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Test: Oberheim OB-X8, Analog-Synthesizer

Oberheim OB-X8 - die Legende lebt weiter

28. September 2022

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Synthesizer Enthusiasten brauchen derzeit eine dicke Brieftasche. Während bis ca. 2006 fast nur digitale Synthesizer, Workstations und virtuell-analoge Synthesizer den Hardware-Markt beherrscht hatten und sich erst so langsam die neuzeitliche Analog-Ära etablierte, sind nun fast alle Klassiker wieder auferstanden. Tom Oberheim hatte wohl niemand mehr auf der Rechnung. Der alte Fuchs hat sich bis vor einigen Jahren noch mal mit seinen SEM-Nachbauten versucht und nun nach mehr als 40 Jahren mit Unterstützung des leider viel zu früh verstorbenen Dave Smith und seinem Chefentwickler Marcus Ryle, der schon an frühen Entwicklungen maßgebend beteiligt war, seine Klassiker, angefangen vom OB-X bis zum OB-8, wieder aufleben lassen. Es verwundert nicht, dass die Ankündigung der Reinkarnation dieser Legenden Ende April 2022 die Synth-Welt in Ekstase versetzt hat.

Mir wurde die große Ehre zuteil, das neue Schlachtschiff OB-X8 zu testen und nun steht der silbergraue Schönling auf meinem Keyboardständer, darunter der Urahn OB-Xa.

Wie schon Dave Smith 2019 mit dem Prophet-5/10 Rev. 4 vorgemacht hat, orientiert sich der OB-X8 optisch und vor allem dem Klangcharakter nach an den Vintage-Instrumenten. Während der Prophet-5/10 die Filtercharakteristik der Rev. 2 und 3 in sich vereint, bietet der OB-X8 gleich vier Klassiker in einem Instrument auf Basis der diskreten VCOs des OB-X, nämlich genau jenen 1979 erschienenen und als unmittelbare Konkurrenz zum Prophet-5 eingeführte OB-X mit 2-Pol SEM Filtern, den Preset-Synthesizer OB-SX, den erstmals duotimbralen OB-Xa mit Curtis Filter Bausteinen in 12 dB und 24 dB Flankensteilheit wählbar und schließlich den Oberheim OB-8, der noch zusätzlich mit einem Arpeggiator und einigen Zusatz-Features aufwartete.

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Oberheim OB-X8
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Rückblick auf die Oberheim-Historie

Ohne einen kurzen Blick in die Historie geht es nicht, weshalb hier die Freaks ruhig drüberfliegen mögen, Interessierte aber gerne weiterlesen dürfen. Der 1936 geborene, gelernte Physiker und Ingenieur Tom Oberheim entwickelte bereits in den 60er-Jahren Effektgeräte, bevor er 1969 seine Firma Oberheim Electronics gründete, offizieller Händler von ARP Instruments wurde, wodurch er Zugang zu den Schaltplänen der ersten ARP Synthesizer erhielt und Modifikationen für den ARP 2600 entwickelte. Im Markt der monophonen Synthesizer erschuf Oberheim 1974 sein Synthesizer Expander Modul (kurz: SEM) mit analogen Oszillatoren, die Sägezahn- und Rechteckschwingungsformen erzeugten, einem 2-poligen Multimode-Filter, ADR-Hüllkurven und einem LFO. Aber im Gegensatz zu den damaligen Moog- und ARP-Gegenstücken klang das 2-polige (12 dB Flankensteilheit) Filter deutlich weicher und cremiger, dafür weniger aggressiv. Das Filter des SEM bot neben Tiefpass auch Hochpass, Bandpass und Notch, was eine enorme Erweiterung der Klangpalette bot, zumal man zwischen Tief-, Bandpass- und Hochpass mit einem stufenlosen Regler überblencden konnte (State Variable Filter).

Oberheim entwickelte dieses Konzept weiter, indem er die SEMs mit diversen Ein- und Ausgängen ausstattete, so dass sich diese verschalten ließen. Bald entstanden hieraus der Two-Voice, Four-Voice und schließlich das Monstrum Eight-Voice, der mit dem sog. Polyphonic Synthesizer Programmer für Speicher, einem einfachen analogen Mixer und einem 49-Noten-Keyboard ausgestattet war. Jeder dieser Module musste separat eingestellt werden, was kaum exakt gelingen konnte, so dass der 8-stimmige Bolide extrem fett und warm klang. Zum Einsatz und bei YouTube immer noch zu finden sind legendäre Rush Konzerte der Exit Stage Left Tour 1980, bei denen Geddy Lee seinen berühmten Tom Sawyer Sweep Sound auf dem Eight-Voice erzeugte. Meiner Meinung nach der wohl fetteste Synthesizer-Sound ever.

Zwischenzeitlich schaffte es Dave Smith 1978, den ersten polyphonen und speicherbaren Synthesizer, den Prophet-5 Rev. 1 auf den Markt zu bringen, so dass Tom Oberheim ein Jahr später 1979 schnell mit einem Konkurrenzprodukt parieren musste. Dies war die Geburtsstunde des OB-X, der erste Klassiker, der im neuen OB-X8 wiederauferstanden ist. Dieser wurde, obwohl auf unzähligen Hits von Madonna, Michael Jackson, Nena, Queen, Bruce Hornsby, Prince, Roxy Music, Styx, Rush u.v.a. mehr zu hören, nur ca. 800-mal verkauft.

Der OB-X beherbergte wahlweise 4, 6 oder 8  „Voice-Cards“, die wie in den SEM immer noch hauptsächlich mit diskreten Komponenten bestückt und mit einem Z-80 Microprozessor gesteuert wurden, um sie stimmstabil und im Gleichklang zu halten. Damit war der OB-X der wirklich erste portable, zuverlässige und nutzerfreundliche polyphone Synthesizer von Tom Oberheim. Der OB-X beruhte noch auf den diskreten SEM-Bausteinen und wartete auch weiterhin nur mit einem 12 dB-Filter auf. Seine Besonderheit war Cross-Modulation (X-MOD), die beim OB-Xa und OB-8 nicht mehr vorzufinden ist. Schon der OB-X war mit Polyphonic-Portamento ausgestattet und die Stimmen ließen sich im Panoramafeld stufenlos zuweisen.

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Beim 1980 erschienenen Nachfolger OB-Xa wurden die diskret aufgebauten SEM Filter mit Curtis 3320 Filterchips (12 dB und 24 dB) ersetzt. Statt X-Mod gab es erstmals F-Env, die Zuweisung der Filterhüllkurve als Pitchmodulation. 1983 kam dann der OB-8 raus, der sich vom Vorgänger OB-Xa durch einige zusätzliche Programmieroptionen, einen Arpeggiator sowie die nun von außen – an der rechten Gehäuseseite des Instrumentes – zugänglichen Panoramaregler unterschied und dessen Oszillatoren auch Dreiecksschwingungsformen erzeugen konnten. Wie schon der Vorgänger ließ sich der OB-8 im Split- und Layermodus auch duotimbral spielen.

Vielfach kritisiert an den OBs war der Umstand des fehlenden Mixers. Die VCO ließen sich nur ein- oder ausschalten bzw. der zweite mit 50 % Volume wählen. Noise gab es nur mit On/Off. Das hat die Oberheimer unnötig eingeschränkt. Beseitigt der OB-X8 diese und andere Unzulänglichkeiten der Klassiker? Dem gehen wir in diesem Test auf den Grund.

40 Jahre später: Der Oberheim OB-X8

Gleich zu Beginn im Operation-Manual wirbt Tom Oberheim damit, dass alle, teils auch diskreten Komponenten der Klassiker nachgebildet wurden (ehrlicherweise aber mit modernen auf einem einzigen Board aufgedampften winzigen SMD-Chips anstelle der alten unzuverlässigen Bauteile, die man noch aufwändig auf Platinen löten musste). Wörtlich heißt es:

„It does this through the use of the original SEM filters and discrete oscillators as well as genuine Curtis 3320 filters. By using authentic legacy components, careful matched signal levels throughout the audio chain, meticulously accurate envelope shapes for the different models, and many other details, the new OB-X8 provides the best of all worlds — and all OB- poly synths.“

Die VCOs bestehen aus diskreten Schaltkreisen, einer modernisierten Version der Elektronik des OB-X. Es sind also keine CEM3340 wie beim OB/Xa und OB-8 verbaut, denn der Hersteller hat es bei den OB-X Nachbauten genügen lassen und nur die Filtermodelle der OB-Xa/8 neben den SEM Filtern übernommen. Somit haben wir eigentlich nicht alle 4 erwähnten Oberheims an Bord, wie die Werbung vorgibt, sondern nur einen OB-X nebst Filter und Hüllkurven der nachfolgenden Modelle als weitere Optionen. Dementsprechend ist das Design, das sich optisch an den OB-X orientiert, nur konsequent. Ich persönlich finde die Entscheidung für die Nachbauten der diskret aufgebauten SEM-Architektur sehr gut, da der Haben-Faktor jedenfalls bei mir immer ganz klar zum OB-X tendierte.

Unboxing: Oberheim OB-X8 Analogsynthesizer

Der Synthie hat stattliche Abmessungen und wird in einem riesigen Sperrgut-Karton geliefert. Ein kleiner Wermutstropfen gleich vorneweg: Neben dem Gerät enthält der Karton lediglich eine kleine faltbare gedruckte Kurzanleitung, einen Oberheim Sticker, eine Garantiekarte sowie allg. Sicherheitshinweise nebst CE-Konformitätserklärungen.

Ich erinnere mich noch, als ich den OB-6  geliefert bekam, dort befanden sich noch ein schönes Poster mit Dave Smith und Tom Oberheim sowie ein gedrucktes, gebundenes Handbuch. Ein ähnliches Kauferlebnis bekam man beim Minimoog Model D Reissue und wie man hört und sieht, auch beim Prophet-5 Rev. 4. Bei einem Gerät in dieser Preisklasse wäre ein bisschen mehr schmuckes Beiwerk schön gewesen, aber ich will mich nicht beschweren und schon gar nicht meckern. Ansonsten, wenn ich schon mal das Handbuch erwähne, das es als PDF-Datei auf der Seite von Oberheim gibt, das ist wirklich erste Sahne. Neben den allgemeinen sehr gut erklärten Erläuterungen und Bebilderungen finden sich auf den letzten Seiten sogar Tipps zum Sounddesign typischer Brot- und Buttersounds. Das hatten wir u. a. schon mal bei Sequential Circuits und Moog in den Handbüchern zum Prophet-5 und Model D, sowie bei Roland.

Verarbeitung des Synthesizers

Der Synthie ist erwartungsgemäß extrem wertig verarbeitet. Die Potis sind verschraubt und sitzen bombenfest, sie haben ein angenehmes, sattes Drehmoment und auch die Taster sind mit denen des Originals identisch und geben das gleiche Feeling sowie das gleiche schöne Geräusch bei der Anwahl. Selbst die roten LEDs sehen aus wie beim Original.

Ich nenne zwar nicht einen OB-X mein Eigen, an dem sich der OB-X8 optisch angelehnt hat, dafür aber einen OB-Xa. Alles ist wahnsinnig liebevoll ausgeführt und man fühlt sich wirklich in die 80er-Jahre zurückversetzt, das gilt sowohl für die Beschriftung, als auch für das Logo, die Knöpfe, Taster bis hin zu den wunderschönen hölzernen Seitenteilen, die optisch irgendwo zwischen dem OB-X mit seinem sehr dunklen Holz und dem OB-Xa/OB-8 mit dessen helleren Wahlnussholz angelehnt sind. Das Stahlblechgehäuse mit dem ganzen Finish ist sehr wertig verarbeitet, das Instrument ist torsionssteif und auch das Performancepanel/Modulationsboard entspricht in seiner Ausführung dem Original bis hin zu der leider etwas empfindlichen Aschenbechertauglichkeit, die den Staub förmlich einsaugt, wobei die Aussparungen deutlich kleiner ausgefallen sind, als bei den Vintage Boliden.

