Der Einstieg in die Welt des Bühnenlichts
Die Bühnen-Show ist geplant, Songs und Bühnenkleidung ausgesucht, Moderationen durchdacht und die Setlist mit dem perfekten Spannungsbogen steht. Doch was bringt die beste Show, wenn sie niemand sieht? Licht darf bei keinem Auftritt fehlen. Im einfachsten Fall handelt es sich um einige Scheinwerfer, die die Bühne erhellen, damit niemand im Dunkeln steht. Schnell kommt jedoch der Wunsch auf, durch buntes Licht und Wechsel der Lichtstimmung die Dramaturgie der Show zu unterstreichen. Das Schlüsselwort dazu lautet DMX. Mit diesem Workshop gelingt dir der Einstieg in die bunte Welt des Lichts und die Lichtsteuerung.
Zielsetzung
Der Workshop richtet sich an Einsteiger, die sich mit der Materie noch nicht weiter auseinandergesetzt haben. Lichttechnik ist wie Tontechnik ein Ausbildungsberuf und es können nicht alle Einzelheiten zu verschiedenen Scheinwerfern, Linsentypen, Lampenvarianten oder gar Farbenlehre hier erläutert werden. Ziel des Workshops ist es, Einsteigern den Weg durch die vielen Einsteiger-Sets, die der Handel bereit hält zu weisen und zu zeigen, wie man mit einfachen Mitteln erste Schritte in Sachen Lichtsteuerung per DMX unternehmen kann.
Lichtsteuerung: Was brauche ich?
Der Fachhandel hält viele Einsteiger-Sets bereit, die ohne den Zukauf weiterer Geräte bereits einfache Lichtstimmungen und eine Steuerung erlauben. Ein solches Einsteiger-Set, das sich perfekt für erste Gehversuche eignet, ist das Stairville Stage TRI LED Bundle. Das Bundle besteht aus einer Traverse, die die komplette Elektronik enthält, vier LED-Spots mit je sieben 3 Watt RGB TRI-Color LEDs, einem Stativ mit Tasche, einem Fußschalter und einem Transportkoffer. Für 249,- Euro Gesamtpreis ist das bereits eine ganze Menge Licht. Das Besondere an diesem Bundle ist, dass es mit den eigenen Bedürfnissen wächst. So ist bereits ohne Lichtsteuerpult das Abrufen von Lichtszenen und Steuern des Lichts per Fußschalter möglich. Da die Elektronik allerdings auch über DMX ansteuerbar ist, lässt sich das Stairville Stage TRI LED Bundle auch in ein etwas größeres Setup einbinden.
Um die Bühne etwas aufzuhellen, greift man auf weißes Licht zurück. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man die Musiker aufhellen kann. Da Einsteiger in der Regel keine Traversen zur Verfügung haben, an denen Scheinwerfer befestigt werden können und stattdessen mit Stativen arbeiten, bieten sich zwei Stative mit Theaterscheinwerfern an, die in etwas Abstand zur Bühne positioniert werden und von rechts und links und in einem möglichst steilem Winkel von oben die Musiker beleuchten. Hier bieten sich Scheinwerfer wie der Eurolite LED THA-40PC Theater-Spot an, die über eine Torblende verfügen. Die Torblende erlaubt es, den Lichtaustritt zu steuern, um bestimmte Bereiche der Bühne von der Beleuchtung auszunehmen. Auch ältere Theaterscheinwerfer, die noch nicht über DMX verfügen, lassen sich nachträglich mit einem DMX-Dimmer ausrüsten. Oftmals werden sie günstig von Theatern und Stadtbühnen oder auch Verleihfirmen für Veranstaltungstechnik verkauft, wenn diese in aktuelle LED-Technik investieren.
