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Test: Yamaha Seqtrak, Groovebox

Kompakte Groovebox

10. Mai 2024
yamaha seqtrak test der groovebox fürs tonstudio

Yamaha Seqtrak, Groovebox

Vor einigen Wochen hatten wir bereits einen tollen Leserbeitrag zum neuen Yamaha Seqtrak. Aber wir wollten es uns natürlich nicht entgehen lassen, Yamahas neue Groovebox selbst unter die Lupe zu nehmen. Beim Seqtrak handelt es sich um eine Groovebox, die AWM2-Synthese und FM-Synthese in sich vereint. Optisch bestehen Ähnlichkeiten mit dem Teenage Engineering OP-1 und dem OP-Z, doch zwischen beiden Herstellern bzw. deren Produkte klafft ein gewaltiger Preisunterschied.

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Die Verarbeitung und Features des Yamaha Seqtrak

Der Seqtrak ist in Schwarz und Orange/Weiß erhältlich. Das Gerät besteht vollständig aus Kunststoff und wurde hervorragend verarbeitet. Ein herausstechendes Merkmal ist das schwarze Yamaha-Textil-Etikett, das man in dieser Form eigentlich nur an Jeanshosen und Jacken findet – eine originelle Idee.

Die Regler und Tasten wurden mit farbigen LEDs ausgerüstet, die über verschiedene Funktionen Auskunft geben.

Das Instrument ist mit 17 gerasterten Endlosreglern ausgestattet, die gleichzeitig als Taster dienen. Sie  fühlen sich bei der Bedienung etwas schwammig an, aber erfüllten im Testzeitraum ihre Aufgabe fehlerfrei.

Ein ähnliches Fazit muss bei der Tastatur gezogen werden. Die 24 Tasten bewegen sich beim Drücken etwas nach links und rechts, aber auch hier konnte ich keine technischen Schwierigkeiten registrieren. Trotz dieser kleinen Schwächen wurde das Gerät insgesamt sehr gut verarbeitet, aber wer eine hochwertige Fatar Tastatur oder Bakelit Regler erwartet, muss eine andere Groovebox auswählen.

Überzeugen konnten mich die Touchstrips, die perfekt in das Instrument integriert wurden und meine Fingerbewegungen optimal an die Parameter verteilten. Nun müssen alle Seiten des Seqtrak betrachtet werden, denn diese wurden mit 20 Minitastern ausgestattet. Die Funktionen der Taster sind auf dem Gehäuse abgebildet, sodass man sie intuitiv greifen und bedienen kann. Sie fühlen sich hochwertiger an als die Keyboardtasten.

Der USB-C-Anschluss dient der Stromversorgung und überträgt Audio und und MIDI. Leider werden über USB-C keine Audio-Einzelausgänge übertragen. Kopfhörerausgang, MIDI und Audio-In liegen als Miniklinke vor. Ein Lautsprecher ist vorhanden und im Bett oder auf der Couch geht die Klangqualität in Ordnung.

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Ein USB-C-Kabel und ein MIDI-Adapter befinden sich im Lieferumfang. Seqtrack verfügt über einen fest verbauten Akku und verfügt laut Hersteller über eine Akkulaufzeit von 4 Stunden.

Die Klangerzeugung des Yamaha Seqtrak

Der Seqtrack wurde mit einer Kombination aus Sampler, FM- und AWM2-Synthese ausgestattet. Die Sample-basierte Synthese AWM2 (Advanced Wave Memory2) wird für die Drums, Synth1 und Synth2 verwendet. Bei DX handelt es natürlich um einen FM-Synthesizer. Alle Formen der Klangerzeugung verfügen über Gemeinsamkeiten, die ich im folgenden Abschnitt bespreche. Die Besonderheiten und Unterschiede der verschiedenen Klangerzeugungen finden sich in den weiteren Kapiteln.

Screenshot LFO-Schwingungsformen

Für alle Formen der Klangerzeugung steht ein Highpass- oder Lowpassfilter zur Auswahl, für die Resonanz und Frequenz eingestellt werden können. Der Klang kann mit einer AD-Hüllkurve moduliert werden, doch da die AWM2-Synthese bis zu 128 Stimmen ermöglicht, hätte ich mir eine vollwertige ADSR-Hüllkurve gewünscht. Der LFO kann zum Tempo synchronisiert werden und verfügt über 12 Schwingungsformen, darunter verschiedene Rechteck- und Sägezahnvariationen. Er kann einem Ziel zugeordnet werden, um z. B. den Filter-Cutoff automatisch zu öffnen oder zu schließen.