Die Tastatur spielt sich sehr schön und nicht zu leichtgängig, hat sowohl bei den weißen als auch bei den schwarzen Tasten einen über die ganze Länge ausgewogenen Druckpunkt.

Velocity und Aftertouch lassen sich einstellen. Velocity lässt sich sehr ausdruckststark spielen. Der Aftertouch spricht auch bei optimalen Einstellungen etwas zu sprunghaft an, so dass langsame und subtile Filterfahrten oder Modulationen nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu erzielen sind. Nichts also für Grobmotoriker, was im Bühnenbetrieb bei einem schlechten Monitoring des Keyboarders schon mal zu einem Problem werden kann. Der OB-X8 empfängt polyphonen Aftertouch, was ich grandios finde und ich habe es auch erfolgreich mit einem entsprechenden Keyboard getestet. Dies funktioniert aber nur bei dem im Performance-Board hinterlegten LFO. Eine umfangreiche Modulationsmatrix hat der OB-X8 leider nicht.

Anschlüsse

Anschlussseitig orientiert sich der OB-X8 ebenfalls am Original. Es gibt einen Monoausgang sowie je einen Klinkenausgang für links/rechts zum Abgreifen von Stereosignalen. Die Stereosignale waren vollständig rauschfrei. Der Monoausgang hatte leider ein wenig leicht hörbares Grundrauschen. Ob das bei meinem Exemplar eine Ausnahme ist, weiß ich nicht. Ich habe das an den Vertrieb gemeldet.

Weiter befinden sich das übliche DIN-MIDI-Trio und ein USB-Port. Pedalseitig sind Sustain, Volume und Filter geboten. Zudem gibt es einen Triggerein-/ausgang, der einen externen analogen Sequencer/Drumcomputer mit den üblichen Spannungen ansteuern kann. Der Arpeggiator kann als Slave oder Master zum Sequencer laufen. Das Vintage Highlight ist das Cassetteninterface, das sich die Klinkenbuchse mit dem Triggerein-/ausgang teilt. Hier soll man seine alten Sounds auf den OB-X8 aufspielen können.

Sehr vorbildlich und angesichts der enormen Abmessungen auch absolut angebracht ist der Umstand, dass sich der Kopfhörerausgang unter dem Performanceboard auf der Vorderseite befindet. Das fand ich bei allen Synths, die das boten, immer klasse und ich verstehe nicht, warum sich das nicht als Standard durchsetzt.

Den OB-X8 erstmals angespielt

Auswahl der Presets

 Die Presets werden in 5 Bänken und 16 Gruppen à 8 Sounds verwaltet, was zusammen 640 Speicherplätze ergibt. Alle Presets sind einfach überschreibbar, indem WRITE gedrückt wird, sodann die Zielbank und Zielgruppe mit den Drehreglern ausgewählt und dann einer der 8 Presetwahltaster gedrückt wird. Eine Warnung erfolgt nicht. Es wird sofort gespeichert. Das entspricht exakt der Verfahrensweise bei den Originalen.

Die 5 Bänke sind unterteilt in

  • OBX8 neue programmierte Sounds extra für das moderne Instrument
  • OB 8 Factory Werkspresets
  • OB Xa Factory Werkspresets
  • OB-SX Factory Werkspresets
  • OB-X Factory Werkspresets

Natürlich sind bei den einzelnen Bänken noch Speicher frei, weil z. B. der OB-X nur 32 Presets hatte. Der Rest wird einfach mit Basic-Sounds aufgefüllt. Solche kann man einfach unter dem Global-Menü aufrufen bzw. einen aktuell gespeicherten Sound zurück-setzen, damit man einen Sound from Scratch neu programmieren kann.

Die Presets in der OB-X8 Bank zeigen auf, was das Gerät kann, klingen aber größtenteils nicht sonderlich Vintage und tragen klar die Handschrift des jeweiligen engagierten Sounddesigners.

Signalweg und Einstellmöglichkeiten

Der Signalweg orientiert sich ganz stark an den Vorbildern.

Dem Umstand der Unterschiede zwischen OB-X, OB-Xa und OB-8 (den Presetsynth OB-SX lasse ich mal außen vor) haben die Entwickler dadurch Rechnung getragen, dass manche Taster doppelt belegt wurden, wie etwa die Crossmodulation des OB-X, die es bei den späteren Modellen nicht mehr gab, mit dem Taster der Bezeichnung „Mod“ zusammengelegt wurde, der beim OB-Xa „F-Env“ heißt. Durch ein-oder zweimaligen Tastendruck erreicht man hier entweder X-Mod (Crossmodulation für den OB-X) oder F-Env (Modulation der Tonhöhe durch die Filterhüllkurve beim OB-Xa und OB-8) oder Beides (!), was mal wirklich stark ist. Die Page 2 Funktionen des OB-8 erreicht man mit dem dafür vorgesehen Button und einem dazugehörigen Menü. Die Page 2 Funktionen des OB-8 wurden noch durch einige sehr sinnvolle Funktionen erweitert.

Die Filterunterschiede bei den Modellen erreicht man ebenfalls durch die neue doppelbelegte Taste TYPE in der Filtersektion. Dafür werden die Tasten HALF und FULL mit OSC 2 ersetzt, weil es nämlich im OB-X8 möglich ist, die Lautstärke für beide Oszillatoren stufenlos einzustellen, was allerdings dann wiederum im Page 2 Menü stattfindet, was ergonomisch jetzt nicht ganz so toll gelöst ist. Hier bemängeln die ersten Tester in den Foren und auf YouTube auch schon teilweise, dass man doch für die Lautstärkeverhältnisse der Oszillatoren, die es in den Originalen gar nicht gab, einen oder zwei dezidierte Mixerregler implementieren hätte können. Nachteil hiervon wäre aber, dass man sich dann optisch und haptisch von den Originalen entfernt. Die Entwickler haben hier versucht, den Spagat zwischen vintage und modern zu gehen, was m. E. gut gelungen ist. Ich finde die Kritik daher eher unberechtigt, weil die Bedienung dieser weiteren Funktionen im Page 2 Menü sehr schnell von der Hand geht.

Doch zurück zu den Filtern: Mit dem Wahlschalter TYPE erreicht man das 2-Pol SEM Filter des OB-X (rote Diode), das 2-Pol Curtis Filter des OB-Xa/8 (rote und gelbe Diode) und mit weiterem Tastendruck das 4-Pol Curtis Filter des OB-Xa/8. Das ist gut gelöst. Wenn man mehr will, was es auch im OB-X nicht gab, kann man im Page 2 Menü noch ein SEM-Hochpass, Bandpass und Notch Filter wählen. Den State Variable Mixer für das Überblenden durch diese Filter von der SEM-Serie hat man allerdings nicht. Zu den Filtern später mehr bei Filtern.

Ein weiterer Unterschied der Benutzeroberfläche findet sich im CONTROL-Panel. Dort befinden sich zuallererst zusätzlich der Vintage-Knob, der die Varianzen der unterschiedlichen Kalibierungen mit einem Art Zufallsgenerator auf intelligente Weise aufgreift und die fixen Einstellungen etwas verwässert. Hier sollte man wissen, dass laut dem Chefentwickler Marcus Ryle die Kalibrierungen von den Originalen authentisch übernommen wurden. Natürlich ist es so, dass mit SMD-Platinenbestückung Bauteiltoleranzen ausbleiben, somit moderne SMD-Komponenten gegenüber den alten Through-Hole-Bauteilen  genauer sind. Wenn man bedenkt, dass es im OB-Xa über 150 Kalibrierungsregler gab und die alten Bauteile erhebliche Varianzen hatten, verwundert es nicht, dass jeder Vintage-Bolide leicht anders klingt und dazu selbst nicht immer gleich. Vor einem solchen Hintergrund ergibt der Vintage-Knob absolut Sinn. Ich will jetzt keine SMD vs TH Diskussion lostreten, bin aber davon überzeugt, dass die alten Kisten einfach musikalischer klingen, was nachvollziehbar erscheint, wenn die Signale durch zig Bauteile mit diversen minimalen Spannungsvarianzen geschickt werden. Man kann es hören, dass sich dies auf das Klangergebnis auswirkt, so dass jedes Voiceboard, was ja auch für sich jeweils kalibriert sein will, anders klingt. Bei meinem OB-Xa, den ich zwar sehr aufwendig komplett überholen habe lassen und er dadurch wieder zuverlässig arbeitet, ist es weiterhin so, dass jeder Akkord, den ich anschlage, ein gewisses Eigenleben besitzt und die Voiceboards nicht ganz identisch klingen.

Solche Zufälligkeiten bei der Stimmung, beim Auslösen und Verlauf der Hüllkurven bis hin zu den Filtern und der Pulsbreitenmodulation im Klangverlauf lassen sich durch den Vintage-Knob ziemlich gut nachbilden, wenngleich das natürlich niemals das Original-Feeling hergibt. Extremwerte sind auch nicht möglich, die den Klang komplett zerstören. Selbst in der Extremstellung klingt das Ergebnis immer noch musikalisch. Der Klang des OB-X8 ist aber ohne Zweifel erhaben, ausgezeichnet und – hier darf ich vorgreifen – nahezu identisch mit meinem OB-Xa (zumindest lassen sich die Sounds – auch manchmal nur mit dem Vintage-Knob – entsprechend nachjustieren, dass es passt). Und wenn hier noch da etwas Fatness im Lowend fehlen sollte, könnte man das mit einem Equalizer schnell nachbessern.

Schließlich befinden sich im Control-Panel noch zwei weitere Buttons, nämlich VELO und TOUCH. Ersteres hat nichts mit Fahrradfahren zu tun, sondern heißt Velocity. Zweiteres bedeutet Aftertouch. Hier kann man Velocity und Aftertouch dem Filter, der Modulation und der Lautstärke zuweisen.

Seltsam mutete bei den ersten Tests einmal das mittlerweile in den Foren adressierte Bender-Gate an (quietschender Lever-Hebel, der aber über Sequential gefixt wird), der Umstand, dass der Synth sich bei mir einmal um zwei Halbtöne nach unten verstimmt hat und schließlich die mir verschlossene Möglichkeit des Triggerns über meine Vintage TRs. Ich sehe mal drüber hinweg, da manches ggf. auch Firmware-Themen sind. Darauf hinweisen möchte ich aber dennoch.

Global Settings

Unter dem Menü GLOBAL, das rechts neben dem WRITE Taster aktiviert werden kann, lassen sich einige grundlegende Einstellungen vornehmen. Ich will hier nur auf wenige Besonderheiten eingehen.

Stimmung

Schön, dass man ohne Umschweife den OB-X8 in Halbtönen transponieren kann. Kann der Sänger nur einen Halbton tiefer, kommt der Keyboarder nicht ins Schwitzen sondern bleibt bei seiner „Akkordfolge“.

Potentiometer Modes

Vorbildlich, wie man es bei Sequential ja auch kennt, sind die Pot Modes Relative, Jump und Passthrough, was je nach Nutzungsschwerpunkt hilfreich ist. Als Livekeyboarder wird man den Relative Mode mögen, weil es hier keine unbeabsichtigten Sprünge gibt, man dafür aber ggf. das Poti, um eine Extremposition zu erreichen, erst mal durchlaufen muss. Im Studio ist der Jump Mode hilfreich, weil man die Einstellungen sofort an der Stellung des Potis optisch erkennt.

Aftertouch und Velocity

Es lassen sich 8 verschiedene Aftertouch-Kurven einstellen von 1 flach bis 8 sehr steil. Ich finde die erste Stufe die beste, weil der Aftertouch bei höheren Einstellungen dazu tendiert, abrupt anzusprechen. Auf Stufe 1 ist er aber gut und subtil spielbar. Als kleinen Kritikpunkt würde ich dennoch anmerken, dass der Verlauf und Weg beim Drücken etwas umfänglicher sein dürfte, um noch nuancenreicher spielen zu können.

Bei Velocity lassen sich 7 Stufen einstellen. Hier finde ich eine Stufe im Bereich 1 bis 3 sehr brauchbar und die Velocity spricht sehr ausdrucksstark an.

