Rückseitig empfangen uns von links nach rechts der Kaltgeräte-Netzstecker nebst Feinsicherung, ein Spannungswahlschalter (115 V / 220 V), Netzschalter, ein Ground Lift, Line Out 2 (symmetrisch, XLR + Klinke, Phasenschalter), Line Out 1 (symmetrisch, XLR), Mikrofon Level Output (symmetrisch, XLR), Pre Simulator Out (unsymmetrisch, Klinke), Speaker Thru und Power Input.
Der Transducer verarbeitet Pegelspitzen bis 200 Watt, sollte aber bei Dauerbelastung nur mit einem maximal 100 Watt starken Verstärker konfrontiert werden.
Praxis
Aufgrund seiner Konstruktion kann der Transducer in verschiedenen Setups seine Dienste anbieten, als da wären:
Recording ohne Cabinet: der Transducer wird direkt hinter den Amp geschaltet und dient als Lastwiderstand und Mikrofonersatz. Einsatzgebiet: Recording-Studio
Live-Abnahme ohne Cabinet: der Transducer wird direkt hinter den Amp geschaltet und dient als Lastwiderstand und Mikrofonersatz. Einsatzgebiet: Live-Abnahme, wo ein möglichst geringer Lautstärkenpegel auf der Bühne herrschen muss.
Live-Abnahme mit Cabinet: der Transducer wird zwischen Verstärker und Box geschaltet und ersetzt die Mikrofonierung
Stereo-Liveabnahme mit Cabinets: Nach dem Dry-Wet-Wet Prinzip wird ein Mono-Signal trocken über die Mitte geschickt und zwei zusätzliche Aktivboxen erzeugen ein Stereo-FX-Signal.
Stereo-Liveabnahme ohne Cabinets: ebenfalls ein Dry-Wet-Wet Prinzip, aber ohne jegliche Cabinets.
Man sieht, die Entwickler haben sich viel Mühe gegeben, jegliches Einsatzgebiet auszureizen und das Produkt möglichst umfassend zu präsentieren.
OK, alles wunderbar, alles toll, alles bestens, aber nun zum großen Finale, auf das jeder Leser seit ca. 5000 Zeichen wartet: Wie klingt der Transducer denn nun? Kurz und knapp formuliert: absolut großartig!
Ich habe in meiner Karriere als Produzent und Gitarrist schon viele vergleichbare Produkte in meinen Händen gehalten und sie mit meinen Ohren auf Herz und Nieren geprüft, und nahezu alle hatten einen bis mehrere Punkte, welche sie qualitativ letztendlich doch deutlich hinter die Mikrofonierung rutschen lies.
Neben einer bisweilen starken Verbiegung des Frequenzganges oder einer übermäßigen Kompression war es vor allen Dingen die eingeschränkte Dynamik des Signals, was die Lastwiderstände enorm abstinken ließ.
Es machte keinen Sinn, sich die Mühe der Hardware-Lösung in Form eines „echten“ Verstärkers (keine Plugin-Simulationen) zu machen, um sie dann wieder mit den Schwächen ähnlich einer Software Wiedergabe zunichte zu machen.
Dies alles tritt bei dem Transducer nicht auf! Trotz der Leistungs-Umwandlung in Hitze bleibt das Signal transparent und verfügt über eine interaktive Dynamik, die ich bisher bei dieser Form der Signalübertragung noch nie gehört habe.
Insbesondere die Speaker Action und Miking Level Regler suchen ihres gleichen. Die Verdichtung des Signals ähnlich eines in die Übersteuerung gefahrenen Speakers, respektive komprimierenden Mikrofons ist hervorragend gelungen! Hier leisten die Prozessoren wirklich Großes.
Zudem ist dank einer Hardware-Lösung, beim Transducer tatsächlich keinerlei Latenz zu vernehmen, welches insbesondere bei virtuoser und Attack-reicher Rhythmusarbeit einen unschätzbaren Mehrwert darstellt.
Das Einzige, was eine echte Mikrofonierung als Pluspunkt verbuchen kann, ist eine größere Klangauswahl aufgrund der unterschiedlichen Mikrofontypen/hersteller und verwendeten Gehäusekomponenten (Volumen, verwendete Hölzer), ansonsten liegt der Transducer qualitativ absolut gleichauf.
Fazit
Es ist soweit, eine der letzten Bastionen der Tontechnik ist gefallen!
Durch den SPL Transducer ist es tatsächlich möglich, zu 99 Prozent die Qualität einer perfekten E-Gitarren-Mikrophonaufnahme zu simulieren.
Auch wenn das Produkt natürlich nicht die Mannigfaltigkeit der verschiedensten Mikrophontypen emulieren kann, in Sachen Dynamik, Transparenz und Natürlichkeit des Klanges lässt der Transducer alle mir bekannten Produkte um Längen hinter sich und stößt eine neue Tür in Sachen Musikproduktion auf.
Vorbei die Unabdingbarkeit eines schallgedämmten Raumes, welcher die tobende Lautstärke eines in die Sättigung gefahrenen Vollröhren-Heads auf Erträglichkeit dämpfen musste, mit dem Transducer können selbige Sounds bei entsprechende Fachkenntnis in Sachen Equalizer und Sättigungspegel auch in Zimmerlautstärke erreicht werden.
Allein die Tatsache, dass man live nicht mehr von der Positionierung des Mikrophons abhängig ist, ist in der Praxis gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Wie oft ist mir der Galgen vom Mikrofon während der Show aufgrund einer unzureichend angezogenen Schraube langsam Richtung Boden gewandert, wie oft ist ein Bandkollege im Mikrofonkabel mit seinem Fuss hängen geblieben, was ebenfalls den mühsam eingerichteten Mikrofonabstand komplett ad absurdum führte.
Lange Rede, kurzer Sinn, es geht nicht anders, maximale Punktzahl! Der SPL Transducer ist ein Produkt, was seinesgleichen sucht!
+ Dynamik
+ Transparenz
+ Natürlichkeit des Sounds
+ Verarbeitung
Unverbindliche Preisempfehleng: 1.099 Euro
Wo bleiben die Hörbeispiele?
Hallo, die bleiben auf der SPL-Homepage, wo sie auch hingehören… :-)
Viele Grüße von SPL…