Der 4-Band-EQ hilft dabei, die richtigen Frequenzen einzustellen, um sie im Mix ideal zu platzieren. Mit den Send-Reglern ist es möglich, dem Signal Delay oder Reverb hinzuzufügen und für jede Syntheseform kann ein zusätzlicher Effekt ausgewählt werden. Seqtrack verfügt über 80 Effekte, die in die Kategorien Delay, Reverb, Distortion, Compressor, Modulation, Ducker sowie Other unterteilt wurden. Unter „Other“ finden sich Guitar-Amps und experimentelle Effekte, wie z. B. Stutter oder Slice. Viele der Effekte besitzen bis zu 12 Parameter. Mit diesen detaillierten Einstellungen können den Seqtrack-Sounds das gewisse Etwas verliehen werden.

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Wie schon erwähnt, verfügen alle Syntheseformen über diese Einstellungen. Toll ist, dass die FM-Synthese auch über ein Filter verfügt.

Nun folgen die Besonderheiten der verschiedenen Klangerzeugungsmodelle.

Synth1 und Synth2 im Yamaha Seqtrak

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Synth1 und Synth2 verfügen über die identische Klangerzeugung und bieten eine maximale Polyphonie von 128 Stimmen. Da die Sample-basierte Synthese AWM2 (Advanced Wave Memory2) zum Einsatz kommt, findet sich kein Oszillator bei der Klangerzeugung. Es stehen 16 Sound-Kategorien bereit, die sich aus verschiedensten Instrumentengattungen zusammensetzen, wie z. B. Synthesizer, Piano, Flöte, Gitarre, Orgel, Bass. Laut Hersteller stehen über 2.000 Presets zur Auswahl, die mit den oben beschriebenen Methoden modifiziert und eingestellt werden können. Es kann bestimmt werden, ob der Klang polyphon oder monophon abgespielt wird. Eine Chord-Funktion erleichtert das Greifen von Akkorden auf der Tastatur des Seqtrack. Ein Arpeggiator mit den üblichen Funktionen ist ebenfalls vorhanden.

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Die Drums des Yamaha Seqtrak

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Da der Drumsynthesizer auch auf der AWM2-Klangerzeugung basiert, ist er genauso aufgebaut wie Synth1 und Synth2. Jeder der 7 Drumsounds verfügt über identische Einstellungen, die Ausgangslage ist immer ein Preset. Man kann aus 16 Soundkategorien auswählen, deren Spektrum von akustischen bis zu elektronischen Drumsounds reicht.

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Die 7 Sounds des Seqtrak wurden zwar von Yamaha mit „Kick“, „Snare“ usw. benannt, aber da alle Sounds die gleichen Einstellungen besitzen, ist es auch möglich, in der Kategorie „Kick“ eine HiHat einzustellen. Daher ist es schade, dass sich die 7 Sounds nicht umbenennen lassen. Toll ist hingegen, dass jedem Sound ein Effekt zugeordnet werden kann, so dass z. B. nur die Bassdrum mit Hall und die Snare nur mit Delay angereichert werden kann. Die Drums können nur monophon abgespielt und nicht mit einem Arpeggiator angesteuert werden.

Der Sampler des Yamaha Seqtrak

Laut Yamaha sind 800 MB des Speichers mit Wave-Dateien belegt und es stehen weitere 500 MB Speicher für den Musiker zur Verfügung. Wer keine Lust hat, selbst zu sampeln, kann sich aus dem reichhaltigen internen Sample-Fundus bedienen, der praktischerweise in 16 verschiedenen Kategorien sortiert wurde. Auch die selbstständig durchgeführten Aufnahmen werden in den richtigen Ordner kopiert.

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Die Samples können nur monophon abgespielt werden, es stehen 7 Sample-Slots zur Verfügung. Die Samples können bis zu 16 Sekunden lang sein. Samples können mit dem internen Mikrofon, Mini-Klinke oder per USB-C aufgenommen werden. Auch Resampling steht zur Verfügung. Eine Loop-Funktion steht nicht zur Verfügung, daher sind nur One-Shots möglich. Wer das Sample im Gerät schneiden möchte, muss sich aufgrund eines fehlenden Displays auf seine Ohren verlassen oder die App nutzen. Deshalb ist der Verzicht auf ein Display meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Selbstverständlich funktioniert das Trimmen des Samples im Seqtrack trotzdem.