Wenn man Vintage ohne Aftertouch und Velocity unterwegs sein will, schaltet man die jeweiligen Taster im Control-Panel einfach ab, wie ich schon oben erwähnt habe. Es lassen sich die Ansprache von Lautstärke, Modulation und Filter auswählen. Klingt rudimentär, ist aber gegenüber dem Original schon ein riesen Fortschritt. Man merkt auch hier, dass sich die Entwickler nicht so weit von den Originalen entfernen wollten. Man hätte sicher auch eine umfangreiche Modulationsmatrix einbauen können, wonach man Velocity und Aftertouch auf diverse Ziele routet, was sicher spannend gewesen wäre. Ich will das mal als neutralen Punkt hinstellen und nicht unbedingt als Kritik oder gar Minuspunkt.

Schön ist übrigens, dass man im Global-Menü immer noch normal editieren kann. Raus geht man einfach mit einem Tastendruck auf GLOBAL, bis die LED erlischt. Wenn man wieder reingeht, ist man sofort im zuletzt aufgerufenen Menü.

Page 2 Modes

Aus dem Oberheim OB-8 kennen wir die Second-Page-Funktionen, die Funktionen konnten mit einem dafür vorgesehen doppelbelegten Button erreicht werden, auf den letzten Versionen waren die Sonderfunktionen auf dem Panel-Board in hellgrauer Schrift unter den Hauptfunktionsbeschriftungen abgedruckt, was sehr komfortabel war. Dies fehlt beim OB-X8 (mit der Beschriftung wäre es vielleicht optisch nicht so gelungen, aber egal). So kann man sich im Global-Menü zwar entscheiden, ob man die Page 2 Funktionen über das dafür eingerichtete Menü auswählt oder dies daneben, wenn man Page 2 drückt, auch gleichzeitig auf dem Panelmode vornehmen will, spricht die Knöpfe für die Einstellungen verwenden kann. Das hilft aber wenig, wenn man nicht weiß, welche Sonderfunktion bei welchem Drehknopf hinterlegt ist. Da wäre die Beschriftung unter den Knöpfen, wie dies bei den späteren OB-8 Versionen gelöst wurde, doch sehr hilfreich. So bleibt es leider bei einem Ratespiel: Wählt man unter Global „Panel + Display“, kann man die Funktionen im Menü Page 2 auswählen, was eigentlich schnell von der Hand geht. Will man dies aber auf dem Panelboard machen, zeigt er bei den Regler, die eine 2 Page Funktion besitzen, die Werteveränderung an. Man muss aber raten. Diese Funktion ist schlicht unbrauchbar, es sei denn man schreibt sich wenigstens mal auf, welche Funktion zu welchem Regler gehört.

Arpeggiator Modes und Arp Clock

Hier kann man wählen, ob man die Arp-Einstellungen global haben will oder per Preset. Letzteres dürfte in den meisten Fällen hilfreicher sein, wenn man mit dem OB-X8 auf die Bühne geht.

Der Arpeggiator lässt sich zur 6,3 mm Input-Buchse an der Rückseite synchronisieren, um ihn z. B. über einen Vintage-Analog-Drummie oder Sequencer zu spielen, über DIN-MIDI oder USB-MIDI. Leider hat die Ansteuerung des OB-X8 weder über meine TR-808 noch über meine TR-707 geklappt. Einen anderen Drummy oder Sequencer zum Testen habe ich leider nicht. Das Handbuch schweigt auch über die notwendige Spannung, die der OB-X8 empfangen muss. Hier besteht Klärungsbedarf, was bereits adressiert ist.

MIDI

Auf die zahlreichen MIDI-Einstellungen werde ich hier nicht eingehen. Das ist Standard und für die Einbindung in die moderne Studioumgebung unerlässlich. Es werden alle relevanten Parameter per MIDI ausgegeben. Auch kann man hier zwischen DIN-MIDI und USB wählen und seine Sounds auch per Sysex verwalten. Bitte beachten Sie, dass ich die MIDI-Integration nicht getestet habe.

Voice Pan Parameters und Voice enables

Sehr schön ist hier, dass man die unterschiedlichen Panoramafunktionen entweder global oder per Preset einstellen kann. Letzteres ist dann hilfreich, wenn man die Panoramaeinstellungen gezielt zum Sounddesign nutzen möchte. Dasselbe kann man auch für die Einstellungen des Performanceboards/Modulationsboards auswählen. Damit hat man z. B. bei einem Preset die Einstellung eines weiten Bender-Wegs und bei einem anderen Preset, etwa einem Solosound für eine Trompete, nur einen kurzen Benderweg. Schließlich kann man Global oder Preset auch für die Chord- und Hold-Funktionen wählen. Das ist wirklich klasse, weil man jeden Sound auch mit ein paar Grund-Performance-Einstellungen individuell abspeichern kann.

Mit „Voice enables“ lassen sich die Stimmen abschalten, was zu Diagnosezwecken hilfreich ist.

Pedaleinstellungen

Hier kann man die Vintage-Einstellungen nutzen, aber auch alternative Settings nehmen und z. B. zwischen Normal und Reversed wählen.

Alternative Tuning Stimmungen

Hier kann man sich austoben und alle klassischen und modernen Stimmungen einstellen. Da bin ich raus, weil ich immer nur die wohltemperierte Stimmung kenne und für gut heiße. Wer sich da reinfuchsen will, kann im Appendix des Handbuchs schon mal das Gebotene erforschen. Man kann hier unter 64 (!) Stimmungen auswählen.

Screensaver

Auch den gibt es, den man wahlweise einstellen oder abschalten kann, was sinnvoll ist, damit die Lebensdauer des OLED-Displays erhöht wird.

Cassetteninterface

Ja, Sie haben richtig gelesen. Es gibt ein Casssetteninterface, wie bei den alten Vintage-Boliden und man hat auch angeblich die Originalsounds aus den alten WAV-Dateien in den OB-X8 geschoben, die dann auch so klingen wie die Orignalpreset. Ob hier per Hand noch nachgebessert wurde, wissen wir nicht. Leider fehlen im Handbuch Hinweise, wohin die übertragenen Daten gespeichert werden. Ich hatte einfach mal drauflos ein Soundset des OB-Xa in den OB-X8 übertragen. Wie oben geschrieben, verwaltet man moderne Soundsets natürlich über Sysex Dump und Load.

Der OB-X8 hat bei diesem Test gemeldet, dass die Übertragung erfolgreich war. Offenbar erfolgte eine teilweise Übertragung in der ersten Bank. Ich hatte die Sounds erst in meinen OB-Xa übertragen und dann in den OB-X8. In den Klangbeispielen befindet sich ein Filter-Sweep-Sounds. Die Einstellungen auf dem Bedienpannels waren übereinstimmend und der Sound passte offenbar auch. Hier erst der OB-Xa und dann der OB-X8.

Kalibrierung

Hier kann man die einzelnen Stimmen, VCO und VCA sowie Filter des OB-X8 kalibrieren. Eine separate Kalibrierung ist auch für das Performance/Modulationsboard vorgesehen.

Grundlegende Bedienung und Page 2

Der OB-X8 lässt sich überwiegend über das gut beknopfte Bedienpanel bedienen. Weitere Funktionen, die in den Klassikern selbst nicht im direkten Zugriff waren, lassen sich über das Page 2 Menü erreichen. Hier befindet sich ein kleines OLED-Display, bei dem man links davon mit dem zugehörigen gerasterten Poti den Parameter wählt und rechts davon mit einem entsprechenden Regler den Wert bzw. die Auswahl wischen diversen Einstellungen. Das ist ergonomisch sehr gut gelöst. Wie schon erwähnt, bemängeln manche, dass man hier bestimmte regelmäßig genutzte Funktionen auf der Benutzeroberfläche mit weiteren Reglerknöpfen hätte unterbringen können. Ich halte diese Kritik für unberechtigt, weil man sich damit deutlich von der klassischen aufgeräumten Benutzeroberfläche verabschiedet hätte. Die Entwickler haben einen Kompromiss gefunden. Wie schon erwähnt, wurden die Taster zum Teil doppelt belegt und man muss sich zu den darunter gehörenden Beschriftungen nur zwei Diodenfarben merken.

Die Page 2 Funktionen sind allesamt schnell erreichbar, einfach kurz mit der linken Hand den Parameter wählen  und schnell mit der rechten Hand die Auswahl, schön gelöst. Insgesamt sind 41 Page 2 Funktionen/Parameter hinterlegt, wo man schon mal den Überblick verlieren kann. Alles ist aber gut im Handbuch erklärt. Ich habe mich mit dem OB-X8 sofort zurechtgefunden und das Handbuch habe ich eigentlich nur benötigt, wenn mir nicht klar war, was sich hinter den Abkürzungen und Funktionen verbirgt.

Signalweg

So, nachdem wir die Grundeinstellungen und die Bedienoberfläche gescheckt haben, wenden wir uns dem Signalweg zu. Dieser ist den klassischen Oberheims nachempfunden. Da ich früher Besitzer eines OB-8 und heute stolzer Besitzer eine OB-Xa bin, fand ich mich sofort zurecht.

Oszillatoren

 Alle vier klassischen Oberheims besaßen pro Stimme zwei VCOs. Während der OB-X und OB-Xa nur Sägezahn und Rechteck boten, konnte man beim OB-8 auch Dreieck wählen. Im OB-X8 lassen sich wahlweise sogar Sägezahn und Rechteck mischen. Eine Kombination mit Dreieck ist aber nicht möglich. Schön ist auch, dass wir über das Page 2 Menü das Mischverhältnis der Oszillatoren und von Noise einstellen können. Das war in den Klassikern so nicht vorgesehen. Man konnte die Oszillatoren ein-, abschalten und den zweiten mit halber Lautstärke spielen. Ich finde den Mixer hier schon deshalb so genial, weil bestimmte Sounds einfach zu brachial kommen und die Oszillatoren, vor allem dann, wenn man Sägezahn und Rechteck gleichzeitig nutzt, ein zu gesättigtes Signal in den Filter schicken, so dass dieser den Klang nicht mehr so schön gestalten kann. Gute Sounddesigner wissen, dass weniger oft mehr ist und ein geringer Ausgangspegel bei den Oszillatoren oftmals ausgewogenere Ergebnisse liefert.

Toll ist auch, dass man ebenfalls über das Page 2 Menü die Pulsbreiten der beiden Oszillatoren getrennt einstellen kann. Das gab es bei den-Vintage Klassikern nicht und erweitert die Klangpalette ganz wesentlich.

Filter

Kommen wir zu den Filtern. Der OB-X hatte noch die diskret aufgebauten Filter aus den SEM übernommen, während sodann im OB-Xa/8 dann Curtis Filter Chips der Baureihe 3320 zum Einsatz kamen. Die Charakteristik ist schon sehr unterschiedlich. Der Klang des SEM Filters, den es nur in 12 dB gab, gilt als sehr sahnig und stark gefärbt, was man allgemein mit Schönklang verbindet. Die späteren Curtis Filter kamen etwas brazzeliger bzw. bissiger daher. Erstaunlicherweise finde ich aber auch das Filter in meinem OB-Xa ausgesprochen cremig und sehr warm, wenn man bedenkt, dass die gleichen Filterbausteine auch im Prophet-5 Rev. 3 drin sind, den ich ebenfalls besitze, und der einen ganz anderen Klangcharakter hat. Kommen wir aber zurück zum Oberheim und widmen uns der Frage zu den Unterschieden, die man definitiv in nachfolgendem Klangbeispiel heraushören kann.

