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Test: Skylife SampleRobot 1.13

Skylife SampleRobot

27. Juni 2005
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Ein neuer „Roboter“ auf dem Markt…
 Im Laufe der Jahre hat sich jeder, der sich schon einmal mit dem Sampling von Instrumenten oder Klängen beschäftigt hat, seine eigene individuelle Arbeitsweise hierfür zurechtgelegt. Zur Hilfe kamen schon seit den Anfängen der Samplingtechnik automatische Funktionen in Samplern oder später in Software, jedoch war es nicht möglich, den gesamten Prozess zu automatisieren. Hier verspricht das Programm SampleRobot Abhilfe zu schaffen.
 Das Programm übernimmt bei MIDI-Klangerzeugern ein vollautomatisches und bei allen anderen Klangquellen ein halbautomatisches Sampling/Multisampling. Hierzu gehören neben der eigentlichen Aufnahme und dem Keymapping der einzelnen Samples auch solch komplexe Auto-Funktionen wie das Erstellen von verschiedenen Loops, die Erzeugung von Layern, Velocity-Splits usw.

Bereits auf der Musikmesse vorgestellt und von vielen mit Spannung erwartet, ist die Software SampleRobot nun in der aktuellen Version 1.13 erhältlich. Ob der „Roboter“ hält was er verspricht werden wir sehen…

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Installation
 Für den Test stand mir die Downloadversion des Programms zur Verfügung.
 Es hat eine download-freundliche Größe von ca. zweieinhalb MB und installiert sich nach einem Doppelklick auf die msi-Datei von selbst. Nach dem Start des Programms kommt die übliche Prozedur des Kopierschutzverfahrens über die Eingabe der Serien-Nr. und einem Challenge-Response-Code, den man nach Registrierung über die Website online erhält.
 Das ca. vier MB große Handbuch steht ebenfalls auf der Website sowohl in deutscher, als auch in englischer Sprache zum Download bereit.
 Die Installation verlief insgesamt relativ schnell und problemlos. Auch vorweg nehmen möchte ich, dass das Programm bei mir nicht einen Absturz verursachte und während des gesamten Tests stabil lief. Ein Feature, welches in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich ist, zumal der SampleRobot absolut neu auf dem Markt ist.

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Verbindungen und Standardeinstellungen
 Bevor es richtig losgehen kann, müssen zunächst die im Handbuch recht anschaulich beschrieben hardwareseitigen Verbindungen hergestellt werden. Nachdem MIDI und Audio entsprechend angeschlossen sind, werden im Menü Preferences die Voreinstellungen ausgewählt. Hier können nicht nur die verschiedenen MIDI- und Audio-Devices, sondern auch Standardeinstellungen für das Multisampling, die Loopfunktion und ein Pfad für ein externes Sample-Editorprogramm getätigt werden.
 Leider gibt es hier einen Kritikpunkt der mir aufgefallen ist. Bei den Einstellungen für das Audio-Device werden nicht alle Treiber die in Windows installiert sind zur Verfügung gestellt. Von Asio habe ich jedenfalls nirgendwo etwas gelesen und mit meiner Delta Audiophile 2496 konnte ich mit maximal bis zu 16 Bit und 96 kHz aufzeichnen.
 Das reicht für die meisten Fälle zwar aus, wünschenswert wäre aber eine volle Treiberunterstützung. Hier sollte noch nachgebessert werden. (Laut dem Hersteller ist 24 Bit Support momentan noch nicht implementiert, wird jedoch in einem kostenfreien Update nachgereicht.) Die bei ca. 20ms liegende etwas höhere Latenz aufgrund der fehlenden Asio-Treiber ist sicherlich nicht so entscheidend in diesem Fall. Die fehlende Möglichkeit mit 24 Bit aufzunehmen, fällt schon erheblicher ins Gewicht. Besonders da sich der SampleRobot für professionelle Sample-Libraries gerade zu prädestiniert und immer mehr Hersteller dazu übergehen, dieses Format anzubieten.

