Neues Einsteiger-Kit mit bekannten Komponenten
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Mit dem TD-02 KV legt ROLAND zum Jahresbeginn 2023 ein weiteres Set im Segment der Einsteiger E-Drums vor. Wir baten zum Test und erhielten ein neues E-Drum-Kit, das mit überaus bekannten Komponenten wie auch neuen Aspekten daherkommt.
Roland TD-02 KV: Auspacken und aufbauen
Da schau an: Aus dem großen Karton mit gestapelten Schichten schälen sich alte Bekannte in neuem Look. Die langjährig vertrauten Cymbal-Pads (CY-5) kommen nun anstatt in vollschwarzer Optik als schwarz-weiße Teller daher. Das sind auf jeden Fall schon einmal Hingucker! Neu ist daran außer der Farbgebung allerdings nichts. Nur dass sich nun die schwarze Spielfläche deutlicher von der weißen Fläche ohne Funktion absetzt. Eingesetzt werden Sie beim TD-02 KV als Crash- und Ride-Becken mit Abstoppfunktion und auch als HiHat-Becken. Letzteres zusammen mit einem HiHat-Controller-Pedal.
Das 2-Farben-Design setzt sich bei den drei Mono-Tom-Pads fort: Die 4 Zoll großen Gummipads (PD-4) zeigen eine schwarze Spielfläche aus Vollgummi und einen weißen Kunststoff-Korpus, der als Umrandung und Bodenplatte dient. Auf der Unterseite erfolgt die Fixierung mittels einer Stimmschraube. Die Konstruktion ist einfach, stabil und zweckmäßig.
Als Snare dient das bewährte 8“ Mesh-Pad (PDX-8) mit zwei Zonen. Es setzt die Zweifarbigkeit durch das weiße Schlagfell und dem schwarzen Korpus passenderweise fort. Montiert wird es auf einen kurzen Rack-Ausleger mit bekannten L-Rod und einer Klammer.
Das mitgelieferte Rack (MDS-Lite Drum Stand) besteht aus einem H-Mittelteil und je einer Querstange nach links und rechts. Die neuen PD-4 Pads werden mittels einer Rack-Stange in U-Format angebracht. Das Ende des „U-s“ weist hierzu ein schmaleres Ende auf: Somit wird das normalbreite Ende mit herkömmlichen Rack-Clamps am Rack fixiert und die schmalen Enden an den Pads. Durch die Rack-Klammern können die Pads auch in einem abweichenden Winkel eingestellt werden – die Positionen auf den senkrechten Stangen sind jedoch im Wesentlichen durch die Montage der Klammern vorgegeben, denn die U-Ausleger erlauben nur geringe Positionierungen in seitlicher Richtung. Auch die maximale Höhe ist durch die Position der Rack-Klammer am oberen Ende der senkrechten Stange limitiert.
Für das Crash- und das Ride-Becken liegen dem TD-02 Kit zwei dünne schwarze Stangen bei, die am offenen Ende des U-Bügels mit einer kleinen Klammer fixiert werden. Das obere Ende der „Stängchen“ wurde etwas eingeknickt, um die schräge Positionierung der Becken-Pads zu vereinfachen. Um einen vernünftigen Abstand zwischen Tom- und Becken-Pad herzustellen, habe ich die maximale Länge der Beckenhalterungen ausgenutzt. Am Ende der dünnen Stange wird das Becken-Pad zur Fixierung einfach auf ein Gummi-Nuppsi aufgedrückt. Das Kit erlaubt dem rechten Becken-Pad leider nur eine Montage oberhalb des rechten Rack-Toms. Die Option, dieses auch in einer tiefen Spielposition zu positionieren, wäre hier durchaus sinnvoll. Eine völlig gerade und deutlich längere Stange dient zur Montage des HiHat-Becken-Pads, hier gibt es keine Einschränkungen bei der Platzierung.