Bei den Lichtstativen ist die Auswahl relativ groß. Das Stativ sollte sich bis mindestens 3 m Höhe ausfahren lassen und nicht zu leicht sein, damit es nicht so schnell versehentlich umgestoßen wird. Ob man sich für ein praktisches Kurbelstativ entscheidet oder nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Es muss nicht gleich ein teures Manfrotto-Stativ sein, ein günstiges Stativ wie zum Beispiel das Millenium BLS-2700 Speaker/Light Stand oder das K&M 24625 Stativ reichen auch. Für die Montage eines einzelnen Theaterscheinwerfers sind beide mehr als ausreichend. Sollen mehrere Scheinwerfer auf einem Stativ befestigt werden, benötigt man ein Stativ mit Quertraverse und einer höheren zulässigen Gesamtbelastung. Adam Hall hat ein recht günstiges Kurbelstativ mit Quertraverse und einer maximalen Belastung von 85 kg im Programm: Adam Hall SWU 400 T Wind up. Für 169,- Euro bekommt man ein ordentlich verarbeitetes Stativ, das auch nach mehreren Gigs noch Freude macht.
Der Bühnenhintergrund lässt sich sehr gut mit Floor-Spots beleuchten. Schon mit 4 Floor-Spots lassen sich tolle Stimmungen auf Wänden zaubern. Für den Einstieg gibt es reichlich günstige LED-Floor-Spots am Markt. Schon mit einigen Stairville Quad Par Profile 5x8W RGB WW45 für 65 Euro das Stück zaubert man tolle Lichtstimmungen. Eine Alternative sind LED-Bars, die ein eher flächiges Licht auf die Wand zaubern. Diese sind allerdings größer und schwerer und nicht so flexibel zu positionieren.
Für die Lichtsteuerung benötigen wir außerdem ein Lichtsteuerpult oder ein DMX-Interface für den Computer. Für welche Lösung man sich entscheidet, hängt in erster Linie davon ab, ob man die Bedienung per Maus oder per Hardware bevorzugt. Möchte man in erster Linie vorprogrammierte Lichtstimmungen, die während des Soundchecks erstellt wurden, während der Show abrufen, geht das prima per Software und Interface. Soll ein Lichttechniker auch während der Show noch Einfluss auf die einzelnen Scheinwerfer haben und auch „on the fly“ Hand anlegen können, ist ein Pult in jedem Fall die bessere Wahl. Erwähnt sei aber auch, dass fast jede Software die Einbindung von MIDI-Controllern zur Steuerung erlaubt, so dass auch hier mit echten Reglern und Fadern gearbeitet werden kann.
Ein gutes Lichtpult für den Einstieg ist der Stairville LED Commander 16/2 oder der Botex Controller DMX DC-1224. Als Einstieg in die Software-Steuerung eignet sich gut das Daslight DVC4 Fun. Eine passende Software steht kostenlos zum Download zur Verfügung und bei steigenden Bedürfnissen lässt sich das Interface upgraden. Das Interface ist darüber hinaus zu PC und Mac kompatibel.
Letzter Punkt auf der Einkaufsliste sind DMX-Kabel. Diese sehen auf den ersten Blick Mikrofonkabeln sehr ähnlich. DMX-Kabel sind speziell für den Lichtbetrieb und die Übertragung der DMX-Steuersignale gefertigt. Sie besitzen eine Impedanz von 110 Ohm. Es sollte nicht an den Kabeln gespart werden, da diese maßgeblich darüber entscheiden, wie stabil die Verbindung zu den Scheinwerfern im Betrieb ist. Störungen machen sich schnell durch das Flackern oder gar ein ungewolltes Eigenleben der Scheinwerfer bemerkbar. Die Thomann Hausmarke „pro snake“ ist empfehlenswert. Legt euch Kabel mit unterschiedlichen Längen zu. Da bei den meisten kleineren Setups die Verbindung seriell, also von Scheinwerfer zu Scheinwerfer erfolgt, ist ein bunter Mix aus kurzen Kabeln, mittellangen Kabeln und langen Kabeln nicht verkehrt. Für die Verbindung des Lichtsteuerpults zum ersten Scheinwerfer dürfen es ruhig mal Längen von 20 m und mehr sein. Auch für das Einbinden der Scheinwerfer für das Frontlicht sind längere Kabel einzukalkulieren. Für die Verbindung der Floor-Spots untereinander dürfen es auch ruhig kürzere Kabel mit Längen zwischen 2 und 6 m sein. Für die LED-Traverse ist dann wieder ein längeres Kabel mit einer Länge zwischen 10 und 20 m angesagt. Schließlich muss man bei allen Scheinwerfern, die auf Stativen stehen, noch die Stativlänge berücksichtigen und nicht nur den Abstand vom nächsten Scheinwerfer. Kabel, die in „Luftlinie“ verlegt sind, sehen blöd aus und sind eine Gefahr für Musiker und Zuschauer.