Und da wir schon mal am Meckern sind… grundsätzlich lässt sich das Fenster vom SampleRobot nicht vergrößern, weder insgesamt, noch für einzelne interne Fensterabschnitte. Das macht sich insbesondere bei Bearbeitungsfunktionen wie dem Loop-Editor oder auch generell bei einigen Buttons sehr schnell negativ bemerkbar. Jedoch muss man berücksichtigen, dass es der erste offizielle Release der Software ist und eine Anfrage bei dem Entwicklungsteam ergab, dass man sich dieser Punkte annehmen wird bzw. schon dabei ist.
 Soweit so gut, dann kann es ja nun losgehen…

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Übersicht
 Insgesamt ist der Aufbau von SampleRobot, von den nicht skalierbaren Fenstern abgesehen, sehr übersichtlich und gut durchdacht.
 Die meisten Parameter erreicht man über die grafische Bedienoberfläche und auch das Menü ist recht überschaubar gehalten.

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MIDI-Monitor Fenster
 In der oberen linken Ecke findet man das MIDI-Monitor Fenster. Hier können neben der Auswahl und einigen Einstellungen bezgl. des MIDI- und Audiodevice die letzten vier Statusinformationen abgelesen werden, die über den MIDI-IN gelangen. Dies ist eine recht nützliche Funktion, hilft das Ablesen der Velocitywerte zum Beispiel beim späteren Einstellen der Werte für das Sampling mit Velocityswitches. Auch eine zuschaltbare Error-Report Funktion ist vorhanden, die bei Problemen mit der Audiowiedergabe helfen soll.

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Projektfenster und Multi-Sample-Verwaltungsbereich
 Unter dem MIDI-Monitor befinden sich die beiden Fenster für die zu organisierenden Projekte und Multisamples. Ein Projekt kann mehrere Multi-Samples beinhalten, wobei ein Multi-Sample ein vollständig auf der Tastatur gemappter Klang ist, der aus mehreren Einzelsamples besteht. Ein Synth-Patch mit vier Oszillatoren bzw. vier Sounds die gelayert oder über Velocity geswitchet sind, entspricht also einem Projekt mit vier Multi-Samples.

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Einstellungen für den Multi-Sample-Bereich und Controller Fenster
 In den beiden Fenstern rechts daneben werden die Einstellungen für das jeweilig markierte Multi-Sample getätigt. Das Audio-IN Device lässt sich einzeln auswählen, so kann man beispielweise unterschiedliche Audio-Formate innerhalb eines Projekts (einer Session) aufnehmen. Weiterhin besteht die Möglichkeit festzulegen, auf welchem MIDI-Device, Programm, Midi-Channel und mit welchen MIDI-Werten der Klangerzeuger nachher für die Aufnahme angesteuert werden soll. Auch sind hier die MIDI-Werte für Velocity, Release-Velocity, Aftertouch und sämtliche Midi-Controller auswählbar.
 Einstellungen für bestimmte Werte, z.B. die Velocitywerte, können automatisch für die Multi-Sample Export Settings übernommen werden, sodass die Velocity-Switche im Exportfile nachher genauso aussehen wie im Ursprungs-Patch des Klangerzeugers. Hier hat man wirklich mitgedacht, um den gesamten Vorgang so weit wie möglich zu automatisieren.