In den Klangbeispielen befinden sich 3 verschiedene Filtersweeps mit einem Oszillator Saw Wave, zunächst SEM, dann Curtis 12 dB, dann 24 dB

Das war aber noch nicht alles. Im Page 2 Menü bietet der OB-X8 echtes SEM bzw. Eight Voice Feeling. Er bietet nämlich (das gab es beim OB-X) nicht mehr, zum Tiefpassfilter noch das Hoch-, Bandpass- und Notchfilter, letzteres dann leider ohne State Variable Mixer, mit dem man beim SEM zwischen Hoch- und Tiefpass überblenden konnte. Erreichen lässt sich dieser Effekt aber dennoch in gewissen Maßen, indem man den Filterverlauf über die entsprechende Hüllkurve einstellt, was richtig schön saftige und cremige Pad-Sounds erzeugt. Fügt man noch ein wenig Resonanz dazu, klingt das wie eine String-Machine mit dahinter geklemmtem Small Stone Phaser. Ich persönlich finde gerade die Filter-Sektion mit das Stärkste, was der OB-X8 zu bieten hat. Daumen hoch! Dies lässt sich am Klangbeispiel zur SEM-Filter Sektion hören. Zunächst Hochpass, dann Bandpass, klassisches Tiefpass, sodann Notch mit Hüllkurvenverlauf variabel.

Hüllkurven

Alle klassischen Oberheims hatten zwei ADSR-Hüllkurven, einmal für das Filter und einmal für den Lautstärkeverlauf. Hieran hat sich der OB-X8 auch gehalten.

Was viele nicht wissen ist, dass der Hüllkurvenverlauf im OB-8 anders war als noch im OB-X/Xa. Beim OB-8 lief die Hüllkurve beim Decay spitz zu, während sie beim OB-X/Xa hier einen bauchigen Verlauf hatte.

Dies wurde im OB-X8 schön umgesetzt, wie man an dem Klangbeispiel zum ersten Werkspresets Brass Ensemble des OB-8 schön heraushören kann.

Der OB-Xa klingt etwas aggressiver und bissiger als der OB-8. Eigentlich sollte die Hüllkurve im OB-8 snappier sein, dem dann auch tatsächlich so war. Vor allem bei pianoartigen Sounds macht sich das bemerkbar. Der Grundklang des OB-8 wurde hierdurch maßgebend beeinflusst. Weiche Piano-Sounds mögen hier leichter gelingen. Doch auch sehr warme und poppige Flächensounds mit etwas weniger Biss gelingen dem OB-8 etwas besser als dem OB-Xa im direkten Vergleich. Schön ist auch hier, dass ich die Hüllkurven des OB-8 mit den Filter des OB-X kombinieren kann und umgekehrt. Über die klanglichen Unterschiede zwischen OB-8 und OB-Xa ranken sich ja einige Philosophien und sicher auch einige Halbwahrheiten. In den Foren liest man nie etwas über die Unterschiede bei den Hüllkurven. Vielmehr wird hier über die unterschiedliche Filtercharakteristik diskutiert, obgleich die Filterbausteine identisch sind. Wie am obigen Klangbeispiel aber erkennbar ist, scheint es gerade der Envelope-Verlauf zu sein, der den Unterschied macht. Der OB-Xa klingt etwas aggressiver, so dass man auf die Hüllkurven schließt. Ich selbst besaß den OB-8 und tauschte dann zum OB-Xa. Die Unterschiede waren klar erkennbar. Der OB-8 klingt glatter, was aber vielleicht auch damit zusammenhängen mag, dass im OB-8 die Voiceboards auf zwei Platinen verteilt wurden, es mehr digitale Kontrolle (auch der Hüllkurven) gab und man dann wohl auch nicht mehr so viele Kalibrierungseinstellungen hatte (was jetzt aber meine persönliche Vermutung ist). Jedenfalls hat Tom Oberheim himself einmal gesagt, dass der OB-8 der dünnste von allen sei, was aber nicht negativ gemeint sein will, sondern eine Frage der persönlichen Vorlieben ist.

Zurück zum OB-X8, der die ganzen Page 2 Funktionen des OB-8 auf sinnvolle Weise übernommen und noch mal deutlich ausgebaut hat. Dies betrifft vor allem die LFO-Einstellungen und das Portamento.

LFO und Portamento

Der OB-X8 hat hier die ganzen versteckten Funktionen und noch etwas mehr sowie leichter zugänglich,  aus dem OB-8 übernommen. Für mich blieben die Page 2 Funktionen immer verborgen, weil sie nicht auf dem Panel aufgedruckt waren (ich hatte die frühere Version)  und so war das ein Buch mit sieben Siegeln.  Im OB-X8 erreicht man diese Features sehr bequem über das Page 2 Menü. Ich verweise an dieser Stelle auf einen schönen Test von Theo Bloderer hier auf AMAZONA.de oder greatsyntheszizers.de zum OB-8 und auf das Handbuch des OB-X8 (S. 50 ff.). Vereinfacht gesprochen verfügt der OB-X8 über weitere LFO-Schwingungsformen, über LFO-Keyboard-Tracking, Phasenverschiebungen der Stimmen beim LFO, was abgefahrene stereoartige Effekte bei Sample/Hold erzeugt und unterschiedliche Einschwing- und Abschwingphasen beim LFO, wodurch sich wirklich sehr vielfältige Modulationseffekte erzeugen lassen.

Beim Portamento ist es ähnlich, hier bekommt man auch die Verhaltensweisen der Stimmenerzeugung und des Verlaufs je nach Vintage-Modell nachgebildet. So bekommt man aus dem OB-8 den klassischen linearen Verlauf, einen exponentiellen Verlauf sowie Equal Time, bei dem die Zeit fix eingestellt bleibt unabhängig vom Intervall. Es gibt diverse Bend-Einstellungen, die man fast schon als verkappte Pitchhüllkurve missbrauchen kann, was bei sehr breiten evolvierenden Flächensounds richtig gut kommt. Mit Portamento Match lässt sich das Verhalten des Portamento beim OB-X nachbilden, bei dem alle Stimmen etwas anders gleiten und ein unglaublich breites, leicht verstimmtes orchestrales Portamento erzeugen (Klangbeispiel unten). Oberh(ei)ammer, sag ich da!

In dem unten verlinkten Video habe ich mal ein paar dieser Funktionen demonstriert, um einen Eindruck zu bekommen, was man hier aus dem Synth noch so rausholen kann.

Panorama

In den OB-X und Xa konnte man unter der Haube das Panoramafeld auf den einzelnen Voiceboards einstellen. Jeder Elektroniker würde hier die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wie man den User direkt am Gerät neben dem Netzteil herumhantieren lassen kann. Der OB-8 hat dann immerhin am rechten Holzseitenteil einen kleinen Mixer beherbergt, um diese Einstellungen vorzunehmen.

Der OB-X8 geht einen ganz anderen Weg. Die einzelnen Stimmen lassen sich hier nicht individuell einstellen, sondern es gibt neben Mono 4 Voice Panning Modes, deren Auswirkung sich dann noch mit Pan With einstellen lassen (QUARTER, HALF und FULL). Unter den Modi gibt es

  • MONO
  • 4L-4R (Stimmen 1-4 hart links, Stimmen 4-8 hart rechts, bei Pan With FULL)
  • PingPong (alle ungeraden Stimmen hart links, alle geraden hart rechts bei Pan With Full)
  • Splayed (Stimme 1 links, Stimme 8 rechts und alle dazwischen liegen stufenweise von links nach rechts)
  • Spread (alterniert die Stimmen L/R stufenweise bei ansteigendem Abstand)

Im unterstehenden Klangbeispiel werden alle verschiedenen Panoramaeinstellungen der Reihenfolge nach abgespielt.

Splayed und Spread sind meine liebsten Einstellungen, da sie ein sehr breites und lebendiges Stereobild erzeugen.

Als ich das im Handbuch gelesen habe, musste ich erst die Nase rümpfen, weil ich mir eigentlich eine individuelle Einstellung gewünscht hätte. Aber wäre die dann auch songdienlich und praktikabel? Und außerdem habe ich die dann immer Global. Beim OB-X8 kann ich mich entscheiden, ob ich das immer Global haben will oder per Preset abgespeichert haben möchte. Letzteres gefällt mir wesentlich mehr, da bei bestimmten Sounds Mono einfach besser, bei anderen aber ein Stereosignal hilfreich ist.

Split/Layer

Wie auch der OB-Xa/8 kann der OB-X8 duatimbral gespielt werden, wobei man hier noch zusätzlich die Möglichkeit hat, Splitpoints zu setzen, die Stimmung der Presets unterschiedlich einzustellen, so dass man etwa im Dual-Mode gigantische Stacks erzeugen kann oder unter Nutzung von Chord theoretisch Minimoog artige Bässe mit drei Oszillatoren erzeugen kann, wobei diese drei dann eigentlich noch mit je zwei VCO mit leichter Verstimmung programmiert werden können. Die kreative Spielwiese ist hier enorm. Zudem kann ich im Split/Dual Mode verschiedene Panorama-Settings verwenden, etwa für den Bass Sound Mono und die mit der rechten Hand gespielte Fläche Stereo.

Sogar den Arpeggiator kann ich auf beiden Sounds einstellen, so dass zwei Arps im Split-Mode allerdings mit denselben Einstellungen abgefeuert werden können. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn man zwei individuelle Arps programmieren könnte, wie das z. B. schon im Roland Jupiter-6 möglich war.

Arpeggiator

Wenn wir schon beim Arpeggiator sind, gehen wir hier gleich weiter.

Der Arpeggiator ist sinnlogisch im Performance/Modulations-Board links neben der Tastatur untergebracht. Aktivieren lässt er sich ganz einfach mit “ARPEGGIATE“ und los geht’s. Daneben sollte man aber links im Board unter MODE Mod oder Arp auswählen. Das war im OB-8 auch so vorgesehen, womit sich der Neue auch hier an das Vorbild orientiert hat.

Es ist von der Benutzerführung her logisch gelöst, wie hier die Modulationen und der Arp über dieses Board gleichzeitig bedient werden können. Die unterschiedlichen Funktionen durch diese teilweise Doppelbelegung ist grafisch dargestellt.

Die Modi sind klassisch, es gibt UP, DOWN, UP-DOWN, RANDON, Hold und das Ganze über bis zu 5 Oktaven. Einen Sequencer gibt es nicht. Das wäre in dieser Preisklasse sicher nett gewesen, halte das aber für keinen gravierenden Mangel. Schade ist, dass sich der Arpeggiator nicht zum LFO synchronisieren lässt.

Der Klang des Oberheim OB-X8 Synthesizers

Nach langen Ausführungen kommen wir zur Gretchenfrage: Wie klingt er denn nun und wie klingt er im Vergleich zu den Vorbildern?

Die erste Frage kann ich dahingehend beantworten, dass er großartig klingt. Er klingt, wie ein Oberheim klingen muss. Breit, schwebend, drückend, sahnig, cremig und extrem warm. Das was den Oberheim Sound immer ausgemacht hat, bekommt man hier wirklich auch geboten. Wenn man kein Original daneben stehen hätte, würde man nicht auf die Idee kommen, dass es sich um ein Gerät aus dem Jahr 2022 handelt. Im Vergleich zum OB-8 kann ich nicht viel sagen. Ich hatte früher einen, aber heute steht mir ein solcher nicht mehr zur Verfügung.

Anders verhält es sich bezüglich des OB-Xa. Ich war faul und habe einfach mal alle klassischen Factory-Presets auf beiden Synths gespielt und verglichen. Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Programmierung der Presets durchweg detailreich erfolgte, hier und da aber von Hand nachgebessert werden musste. Manchmal half schon der Vintage-Knob oder die Eckfrequenz des Filters musste angehoben werden. Auch die Modulationsgeschwindigkeit hat beim LFO nicht immer gestimmt. Ich denke, dass man extrem nah rankommen kann. Manchmal fehlt das letzte Quäntchen Fülle und Varianz, die dem Original so wahnsinnig viel Charakter verliehen hat. Dies merkt man bei den schwierigeren Sounds, etwa bei Sync-Lead Unisono Sounds und schließlich alles mit Portamento und Sample&Hold. Auch Effektsounds sind eher schwierig nachzubauen. Speziell bei den Unisono-Sounds fällt mir bei meinem OB-Xa auf, dass die VCO in oberen Lagen sehr scharf klingen, während er im unteren Oktavbereich leicht detuned ist. Dieser Effekt wurde m. E. im OB-X8 nicht ganz akkurat umgesetzt.