Ein letztes kleines Tool wird noch benötigt: ein DMX Terminator. So wie früher die letzte SCSI-Festplatte im Verbund terminiert werden musste, erfordert auch eine DMX-Leitung an ihrem Ende eine Terminierung, um das Rückspiegeln des digitalen DMX-Signals zu vermeiden. Der Stairville DMX Endstecker XLR 3-pol. Für 4,90 Euro leistet sehr gute Dienste. Kauft besser gleich zwei oder drei, denn diese gehen gerne mal verloren.
Lichtsteuerung per DMX – einige Grundlagen
DMX ist eine Abkürzung und steht für Digital Multiplex. Ähnlich wie bei MIDI handelt es sich um ein digitales Steuersignal. Um eine hohe Störsicherheit zu ermöglichen, ist das Signal ganz ähnlich wie bei analogen Mikrofonsignalen symmetrisch, das heißt, dass das Signal auf zwei Datenleitungen verteilt ist. Eine davon ist invertiert, so dass Störungen, die sich auf beide Datenleitungen gleichermaßen auswirken, nach der Desymmetrierung ausgelöscht werden.
In der Veranstaltungstechnik hat sich das Protokoll DMX 512 durchgesetzt. DMX 512 kann 512 Kanäle adressieren, die sich auf maximal 32 Geräte verteilen. Diese bilden zusammen ein DMX-Universum. Jedes Gerät, das per DMX mit einem Controller verbunden ist, besitzt eine eigene DMX-Adresse. Auch hier werden Parallelen zu MIDI deutlich. Das zu steuernde Gerät wird in der Fachsprache als Fixture bezeichnet. Diesen Begriff solltet ihr euch unbedingt einprägen, denn in der Bedienungsanleitung eures Lichtsteuerpults wird er euch spätestens wieder begegnen. So wie bei MIDI-Geräten jeder Hersteller verschiedene Funktionen zur Verfügung stellt, die per MIDI steuerbar sind, verhält sich das auch bei DMX-Fixtures. Im einfachsten Fall gibt es einen einzelnen DMX-Kanal, über den das Fixture gedimmt werden kann. Für komplexere Steuerungen werden mehrere DMX-Kanäle benötigt. Jeder einzelne DMX-Kanal besitzt dabei eine Auflösung von 8 Bit, das entspricht 256 Werten. Die meisten der oben beispielhaft genannten Lichtprodukte verfügen über ein Menü, das es erlaubt einzustellen, über wie viele Kanäle das Fixture angesteuert werden soll. Fixtures mit TRI LEDs (jede LED kann die Farben Rot, Grün und Blau darstellen) verfügen meistens zum Beispiel über einen Vierkanal-Modus und einen Sechskanal-Modus. Wie die Belegung der Kanäle genau aussieht, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Oft sieht sie so ähnlich aus wie hier:
4 Kanäle:
1 – Dimmer Rot
2 – Dimmer Grün
3 – Dimmer Blau
4 – Master Dimmer
Über die Kanäle 1 bis 3 wird dann die Farbmischung gemäß dem RGB-Farbschema erstellt und mit Kanal 4 der Master-Dimmer, der die Gesamthelligkeit des Scheinwerfers regelt, gesteuert. Das oben genannte Stairville TRI LED Complete Bundle verfügt zum Beispiel über einen 2-, 3-, 4-, 7-, 8-, 14- und 15-Kanal-Modus. Während im 2-Kanal-Modus hauptsächlich die integrierten Programme gesteuert werden, kann im 15-Kanal-Modus jede Funktion per DMX kontrolliert werden. Kanal 1 steuert die integrierten Programme und Shows, während die Kanäle 2 bis 15 die LEDs der vier Scheinwerfer steuern und für jeden einzelnen Scheinwerfer die RGB-Mischungen zulassen sowie einen Strobe-Effekt sowie einen Master-Dimmer. So lassen sich bereits mit diesem Bundle in Verbindung mit einem Lichtsteuerpult oder einem DMX-Interface samt Laptop komplexe Lichtprogramme erstellen.