Der DX-Synthesizer des Yamaha Seqtrak

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Das Sahnestück des Seqtrak ist mit Sicherheit der DX-Synthesizer, weil es sich bei ihm um einen vollwertigen FM-Synthesizer handelt. Allerdings ist es nicht möglich, den FM-Synthesizer direkt am Seqtrak zu programmieren. An der Hardware stehen nur die Einstellungen zur Verfügung, die alle Klangerzeuger gemeinsam haben. Einige wenige Parameter der FM-Synthese können unter der Kategorie „Other“ am Seqtrack direkt eingestellt werden. Die Kategorie „Other“ bedeutet immer, dass man im Handbuch nachlesen muss, welche Parameter sich hier verbergen. Ohne die App kommt man hier nicht sehr weit. Das ist ein weiterer Grund, warum es suboptimal war, den Seqtrak ohne Display zu konstruieren.

Der FM-Synthesizer besitzt 4 Operatoren und es stehen ihm 9 Algorithmen zur Verfügung. Alle Operatoren wurden mit den identischen Eigenschaften ausgestattet. Sie können aktiviert oder deaktiviert werden. Es ist möglich, die Frequenz der Ratio zu bestimmen oder festzulegen. Die Lautstärke, Velocity, Feedback und Keyboard-Scaling können eingestellt werden. Mit Keyboard-Scaling werden die Klangeigenschaften akustischer Instrumente imitiert, wie z. B. eine Gitarre, deren Klang sich verändert, wenn man die Saite weniger hart anschlägt.

Jedem Operator steht ein Envelope-Generator zur Verfügung. Er verfügt über eine ADDR-Hüllkurve, also über einen zweiten Decay-Parameter. Für jeden Parameter der Hüllkurve kann Level eingestellt werden, wodurch sehr ungewöhnliche Klangverläufe erzeugt werden können, die sich grundlegend von einer ADSR-Hüllkurve unterscheiden. Der LFO verfügt neben den schon bekannten Möglichkeiten über die Besonderheit, dass PMD (Pitch Modulation Depth) und AMD (Amplitude Modulation Depth) für jeden Operator zur Verfügung stehen. Mit PMD wird festgelegt, wie stark der Pitch auf den LFO reagiert und mit AMD, ob die Amplitude auf den LFO reagiert oder nicht.

Wer keine Lust hat, seinen Sound selbst einzustellen, kann aus 16 Preset-Kategorien auswählen, die von natürlichen bis zu synthetischen Klängen ein breites Spektrum abbilden.

Der Sequencer des Yamaha Seqtrak

Der Sequencer ist sehr einfach zu bedienen. Jeder Regler steht für einen Drum-Sound und durch Anwählen können mit den 16 Tasten im Step-Verfahren Patterns programmiert werden. Die restlichen 7 Tasten stehen den anderen Klangerzeugern zur Verfügung. Die Sektionen sind optisch leicht voneinander zu unterscheiden. Die 16 Steps können durch Drücken der Page-Taste und Drehen des Drumreglers auf bis zu 128 Steps verlängert werden. Man merkt es schon: Ohne Tastenkombinationen kommt der Seqtrak nicht aus. Für jeden Sound kann eine unterschiedliche Pattern-Länge festgelegt werden, wodurch Polyrhythmen zu einem Kinderspiel werden.

Noten editieren

Es ist möglich, pro Sound alle Klangerzeuger 6 Patterns zu programmieren, die mit dem jeweiligen Soundregler aufgerufen werden. Deswegen befinden sich neben den Reglern jeweils 3 LEDs, die ungefähr anzeigen, welches Pattern ausgewählt wurde. Mit dem ALL-Regler wechselt man alle Patterns gleichzeitig. Wer jetzt an Live-Acts denkt, liegt richtig! Es macht unglaublich viel Spaß, zwischen den Patterns zu wechseln. Unterstützend helfen die Knöpfe Mute, Solo, Tempo, um der Performance die richtige Würze zu verleihen.

