Aber frickeln werde ich trotzdem nicht, Zeitverschwendung man.ist keine 20 mehr – lieber Buch u. Bier und Fluss.
Weil, Vorsprung durch Technik. Man kann sich mit der RasPi Plattform seinen Arbeitsalltag im Studio schon wesentlich komfortabler und produktiver gestalten. Und dazu ist eben „frickeln“ nötig. Und hält nicht vom Musik machen ab. Und DIY ist nun nichts neues. Kraftwerk, Throbbing Gristle uvm. wären ohne frickeln nicht denkbar.
@TobyB a) In den 1970ern gab es nicht derart viel fertig käuflich zu erwerben, wenn, dann war es kaum bezahlbar. Damals war selbst tätig werden also von völlig anderer Gewichtung. Ohne die beiden genannten Formationen hätte sich die Welt übrigens auch weitergedreht, wären halt andere wegweisend geworden.
b) Bin beruflich in der IT-Branche tätig, da werde ich einen Teufel tun um noch meine Freizeit dafür zu verschwenden um mit Technik rumzupfriemeln oder diese zu fixen / umzustricken.
Man kann es auch übertreiben. Bevor ich drinnen bzw. im Keller versauer, nutzte ich lieber die 6M ausreichendes Tageslicht um was vom Leben zu haben.
Beim Kasser DAFM sind es aber vier winzige Displays. Für jeden OP einen, was das Programmieren eigentlich recht übersichtlich macht🙂
Technisches Hintergrundwissen zum RefaceDX:
http://sandsoftwaresound.net/inside-reface-dx-and-cs/
Falls der Preen nachgezogen wird: Gibt noch den XFM2 als ASIC-Implementierung.
ASICS haben neben der Effizienz einen entscheidenden Vorteil: Man befindet sich beim Einkauf nicht in Konkurrenz zu anderen, meist branchenfremden Verbrauchern mit mehr Gewicht. Bei den üblicherweise bestellten Stückzahlen haben Audiogerätehersteller fast immer das Nachsehen gegenüber der Automotive-, Appliance- und anderen Branchen, seien es STM32 oder iMX oder oder.
Ist ja schön das ein Raspi noch nicht voll ausgeschöpft ist, wenn die div. Inkarnationen aber nicht lieferbar bzw. im Handel sind nützt einen das gar nichts.
XFM2 = natürlich FPGA-basiert.