Wir halten also zusammenfassend fest: Jedes Gerät/jeder Scheinwerfer, der per DMX steuerbar ist, wird als Fixture bezeichnet und benötigt eine feste Adresse. Der Hersteller legt die Zuordnung von Gerätefunktionen zu DMX-Kanälen fest. Vom Benutzer kann oft eine Auswahl getroffen werden, wie viele Kanäle er für die Steuerung beziehungsweise welche Funktionen er benötigt. Die am Fixture eingestellte Kanalzahl bestimmt, wie viele Kanäle das Fixture im DMX-Universum belegt. Es stehen pro DMX-Universum maximal 512 Kanäle zur Verfügung. Die maximale Anzahl an seriell verschalteten Fixtures beträgt 32.
Verkabelung der Fixtures
Sind alle Lampen sinnvoll im Raum aufgestellt, können wir mit der Verkabelung starten. Die Verkabelung der Fixtures beginnt immer am Lichtsteuerpult. Da für DMX in der Regel dreipolige XLR-Stecker verwendet werden und eine Verwechslungsgefahr mit Audioleitungen besteht, erfordert ein DMX-Ausgang anders als ein Audio-XLR-Ausgang einen männlichen XLR-Stecker. Vom DMX-Ausgang des Lichtsteuerpults oder DMX-Interfaces aus geht es zum DMX-Eingang des ersten Fixtures. Von dessen DMX-Ausgang ziehen wir ein DMX-Kabel zum DMX-Eingang des zweiten Fixtures, von dessen DMX-Ausgang wieder ein DMX-Kabel zum Eingang des dritten Fixtures und so weiter. In den DMX-Ausgang des letzten Fixtures der Kette gehört der DMX-Terminator.
Nicht vergessen, auch die Stromverkabelung vorzunehmen. Manche Produkte verfügen nicht nur über einen Eingang für ein Kaltgerätekabel, sondern auch über einen Ausgang zum Durchschleifen. Ist das der Fall, sollten diese auch genutzt werden.
Vergabe der DMX-Adressen
Es ist sinnvoll, die DMX-Adressen in der Reihenfolge der Verkabelung zu vergeben. Das erste Fixture in der Kette erhält also die DMX-Adresse 1. Nun bestimmt man die Anzahl der DMX-Kanäle für dieses Fixture und erhält somit den Kanal für das zweite Fixture in der Kette. Diese Einstellungen sind für alle Fixtures erforderlich. Um das Setup zu vereinfachen und bei Bedarf die Fehlersuche zu vereinfachen, sollte man vorher einen Plan erstellen und die DMX-Adressen schon auf dem Papier den Fixtures zuweisen. In den Bedienungsanleitungen der einzelnen Geräte findet man die möglichen Kanalbelegungen.