Drum-Sequencer programmieren

Leider unterscheidet Yamaha zwischen Drum-Sounds und den Synthesizer-Sounds, denn für diese funktioniert die Programmierung anders. Beispielsweise wird die Pattern-Länge der Klangerzeuger über den Bar-Length-Button auf der Rückseite bestimmt. Das ist irritierend, denn die Länge für die Drum-Patterns wird mit der Page-Taste aufgerufen. Spätestens jetzt wird das Handbuch dein bester Freund.

Die Synthesizer/Sampler-Parts können eingespielt oder im Step-Verfahren programmiert werden. Die Record-Taste drücken und mit den letzten 7 Tasten ist es möglich, einen Klang auszuwählen. Die 7 Tasten reichen aus, um eine rudimentäre Melodie einzuspielen. Zum Glück ist es möglich, die Drum-Tasten durch eine Tastenkombination in ein Keyboard zu verwandeln.

Die Programierung des Yamaha Seqtrak

Der Seqtrak wurde nicht mit einem Display ausgestattet, was dazu führt, dass man hat sich dazu entschieden hat, 20 Funktionen mit hintergrundbeleuchtetem Text darzustellen. Das ist für mich oldschool und erinnert an die frühen 1990er-Jahre. Neben der Anzeige befinden sich 8 LEDs, die als Meter dienen und den ungefähren Wert einer Funktion wiedergeben. Je mehr LEDs aufleuchten, desto höher ist der Wert.

Jeder der 12 grauen Track-Regler steht für einen separaten Drum-Sound, Synth1, Synth2, Sampler und DX. Durch Drücken der Regler ist es möglich, den gewählten Sound einzustellen. Dafür stehen die 4 schwarzen Sound-Design-Regler zur Verfügung. Unter den Sound-Design-Reglern befindet sich ein Button, mit dem jeweils 4 Funktionen ausgewählt werden können. Für jede Funktion ein Regler.

Funktionen, die nicht als Text aufgeführt wurden, fallen unter „Other“. Das Handbuch erklärt, welche Funktionen unter „Other“ zu finden sind. Zugriff auf alle Parameter der unterschiedlichen Klangerzeugung erlaubt nur die App. Mit dem Sound-Design-FX-Regler werden die Effekte eingestellt. Ihm steht ein Kippschalter zur Verfügung. Mit der Einstellung „Master“ wirken die Effekte auf alle Spuren und mit der Einstellung „Single“ wird dem ausgewählten Track ein Effekt hinzugefügt.

Gerasterte Regler sind dann sinnvoll, wenn mit ihnen präzise Werte eingestellt werden sollen, aber nicht, wenn beispielsweise die Cutoff-Frequenz des Filters verändert werden möchte. In diesem Fall stören die ratternden Drehregler nur.

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Wie bereits beschrieben, sind um das Gerät Buttons angebracht, die vor allem in Live-Situationen oder Jams sinnvoll einzusetzen sind. Im direkten Zugriff kann mit Solo, Mute, BPM, Swing, Play und Lautstärke Einfluss auf das Geschehen der Tracks genommen werden und on the fly die Tracks arrangiert werden können. Da der Seqtrac über mehr Funktionen als Buttons verfügt, spielen sie für die Tastenkombinationen eine große Rolle. Um bestimmte Funktionen freizuschalten, sind verschiedene Tastenkombinationen notwendig, die alle im Handbuch hinterlegt wurden. Diese sind sehr einfach zu erlernen, allerdings sind es zum Zeitpunkt, als diese Wörter geschrieben werden, schon so viele, dass es mir unmöglich ist, sich alle zu merken. Das Handbuch ist für die ersten Schritte mit dem Seqtrak unerlässlich, und wenn man spezielle Funktionen sucht, geht es nicht ohne.

 

Die App hilft den Seqtrak zu verstehen, aber hilft nicht dabei, die Tastenkombinationen zu erlernen, um das Instrument ohne App zu bedienen. Für den Anfang empfehle ich eine Liste anzulegen, auf der die wichtigsten Funktionen noitiert sind. Doch wenn man die wichtigsten Schritte erlernt hat, fällt die Arbeit mit dem Seqtrak doch leicht.