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Virtuelle Tastatur mit Auswahlbereichsschiebern
 Die weiteren Einstellungen für die Auswahl der aufzunehmenden Einzelsamples gibt man im unteren virtuellen Tastatur-Fenster ein.
 Die Einstellungen gelten auch hier jeweils für das markierte Multi-Sample. Der Sample-Bereich der aufgenommen werden soll kann mittels der beiden Auswahlbereichsschieber per drag and drop und durch die Wahl einiger Presets und Autofunktionen sehr sinnvoll und einfach eingestellt werden. Auch die Bereiche in dem das jeweilige Einzelsample hinterher auf der Tastatur transponiert wird (Key-Range), werden über der virtuellen Tastatur mittels einer Klammer angezeigt. Hier wäre es noch wünschenswert gewesen, die einzelnen Grenzbereiche per Mausklick zu verschieben, falls man von den Standardeinstellungen abweichen möchte. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Mapping hier sehr sinnvoll automatisch gewählt wird und es für die meisten Anwendungsfälle ausreichen sollte. Tastaturcrossfades werden derzeit jedoch leider nicht unterstützt.
 Die Schalter auf dem rechten Auswahlbereichsschieber sind für grundlegende Wiedergabefunktionen. Es ist möglich, bereits aufgenommene Einzelsamples oder den angeschlossenen Midi-Klangerzeuger über ein externes Keyboard oder die virtuelle Tastatur anzutriggern. Ein zuschaltbarer Oszillator oder PC-Speaker-Beep zur Überprüfung der Stimmung des Audio-Ins und ein Panic-Button, der einen All-Notes-Off-Befehl sendet, rundet das ganze sinnvoll ab.
 Nach dem eigentlichen späteren Aufnahmevorgang erscheinen unter den einzelnen Tasten des virtuellen Keyboards stilisierte Wellenformen. Ein Rechtsklick auf die zugehörige virtuelle Taste zeigt die Wellenform im oberen rechten Editorfenster, wo nun die bei der Aufnahme automatisch erzeugten Einstellungen wie Loops, Crossfades usw. bei Bedarf nachbearbeitet werden können. Doch dazu später mehr.

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Multifunktionsfenster: Multi-Sample RECORD Settings
 Durch Anklicken der links angeordneten Buttons in dem Multifunktionsfenster gelangt man jeweils in eine andere Ansicht.
 In den Multi-Sample RECORD Settings stellt man die Werte für die Aufnahme und für die Automatikfunktionen vor Start der Aufnahme ein. Die hier eingestellten Werte können auch in den Preferences als Standardvorgaben abgespeichert werden.
 Für die Aufnahme sind hier u.a. die verschiedenen Aufnahmelängen mit oder ohne Releaseaufnahme/zeiten, der umfangreichen Autoloopsuche und der Pausenwerte zwischen den Sampling-Vorgängen einzustellen.
 Die Einstellungen gelten wiederum auch hier für das jeweilige ausgewählte Multi-Sample, sodass man jeden zu samplenden Sound individuell voreinstellen kann.

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Der Aufnahmevorgang
 Bevor der eigentliche Aufnahmevorgang stattfinden kann, müssen sämtliche o. a. Einstellungen getätigt worden sein. Die Aufnahme kann für beliebig viel erstellte und geladene Projekte oder Multi-Samples geschehen. Alle Projekte werden nacheinander abgearbeitet.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten aufzunehmen, vollautomatisch und halbautomatisch. Der halbautomatische Vorgang ist für Klangquellen außerhalb der MIDI-Spezifizierung implementiert worden. Spontan fällt mir da ein Solina String Ensemble ein, aber auch ganz andere Klangquellen die mit dem Audio-In verbunden sind wären natürlich möglich.

Vor dem Aufnahmeprozess kann man in dem Menü Statistics die Dauer des Prozesses und den benötigten Platz auf der Festplatte ersehen. Die Anzeige der Werte stimmte bei meinen Aufnahmen auch immer ziemlich genau.

Bei dem vollautomatischen Vorgang werden nun alle Samples gemäß der Voreinstellungen aufgenommen. Bereits bestehende Samples einer vorherigen Aufnahme werden wahlweise bei Bedarf überschrieben. Man kann auch vor der Aufnahme einzelne Samples vor einem Überschreiben im virtuellen Tastatur Fenster sperren.
 Nun drückt man nur noch auf „Start Recording“ und kann beruhigt „Kaffeetrinken“ oder einer anderen Lieblingsbeschäftigung nachgehen.