Nach dem Einstellen der DMX-Adressen und Kanäle an den einzelnen Fixtures kann nun die Belegung des Lichtsteuerpults oder der Software beginnen. Viele Lichtsteuerpulte bieten dazu spezielle Setup-Routinen, um am Pult ein Fixture einzurichten. Die Kanal-Fader des Pults können entweder fest einem Kanal zugeordnet sein oder manchmal auch vom Nutzer frei mit einem DMX-Kanal belegt werden. Beim oben genannten Stairville LED Commander 16/2 lassen sich zum Beispiel 16 Fixtures einrichten. Ist ein Fixture eingerichtet, kann ich es anwählen und über acht Fader die Funktionen des Fixtures steuern. Hier wird bereits deutlich, dass dieses Pult maximal Fixtures im 8-Kanal-Modus steuern kann. Wer Fixtures mit mehr Kanälen steuern möchte, benötigt ein größeres Pult oder ein DMX-Interface samt Software.
Szenen und Chaser
Als Szene bezeichnet man in der Lichttechnik eine programmierte Lichtstimmung. Habe ich alle Fixtures über das Steuerpult oder die Software eingestellt und gefällt mir die Ausleuchtung der Bühne, kann ich dieses Bild als Szene abspeichern. Diese Szenen sind statisch. Auf Knopfdruck kann ich sie wieder aufrufen und von Szene zu Szene wechseln. Eine weitere Möglichkeit ist es, Lauflichter zu programmieren, Farbverläufe über die Zeit zu generieren oder beim Nutzen von bewegten Scheinwerfern (zum Beispiel Moving Heads) eine kontinuierliche Bewegung über einen bestimmten Zeitabschnitt zu erzeugen. Dies geschieht mit Chasern. Chaser sind eine Aneinanderreihung von Szenen, die dann im zeitlichen Verlauf abgespielt werden. Für jeden Szenenwechsel lässt sich dabei die Dauer der Szene und eine Fade-Zeit definieren, die es benötigt, um von einer Szene zur nächsten programmierten Szene überzublenden. Außerdem kann das Tempo vorgegeben werden, mit dem der Chaser die programmierten Szenen nacheinander abruft. Für dynamische Licht-Shows benötigen wir also Chaser. Sehr bequem lassen sich Chaser per Software programmieren. Professionelle Software-Tools ermöglichen sogar eine komplette Visualisierung der Licht-Show auf dem Computer-Bildschirm. So kann man bequem zuhause die Licht-Show programmieren, ohne gleich alle Scheinwerfer aufbauen zu müssen. Dynamische Veränderungen des Lichts, zum Beispiel Lauflichtprogrammierungen, wirken immer dann gut, wenn sie dem Song-Tempo angepasst sind. Die meisten Lichtsteuerpulte bieten dafür eine Tap-Taste, um das Song-Tempo einzugeben. Außerdem steht meistens ein Audioeingang zur Verfügung. Führt man diesem ein Click-Signal oder zum Beispiel die Bassdrum zu, passt das Pult das Tempo automatisch der Musik an. Manche Steuerpulte und viele Software-Produkte können auch mit MIDI-Timecode etwas anfangen. So lassen sich umfangreiche synchrone Shows fahren.