Aus meiner Sicht ist die Klangerzeugung am Gerät nicht so einfach, während die Arbeit mit dem Sequencer leichter von der Hand geht. Das liegt sicher daran, dass mit dem Seqtrak in erster Linie Tracks gebastelt und performt werden sollen und der Fokus nicht unbedingt auf dem Sounddesign liegt. Wenn man anfängt, Tracks zu erstellen und diese dann live präsentiert, fängt der Spaß mit Seqtrak richtig an.

In diesem Modus macht man sich keine Gedanken mehr darüber, ob die Bassdrum einmalig klingt, es geht nur noch darum, ein musikalisches Feeling zu erzeugen und die Tracks an der richtigen Stelle abzufeuern. Das hat Yamaha wirklich sehr gut gelöst.

Die App des Yamaha Seqtrak

Um den Seqtrak zu programmieren, liefert Yamaha eine App mit, die für Mac, Windows, iOS und Android verfügbar ist. Wie schon beschrieben, muss man sich für den Seqtrak eine Menge Tastenkombinationen merken. Die App macht die Bedienung da viel einfacher, weil sie einfach und übersichtlich gestaltet wurde. Mit der App wird man Seqtrak schneller und einfacher verstehen. Dieser Prozess wird beschleunigt, weil jede ausgeführter Befehl an der Hardware sofort in der App angezeigt wird. In dieser sieht man z. B. die Hüllkurven und damit versteht man die Wirkung von Hüllkurven.

Man kann darüber streiten, ob es sinnvoll war, den Synthesizer mit Funktionen zu versehen, die nur über die App erreichbar sind, wie z. B. die Programmierung des FM-Synthesizers. Es ist möglich, ein neues Preset am Gerät zu erstellen, aber nur mit der App kann das Preset mit einem Namen versehen werden.

Besonders beeindruckend ist der Mixer, der sich nur in der App findet. Die Seqtrak-App erlaubt Zugriff auf das Handbuch, das alle Funktionen bis ins kleinste Detail erklärt. Es kann auch die Wirkung der Buttons und Fader eingestellt werden. Ich glaube, ein Display würde dem Seqtrak weniger abhängiger von einer App machen. Auch die kleinsten Displays sind mittlerweile hochauflösend und können dadurch eine Vielzahl von Funktionen übersichtlich darstellen.

Ähnlich wie im Teenage Engineering OP-Z, findet sich in der Seqtrak-App ein Animationsprogramm zur Erstellung von Videos, der sogenannten Visualizer. Die Klangerzeuger des Seqtrak können Elemente des Programms triggern, wodurch sich die Elemente rhythmisch zur Musik bewegen. Farben, Bewegungen, geometrische 3D-Objekte, Beleuchtung, Oberflächen und vieles andere lassen sich mit dem Programm einstellen.

Unreal Engine Qualität darf man zwar nicht erwarten, aber es ist durchaus beeindruckend, dass man die Seqtrak Musik mit Video unterlegen kann. Die Möglichkeiten sind durchaus beeindruckend. Ähnlich wie mit den anderen Funktionen des Seqtrak, muss man mit dem arbeiten, was Yamaha vorgibt.

Ob ein Musiker unbedingt ein visuelles Grafikprogramm braucht, wage ich zu bezweifeln. Es  könnten Musiker dazu gedrängt werden, auch visuell abzuliefern. Ich weiß nicht, ob das der Musik unbedingt gut tut. Als ich z.B. für das Fernsehen eine audio-visuelle Show produzierte, musste ich einen Teil der Produktionszeit für die visuelle Produktion aufwenden, wodurch weniger Zeit für die Musik zur Verfügung stand. Ich halte die Trennung von visuellen Tools und musiklaischen Tools im professionellen Einsatz für sinnvoll, aber das kann jeder selbst entscheiden. Interessant ist der Visualizer mit Sicherheit.

In erster Linie sehe ich den Seqtrak als Musikinstrument und ich würde den Visualizer als Bonus betrachten. Nice to have, aber Animationskünstler bevorzugen sicher spezialisierte Tools.

Screenshot

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Fazit

Yamaha hat mit dem Seqtrak eine sehr interessante Groovebox gebaut. Der Formfaktor und der Visualizer erinnern nicht von ungefähr an den Teenage Engineering OP-Z. Passionierte Sounddesigner werden mit dem Gerät nicht allzu viel Freude haben, denn Yamaha macht viele Vorgaben. Musiker, die in erster Linie daran interessiert sind, schnell und effektiv Tracks zu bauen, werden ihn dagegen lieben.