Bei dem halbautomatischen Aufnahmeprozess gibt man den Aufnahmezeitpunkt durch Aktivierung des Start- und Stop-Buttons manuell vor. Zusätzlich kann man einen Countdown einstellen, falls man nach Betätigen des „Endlich geht’s los-Knopfes“ erst noch zu seinem Instrument laufen muss ?. Zur Überprüfung der Tonhöhe oder Stimmung kann für den jeweils aufzunehmenden Ton ein Tuning-Oszillator zu- und wieder abgeschaltet werden.
 Nach dem manuellen Aufnahmestop erscheint ein Prüf-Fenster um die Aufnahme optisch und/oder akustisch nach verschiedenen Auswahlkriterien zu überprüfen. Danach entscheidet man ob das Sample behalten oder gleich ein neuer Versuch gestartet werden soll, um das Sample zu überschreiben. Entscheidet man sich das Sample zu behalten, startet der Aufnahmevorgang für die nächste Taste. Sind alle Einzelsamples des/der Projekte/Multi-Samples aufgezeichnet, wird wieder das Hauptfenster für den Export bzw. zur weiteren Bearbeitung im Editor angezeigt.

Hier wünschte ich mir noch zusätzlich eine Aufnahmefunktion, die nach einem einstellbaren Schwellwert am Audioeingang startet und stoppt; ohne diese Abfrage nach jedem Vorgang ob das Sample behalten werden soll. So könnte man die Aufnahme einmal starten, sich an sein Instrument im Aufnahmeraum setzen und alle Tasten nacheinander in aller Ruhe aufzeichnen. Später kann man die gesamte Aufnahme dann nacharbeiten.
 Diese Arbeitsweise gab es in früheren Hardware-Samplern auch schon in ähnlicher Form und sie würde einem vollautomatischen Prozess auch noch näher kommen.

Anmerkung vom Hersteller:
 Diese Funktion kann man schon jetzt folgendermaßen emulieren: Halbautomatische Aufnahme starten. Alle Tasten nacheinander einspielen, jeweils mit kleinen Pausen dazwischen. Dann die eben aufgenommenen Tasten auf der virtuellen Tastatur selektieren und Funktion „Import Single Sample Soundlibrary“ auswählen, danach das gerade aufgenommene File anwählen. Jetzt werden automatisch alle aufgenommenen Samples auf die entsprechenden Tasten gemappt. Dies ist eine sehr einfache und zeiteffektive Lösung und diese Art entspricht der Arbeitsweise von früheren Hardware-Samplern.

Multifunktionsfenster: Note/Loop/Release Editor
 Der Note/Loop/Release Editor befindet sich rechts oben innerhalb des Multifunktionsfensters.
 Hier besteht die Möglichkeit, das jeweilige geladene Sample zunächst nicht destruktiv nachzubearbeiten. Nicht destruktiv bedeutet hier, dass das Sample an sich unbearbeitet bleibt und die Einstellungen mit im Projektfile gespeichert werden. Im späteren Export-Vorgang werden die Samples dann automatisch an das jeweilige Export-Format angepasst (geschnitten usw.). So bleibt das Rohmaterial jederzeit erhalten.

