Marshall Silver Jubilee 2555
Mit dem Silberling befindet nun auch endlich DER klassische Marshall-Sound im Apollo! Das wird unmissverständlich klar, nachdem man bereits wenige Riffs und Töne mit dem ersten geladenen Preset des Plug-ins hört bzw. spürt. Drückende und stramme Bässe, ein breit gefächertes und durchsetzungskräftiges Mittenspektrum sowie genügend „britzelnde“ Höhen bestimmen den Grundsound dieser Emulation. Auch hier ist die vorhandene Dynamik beeindruckend, das 2555 Plug-in vermittelt ein sehr direktes Spielgefühl und reagiert zudem verblüffend feinfühlig beim Spielen mit dem Volumepoti der Gitarre.
Zusätzlich zu den vier vorhandenen virtuellen Mikrofontypen enthält die Konsole des Marshall Silver Jubilee 2555 weiterhin einen „Room Mic Delay Regler“, mit dem sich die Raumgröße bzw. der Abstand der Raummikros von der Box variieren lässt. Ein Noisegate sorgt für die Vermeidung von Nebengeräuschen in Spielpausen, denn auch mit Rauschen verhält es sich ganz so wie beim Vorbild. Das gilt natürlich vornehmlich für die Sounds mit hoher Verzerrung, die durch den typisch für einen Röhrenamp agierenden Vierband-EQ sehr facettenreich gestaltet werden können – drückende und singende Leadsounds sind hier genau so drin, wie fette und saftig-schmatzende Sounds für sauber artikulierte und knackige Riffs!
Der Begriff „hohe Verzerrung“ sollte allerdings beim Silver Jubilee 2555 Plug-in relativ gesehen werden. Bei seinem Erscheinen Mitte der 80er Jahre galten die Gainreserven der neuen Silver Jubilee Serie als mehr als ausreichend. Heute, gut dreißig Jahre später, scheint das Wettrennen zum Glück vorbei zu sein und nach all den ENGLs, Soldanos, Boogies und Laneys scheint nun wieder die Zeit für einen „ehrlichen“ Rocksound gekommen zu sein. Da kommt das Marshall Silver Jubilee 2555 Plug-in wohl genau zum richtigen Zeitpunkt!
Hi Stephan,
Danke für den Test und die tollen Soundbeispiele. Die Frage nach dem Delay ist berechtigt. Da die Marshall Ams von unserem Partner Softube erstellt wurden, haben die Kollegen natürlich auch die Ausstattung bestimmt. Ich empfehle in diesem Fall, das „Precision Mixreck Delay“ Plug-In entweder direkt als Console Insert oder im Aux Channel der Console zu verwenden. Die „Precision Mix Rack Collection“ ist (neben anderen Plug-Ins) bereits kostenlos im Lieferumfang jedes Apollo Interfaces enthalten.
Viele Grüße,
UAudio