Für den Einsatz der Füße kommen zwei mit Feder ausgestattete Controller-Pedale zum Einsatz. Optisch nahezu verwechselbar kommt das FD-1 als HiHat-Controller und das KD-1 Pedal als Kickdrum-Controller mit glatter Oberfläche daher. Die silber-exolierte Ausführung der Trittplatte bietet keine rutschhemmende Ebene. Die Unterseite dagegen verfügt über insgesamt 7 etwa 1 cm große Gumminoppen, um das Verrutschen zu verhindern. Die Anschlusskabel der beiden Controller werden unter dem Pedal mittig eingesteckt und aufgrund der 90°-Stecker seitlich unter der Trittfläche herausgeführt. Hierfür gibt es beidseitig Aussparungen, damit die Kabel fixiert und nicht abgeknickt werden.
Beigefügt sind neben Klettbändern zur Fixierung der Kabel auch ein Stimmschlüssel und einiges an Papier: ein Hinweis auf die Play-Along-App unter der Melodics-Website, eine Card mit einem QR-Code für weitere Informationen sowie ein Blatt mit Sicherheitshinweisen, die vor dem Einsatz bei kleinen Kindern warnt, da die einzelnen Komponenten hervorstehende Teile enthalten, die zu Verletzungen führen können und dass die Pads nur mit Schlagzeugstöcken bespielt werden sollen. Somit liegt die Vermutung nahe, dass das TD-02 auch für weitere Vertriebswege als dem Musikalienhandel gedacht sein könnte.
Als wirklich sinnvoll gestaltet ist die beigefügte Aufbauanleitung zu bewerten: Für einen Einsteiger werden die einzelnen Komponenten und deren Zusammensetzen verständlich abgebildet, benannt und Schritt für Schritt erklärt. Dies umfasst sogar das Verbindungskabel im AC-Adapter sowie den alternativen Aufbau für Linkshänder.
Abschließend enthält die Aufbauanleitung auch eine Kurzanleitung zum Ein- und Ausschalten, zum Verwenden und Spielens des Kits sowie der Auswahl der Drum-Sounds und dem Einstellen des Metronoms.
Was bietet das Drum-Modul des Roland TD-02 KV?
Das Drum-Modul TD-02 wird auf der äußeren linken Stange angebracht und lässt sich nach links und rechts drehen sowie nach hinten neigen. An der Rückseite wird ein Multikabelbaum für alle Komponenten angeschraubt. Die Längen der einzelnen Kabel sind ausreichend dimensioniert. Das zweite Kabel für das Ride-Becken trägt einen Blindstopfen. Somit ist hier auch die Montage eines 3-Zonen-Becken-Pads oder der Anschluss eines weiteren Crash-Beckens möglich.
Auf der Moduloberseite befinden sich linker Hand der Kopfhörerausgang sowie eine „Mix In-Buchse“ für 3,5 mm Stereo-Miniklinkenstecker. Mittig befindet sich der unter einer Gummiabdeckung versteckte Anschluss für das optionale Bluetooth-Modul (BOSS BT-Dual) und rechts daneben eine USB-Schnittstelle. Das externe Netzteil wird links unten an der Seite des Moduls eingesteckt.
Neben dem Kopfhörerausgang suche ich am TD-02 vergeblich einen weiteren Ausgang. Nun wird deutlich, dass das TD-02 als reines Übungs-Set konzipiert ist. Möchte man es zusammen mit anderen Musikern zum gemeinsamen Proben nutzen, ist es notwendig, entweder für eine einheitliche Lautstärke einen Doppeladapter mit zwei Buchsen zu verwenden oder einen zusätzlichen Mixer für einen separaten Kopfhörer-Mix und separaten Stereo-Out-Mix anzuschließen. Letzteres wurde unter anderen für den Mitschnitt der Klangbespiele vorgenommen. Alternativ kann über den USB-Out ein Audiosignal ausgegeben werden, das in der Lautstärke unabhängig vom Kopfhörerausgang regelbar ist.