Der Editor ist mit reichlichen Funktionen ausgestattet, die schnell und direkt zugänglich sind, wenn man sich nach kurzer Zeit an die Bezeichnungen und Abkürzungen gewöhnt hat. Aber auch ein Quick-Help Window im Help-Menü stellt übersichtlich noch einmal alle Abkürzungen in einem Pop-up Fenster dar, falls man noch nicht so lang mit dem Editor arbeitet.
 Auch die Funktionen für die Darstellung der Wellenform sind sehr gut durchdacht. Man kann verschieben, skalieren, in verschiedene Ansichten springen und die beiden Kanäle der Wellenform sogar übereinanderzoomen. Einzig allein die Farbgestaltung könnte man noch deutlicher separieren, zum Beispiel mit unterschiedlichen Farben der verschiedenen Marker.
 Die Anzeige für die Marker- und Eingabewerte lassen sich schnell und direkt in Samples, Sekunden oder Prozent umschalten.
 Auch die verschiedenen Abspielmöglichkeiten des Sample, wie beispielsweise „Spiele nur den Loopbereich“, hat man alle sofort im Zugriff.
 Für das Setzen der Marker kann man die numerischen Werte (je nach Anzeigeformat wahlweise in Samples, Sekunden, oder Prozent) eingeben, den entsprechenden Marker mit der Maus verschieben oder die Automatikfunktionen verwenden. Es ist auch möglich, die gesamte Loop manuell zu verschieben.
 Der Loopbereich kann mit einem Crossfade versehen werden und in der Backward/Forward-Loop Variante hat man einen Crossfadebereich am Loop-Out und einen am Loop-In. Damit lassen sich auch ungewöhnliche Loops erzeugen oder besonders schwierig zu loopende Samples bearbeiten, die sich ansonsten überhaupt nicht loopen ließen. Hier müsste man natürlich darauf achten, dass das Exportformat hinterher solche Funktionen auch unterstützt. Das SF2-Format unterstützt zum Beispiel keine Backward/Forward-Loop. Aber auch dafür hat SampleRobot eine Lösung: SampleRobot rendert alle Loopinformationen beim Export in das jeweilige Audiofile. D.h. der abspielende Softwaresampler kann die Loop (auch wenn es sich um Backward/Forward handelt) in jedem Fall wiedergeben. Performancetechnisch ist das für den Softwaresampler ideal, denn auch alle Crossfades müssen nicht mehr in Echtzeit berechnet werden, sondern sind schon von SampleRobot ins File gerechnet worden. Dafür wird jedoch mehr Speicherplatz benötigt.

Zusätzlich gibt es noch eine schaltbare Zero-Crossing Funktion für die Ausrichtung der Bearbeitungsvorgänge am Nulldurchgang des Samples und eine Click/Pop Reduktion um typische Knackgeräusche zu vermeiden, die auch sehr gut ihren Dienst verrichten.
 Bei der Loopsuche kann man zusätzlich zu der eigentlichen Loop die Loop-Searchwerte, auf deren Grundlage die Autoloopfunktion arbeitet, graphisch über Marker einstellen. Dies ist sehr hilfreich wenn man besonders schwieriges Material zu loopen hat.

Über den Edit-Button kann das in den Preferences eingestellte WAV-Editor Programm mit dem Sample gestartet werden. Nachdem man das Sample im externen Editor gespeichert hat, muss man das entsprechende Key-Sample im virtuellen Keyboard mit der rechten Maustaste aktualisieren. Bei der externen Bearbeitung sollte man beachten, dass sich bestimmte Veränderungsvorgänge am Sample, wie schneiden usw., natürlich auf die Einstellungen im SampleRobot auswirken (Marker) und diese dann ggfs. nachbearbeitet werden müssen.

Weitere Fenster und allgemeine Einstellungen

 (Multifunktionsfenster: System, Credits, Project Settings, Peak Meter)

System:
 Hier werden allgemeine Informationen angezeigt wie zum Beispiel die allgemeinen Speicherauslastungen des Systems.

Credits:
 Angaben über den Hersteller.

Project Settings:
 Hier wird der projektabhängige Speicherpfad hinterlegt. Jedes Projekt kann, wenn gewünscht, inklusive der Audiofiles in einem anderen Ordner auf der Festplatte liegen.
 So hat man hinterher auch Ordnung auf der Platte.

Peak Meter:
 Peak Meter für den Audio-In zur Überprüfung der Aussteuerung.