DMX-Software
Gerade das Einrichten von Fixtures ist sehr nervenaufreibend. Hat man die Kanalbelegungen der verschiedenen DMX-Modi jedes einzelnen Fixtures nicht im Kopf (was sehr wahrscheinlich ist), müssen bei der Verwendung vieler verschiedener Fixtures auch viele verschiedene Anleitungen gewälzt werden. Nutzer von Software zur DMX-Steuerung haben es da in der Regel einfacher. Die meisten Apps stellen Fixture Bibliotheken zur Verfügung. So zum Beispiel auch die DASLIGHT 4 Software, die dem oben genannten Daslight DVC 4 Fun Interface beiliegt. Zur Einrichtung der Software gibt es ein Patch-Feld. Dieses Feld zeigt alle 512 Kanäle des DMX-Universums. Auf der linken Seite lässt sich eine Fixture-Bibliothek nach Fixture- oder Herstellername sortiert einblenden. Aus dieser Bibliothek wählt man einfach das gewünschte Fixture aus und bekommt sofort angezeigt, welche DMX-Modi das Fixture unterstützt. Wähle ich dort zum Beispiel das Stairville TRI LED Complete Bundle aus, bekomme ich alle DMX-Modi angezeigt. Wähle ich nun den 15-Kanal-Modus, kann ich das Fixture per Drag & Drop auf das Patch-Feld ziehen. Lege ich es zum Beispiel auf Kanal 1 ab, werden automatisch die Kanäle 1 bis 15 für dieses Fixture reserviert. Nun kann ich aus der Liste das nächste Fixture auswählen und auf Kanal 16 ablegen und so weiter. Auch das Programmieren von Szenen und Chasern ist erheblich komfortabler.
Nicht so komfortabel ist hingegen die Arbeit mit der Maus, um die RGB- und Master-Dimmer zu bedienen. Die meisten Software-Produkte gestatten aber das Einbinden von MIDI-Controllern. Zu berücksichtigen ist hier nur, dass MIDI anders als DMX nur über 7 Bit und nicht 8 Bit verfügt. Ein Fader an einem MIDI-Controller sendet in der Regel die Werte 0 bis 127. Die Lichtsteuer-Software gleicht dies in der Regel dann aus, sodass so ein Controller dennoch zur Steuerung der Software-Fader genutzt werden kann. Allerdings kommt es zu leichten Sprüngen und die Fader-Bewegungen bewirken nicht so ein stufenloses Dimmen wie bei einem Hardware-Controller, der die vollen 8 Bit nutzen kann. Es gibt aber auch Controller, die über eine höhere Auflösung von bis zu 10 Bit verfügen. Im Zweifelsfall ist das Manual der Software und des Controllers zu bemühen.
Bands, die mit Backing-Tracks oder Sequencern auf der Bühne arbeiten, freuen sich über eine Synchronisation der Software-Tools untereinander. Sehr komfortabel geht das zum Beispiel auf Apple Rechnern, da das Betriebssystem schon von Haus aus den Austausch von MIDI-Daten zwischen Apps ermöglicht. So lassen sich Lichtszenen bequem zum Beispiel aus Ableton Live heraus aufrufen und Tempo-Informationen übertragen. Alles läuft dann stets synchron. Hat man seine Show einmal programmiert, ist kein Personal zum Bedienen des Lichts mehr erforderlich.
Wireless DMX
Wie in vielen anderen Bereichen hat auch die Lichttechnik die Funkübertragung von Steuersignalen für sich entdeckt. Wer weite Strecken per Kabel überbrücken müsste, ist vielleicht mit Wireless DMX gut beraten. Achtung: Hier gibt es mehrere Varianten. Einige gestatten nur eine Punk-zu-Punkt-Übertragung oder sind nicht mit Lösungen anderer Hersteller kompatibel. Oft werden der Sender und der Empfänger einfach in die DMX-Ports der Fixtures gesteckt und können dann untereinander kommunizieren. Ein Beispiel für eine einfache Wireless DMX-Lösung wäre der Eurolite QuickDMX Wireless Transmitter/Receiver. Transmitter und Receiver sind zusammen 104,- Euro Anschaffungspreis sehr günstig. Teurere Produkte unterstützen bestimmte Standards wie W-DMX oder CRMX und sind dann auch dementsprechend untereinander kompatibel. Soll nur die Strecke vom Steuerpult zur Bühne überbrückt werden, reicht eine einfache Punkt-zu-Punkt-Übertragung vollkommen aus. Doch wie auch bei Ton gilt: Nichts geht über eine feste Kabelverbindung.