Die Stärken des Seqtrak liegen eindeutig in der Performance und dem Erstellen von Tracks. Schnell und intuitiv können Tracks in einer Live-Situation arrangiert und abgespielt werden. Die App ist unerlässlich, um z. B. Zugriff auf die Animationsmöglichkeiten und den FM-Synthesizer zu bekommen. Wunder sollte man in dieser Preisklasse nicht erwarten, aber was Yamaha mit dem Seqtrak abliefert, ist solide und kann durchaus überzeugen.

Plus

  • Sound
  • viele Möglichkeiten
  • kompakte Bauweise
  • Akku
  • Audio/MIDI über USB-C
  • Bluetooth-MIDI
  • Sequencer schnell zu programieren
  • wichtige Parameter direkt am Gerät bedienbar
  • App für Mac, Windows, iOS und Android
  • Visulizer
  • AWM2 und FM-Synthese
  • Effekte

Minus

  • wichtige Funktionen nur über die App aufrufbar
  • kein Display
  • Tasten
  • Regler
  • viele Doppelbelegungen

Preis

  • 375,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Olaf Strassen

    Ich habe meinen Seqtrak dummerweise mehr oder weniger blind im lokalen Fachhandel erworben und war dann zuhause wegen der billigen Gehäuseverarbeitung sowie den (zu vielen) Tastenkombinationen ziemlich enttäuscht. Nach zwei Stunden des Erkenntniszuwachses packte ich ihn wieder ein. Seither liegt er nur rum.

    Yamaha hat es versucht, Teenage Engineering macht es besser. Mein OP-Z liegt wertiger in der Hand, ist viel kompakter, schlauer zu bedienen und insgesamt ausgereifter. Der Seqtrak hingegen beeindruckt durch seine Stimmenzahl und die große Soundbibliothek. Auch die Effekte klingen gut. Doch in meinen Händen fühlt sich der Seqtrak schlicht zu billig an, was die nächste große Liebe zu ihm als Instrument leider unmöglich macht. Solche Hardware wird andere bestimmt weniger stören, ist für mich aber ein absoluter Minuspunkt.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Olaf Strassen Spannend! Meine Frage: Welcher von beiden ist preislich gerechtfertigter oder auch „logischer“?

    • Profilbild
      Electrocker2000

      @Olaf Strassen Mir ging es ähnlich. Nach einer Woche hatte ich das Teil wieder retourniert. Wobei der Seqtrak sich meiner Meinung nach überraschend gut bedienen lässt. Einzig dieses billige Plastik Gefühl hatte den Spass getrübt. Bei einer hochwertigeren neuen Version bin ich dann wieder dabei.

  2. Profilbild
    Atarikid AHU

    Boah… Das Teil ist jenseits von Gut und Böse. Einerseits möchte ich es aufgrund der Optik mögen, aber das Handling und die Materialanmutung sind unterirdisch. 375 Euro für ein Gerät dass zwingend eine App für die vollständige Bedienung braucht, ist einfach übel. Die Funktionen sind interessant, aber das tröstet kaum über die Defizite hinweg. Das kann Yamaha besser! Die Drei Sterne kann ich nicht nachvollziehen.

  3. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Tja. Idee Sehr gut, Ausführung Mangelhaft… Leider. Ich habe es wirklich versucht, mit in den Urlaub genommen um in der Sonne ein paar coole Beats zu bauen. Aber der Seqtrak macht einfach keinen Spass. Also mir.

    Die Sounds sind wirklich super. Drums und VA Synth und FM, DJ Effekte. Eigentlich genau das was ich suche. Aber die Haptik. Plastik. Wackelig. Die Knöpfe an der Seite bringen es auch nicht. So ein Gerät braucht dann meiner Meinung nach doch ein Display. Lieber doppelt so teuer aber bessere Qualität und zu Ende gedacht, dann bin ich wieder dabei.

    Mit Knapp 70 Euro Verlust beim Verkauf bin ich noch gut weggekommen.

    • Profilbild
      Olaf Strassen

      @Soundreverend Ich beneide dich. Eigentlich wollte ich meinen dann zwecks emotionaler Kompensation zwei interessierten Jugendlichen zum Einstieg in die Musikwelt schenken, aber dann kleben sie ja doch wieder am Handy in der App fest, weil sich nur dann erschließt, was klanglich und musikalisch wirklich los ist.