Export
 Nach dem Aufnahme- und Bearbeitungsvorgang können die Projekte in ein externes Samplerformat exportiert werden. Angeboten werden derzeit das Halion- und Soundfont/SF2-Format. Die gesamten WAV-Files erhält man automatisch bei dem Export in das Halionformat, sodass hier keine separate Export-Funktion nötig ist. Einzelne WAV-Files können ebenfalls über die virtuelle Tastatur mit Alt-Mausklick exportiert werden. Weitere Exportformate stehen derzeit leider nicht zur Verfügung.

In dem Export-Settings Fenster können die Mapping-Einstellungen für das jeweilige Multi-Sample noch verändert werden, falls die bei der Aufnahme eingestellten Werte nicht übernommen werden sollen. Hier sind verschiedene Einstellungen/Mappings für Velocity, Release-Velocity und Aftertouch möglich.

Bei dem Exportvorgang wird das Audiomaterial entsprechend den Loop- und Marker-Settings gerendert. Die Samples werden nun automatisch geschnitten, etwaige Crossfades werden in das Sample gerechnet, um später CPU-Leistung im Softwaresampler zu sparen. Die originalen Aufnahmedateien und das Projektfile bleiben erhalten, sodass jederzeit das Projekt wieder ohne Verluste geladen werden kann.
 Möchte man ein Halion-File exportieren, wählt man das Projekt aus, anschließend im Menü „Export selected Project to Halion“ und gibt dann einen Speicherpfad an. In diesem wird nun automatisch ein .xml-file erzeugt und die Samples abgelegt. Des weiteren kann jetzt ein einzelnes Programm in dem gestarteten Halion ausgewählt und das Project mit Strg-V direkt importiert werden. Funktioniert hervorragend.

Praxis
 Wie funktioniert es denn nun von der praktischen Seite? Zunächst einmal muss ich sagen, dass das Arbeiten mit dem Programm recht unkompliziert ist. Die Abläufe sind sinnvoll durchdacht und Multi-Layer-Klänge zu samplen war nie einfacher.

Getestet wurde übrigens auf einem Pentium III mit 800 MHz und einem Pentium IV mit 2,8 GHz. Große Performanceunterschiede konnte ich nicht feststellen.

Wichtig aufgrund des Programmkonzeptes ist, dass die Projekte vorher optimal für das jeweilige zu samplende Klangprogramm eingestellt werden, bevor der eigentliche Aufnahmeprozess gestartet wird. Je besser und genauer man bei den Voreinstellungen ist, desto optimaler ist das Ergebnis. Insbesondere bei der automatischen Loopfindung ist dies wichtig. Die besten Ergebnisse habe ich hier erzielt, indem ich von dem aufzuzeichnenden Multi-Sample eine Taste vorab aufgenommen und im Editor geloopt habe. Hier sollte man eine der tieferen Tasten wählen, da bei diesen meist längere Loops durch die tonhöhenbedingten, längeren Zyklen erforderlich sind. Diese Einstellungen kann man dann für die Voreinstellungen in den Multi-Sample RECORD Settings sehr gut übernehmen, da sich die automatische Loopfindungsfunktion für die anderen Einzelsamples nun daran orientiert. Die Chance, dass man sehr gute Loops erhält, erhöht sich so deutlich. Bei einigen Klängen habe ich auf diese Weise nicht ein einziges Sample in den Loop und Crossfade-Einstellungen nachbearbeiten müssen. Wenn man bedenkt, dass ein Multi-Sample dann eventuell aus 88 Tasten besteht, weiß man wie viel Arbeits- und Zeitersparnis hier drin ist. Die automatische Loopfindung ist natürlich auch stark abhängig vom verwendeten Audiomaterial. Zaubern kann der SampleRobot auch nicht.
 Aber auch bei schwierigem Audiomaterial hilft das Programm mit seinem gut durchdachten Editor auf sehr praktische Weise weiter.
 Schön ist auch, dass man Projekte immer wieder benutzen kann. So ist es möglich sich für bestimmte Anwendungen eine Reihe von Presets anzulegen, je nachdem welche Charakter von Sounds (Percussion, Flächen usw.) gesamplet werden sollen. Das verkürzt dann noch einmal deutlich die Einstellungszeiten vor dem Aufnahmevorgang.

