In der Praxis
Geht man nach dem Äußeren der Yamaha RGX A2, denkt man erst einmal an eine moderne Gitarre mit Allroundsound und Bespielbarkeit für jedermann, gemäß den weiteren Modellen der RGX- Reihe. Dieser erste Eindruck wurde jedoch überraschender Weise während des Tests nicht bestätigt. Vielmehr bewies die RGX A2, dass sie durchaus einen sehr eigenen Charakter besitzt, sowohl in Punkto Klangverhalten als auch Bespielbarkeit.
Primär wird diese Eigenheit natürlich durch die zwei Alnico Humbucker im P-90 Style bestimmt. Der für P-90 Pickups typisch warme und volle Sound entsteht auch bei der RGX A2. Gewohnt basslastig und warm erklingt der Halstonabnehmer, wozu der Humbucker an der Brücke einen mittigeren Leadsound als Alternative anbietet. Auch bei Highgainsounds kann man mit dem Bridge-Pickup ordentliche Mittenwände erzeugen.
Sind beide Tonabnehmer aktiv, scheint jedoch der Humbucker am Hals, gerade im Bassbereich, ein wenig zu überwiegen. Hier wäre eine feinere Abstimmung oder sogar ein weiterer Volumenregler wünschenswert gewesen.
Tatsächlich überraschend ist das Sustain- und Bassverhalten dieser leichten Gitarre, für das die so genannte A.I.R.- Technologie sicherlich mit verantwortlich ist. Töne in den oberen Bünden entwickeln ein erstaunliches Sustain und bei Akkorden mit tiefen Basstönen vibriert die ganze Gitarre gehörig. Dass die A.I.R.- Technologie, laut Yamaha, sogar bessere Ergebnisse als schwere Hölzer erzielt, ist schnell widerlegt (und die Paula in der Ecke erntet einen liebevollen Blick…). Allerdings stellt die RGX A2 in ihrer Gewichtsklasse tatsächlich eine Innovation dar. Ähnlich gute Ergebnisse dürfte man nur mit einer Parker Fly erreichen, für deren Preis man aber so einige RGX Gitarren kaufen könnte…
Ein häufiges Problem bei leichten Gitarren ist die Kopflastigkeit, was auch bei diesem Instrument zutrifft. Sowohl im Sitzen als auch im Stehen hat die Kopfplatte Übergewicht und senkt sich ab.
Die Bespielbarkeit erwies sich während des Tests als sehr angenehm, der Hals ist flach und dafür etwas breiter. Für eine Allroundgitarre müsste er etwas schmaler ausfallen, da ein breiter Hals nicht jedermanns Sache ist. Aber auch dieser Punkt verleiht der RGX A2 ein wenig mehr Charakter. Die oberen Bünde sind auf Grund des unteren Cutaways problemlos zu erreichen. Ähnlich wie bei einer Strat ist die Saitenspannung „weich“, so dass schnelle bendings mühelos spielbar sind.
Insgesamt verhält sich die RGX A2, wenn man sie mit vollem Körpereinsatz spielt, recht „biegsam“. Das heißt, dass es schnell zu einem Tremoloeffekt kommt, wenn man Kraft auf den Hals oder Korpus beim Spielen ausübt. Die Gitarre reagiert auf solche Einwirkungen sehr sensibel, so dass zum Teil auch ungewollt ein Tremoloeffekt auftritt.
Leider stellte sich während des Tests heraus, dass die Yamaha RGX A2 nicht die Stimmsicherste ist. Primär ist dafür sicherlich die eben genannte allgemeine Biegsamkeit des Instrumentes verantwortlich, allerdings sind auch die Mechaniken nicht die Bedienerfreundlichsten. Ein präzises Feintuning ist mit den zylinderförmigen Wirbeln etwas mühsam. Die Mechaniken werden unangenehm schwergängig je straffer die Saitenspannung ist, was natürlich vollkommen normal ist. Nur fällt dieser Punkt bei herkömmlichen Wirbelformen nicht so sehr ins Gewicht, da die gute alte Hebelfunktion einen stärkeren Kraftaufwand verhindert. Logischerweise tritt dieses physikalische Gesetz nicht bei einer Zylinderform ein.
Hallo liebe Amazona.de Redaktion,
eure Seite ist wirklich fabelhaft – zumindest hab ich noch nie so gute Testberichte zu E-Gitarren gesehen. Vielen Dank!
Jedoch schwanke ich zwischen zwei Modellen, nachdem ich den Bericht von Chris Pfeil gelesen hatte.
(LINK)
http://www.....cle_id=111
Ich würde mir entweder
die YAMAHA RGX 520 DZ FS, oder die YAMAHA RGX A2 White aircraft grey kaufen.
Könnten Sie mir sagen, welche Gitarre sie bevorzugen würden?
Danke schon mal im Voraus,
Mit freundlichen Grüßen
invio
ps. wer ist 'Paula' von der Herr Pfeil in seinem Bericht immer spricht?
Das ist wirklich ein sehr guter Bericht. Jedenfalls hab ich im Netz nichts weiteres gefunden.
Ich hab die RGX A2 in schwarz und kann im Großen und Ganzen alle hier aufgeführten Punkte bestätigen (außer die Farben natürlich)
Zu der Kopflastigkeit ist zu sagen, dass sie (zumindest mich) nur geringfügig beim Spielen stört, aber das variiert wohl je nachdem was für eine Gitarre man davor hauptsächlich gespielt hat.
Ich hätte gern noch eine Auskunft über den Hang zu Rückkopplungen.
Ich hab nämlich das Problem, dass ich mit dieser Gitarre ein sehr unschönes Feedback an meinem Peavey ValveKing 100 (HalfStack) entsteht. Das hatte ich mit meiner Pacifica 012 nicht, jedenfalls nicht so unkontrolliert.
Sobald ich mich in die Richtung des Amps drehe, geht es los.
Ich hab auch schon die Höhen und den Gain soweit mein Soundgeschmack es zulässt runtergeregelt, aber es hilft nicht.
Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen. (Bin noch nicht so erfahren mit sowas)