      Dann doch lieber ein EP-133 K.O. II als Einstieg, jedoch gebe ich meinen nicht her. ;)

  4. Profilbild
    Tomtom AHU

    Vielen Dank für den Testbericht. Ich habe mir schon bei der Ankündigung und schnell nachfolgendem Erscheinen viele YouTube Review etc. angesehen und muss sagen, dass damit schon das Gerät nicht für mich in Frage kam. Es scheint ja wirklich gut zu klingen, aber die Bedienung erscheint mir altem Mann deutlich zu umständlich – und wenn man eine App braucht, um das Potenzial voll auszuschöpfen, dann kann da nicht alles richtig gemacht worden sein seitens Yamaha. Ich wünsche mir eine kleine gut bedienbare Groovebox, das scheint wohl nicht so einfach machbar zu sein. 😒

  5. Profilbild
    HOLODECK Sven

    Nun, dann bin ich wohl das Einhorn hier, denn ich mag den SeqTrack. Sicherlich war ich zunächst auch erschrocken ob der billigen Bauart. Doch bereits nach wenigen Minuten/Stunden habe ich wirklich git klingende Demo Tracks erstellt die sich eher nach Workstation statt nach Billig Groovebox anhören.
    Meine beiden Youtube Jams haben durchweg zahlreich positives Feedback bekommen. Das hat mich bestätigt.
    Dann habe ich ein Arturia Mini Lab 3 dazugekauft. Dies dient sowohl als Keyboard, Echtzeit Editor, Mixer als als auch als Remote Start Stop Record und spart mir die fummelige Bedienung der seitlichen Tasten am SeqTrack.

    Die Ergebnisse klingen durchweg „professioneller“ als von meinem OP-Z OP-1 und MC-101.

    P. S. Ich habe ihm bunte Kappen spendiert und eine Stahlplatte eingebaut, seitdem sieht er netter aus und steht stabil ;-)

    • Profilbild
      andreas2

      @HOLODECK Sven Moin, ich bin auch so ein Einhorn, das Teil macht irre Spass🙂
      Endlich eine potente, preiswerte Groovebox für die Jacken-
      tasche, Garten, Sofa, Bett etc.
      Wer heutzutage kein Smartphone hat, gehört auch sicherlich
      nicht zur Zielgruppe dieser Box ! Ich nutze das iPad/iPhone
      nur zum tieferen Klangschrauben, mobil arbeite ich dann
      mit meinen vorgefertigten Pattern. Ein Grund mehr, meiner
      Frau das Lenkrad zu überlassen und auf dem Beifahrersitz
      zu jammen, USB gibts da auch incl. 5.1 Speaker serienmässig
      eingebaut.
      Plastik hätte stabiler sein können, die Tasten erinnern an
      frühere Cherrytastaturen, sind nicht als dyn. Pads gedacht.
      Der Seqtrak ist ja auch ein Usb C Host, also Pads/ Keys mit
      Usb Midi können direkt angeschlossen werden, dann hat
      man auch die Anschlagdynamik.
      4 Ausgänge über Usb C wären toll, kann ja noch kommen (?)
      Einen Mixermodus gibt es auch ohne App, detaillierter muss
      man mit der App arbeiten, zum Jammen brauche ich sie nicht
      unbedingt.
      Seqtrak polarisiert, entweder liebt oder hasst man das Teil.
      Yamaha hat hier viel vorhandene, ausgereifte Technik verbaut
      und das Ganze preiswert gemacht:
      128 Steps, 128 Awm2 Sounds für 2 Synths, 7 Drumtracks, DX
      FM Synth, einfacher 16s Sampler, Mixereinheit, tonnenweise
      Effekte, Usb Audio und Midi, Host für Device, Bluetooth,
      Wlan … usw.
      Das ist schon ganz schön viel fürs Geld !
      lga

    • Profilbild
      Tomtom AHU

      @HOLODECK Sven Oh, das hört sich ja interessant an. Wäre klasse, wenn du mal die runderneuerte Groovebox mit Arturia Mini Lab 3 auf Youtube mit einem kleinen Jam vorzeigst… hab dich gerade abonniert! 👍

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