In der Praxis mit der Sterling by Music Man JP 50
Die Sterling by Music Man JP 50 liegt dank ihres „organischen Shapings“ sehr gut am Körper an. Nach einer kurzen Eingewöhnphase hat man sich schnell an das zierliche Halsdesign gewöhnt, und dank Hilfe der großzügig gefrästen Cutaways lässt sich der Hals bis hinauf zum 24. Bund mühelos bespielen. Die Jumbo-Bundstäbchen sind vorbildlich abgerichtet und stören in keinster Weise den Spielfluss, sondern verschmerzen auch dann und wann mal nicht ganz so sauber gegriffene Töne.
Im trockenen Zustand zeigt die Gitarre ein ausgewogenes Klangspektrum mit leichter Überbetonung der Bässe und Höhen, etwas unterrepräsentiert wirkt hingegen der Mitten-Bereich, was sich auch durch die relativ geringe Lautstärke des Instrumentes im unverstärkten Zustand darstellt. Aber gut, es ist ja auch eine elektrische Gitarre, bei der ja letztendlich der Sound aus dem Verstärker zählt. Und siehe da, an einen Verstärker angeschlossen brüllt die JP 50 dann auch tatsächlich ordentlich los.
Stärken bilden hier ganz klar verzerrte Sounds in allen Variationen, seien sie nun leicht angezerrt oder mit extremer Distortion gespielt. Die Pickups sind den Anforderungen soweit gewachsen, wenn auch die Gefahr des Zumatschens des Sounds mit steigendem Verzerrungsgrad zunimmt. Positiv aufgefallen ist in dem Zusammenhang dennoch der Steg-Pickup, der weniger mit einem neutralen, sondern vielmehr mit einem deftigen Mitten-Brett zur Sache geht.
Keine Überraschungen gibt es im Cleanbereich, die Sterling-Pickups liefern einen typischen Humbucker-Cleansound. Perfekt und typisch mittig-drückend für z.B. Rock- und Metal-Balladen-Sounds geeignet, weniger jedoch für die cleane Funk-Abteilung, in denen Singlecoil-Pickups nach wie vor den besseren Ton abgeben. Eine Splitmöglichkeit ist bei den Humbuckern der Sterling by Music Man JP 50 leider nicht vorgesehen. Da aber die Grundsubstanz des Instrumentes mehr als ordentlich ist, könnte man auch durchaus über die Nachrüstung mit neuen, splitbaren Pickups nachdenken. Der Markt bietet ja da eine sehr große Auswahl.
Die Elektronik der Sterling by Music Man JP 50 arbeitet auch bei höchsten Verzerrungsgraden weitestgehend frei von Nebengeräuschen und scheint resistent gegen etwaige elektronische Einstreuungen (oder ähnlichem) zu sein.
Hallo Stephan,
erstmal eine herzliches Dankeschön für deine vielen guten Testberichte. die ich schon eine ganze Zeit lang begeistert verfolge.
Ich habe eine Frage zur JP 50. Welche splitbaren PUs würdest du mir empfehlen, um meine Sterling in Richtung LP Standard zu tunen – und: geht das überhaupt?
beste Grüße Firebird
@Firebird Hi FB,
danke für die Blumen :)
Das wird nicht einfach, da es sich ja bei deiner Sterling um eine Schraubhalskonstruktion handelt und auch die Hölzer beider Klampfen unterschiedlich sind … fetter machen geht in jedem Fall, die eingebauten PUs deiner JP sind halt echt nicht der Knaller .. der Markt ist sooo voll mit Replacement-Pickups, da kann ich kaum was empfehlen. Gut und modern klingen in jedem Fall die DiMarzios, ich nehme an, du willst mit der Gitarre Metal spielen?
Lg, Stephan
Hey Stephan,
Danke für die schnelle Antwort! In erster Linie möchte ich damit fett klingende Solos im Rock+Bluesbereich spielen, und ja, für Metal dürfen sie auch gerne geeignet sein. Ich hatte mit den Burstbuckern Pro von Gibson geliebäugelt, weil mir der Klang der LP Standard so gut gefällt, mir die Gitarre aber ehrlich gesagt zu teuer ist. Zumindest in die Richtung sollte es gehen.
Andere Frage: Liessen sich denn auch 4-adrige PUs einbauen?
BG
@Firebird Die BB gelten ja im Allgemeinen als sehr bassig und voluminös, könnte also passen. Musst halt nur schauen, wie Du das mit der Singlecoilschaltung löst, ich würde da nen guten Push-Pull-Poti verwenden ;)