Das Drum-Modul TD-02 hat 16 ROLAND Drumkits an Bord. Die Vielfalt reicht von Pop, Acoustic, Studio, Rock und Metal über Funk, Funk Soul, zwei Jazz-Kits bis hin zu einem House- und einem Electronic-Kit. Ein Austauschen der Sounds oder das Erstellen von eigenen Soundkits ist nicht vorgesehen. Das Percussion-Kit besteht aus Sounds wie Cajon, Surdo, Agogo, Cowbell, Shaker und Bongos.
Das schwarze Kästchen hat ein zweizeiliges LC-Display mit je 16 Zeichen. Die blaue Hintergrundbeleuchtung leuchtet dezent und die weiße Schrift ist recht gut ablesbar. Alle Bedienelemente befinden sich auf der Front und die gummierten Tasten lassen sich tadellos bedienen.
Die Editierfunktionen sind übersichtlich: Neben der Lautstärke sind die einzelnen Pads hinsichtlich ihres Pad-Typs auswählbar – hier befinden sich alle Modelle von ROLAND zur Auswahl. Ebenso ist die Sensibilität und der Schwellwert in 32 Stufen, das Ansprechen des X-Stickings in 10 Stufen (sowie „Aus“) auswählbar. Die Anschlagsdynamik kann aus 5 Velocity-Kurven ausgewählt und der RimGain sowie das Retrigging und der X-Talk eingestellt werden. Die MaskTime verhindert bis zu 64 ms ein Auslösen von Doppeltriggern.
Das Metronom mit 5 Rhythmus-Typen und 15 Klick-Sounds ist im Tempo von 20 bis 260 bpm einstellbar. Das ist für den Einsteiger durchaus in Ordnung. Hinzu kommt die Coach-Funktion, die vom Time-Check, über den Quiet-Count und Auto-Up/Down bis hin zum Change-Up insgesamt 5 Optionen bietet.
Wie klingt das E-Drumkit Roland TD-02?
Aus dem Stand heraus und ohne weitere Einstellungen reagieren das Snare-Pad und die Becken-Pads in gewohnter Weise. Auch das Spiel auf den kleinen Tom-Pads erweist sich als überraschend problemlos. Selbst die kleinen Größen treffe ich über die Abstände hinweg und reproduzieren das Spiel gut. Schade, dass sie im Vergleich zum Mesh-Head deutliche Hits der Sticks „abbekommen“. Auch ist der Aufschlag lauter als auf das Gewebefell (vgl. hierzu Klangbespiele 1 Emissionen).
Die Pedale reagieren leicht und prompt und für die Aufnahmen sind keine weiteren Anpassungen notwendig. Beim Testen der Kits fallen recht viele akustisch klingende Sounds auf. Das ist erfreulich.
Im Beispiel 2 gibt es das Acoustic-Jam-Kit auf die Ohren, gefolgt vom kräftigen Rock-Star im Beispiel 3.
Das Classic-Rock-Kit (Bsp. 4) lässt sich sicher auch gut einsetzen, ebenso das Funky-Kit mit seinen prägnanten kurzen Sounds (Bsp. 5).
Auch gibt es ein paar Elektro-Kits: neben dem spacigen Hyper-Attack (Bsp. 6) und House-Party (Bsp. 7) auch das „Electronic“ mit bekannten Drum-Sounds (Bsp. 8).
Den Reigen schließen wir mit dem Percussion-Kit in Beispiel 9 ab.
Beim Blick auf die maximale Aufbauhöhe wird klar, dass das Set eher für jugendliche Trommler gedacht ist, wenngleich ich mit 1,80 m Körpergröße das Set auch gerade noch spielen kann – wenn auch nur in niedriger Positionierung. So auch die Funktion „Earplugs“: Diese dient bei Kindern dazu, die Gesamtlautstärke zu reduzieren, damit diese den Pegel für sich nicht zu hoch einstellen.