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Test: UVI Waveframe Library Synclavier, Fairlight u.a.

UVI Waveframe

29. Juli 2010

UVI / Ultimate Soundbank – USB

Die Franzosen sind Meister der Verwirrung. So wurden UVI noch vor einiger Zeit unter dem Namen USB – Unlimited Soundbank – vermarktet. Die Firma „Unlimited Soundbank“ hat dann aber beschlossen, den damaligen Player in einen kostenlosen Player umzuwandeln und UVI zu taufen. Die dazugehörigen Librarys tauchen deshalb nun auch auf der neu geschaffenen UVI-Seite auf.

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Die Waveframe-Collection

Mit der WaveFrame Sound Collection Sample Library zieht ein nostalgischer Sound durch die Studios. UVI Soundsource und WaveFrame Software Group haben die wichtigsten Sounds der großen und begehrtesten Sampler der frühen 80er zu einem Paket zusammengefasst. Wenn man sich vorstellt, dass diese Sounds inklusive Geräten – einmal so über den Daumen gepeilt – 100.000 Dollar und mehr gekostet haben, ist die Library heute für 99,- Euro doch ein echtes Schnäppchen, oder?

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Übersicht und Installation

Die WaveFrame Sound-Library wurde vor knapp 30 Jahren mit zwei großen Sampler mitgeliefert: Mit dem ehrwürdigen ‚Synclavier‘ aus der NewEnglandDigital-Schmiede und dem Fairlight aus Australien – genauer – dem berühmten ‚Fairlight CMI‘. Beide Kisten waren damals wohl die begehrtesten Sampler und wurden von Stars wie Peter Gabriel, Stevie Wonder genutzt – es sei denn, sie produzierten in klimatisierten Studiopalästen der Filmbranche Foley-Töne für Film und TV.

Im Zusammenhang mit dem Alter dieser Soundsammlung ist auch die geringe Datenmenge von nur 350 MB nicht verwunderlich. Für damalige Verhältnisse war die Speichergröße allerdings gigantisch und nicht ohne sündhaft teure Festplatten zu verwalten. Für die UVI Soundsource Waveframe Sounds wurden 1400 Samples in 150 Presets mit 16Bit und 44 kHz aufgenommen bzw. direkt digital von der Audioframe H Library übernommen.

Nach dem Download und ilok-Lizenzierung stehen die Sounds im properitären UVI Player bzw. installiertem Motu Mach Sampler zum Loslegen bereit. Der hauseigene kostenlose UVI Player bietet schon richtig nette Synthesemöglichkeiten und praktische Features an, so dass das intuitive Verbiegen der Sounds mit Hüllkurven, LFOs und Filter inkl. Arpeggiator kein Problem ist. Die Oberfläche ist übersichtlich und schnörkellos. Einzig ein dezente Knacksen beim Soundwechsel trübt das Bild.

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Fairlight

Fairlight

Sounds

Die Presets sind wie zu erwarten nicht geleckt perfekt, sondern entsprechen klangtechnisch den damaligen technischen Möglichkeiten. Das Frequenzspektrum wurde vor allem nach oben voll ausgeschöpft, um möglichst HiFi zu klingen. Die AD-Wandler produzierten dazu den reibeligen Sound. Das war damals das ‚Sound‘-Maß aller Dinge. Heute hören wir genauer hin und können in einigen Presets Sprünge und hörbare Übergänge zwischen Multisamples und Loops in flächigen Sounds wie Streicher und Pads ausmachen, was aber heute wieder interessant ist … wie sich doch immer alles wiederholt. Den Hauptanteil stellen Presets von akustischen Instrumenten. Dennoch finden sich auch einige synthetische Klänge und FX in Waveframe. Kleiner Wermutstropfen beim ersten Durchspielen: Allen Klängen fehlt eine standardmäßige Controller-Zuordnung z.B. eines Filters auf dem Mod-Wheel.

Unter den Keyboards finden sich die charakteristische 80er DX Pianos, Steinway Pianos mit 3 Velocity-Stufen, gute Hammond B3s und eine imposante Kirchenorgel. Das authentische Harpsichord darf nicht vergessen werden.

Mit an Bord sind eine Menge multisampelte Gitarren mit gelungenen Clean-Sounds, typische 80er Chords mit viel Chorus, Flagolets, Metalstacks und mehr.

Die Bassabteilung ist schon recht klein geraten. Wir dürfen uns über ein paar elektrische Bässe und einen Synthbass freuen. Das war’s dann schon.

Es gibt eine umfangreiche Bläsersammlung, frequenztechnisch geteilt in Upper und Lower Brass. Das heißt Cornets, Trumpets und eben alles, was oben spielt ist im „Upper“ – Bereich versammelt. Der „Lower“ Bereich beherbergt Trombone, Tuba etc. Es gibt zusätzlich Stacks und Riffs in Hülle und Fülle und überhaupt  – die orchestrale Abteilung wartet mit einer großen Menge gelungener Akustikimitaten von Strings, Celli, Soloviolinen usw. auf. Natürlich sollte der Vergleich mit den ausgefeilten Artikulationen heutiger Orchester-Librarys vermieden werden, aber es ist schon erstaunlich , was aus 350 MB so herauszukitzeln ist bzw. war. Über allem liegt der spezielle Charme dieser Klänge.

Synclavier

Synclavier

Umfassende Drum-, Mallet- und Percussionsounds runden das Paket ab. Die Drumsounds selbst sind gar nicht so 80s wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre – es überwiegen die Akustikklänge und nur ein paar Drumpresets skizzieren Drummodule wie z.B. Linndrum der 80er. Roland Sounds konnte ich nicht entdecken. Es ist eine bunte und vielseitig einsetzbare Mischung von Originalinstrumenten bis Simmons.

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Fazit

Die Waveframe Library ist ein Brot- und Butter Sorglos-Paket mit überwiegend akustischen Instrumenten mit sehr wenig benötigtem Speicherplatz, geeignet für Produzenten, die sich der entsprechenden 80er Klangästhetik verschrieben haben. Aber auch aktuell klingende Elektronik-Produktionen können vom druckvollen, ureigenen und direkten Sound der Library profitieren. Der kostenlose UVI-Player verleiht den Sounds Flexibilität und inspiriert.

Plus

  • bielseitige Soundpalette
  • nostalgischer Charme garantiert
  • flexibler UVI Player

Minus

  • -

Preis

  • $ 99,-
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hä? habe den Artikel gerade bei Euch entdeckt. Hmmm. Da hat der werte Autor wohl etwas missverstanden. Die „WaveFrame“ Library war keine Sound Bibliothek für das Synclavier oder den Fairlight. Ganz im Gegenteil: Der „Audiframe“ von Waveframe war ein Konkurrenzsystem zu den beiden großen Edel Samplern, welches gegen Ende der 80ger auf den Markt kam. Bekannt vor allem durch seinen Einsatz auf Kretu’s „Enigma“ Produktionen. Die Werks Klänge dieses Gerätes werden hier angeboten.

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