Im hier verlinkten Video findet sich ein Vergleich des OB-X8 mit dem OB-Xa, bei dem ich einfach nur die Presets nachgespielt habe. Insofern ist die Aussagekraft vor dem Hintergrund, dass man hier und da noch anpassen kann, relativ und ich halte es für gefährlich, hier den OB-X8 insgesamt daran zu beurteilen und vor allem zu verurteilen. Ich persönlich finde, dass er die Originale wirklich ersetzen kann, auch wenn ich jetzt meinen OB-Xa nicht verkaufen werde, was aber eher emotionale und nostalgische Gründe hat.

Der Oberheim OB-X8 on YouTube

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Wer wundervolle magische Flächensounds liebt, wird sich mit dem OB-X8 ebenfalls intensiver auseinandersetzen müssen, was nachfolgendes Video verdeutlichen soll.

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Fazit

Hätte ich keinen OB-Xa zuhause stehen, würde ich klar auf dem OB-X8 sparen. Doch auch so ist G.A.S. mehr als reichlich vorhanden. Allein die SEM-Filtereinheit lohnt den Kauf. Wer diese Art von Sounds liebt, kommt nicht umhin, sich damit zu beschäftigen. Bleibt als Alternative hierzu nur der OB-6 am Markt, der aber nur die SEM Filternachbildungen enthält, nur 6 Stimmen aufweist und m. E. aus der Erinnerung heraus etwas schwächer klingt. Ich hatte meinen OB-6 schon vor einigen Jahren verkauft. Es gibt aber ein paar YouTuber, die den OB-6 gegen den OB-X8 antreten lassen und dieser sich wohl wacker schlägt.

Wer wirklich auf die Klassiker steht, sich deswegen auch einen Prophet-5 Rev. 4 und/oder einen Minimoog Reissue Model D geholt hat, wird hier wohl auch zugreifen müssen. Das Gleiche gilt für diejenigen, die sich nicht mit weniger zufrieden geben und zuhause vielleicht schon einen Moog One stehen haben.

Doch ganz allgemein erhält der OB-X8 von mir eine klare Kaufempfehlung. Der Synthesizer ist sicher sehr teuer, was sich aber relativiert, wenn man bedenkt, was ein Vintage-Bolide kostet, für den man mindestens 50 % des Kaufpreises noch mal für eine Überholung einkalkulieren muss. Die Flexibilität des OB-X8 hat man noch nicht mal. Die minimalen Abweichungen beim Grundklang des Originals rechtfertigen m. E. die Anschaffung eines Originals heute nicht. Da muss man schon großer Purist (oder Sammler!) sein und mit allen anderen Nachteilen eines solchen Oldies zurechtkommen.

Jedenfalls im Markt der vollanalogen polyphonen Synthesizer steht der OB-X8 ganz klar mit an der Spitze. In dessen Umfeld tummeln sich mal abgesehen von diversen Exoten und Boutique-Synthesizern dann nur noch der Moog One und der Prophet-5/10. Wenn es einem um den reinen Klang geht, ist der OB-X8 der König. Wer sich mit weniger zufrieden gibt, etwa dafür mehr Modulationsmöglichkeiten will, greift zum Sequential Rev. 2 oder als schönen VCO Synth mit digitalen Schmankerln zum KORG Prologue. Ich selbst kämpfe in meinem Studio immer wieder mit der Frage, ob ich meinen Alesis Andromeda A6 hergeben soll, womit der OB-X8 auch zum Teil finanziert wäre. Wenn ich auf diesen Synth versuche, die Standard-Sounds eines OB-X8 nachzubauen, kommt einem die Verzweiflung (siehe Klangbeispiele und meine bescheidenen Versuche bei YouTube). Echte Freaks holen aus Synths des Kalibers A6 oder John Bowen Solaris alles raus und noch viel mehr, die brauchen den OB-X8 vielleicht nicht. Wer aber „instant gratification“ will, muss den OB-X8 in nähere Erwägung ziehen. Rein vom Grundklang her dürfte dieser mit die Spitze im Markt anführen. Soundschrauben geht leicht von der Hand wie nix und ich habe hier an einem Sonntag mal kurz diese Sounds hier zusammengeschustert und als YouTube-Demo online gestellt (die Sounds kann man als Mitglied der OB-X8 Facebook Gruppe dort runterladen).

Man könnte nun kritisieren, dass noch eine Modulationsmatrix oder ein Suboszillator fehlt. Aber wo fangen wir da an? Dann könnte man noch das Fehlen eines weiteren LFOs oder einer dritten Hüllkurve bemängeln. Manche würden sich vielleicht noch einen Sequencer wünschen. Schließlich kann man gerne auch von 16 Stimmen träumen. All dies würde aber das Konzept des OB-X8 verwässern. Tom Oberheim hat es geschafft, die alten Klassiker nahezu alle aufleben zu lassen und mit nützlichen und sinnvollen Erweiterungen zu ergänzen, ohne sich zu verzetteln und dem Anwender dadurch ein einfach zu bedienendes und dennoch sehr vielfältiges Instrument an die Hand zu geben. Daher hätte ich von meiner Warte her auch keine wirklichen Minuspunkte bzw. allenfalls Kleinigkeiten zu bemängeln.

Ansonsten lässt sich eine Entscheidung für oder gegen den OB-X8 ohnehin nicht rational treffen. Bei diesem Synthesizer treffen Emotionen, Nostalgie, Klangerlebnis und wahre Spielfreude wie kaum bei einem anderen Instrument aufeinander.

Plus

  • erstklassiker Klang
  • sehr gute und detailreiche Umsetzung von Sound, Haptik und Optik der Originale
  • fantastische Filtersektion, die über den OB-X in die SEM Welt eintritt
  • sinnvolle erweiterte Page 2 Funktionen
  • ausgereiftes und insgesamt sehr intuitives Bedienkonzept
  • Triggerausgang (hat bei mir mit Roland TR aber nicht funktioniert)
  • sehr gut geschriebenes Handbuch mit Nostalgiefeeling
  • Gerät empfängt Polyaftertouch-Daten

Minus

  • Page 2 über Regler nicht brauchbar, da nicht beschriftet
  • LFO nicht zum Arp synchronisierbar
  • Aftertouch der Tastatur ist nicht ganz so nuanciert spielbar

Preis

  • 5.599,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Toni

    Es ist immer wieder erstaunlich wie wenig analog die heutigen Analogen klingen. Den Sound dieses OB-X8 kriegt man bestimmt zu 95% auch mit digitalen Emulationen hin.

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      Filterpad AHU 1

      @Toni Daher hat Moogfeld völlig recht […]…. von Liebhabern gebaut und für Liebhaber gemacht. […] Ich habe mal den Steinberg Retrologue mit meinem Matriarch verglichen und es nicht geschafft, ihn auch nur annähernd zu reproduzieren. Der Moog hatte hier die Nase immer vorn. Aber ein Hörer unserer Tracks stellt sich natürlich diese Frage nicht und wenn man den Grundklang mit einem hochwertigen Plugin nachstellt, kann sich das Ergebnis sicherlich hören lassen. Gut, ich schweife erheblich ab vom Thema aber was soll man sagen, außer das der Oberheim ein wundervolles Gerät ist.

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      Klang X

      @Toni Wie analog muß denn analog klingen?
      Bzw. wie oder wer definiert wie analog analog klingen soll oder muß?

      Das sind (für mich) die ähnlichen esoterischen Diskussionen wie im HiFi-Sektor. Alles nur subjektiv.

      Ich glaube, man braucht nur das Wort „analog“ in irgend einer Beschreibung zu einem Gerät erwähnen und es klingt gleich viel besser und teurer und natürlich analoger…

      Komischer Weise wird ja in der elektronischen Musik oft kritisiert, das viele Tracks immer gleich und langweilig klingen, immer die selben ausgelutschten Sounds usw. Aber gleichzeitig werden immer mehr Klone und Neuauflagen von alten Kisten den Händlern aus den Regalen gerissen, also wieder die alten ausgelutschten Sounds verwendet und verglichen, ob sie ja zu 100% identisch klingen.

      Ja was denn nun?

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        SynthNerd AHU

        @Klang X Ja, es gibt viel Esoterik im HiFi Sektor. Z.B. Steckdosenleisten für 200€. Niemand kann erklären, warum gerade der letzte Meter des Netzkabels vorm Gerät ganz wichtig für den Klang sein soll, egal wie locker die Schrauben in der Steckdose davor sind.

        Aber „Synthese analog oder digital – völlig egal, klingt eh alles gleich“ – das unterschreibe ich nicht und behaupte das Gegenteil: Ein DX7 klingt völlig anders, als ein Juno 60, ein D50 völlig anders, als ein Prophet 5. Und da bin ich mir sehr sicher, dass das viel mit analog oder digital zu tun hat.

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          AMAZONA Archiv

          @SynthNerd Da wirfst du einiges durcheinander. Ob analog oder digital ist was anderes, als die Art der Synthese. FM kannst du auch analog machen, mit hohem Aufwand. Und subtraktiv natürlich auch digital. Nennt sich z.B. virtuell analog. Oder die ganzen Plugins nach den analogen Kisten.
          Niemand hat behauptet ein DX7 klingt wie ein Juno 60. Aber nicht, weil einer von beiden digital ist.

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            SynthNerd AHU

            Ja, meine Beispiele waren vielleicht etwas unfair gewählt.
            Aber welcher virtuell analoge klingt zum Verwechseln so wie ein Mini-Moog oder Arp Odysey? Und welcher analoge FM Synth klingt wie ein DX7? Ich meine, die Unterschiede haben da wenig mit Esoterik zu tun.

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              mort76

              @SynthNerd „Aber welcher virtuell analoge klingt zum Verwechseln so wie ein Mini-Moog oder Arp Odysey?“

              Die Frage ist doch wirklich, warum man das wollen sollte.
              Ich kaufe sowas nicht, eben WEIL es so klingt wie seit 50 Jahren eben.
              Und der FM7 hatte seinen Erfolg eben AUCH genau deswegen.
              Zu der Zeit hat man die Analogen ja quasi verramscht, weil den Sound keiner mehr hören konnte.
              Da wäre ein innovatives Konzept jetzt langsam mal hilfreicher als eine exakte Reproduktion.
              Auch bei den Modularsystemen denke ich mir eigentlich jedes Mal: „Oh Gott, nicht schon wieder…“

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              SynthNerd AHU

              @SynthNerd Dass digitale genau so klingen sollen wie analoge, habe ich nicht gesagt. Meine Kommentare waren kein Votum pro analog oder kontra digital. Ich wollte nur der These widersprechen, das würde eh alles gleich klingen oder die Unterscheidung hätte vor allem mit Esoterik zu tun.
              Für mich haben beide Technologien ihre Berechtigung und ich mag auf keine von beiden verzichten. In meinem Gerätezoo dominieren die digitalen. Aber einen Mini-Moog oder Arp Odysey nicht mehr hören können – das schließe ich für mich bis zu meinem Tod aus und bin sicher, dass es vielen ebenso geht.
              Dass die analogen gerade verramscht würden, kann ich nicht erkennen: Moog One oder Sub37 sind so teuer wie nie zuvor. OB-X8 und Prophet 10 sind alles andere als billig zu haben. Gebrauchte Jupiter 8 rufen fünfstellige Summen auf. Der Eindruck von Ramschpreisen hat nichts mit analog zu tun. Es ist wohl eher die Preispolitik von Behringer (die mir recht ist).

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                mort76

                @SynthNerd „Dass die analogen gerade verramscht würden, kann ich nicht erkennen…“

                Lies das besser nochmal.
                Ich schrieb „zu der Zeit“, und nicht „derzeit“.
                Die werden nicht JETZT verramscht, sondern WURDEN verramscht, als die Digitalen auf den Markt kamen.
                Da gabs analoge Schnäppchen, wegen denen man heute losheulen würde…

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                  SynthNerd AHU

                  @mort76 Ok, das hatte ich falsch gelesen. Muss an der Uhrzeit gelegen haben :-)
                  Dann streiche ich nun den dritten Absatz, aber bekräftige die ersten beiden.

