Das auf der Gitarre angebrachte Vibrato-System trägt die Bezeichnung „Sterling Modern Tremelo Bridge Recessed“ und lässt sich in gewissem Rahmen gut nutzen, da es im Gegensatz zu den Silhouette-Modellen im Korpus der Sterling by Music Man JP 50 freischwebend eingesetzt ist und das Einsatzgebiet so nicht nur auf Downbendings limitiert wird. Verstimmungen halten sich in Grenzen, Spieler von Floyd-Rose-Systemen werden sich allerdings neu orientieren müssen.
— Das Sterling Modern Tremelo Bridge Recessed —
Ebenso nach Petruccis Wünschen wurde der Ahornhals gestaltet. Mit den Maßen von 42mm am Sattel und 52mm am zwölften Bund ist er recht schmal ausgefallen, eine gewisse „Einarbeitungszeit“ wird für Umsteiger wohl auch hier zu erwarten sein. Für ein natürliches Spielgefühl sorgt die nicht lackierte Halsrückseite. Die dann und wann nötige Justierung der Hals-Einstellschraube wird auch hier Music Man-typisch mit Hilfe der am Halsfuß angebrachten (und jederzeit zugänglichen) Kontermutter vollzogen. Geniale Idee – und natürlich auch schon lange patentiert.
Der Hals ist im Body 5-fach verankert und trägt ein Palisandergriffbrett mit 24 spielbaren Jumbo-Bünden. Die Qualität des Palisanders lässt für diese Preisklasse sicher keine Fragen aufkommen, ein Vergleich zu einem Music Man USA-Instrument zeigt aber hier doch Unterschiede. Weiterhin ist der eingesetzte Sattel nicht wie bei den USA-Modellen längenkompensiert (Stichwort: Buzz Feiten), sondern lediglich von ganz normaler Natur.
Die mitlackierte Kopfplatte im typischen Music Man-Design trägt die sechs Klemm-Mechaniken mit ihren Perlmutt-Buttons. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber schlicht verchromte Knöpfe hätten es hier sicher auch getan. Trotz optischer Vorbehalte verrichteten die Mechaniken aber dennoch während der gesamten Testdauer klaglos ihren Dienst.
— Headstock mit Tunern im unverwechselbaren Music Man-Design —
Direkt in den Korpus eingesetzt befinden sich die beiden Sterling Modern-Humbucker, die über einen clever platzierten 3-Way-Switch angewählt werden. Clever in sofern, dass der Schalter zum einen ein schnelles Wechseln der Sounds aus der natürlichen Schlagbewegung der rechten Hand beim Spielen ermöglicht, zum anderen aber in seiner Achse waagerecht positioniert wurde, um ein versehentliches Betätigen auszuschließen. Ein Volume- sowie ein Tone-Poti komplettieren die elektronische Schaltzentrale der Sterling by Music Man JP 50.
Hallo Stephan,
erstmal eine herzliches Dankeschön für deine vielen guten Testberichte. die ich schon eine ganze Zeit lang begeistert verfolge.
Ich habe eine Frage zur JP 50. Welche splitbaren PUs würdest du mir empfehlen, um meine Sterling in Richtung LP Standard zu tunen – und: geht das überhaupt?
beste Grüße Firebird
@Firebird Hi FB,
danke für die Blumen :)
Das wird nicht einfach, da es sich ja bei deiner Sterling um eine Schraubhalskonstruktion handelt und auch die Hölzer beider Klampfen unterschiedlich sind … fetter machen geht in jedem Fall, die eingebauten PUs deiner JP sind halt echt nicht der Knaller .. der Markt ist sooo voll mit Replacement-Pickups, da kann ich kaum was empfehlen. Gut und modern klingen in jedem Fall die DiMarzios, ich nehme an, du willst mit der Gitarre Metal spielen?
Lg, Stephan
Hey Stephan,
Danke für die schnelle Antwort! In erster Linie möchte ich damit fett klingende Solos im Rock+Bluesbereich spielen, und ja, für Metal dürfen sie auch gerne geeignet sein. Ich hatte mit den Burstbuckern Pro von Gibson geliebäugelt, weil mir der Klang der LP Standard so gut gefällt, mir die Gitarre aber ehrlich gesagt zu teuer ist. Zumindest in die Richtung sollte es gehen.
Andere Frage: Liessen sich denn auch 4-adrige PUs einbauen?
BG
@Firebird Die BB gelten ja im Allgemeinen als sehr bassig und voluminös, könnte also passen. Musst halt nur schauen, wie Du das mit der Singlecoilschaltung löst, ich würde da nen guten Push-Pull-Poti verwenden ;)