Soundbeispiele:
 Für die Soundbeispiele habe ich drei verschiedene Sounds aus einem sehr verbreiteten Hardwaresynthesizer ? gesamplet. Dabei habe ich zunächst das Projekt und die drei Multi-Samples in SampleRobot erstellt. Bei dem Fairlightpad brauchte ich nicht eine einzige Loop nachbearbeiten. Der Attack-Bell-Sound wurde ohne Loop aufgezeichnet und bei dem Phaserpad habe ich erst eine Taste aufgenommen und die Loopwerte in die Voreinstellungen für dieses Multi-Sample übertragen. Danach startete ich den Aufnahmeprozess und schaute dem Roboter in aller Ruhe bei seiner Arbeit zu. Anschließend korrigierte ich noch einige Loops bei dem Phaserpad. Hier habe ich ausschließlich die Crossfades ein wenig verlängert, ansonsten habe ich die Loops nicht bearbeitet. Danach exportierte ich das ganze in das Halion-Format mit der Drag and Drop Funktion. Das funktionierte alles wirklich sehr gut.
 Die automatischen Loops sind in den meisten Fällen ganz gut gelungen. Ich habe bewusst die Loops, vom Nachziehen der Crossfades beim Phaserpad mal abgesehen, nicht weiter manuell korrigiert um zu zeigen wie die Autoloop-Funktion arbeitet. Bei den beiden folgenden Soundbeispielen hört man immer zunächst den SampleRobot, danach den Original-Sound vom ursprünglichen Klangerzeuger. Die Beispiele wurden ausser einer Normalisierung keiner weiteren Effekt-Bearbeitung unterzogen.

Das exportierte Patch besteht aus einem dreifachen Velocity-Layer Sound im Halion-Format. Der Aufbau sieht so aus:Sound: Velocity-Bereich: 

Fairlightpad 0 – 127
 Phaserpad 0 – 89
 Attack-Bell 90 – 127

Es wurde bei jedem Multi-Sample jeweils die dritte Taste gesamplet und entsprechend der Autofunktion transponiert. Aufgrund der Größe des Files ist das Patch auf drei Oktaven reduziert.
Halion Patch.rar 18,1 MB (Halionformat)
 Zum Entpacken wird WinRar benötigt!

Für wen ist das Programm geeignet?
 Jeder der etwas umfangreichere Sample-Libraries erstellen möchte, wird begeistert sein endlich mit so einem Werkzeug arbeiten zu können. Aber auch für jeden anderen, der mit einem Softwaresampler arbeitet und selbst Klangprogramme erstellt, ist das Programm interessant. Die Art und Weise wie man zum Beispiel mal eben einen Klang aus einem Synth absamplen oder aus einer Audio-Sampling CD seine Klangprogramme erstellen kann, ist sehr zeitsparend und wesentlich bequemer, als wenn man dies manuell mit einem WAV-Editor zunächst schneiden und anschließend im Sampler selbst weiterverarbeiten muss. Programme wie Wavelab schneiden zwar auch automatisch, aber die Bearbeitung in SampleRobot geht viel weiter, zum Beispiel mit dem automatisch anschließenden Mapping der einzelnen Samples auf die Tastatur. Ein großes Audiofile mit 60 Drumloops in einem zusammenhängenden WAV-File wurde von dem SampleRobot innerhalb weniger Sekunden zerschnitten und entsprechend der vorher auf der virtuellen Tastatur markierten Tasten fix und fertig gemappt. Nur noch gerade exportieren und schon hat man sämtliche Loops im Sampler. Vor dem Prozess kann man das Audiofile noch analysieren lassen um zu sehen wie viele Schnittpunkte der SampleRobot findet und eventuell die Suchwerte/Schwellwerte für die Schnittpunktsuche verändern. Das funktionierte wirklich gut.