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                    mort76

                    @SynthNerd Was ich noch hinzufügen wollte:
                    Man muß bei dem Thema ja nur daran denken, was die Studios und diverse Musiker damals bereit waren, für digitale Synths zu bezahlen…ein Synclavier und ein Fairlight konnten, je nach Ausbaustufe, ja locker über 100.000 $ kosten- nicht inflationsbereinigt.
                    Dafür hätte man auch ein paar Modular-Schrankwände kaufen können…so leid war man das, was wir heute als das Non-Plus-Ultra ansehen.

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                      SynthNerd AHU

                      @mort76 Ich weiß nicht, ob es „das, was wir heute als das Non-Plus-Ultra ansehen.“ wirklich gibt. Da hat doch jeder seine individuelle Sicht darauf mit unterschiedlichen Vorlieben bei Klang und Arbeitsweise. Der eine mag es cremig warm und seidig weich, der andere eher kühl synthetisch spacig. Mancher liebt es Module zu verkabeln ohne vorher genau zu wissen, was letztlich dabei heraus kommt – der andere freut sich, dass er in seinem kleinen Laptop alle Instrumente dabei hat und damit sehr mobil ist. Es mach da wenig Sinn über besser oder schlechter zu philosophieren. Das muss jeder für sich heraus finden. Jedes Konzept hat seine Berechtigung, solange irgend jemand damit Musik macht.
                      Mein erster Kommentar wollte nur der Aussage widersprechen, die Entscheidung für einen analogen Synthesizer hätte vor allem etwas mit Esoterik zu tun.

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      AMAZONA Archiv

      @Toni Ich finde der OB-X8 klingt sehr HiFi oder von mir aus auch „digital“, wenn man z.B. sehr gute Rompler mit ihm vergleichen möchte. Analog heute ist eben nicht mittig oder bassbetont, sondern sehr klar ohne bei FM oder Sync zu schwächeln, wie es Plugins teilweise tun. Plugins hingegen werden auf vintage getrimmt und ich wunder mich häufiger wo bei denen die Luft ab 10khz bleibt. Hat es was mit Vermeidungsstrategien und Aliasing zu tun? Ich weiß es nicht. Den OB-X8 finde ich sehr gut klingend aber das alleine ist heute kein Alleinstellungsmerkmal, sondern eher der Preis! Bald sind die 80-90’s zurück als man für sein Gear noch Blutspenden gegangen ist, es heute aber nicht mehr zwangsläufig muss. 😉

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      Flowwater AHU

      @Toni Ich für mich persönlich gehe noch einen Schritt weiter und sage mir: Ich finde die Sounds dieser Synthesizer inzwischen auch einigermaßen langweilig. Das betrifft nicht nur den »OB-X8« sondern auch:

      — Moog One
      — Moog Grandmother/Matriarch
      — Prophet 5/10

      Ich will damit keinesfalls die Geräte schlecht machen und deren Käufer den Spaß nehmen. Das sind absolut großartige Synthesizer und man kann damit tolle Musik machen. Und natürlich würde ich selber auch gerne mal an einem »Moog One« herumtasten/spielen.

      Ich finde die Geräte nur für mich nicht passend. Bräuchte ich doch einmal solche Sounds, würde ich auch auf entsprechende Emulationen zugreifen … oder, da ich den Stellenwert eines möglichst originalen Sounds sowieso nicht so hoch achte, mir diesen mit anderer Hard-/Software zusammen schrauben. Ist ja nicht so, dass andere Synthesizer Ähnliches nicht auch beherrschten.

      Für entsprechende Gelder würde ich mir lieber – wenn überhaupt – so etwas hier kaufen:

      — Jomox Sunsyn MK2
      — Cwejman S1 MK2
      — GRP A4

      (wobei man die ersten beiden halbwegs bezahlbar ja schon nicht mehr bekommt)

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        AMAZONA Archiv

        @Flowwater „Ich finde die Sounds dieser Synthesizer inzwischen auch einigermaßen langweilig.“ Na das ist aber abhängig von Vorlieben. 😉Es gibt Leute die würden auch 3000€ für einen original SH-101 bezahlen, weil damit DER Sound möglich ist den sie so lieben. Und jetzt sag mir einer der SH-101 ist von seinen Möglichkeiten nicht langweilig. 😂 Wer Musik macht stellt auch immer wieder fest welche Macht simple Wellenformen und etwas Filter haben können, wenn die Musik diese Qualität auch vermitteln kann. Es muss eben passen.

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          Flowwater AHU

          > Na das ist aber abhängig von Vorlieben. […] Es muss eben passen.

          Absolut. Keine Frage. Deswegen schrieb ich ja gleich am Anfang meines Postings: »Ich für mich persönlich […]«. Ich kann die Leute verstehen, die solche Geräte faszinierend finden und sich diese kaufen. Ich kann aber auch die Gegenseite verstehen, die ob solcher abgerufenen Preise den Kopf schütteln und auf günstigere Alternativen schielen.

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            Obie69 RED

            @Flowwater Der SH-101 ist in der Tat ein außergewöhnlich kreativer und inspirierender Synthesizer. Ich habe den mit Tubutec und habe alle Tasten mit Sequenzen belegt, was zum Jammen mit ganzen Songketten absolut genial ist.

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        Garfield Modular AHU

        @Flowwater Hi Flowwater,

        Und vergiss den Sequential – Pro 3 nicht, wenn Du was anderes sucht als das „normale“ dann ist der Pro 3 eine absolute Hit! :-) Der Pro 3 gibt Dir ein sehr direkte Bedienung von der Synth was eine sehr tollen User Interface Erfahrung hergibt.

        Viele Grüße, Garfield.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @Garfield Modular Hallo Garfield,

          volle Zustimmung. Da ich aber einen »Pro 2« besitze, ist der »Pro 3« für mich nicht mehr soooo spannend. 😀

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      Tyrell RED 211

      @Toni Der ersten Aussage muss ich widersprechen. Der OB-X8 ist nicht nur analog, er klingt auch analog. Ich würde behaupten, im Blindtest ist er nicht von seinen Vorgängern zu unterscheiden.
      ABER: Es gibt hervorragende Plug-in (zB Diva von U-He) die eine perfekte Simulation analoger Klangerzeuger bieten.
      Wer sich einen OB-X8 kauft, kauft ihn nicht nur wegen des hervorragenden Sounds, sondern vor allem wegen der Haptik – und da kann bekanntlicher Weise kein Plug-in mithalten.

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        Round Robin AHU

        @Tyrell Peter, da stimme ich dir 100% zu. Der Synth klingt hervorragend und wer den Preis dafür zahlen mag, bekommt seinen realen Gegenwert dafür (Liebe zur Hardware und dem Original, Unterstützung der Hersteller etc). Das ist eben Geschmacksache. Aber digital klingt der Synth definitiv nicht, wie die ersten Aussagen beschreiben. Und man darf nicht vergessen, dass die neuen Synths der 70er/80er auch straffer klangen als 30/40 Jahre später. Und über die Haptik brauchen wir eh kein Wort verlieren. Da liegen Dimensionen zwischen Soft- und Hardware.

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        AMAZONA Archiv

        @Tyrell Tyrell, da würde ich widersprechen. Bei einem OBX und seltsamerweise noch mehr bei einem OB-SX (vielleicht ist das nur bei dem so, auf den ich Zugriff habe) berühren mich selbst einfache sounds tief (und ich bin jetzt nicht der analog-only nerd), bei dem OB-SX kriege ich manchmal echt Gänsehaut. Den Unterschied zum OB-X8 würde ich daher glaub nicht nur hören, sondern auch fühlen.

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        mort76

        @Tyrell „Wer sich einen OB-X8 kauft, kauft ihn nicht nur wegen des hervorragenden Sounds, sondern vor allem wegen der Haptik – und da kann bekanntlicher Weise kein Plug-in mithalten.“

        Die Haptik kann man aber eben auch billiger und mit mehr Möglichkeiten bekommen.
        Ich würde meinen Argon8 nicht gegen einen Klassiker eintauschen wollen. Und für den mußte ich mich nicht verschulden.

      • Profilbild
        Toni

        @Tyrell Ich muss ihrer Einschätzung ebenfalls widersprechen. Der OB-X8 klingt im Vergleich zu den Oberheim-Synthesizern der 70er und 80er Jahre wesentlich dünner, kälter, lebloser, hat weniger Druck und weniger Punch. Auf der anderen Seite klingt er aber immer noch besser als entsprechende digitale Simulationen. Damit reiht sich der OB-X8 in etwa da ein wo auch die meisten Produkte der Konkurrenz stehen. Sie klingen besser als das was aus dem Computer kommt, aber eben nicht so gut wie die alten analogen Klassiker. Es gibt allerdings dann und wann noch ein paar glorreiche Ausnahmen, z.B. der hier in einem Kommentar erwähnte Sunsyn. Den habe ich damals im Musikgeschäft nur 10 Minuten ausprobiert und sofort gekauft. Und bis heute ist das einer der besten Synthesizer geblieben die ich je gehört habe.

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Toni Keine Ahnung, ob man das mit Emulationen hinbekommt, ich selbst habe nur Erfahrungen mit Arturia und da muss ich sagen, auch wenn die in den letzten Jahren eicht gut aufgeholt haben, reicht das niemals. Wenn es wirklich um satten analogen Sound geht, saftige Bässe, cremige und sahnige Sweeps, Pads etc., kommt man an dem OB-X8 nicht vorbei. Der Sound hat mich wirklich weg geblasen.

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        Moogfeld

        @Obie69 @Obie69: Genau so ist auch meine Erfahrung. Denn trotz dessen, dass ich neben dem ganzen Hardwarefuhrpark ebenso einiges an Emulationen auf meinem Rechner habe, muss ich sagen: klangliche Synonyme wie organisch, lebendig, unberechenbar, cremig, majestätisch und vielschichtig verbinde ich nach wie vor überwiegend mit Analogen oder Teilanalogen Schätzen. Der Sound eines Rev2, oder eines Prologes, Andromedas und hier nun der OB-X8 gepaart mit ihren körperlichen Anmutungen und ihrer Haptik haben einfach dieses gewisse Erlebnis, welches ich am Rechner mit der Maus in der Hand so nicht erhalte. Für mich ist der Unterschied etwas krass ausgedrückt in etwa so, wie wenn ich mir eine Sendung übers Bergsteigen nur im TV ansehe (Emulation) oder aber selbst auf einen Gipfel mit meinem Rucksack auf dem Rücken steige (Analog). Aber dieser ewigen Diskussion „Analog-Digital-Emulation was ist besser“ bin ich eh überdrüssig,. Möge das doch am besten jeder mit sich selbst ausmachen und einfach das nutzen, was ihm den größten Selenfrieden gibt….ganz ohne immer die anderen von seinem eigenen Gusto überzeugen zu wollen.
        Noch einen Wunsch habe ich jedoch für mich selbst: Ich hoffe nicht, dass einmal der Tag kommt, an dem ich die klangliche Ästhetik eines OB-8X ebenso „langweilig“ finde, denn dann ist tatsächlich der Tag gekommen, meine Leidenschaft „for ever“ komplett an den Nagel zu hängen.

      • Profilbild
        Round Robin AHU

        @Obie69 Die gesunde Mischung macht es. Im fertigen Mix kann man es eh nicht mehr genau heraushören, was man tatsächlich verwendet hat. Unterm Strich kommt es immer darauf an, was man mit seinem Werkzeug anstellt. Das alleine zählt.

  2. Profilbild
    Moogfeld

    Ein Traum von einer Neuauflage …. von Liebhabern gebaut und für Liebhaber gemacht!
    Ich für meinen Teil bin tatsächlich schwer am überlegen, in welcher Ecke meines ohnehin schon übervollen Studios er noch einen Platz finden könnte. 😉

  3. Profilbild
    Viertelnote AHU 1

    Ein sehr schönes Instrument. Kommt alles sehr edel rüber.
    Der Klang ist schon eine Wucht.
    Teurer Luxuserwerb, der aber einen gerechtfertigten Gegenwert darstellt.
    Ich persönlich würde aber sparsamen Gebrauch von den Rechts/Links Geschichten machen.
    Das kann leider schnell verpuffen, hat mich nicht so ganz überzeugt.

    Ansonsten bin ich mit meinem Matrix-6 zufrieden, der als klitzekleiner Bruder gern mal
    mit dem Softball nach den Großen wirft.🙂

    lieber Gruß an die gesamte Gemeinde

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Viertelnote Das schöne bei den recht-/links-Geschichten ist, dass man das sowohl Global (wie beim Original) also auch per preset einstellen kann, damit man das nur dann einsetzt, wenn es nötig ist. Ich stimme Dir zu, dass Stereo und breit nicht immer songdienlich ist. In meinem video zu den presets habe ich aber davon reichlich Gebrauch gemacht, da ich die Sounds vor allem als Solosounds präsentieren wollte.

      • Profilbild
        Viertelnote AHU 1

        @Obie69 die Klangbeispiele sind hervorragend:-)
        Beim Matrix-6 kann man ja auch 2 Sounds stacken, aber durch die starre Stimmen-
        aufteilung nicht komfortabel (es sei denn es gibt da ein Firmwareupgrade?)

        mfG

  4. Profilbild
    mdesign AHU

    ein richtig nerdiger artikel – ich liebe das. fast wie selbst schrauben. großes lob.

    ich vermisse meinen OBXa aus den 80ern, da könnte der OBX8 mich ganz sicher trösten. allerdings: für mich als mittlerweile hobbymusiker viel zu teuer. das konzept basiert (nicht nur technisch, sondern auch vom marketing her) schon großteils auf nostalgie, wie im text ja auch immer wieder erwähnt. die zielgruppe würde ich daher eher im oberen alterssegment verorten. nicht zuletzt durch die nähe zu den originalen ist der neue mE leider ein bisschen zu wenig flexibel geraten, ich vermisse zB einen sequencer an bord (ich möchte am gerät arbeiten, nicht per DAW). trotzdem würde ich den OBX8 ganz bestimmt liebhaben. sehr sogar.

    und noch ein hinweis: unter plus sollte es wohl heißen ‚das gerät empfängt poly-AT‘ (nicht ’sendet‘).

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @mdesign Danke für die Blumen. Der Test hat mir sehr viel Spass gemacht und Dank Amazona hatte ich auch drei Wochen Zeit dazu, die sicher auch notwendig ist, weil man seine Meinung manchmal auch wieder revidiert oder sich mit der Zeit ein etwas gereifteres Bild macht. Den Synth sehe ich aber nicht nur bei 50plus Zahnärzten und Anwälten/Steuerberatern, sondern auch bei jungen Musikern, die sich das einfach leisten wollen. In meinem letzten Satz habe ich versucht die Zielgruppe zu erfassen. Es ist nicht jedermanns Sache, sich die Neuauflagen der Klassiker hinzustellen, und Musik machen muss man ja dennoch gute damit, was auch mit einem Akai Wolf möglich ist, wenn man entsprechend begabt ist.

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    qwave

    Schöner Bericht für ein schönes Instrument. Ich durfte das Testgerät beim Autor einen Abend lang ausprobieren. Wertig, solide und gut klingend gemacht. Die Bedienung ist dank des Displays auch bei den besonderen 2. Page Parametern ohne Anleitung selbsterklärend.

    Kleine Anmerkungen: Der extern gesendete polyphone Aftertouch funktioniert nur bei der Filter Cutoff Modulation, den die LFO Modulation ist monophon wie der eine Performance LFO. Der kann also nicht jeder Stimme eine andere Modulationsstärke geben.

    Und bezüglich des State Variable Filters:
    Dieser heißt nicht wegen der Überblendungsmöglichkeit von Tief- über Band- zum Hochpass so, sondern das bezieht sich auf dessen innere Funktion der Schaltung. Diese Überblendungsmöglichkeit lässt sich nur recht einfach bei diesem Filter dranhängen, da man die verschiedenen Ausgänge für das Tief-, Band- und Hochpasssignal sowieso einzeln hat. Das eigentliche Überblenden gehört nicht zur Filterschaltungsart State Variable dazu.

    Man kann das auch mit anderen Filtern machen, brauch aber dann mehr Bauteile. Beim Modal 001/002 wurde das mit mit dem Morph von 4 Pol Tiefpass zu 2 Pol Bandpass zu 1 Pol Tiefpass mit einer Kaskaden-Filter Schaltung a la Moog gemacht.

    Ein Techniker kann das bestimmt besser erklären.

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @qwave Ich bin zwar Physiker, aber wenn Till mich so nett ruft…
       
      Ein State Variable Filter heisst so, weil eine Differentialgleichung im Zustandsraum gelöst wird und die Zustandsvariable (State Variable) eine Rolle spielt. Mit dem kontinuierlichen Mischen der verschiedenen Ausgänge hat es nichts zu tun.
       
      Detailiertere Info gibt es hier:
      https://shorturl.at/bPRS3

      Beispiele von Synths mit State Variable Filter (ohne Sweep-Option):
      Roland System 700 (Multi-Mode Filter)
      Powertran Trancendent 2000
      Formanta Polivoks
      EDP Wasp

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @qwave Lieben Dank, Till. Der Abend mit Dir war richtig cool und ich erinnere mich gerne daran zurück. Wir gingen gemeinsam auf die Entdeckungsreise, weil er gerade erst frisch rein kam. Ja, das mit dem Aftertouch muss man erwähnen. In meinem Video zum Test habe ich den auf einer externen Tastatur gespielt und dann auch nur die besagte Cutoff Modulation und Performance Modulation spielen können. Aber ehrlich, in den meisten Situationen ist schon allein der Cutoff oder ein einfacher LFO über den Polyaftertouch eine kleine Sensation und für mich absolut mega.

  6. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Ich finde das sehr nett vom Uli Behringer, dass er mit dem Verkaufsstart seines OB-XA wartet, bis der OB-X8 abverkauft ist. Daran liegt es doch, dass es den Jahre nach der Beta-Test-Phase noch nicht gibt – oder? ;-)

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      GiorgioMaserati

      @SynthNerd Aber nicht doch! Das liegt einzig und allein nur an diesem blöden Chipmangel :( Vor allem jetzt, wo Industrietycoon Tom Oberheim und sein Megakonzern für den OB-X8 sämtliche Bestände aufgekauft haben, bleibt für Uli nichts mehr übrig!

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        Ral9005

        @GiorgioMaserati In dem aufgerufenen Preis sind die Chips sicher eingepreist. Der OB ist sicher ein traumhaft toller Synth, gleichwohl ist er in erster Linie ein Spielzeug für alte weiße Männer, die mit Doppelmoral keine Probleme haben. Da ändert auch dein geistlos polemischer Sarkasmus nix dran. Verkappte Haßkommentare, die Foren zumüllen, finden nur Halter lustig oder gar intelligent.
        Zum OB bleibt noch zu sagen, dass ich hoffe, dass er trotz des Preises dennoch auch seinen Weg in talentiertere Hände findet.

  7. Profilbild
    Dirk Wisny RED

    Ich hatte ihn damals auf der Superbooth angespielt und muss sagen, dass der mich geflasht hat. So sehr, dass ich kaum wahrgenommen habe, dass ich dabei gefilmt wurde. Ich durfte mich dann auf YouTube leicht entrückt wiedersehen.

    Einziger Wermutstropfen: Hinter mir am Tisch stand Dave Smith, den ich dann zum letzten Mal gesehen hatte.

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      Obie69 RED

      @Dirk Wisny Ich hätte Dave Smith sehr gerne in meinem Leben mal gesehen und persönlich kennen gelernt. Ihm habe ich sehr viel zu verdanken und er hat uns sehr viele schöne Synthesizer geschaffen.

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    Nik Elektrik

    Danke für den sehr ausführlichen und interessanten Test! Und für die Bestätigung meines persönlichen Eindrucks insgesamt.
    Mein Klangerleben: Der OBX-8 klingt voll, warm, mächtig und sehr analog. Unter letzterem verstehe ich eine gewisse Unberechenbarkeit. Das Instrument wirkt auf mich organisch, fast akustisch.
    Hatte mal zwei Matrix-1000, die nur gestackt zum Einstz kamen. Bei der Modmatrix klar: Nase vorn, beim Sound kamen sie selten in die Nähe des typischen cremigen Oberheimsounds von OBX, OBXa oder OB-8.
    Der aktuelle Oberheim ist vintage vibe pur und mutet wie schon der Karp2600 oder P10/rev4 wie Zeitreise an. Bin sehr glücklich damit.

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Nik Elektrik Ja, definitiv. Einen Matrix 1000 und 6 hatte ich auch mal, hatte damals eine Atari Diskette mit allen OB-Xa Werkssounds und diese Sounds dann mit den Werkspresets des OB-Xa verglichen. Da hatte der Matrix gar keine Chance, sorry, er wird immer sehr gelobt und mag auch toll sein für den vor 8 Jahren noch günstigen Preis, aber man kann das mit diesen samtigen VCO und sahnigen SEM Filtern nicht vergleichen.

  9. Profilbild
    TEEEMEY

    Hab das Ding in Berlin so 2-3 Minuten angespielt und aufhören müssen. Hab noch nie in meinem Leben echte Ehrfurcht wenn nicht sogar Angst vor nem Synth gehabt wie mit dem. Alle GAS Menschen bitte lieber die Distanz suchen um nicht auf die Idee zu kommen sich in den Ruin zu treiben. Ein Jahrhundert Monster 😍

  10. Profilbild
    Thusis

    Gern, wobei das nicht speziell freundlich war. Eher neutral analytisch unemotional. Daher kein grosser Stellenwert einfach ein sachdienlicher Hinweise.
    Liebe Grüsse
    Samuel

  11. Profilbild
    THEXCEE

    Ein Traumgerät, zum Anfassen Liebhaben Spielen, als High End Teil im Setup.
    Klanglich sicher erstklassig. Und für alle die sich´s leisten können – einfach kaufen!

    Andererseits haben „wir“ auch aufgeholt, 1980 ist vorbei, klanglich ist heutzutage Vieles gut reproduzierbar.

    MATRIX1000, POLYEVOLVER sind wohl auch in der besten Lage klanglich zu beeindrucken.

    Als Amateur einen OBX8 zu besitzen – ich bin nicht sicher ob die Schärfetrennung da ausreicht.
    speziell heutzutage.

  12. Profilbild
    Tyrell RED 211

    Großartiges Instrument. Von mir aus hätte es noch wuchtiger ausfallen dürfen. Hatte lange einen OB-Xa – der war nur auf Dauer immer ein Sorgenkind und mehr bei der Reparatur als bei mir im Studio. Aber die pure Größe hat mich immer wieder fasziniert, ebenso wie z.B. ein E-Mu III. Ich mag diese Raumschiff-Cockpits einfach. „Beamte me down Scotty“

  13. Profilbild
    Allthatsynth

    „ebenso wie z.B. ein E-Mu III“

    wie wundervoll wäre es, wenn Dave Rossum den als Reissue bringen würde.

    • Profilbild
      micromoog AHU

      @Allthatsynth Als EIII User sehe ich das anders, natürlich mag ich das Monströse am EIII, aber heute hätte ich lieber ein Prophet X Bedienkonzept mit EIII Innereien und viel mehr Stimmen und FlashRAM ohne Ende.

  14. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Danke für den ausführlichen und schönen Test sowie den Soundbeispielen und den YouTube Videos.