Es gibt innerhalb des Programms noch jede Menge nützliche Funktionen, die sich auch oft durch Tastatur-Shortcuts in Verbindung mit Mausklicks erreichen lassen, auf die ich im Test nicht im Einzelnen eingehen konnte, da sie den Umfang gesprengt hätten. Wer sich sämtliche Funktionen des Programms schon vor dem Kauf anschauen möchte, kann diese jederzeit auch im Handbuch nachlesen.
 Um die best möglichen Ergebnisse zu erzielen und alle Features auszuschöpfen, sollte man auf jeden Fall einmal einen Blick dort hinein werfen ?.

Eine Demo-Version des Programms gibt es derzeit nicht.

Fazit
 Insgesamt lässt sich sagen, dass hier mit SampleRobot ein mächtiges Werkzeug angeboten wird, um auch komplexe Klänge sinnvoll und mit viel persönlicher Zeitersparnis zu samplen. Da Festplattenkapazität heutzutage kein Thema mehr ist, kann man sich bequem sehr große Libraries anlegen, vielleicht durch den Besuch mit SampleRobot auf dem mitgebrachten Laptop bei einem Freund der exklusive Hardware besitzt ?

Der SampleRobot lief im Test sehr stabil für eine auf dem Markt völlig neue Software. Konzeptionell ist mir keine ähnliche Software bekannt, die derzeit auf dem Markt ist und sich direkt mit dem SampleRobot vergleichen ließe.
 Die unten aufgeführten Kritikpunkte sind insoweit relativierbar, dass der Hersteller hier bereits ein kostenloses Update angekündigt hat, was die fehlende Audiotreiberunterstützung angeht.
 Auch der Wunsch nach skalierbaren Fenstern, insbesondere für den Loop-Editor, ist bereits bekannt. Man darf also auf die Weiterentwicklung gespannt sein.
 In der jetzigen Version des Programms hat man zu keiner Zeit das Gefühl eine Beta-Version zu bedienen und die Ergebnisse können sich auch sehen (hören) lassen.

Die anfänglichen Einarbeitungs- und Einstellungszeiten macht man durch den späteren Sampling-Vorgang, insbesondere bei größeren Projekten, auf jeden Fall vielfach wieder wett.
 Zu wünschen wäre dringend noch die Implementierung weiterer Export-Formate und für benötigte Fälle einstellbare Tastaturcrossfades.
 Neben den skalierbaren Fenstern würde dem SampleRobot auch ein wenig mehr Farbe ausgezeichnet stehen. Zum Beispiel unterschiedliche Farben im Loop-Editor.

Ach so, wer sich wundert warum der SampleRobot nach der Installation nicht wie hier abgebildet in gelbem Gewand erscheint, sollte die Maustaste einmal auf das erste O vom Wort „Robot“ in der Keyboardleiste unten rechts führen und klicken. Hier kann man nämlich die Gesamt-Farbgestaltung ändern in gift-grün, neutral-weiß, ultra-blau, klassisch-rot oder eben kontrast-gelb.

PLUS
 ++++ neuartiges Konzept
 ++++ Zeit- und Arbeitsersparnis hervorragend
 ++++ nichts Vergleichbares auf dem Markt
 +++ läuft stabil
 ++ Resourcen-schonend (Läuft auch auf älteren Rechnern)

MINUS
 — eingeschränkte Exportformate (nur Halion, SF2 und WAV)
 — keine Skalierung der Fenster, insbesondere bei dem Loopeditor
 – Audiotreiberunterstützung unvollständig (24 Bit support, ASIO)
 – keine Tastaturcrossfades

PREIS
 UVP: 249 Euro (Downloadversion)

 

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Klangbeispiele
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  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Leider gibt es Probleme mit dem Support. Emails an den Support wurden bisher nicht beantwortet. Auf der Seite http://www.samplerobot.de gibt es auch keine funktionierende Möglichkeit, Support bei Problemen zu bekommen.

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