    Also bei dem Synthesizer wurde wirklich ALLES richtig gemacht.
    Ein Traumsynthesizer der auf allen Gebieten überzeugt.
    😃

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Anthony Rother Danke, sehe ich auch so. Und wie geschrieben, das mit dem Page 2 und der Auslagerung aller Zusatzfeatures finde ich gut, denn die wichtigsten, wie VCO Mixer, PWM und Filter kommen gleich am Anfang von den 41 Settings, mir jedenfalls gelang es in Sekunden, die richtigen Regler zu treffen. Auf einem A6 mit gefühlt 200 Regler dagegen brauche ich die Lesebrille um mich zu orientieren.

      Das Beste ist, dass sie sich für die diskrete Schaltung des OB-X als Basis entschieden haben und die SEM Sektion aus den Two Voice fast vollständig übernommen haben.

      • Profilbild
        Allthatsynth

        @Obie69 Die Pulsbreite der einzelnen OSC lässt sich nicht nur via page 2 einstellen, sondern auch durch halten des jeweiligen Pulse Tasters und drehen des Pulsweitenreglers.

    • Profilbild
      Round Robin AHU

      @Anthony Rother Mr. Rother, dass kann ich so unterschreiben. Ein toller Synth, den man sein eigen nennen möchte. Schon bestellt?

  15. Profilbild
    Tai AHU

    Bei dem Preis könnte ich auch ab jetzt zwei Jahre durchheizen. Scherz beiseite, schönes Instrument, guter Test.

  16. Profilbild
    Cavestudioschweiz

    Toller, umfangreicher Test. Vielen Dank dafür.
    Ein richtig schönes Instrument – nicht einfach nur ein Produktionstool. Dieser OB-X8 reizt mich nun wirklich noch mehr als vorher… obwohl ich gerade dieses Jahr etwas downsizing betrieben habe und 10 alte Synthesizer verkauft habe (oder vielleicht gerade deshalb..?).

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Cavestudioschweiz Vielen Dank. Zehn alte synths weg , das ist natürlich schon ein Wort.
      Wenn man ehrlich ist, reicht dieser Polyphone, dann noch sowas wie einen pro 2/ pro 3 und einen eher günstigen wavetables, erwa Argon8 und du bist eigentlich komplett megamäßig abgedeckt.

  17. Profilbild
    Round Robin AHU

    Ich bedanke mich auch für diesen aufschlussreichen Test. Diese geschmackvolle Berichterstattung mit den sehr gelungenen Klangbeispielen haben es mir regelrecht angetan. Wenn ich meine Gelder nicht anderweitig verprasst hätte, hätte ich spätestens nach diesem Testbericht diesen Synth gekauft. Einfach Top!!!!

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @Round Robin Vielen Dank und hoffe dass du dir deinen Traum doch bald erfüllst.

  18. Profilbild
    moon

    understatement pur…
    Kann man solch einen exklusiven Synthesizer tatsächlich in den normalen Verkauf unter die Leute bringen? Er sieht nicht gerade ansprechend aus. Die Bedienoberfläche ist gradlinig und kalt. Der OB-XA hatte wenigstens noch freundliche, hellblaue Streifen. Zumindest nimmt die Kiste Rücksicht auf die aktuelle Lichtverschmutzung, könnte man annehmen. Ganz altbacken kommt der Sounderzeuger doch nicht daher, er hat USB. Ich frage mich ernsthaft wer heute zu Tage sich solch einen Synth anschafft. Die jüngeren Produzenten greifen doch eher auf aktuelles Material und machen sich eh über nachhaltige Klangformung weniger Gedanken. Die betagteren Musiker erkennen ganz eindeutig einen genialen Sounderzeuger, der Oberheim im nichts nachsteht. Ganz klar sooo warm klingt kein heutiger Klangerzeuger

  19. Profilbild
    costello RED

    Vielen Dank für diesen ebenso ausführlichen wie interessant zu lesenden Test inklusive Videos und aussagekräftigen Klangbeispielen! Ich denke Tom Oberheim hat vieles richtig gemacht: Die ursprüngliche Mutipole-Funktionalität des SEM-Filters für die OB-Reihe zur Verfügung gestellt und endlich einen vernünftigen Mixer eingebaut – wenn dieser auch nur über Page 2 erreichbar ist. Allerdings brauche ich bei meinem Oberheim keinen Vintage-Poti – obwohl es „nur“ ein OB-8 ist, der ja bekanntlich den cleansten Klang der OB-Reihe liefert. Würden nicht viele derzeit über die Höhe ihrer Heizkosten/Stromabrechnung grübeln – man müsste sich den OB-X8 schon als Inflationsschutz zulegen (siehe Preisentwicklung beim Moog Reissue). Am Ende sei mir ein kleiner Teaser erlaubt: An den kommenden beiden Samstagen gibt es noch mehr zu Oberheims genialer OB-Reihe :)

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @costello Beim OB-8 bräuchte man fast schon einen de-vintage Knob… Wobei ja mangels FM oder so das nicht so ins Gewicht fällt, ausser bei tonalem Spielen der Resonanz.
       
      Danke für den Teaser, wir sind nun alle sehr gespannt. Ich frage mich immer, wo Du die Zeit hernimmst, Deine „Monster“-Artikel für Amazona zu verfassen.

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @costello Vielen Dank, da bin ich gespannt, was Du da veröffentlichst. Freue mich.

  20. Profilbild
    Steffog

    DAS ISSER!

    Vielen Dank für den großartigen Test und die tollen Soundbeispiele.
    Ich hätte mich schon viel früher mit dem Oberheim-Sound auseinandersetzen sollen. DEN habe ich seit meiner Kindheit gesucht.

  21. Profilbild
    steme

    Sehr schoener Bericht. Prima gemacht, vor allem auch die ganzen Videos! Danke!

    Aber fuer mich ist das schon wieder so eine Situation: Damit sind dann alle 3 ehemals grossen Synth makers aus USA wieder zurueck bei ihren Roots bzw. Schlachtschiffen. Aber auch dieser hier macht mich nicht so an wie er sollte, obwohl das Konzept schon klasse ist: alle sounds der grossen 4 alten in einer Maschine mit Velocity und AT. Genial!
    Aber:
    1) Das Design: Ich bin ein absoluter Fan von den blauen Pin Stripes! Der alte graue OB-X Look hat mir noch nie gefallen. Wuerde ich mir nie kaufen. Ich hoffe, die bieten bald eine blaue Pin-stripe Variante an.
    2) Page2: Kleines Display, viele wichtige Funktionen versteckt, vor allem der Mixer! Das stoert mich schon bei meinem SE-1X total! Die Oberflaeche hat doch Platz! Nutzt ihn doch bitte! Hier haette Marketing hinten anstehen sollen, und die Praxis gewinnen sollen. Wenn ich schon zur Hardware gehe, will ich kein Menutauchen haben. Da ist der Prophet-5/10 wengistens konsequent.
    Desweiteren muss ich auch sagen, dass etwas mehr Weiterentwicklung schoen gewesen waere. Ich komme ja noch aus der Zeit, als die alten grossen Schlachtschiffe neu und fantastisch waren (ja, so alt bin ich schon). Also finde ich so eine Kopie/Wiederneuauflage nach 40 Jahren nicht sooo toll.
    Aber das ist natuerlich alles sehr subjektiv und jeder kann eine andere Meinung haben.

    • Profilbild
      janschneider

      @steme Tja, Retro/Nostalgie verkauft sich halt besser, wie es ausieht… Soweit ich weiss, war schon der Prophet Rev4 einer der erfolgreichsten Synthesizer bei Sequential/Dave Smith, und ich kann mir vorstellen, dass es mit dem OB-X8 ähnlich wird. Die Versuche von DSI, mit dem Prophet-12 oder dem Prophet-X auch mal neue Konzepten zu wagen, wurden im Großen und Ganzen ja nicht ganz so enthusiastisch aufgenommen… klangen halt nicht so wie die Vintagekisten.

      • Profilbild
        Obie69 RED

        @janschneider Das Geheimnis der Neuauflagen ist m. E., dass man mit wenig Programmieraufwand sofort Sweetspot bekommt und unser Gehör einfach die schlichten klassischen Brot- und Buttersounds mag, die man dann auch ständig in Songs einsetz. Wenn man so durchs Radio hört, sind fast alle Hooklines einfach strukturiert und man könnten sie mit einem beliebigen einfach Analogsyntsizer nachbauen.

      • Profilbild
        steme

        @janschneider Auch das stimmt. Einer der besten/interessantesten Synths die ich je unter den Fingern hatte war der DSI Poly Evolver. Was der in Stereo so gemacht hat, stellte so ziemlich alles andere in den Schatten!✌

  22. Profilbild
    steme

    Deswegen vermisse ich auch im Gegensatz zu vielen anderen Leuten hier keinen neuen Analogen Jupiter oder Juno. Am interessantesten schein mir der Moog One muss ich sagen…

  23. Profilbild
    UKoPo

    Schon in den ersten Videos, die es im Netz gab, konnte man diesen speziellen Oberheim Sound hören.
    Der Sound, die Haptik… Hätte ich schon gerne. Brauch ich ihn? Nein. Er würde wahrscheinlich nur in der Ecke stehen. Dann und wann würde ich ihn einschalten und etwas spielen und mich vielleicht erinnern, wie ich Anfang der 80er als 14jähriger die ersten dieser analogen „Schlachtschiffe“ im Musikgeschäft mit offenem Mund antesten durfte. Komischerweise verbinde ich genau diese Sounds mit dieser Zeit.
    Vielleicht ist es, wie schon jemand schrieb, nicht einfach nur ein Synthesizer, sondern ein Instrument.

  24. Profilbild
    filterfunk

    Vielen Dank für den ausführlichen Test!

    Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass es noch einmal einen echten Oberheim geben wird und fand es irgendwie schon fast „tragisch“, dass es eben diesen Sound nicht mehr in Form eines Instruments seit langer Zeit auf dem Markt gab.

    Jetzt ist endlich mal wieder einer da (wenngleich nicht wirklich verfügbar), aber die Freude war doch etwas gedämpft, da ich das OB-X Design im Vergleich zu dem Ikonischen OB-Xa/8 als trist empfinde und das winzige Display aus meiner Sicht ein nicht nachvollziehbare Selbstbeschränkung darstellt.

    Generell finde ich es wichtig, genau den Vintage-Sound zu reproduzieren zu können aber die Zielvorgabe, in Bezug auf Ausstattung und Design möglist nahe an den damaligen Originalen zu sein, führt zu unnötigen , fast sklavischen Einschränkungen.
    Ein modernes Konzept, wie bespielsweise beim Moog one, hätte Vintage und Moderne zusammengeführt und genau das ist es, was ich liebe.

    Wie auch immer, der X8 ist ein echter Oberheim, klingt genau so und ist ein echtes Instrument, keine in der Grundsubstanz limitierte Tischhupe.

    Von daher ist er auf meiner Liste.

    • Profilbild
      Obie69 RED

      @filterfunk Danke, ja, der Moog One, ich kenn ihn nicht, hatte ihn mal kurz angespielt und er hat mich nicht angesprochen. Er dürfte schwieriger im Zugang sein, aber diejenigen, die ihn länger haben, sind ja begeistert. Es ist ein grundlegend anderes Konzept und der Entwicklungsaufwand ist natürlich ungleich größer und riskanter für den Hersteller (hat schon Waldorf und Alesis (fast) umgebracht).

  25. Profilbild
    Saxifraga

    Hab nicht wirklich glauben wollen, das der OB-X8 sooooo toll klingen soll, aber als ich ihn bei Justmusic ausprobiert habe ist mir der Kopfhörer fast zersprungen. Das Ding klingt so geil ..
    Es sieht aus als hätte man einen normalen Synth mit der Luftpumpe aufgeblasen. Bei einigen Patches fällt bei tiefen Frequenzen wirklich fast der Kopfhörer auseinander. Er fing an zu scheppern. Keine Ahnung was die Verstärkerschaltung da macht, aber es klingt gut! Bin versucht alle meine „analogen“ Synth zu verkaufen und mir einen OB zu holen. Es war eh schon immer mein Lieblingssynth auf LPs, aber physich in echt ist er nochmal was ganz anderes.

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