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Test: Alesis IO|2 USB 1.1 Audio Interface

Alesis IO|2

18. Oktober 2006

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Auf den ersten Blick nominiere ich den Alesis-Designer und Konstrukteur schon mal für einen Preis. Das Aluminium-Stangguss/Kunststoff-Gehäuse macht einen grundsoliden Eindruck und kommt vollkommen ohne sichtbare Schrauben aus. Auf der Oberseite finden sich alle Anschlüsse und Drehregler. Hier konnte man prinzipbedingt leider nicht auf Schrauben verzichten, was dem Designer sicherlich ein Dorn im Auge war, aber bei dieser Wahl der XLR- und Klinkenbuchsen einfach sein muss, um eine gewisse Stabilität zu erreichen. Was mich besonders freut, und was ich in jedem Testbericht sonst bemängle, sind verschraubte Potentiometer. Und die Freude ist groß, denn das Alesis IO|2 ist seit langem das erste Gerät, das wirklich hapisch hochwertige Potentiometer bietet!!

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Features
Das IO|2 ist ein 2-In/2-Out Interface auf USB 1.1 Basis. Es ist auf 24 Bit und 48 kHz bei Nutzung aller vier Kanäle beschränkt (2-In/2-Out=4). Zwar sind 96 kHz dokumentiert, sind aber nicht im Treiber auswählbar. Bei USB 1.1 sollte man sich sowieso auf 48 kHz beschränken, da man sonst nur zwei Eingänge oder nur zwei Ausgänge benutzen kann. Auf der Front findet man zwei XLR Buchsen für dynamische oder Kondensator-Mikrofone, wobei die 48 V Phantomspeisung wie auch alle restlichen Betriebsspannungen aus der USB Buchse abgesaugt werden, sodass ein extra Netzteil entfällt. Dies kann bei schlechter Versorgungsspannung des USB Anschlusses jedoch möglicherweise auch Auswirkungen auf das Audiosignal haben (mehr weiter unten).
Alesis verzichtet auf die XLR-Klinke Kombibuchsen, was mir sehr gefällt. Denn so kann man mehrere Geräte gleichzeitig anschließen. Für diese Preisklasse ungewöhnlich ist die Insert-Buchse, mit der sich z.B. analoge Kompressoren und Equalizer in den Aufnahmepfad einschleifen lassen. Der Line Input kann auch als Instrumenten-Eingang verwendet werden.
Ein digitaler S/PDIF I/O ist ebenso wie eine MIDI Schnittstelle vorhanden. Der Ausgang ist als Klinkenpaar auf der Rückseite ausgeführt und kann getrennt vom Kopfhörerausgang auf der Front in der Lautstärke geregelt werden.
Zur Abrundung des Featuresets findet man einen analogen Monitorweg, mit dem sich die Eingangssignale auch in mono auf den Ausgang mischen lassen, um ein verzögerungsfreies Monitoring zu gewährleisten.
Ich muss sagen: Die Features des Alesis IO|2 sind für ein Audio Interface vollkommen komplett, wirklich hervorragend. So können an den Main-Ausgang direkt aktive Lautsprecher angeschlossen werden, während man mit dem Kopfhörer in einer anderen Lautstärke abhört.

Rückseite des IO|2

Rückseite des IO|2

Praxis
In der Praxis macht sich das IO|2 wirklich gut. Bei einer klassischen Homerecording Aufnahme Situation wird der Anwender den Main-Level runterdrehen, um Feedback über das Mikrofon zu vermeiden, wenn er die Direct-Monitoring Funktion benutzen möchte. Dazu werden die Eingänge latenzfrei auf die Ausgänge gemischt und per getrennt regelbarem Kopfhörer abgehört. Wer z.B. links eine Gitarre und rechts Gesang aufnimmt, kann mit dem Monoschalter beide Signale auf dem Kopfhörer in der Mitte abhören. Die Aussteuerungsanzeige ist jedoch nicht etwas für die Eingänge, sondern für die Ausgänge, was ich persönlich für schade halte. Alesis möchte wohl, dass man sich mit der Cubase LE Aussteuerungsanzeige beschäftigt, während die LEDs auf dem IO|2 nur gut aussehen. So gibt es auch keine Peak-LED für die Eingänge.Die Insert Eingänge sind nützlich, wobei man aber auch in Frage stellen darf, ob diese sich bei der Homerecording-Qualität des IO|2 wirklich praxisgerecht einsetzen lassen. Denn wer schon hochwertiges Outboard-Equipment in die Aufnahme einschleifen möchte, der wird sicherlich höherwertige Wandler und Vorstufen benutzen. Es lohnt sich heutzutage auch kaum, mittelmäßiges analoges Equipment einzuschleifen, da die meisten PlugIns heute besser klingen. Aber wie sagt man so schön: „Einem geschenkten Gaul …“ ;-)
Der digitale S/PDIF Eingang kann wie so oft nur alternativ zu den analogen Eingängen genutzt werden.

Der Monoschalter wirkt hier nur auf die Eingänge und nicht für die Main-Ausgänge oder den Kopfhörerausgang. Für die Anwendung ist dies sinnvoll. Wenn man seine Mischung jedoch auch mal in Mono hören möchte, um die Phasenauslöschungen zu beurteilen, muss man dann aber in der Software umschalten.

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Die Installation der Treiber geht flott vonstatten und der Treiber funktioniert ordentlich. Die erreichbaren Latenzen sind ausreichend, können aber weder mit Firewire noch mit PCI mithalten. Insofern sollte man beim Einspielen akustischer Instrumente immer den direkten Monitorweg benutzen.Je nach Computer kann auch der bekannte www.asio4all.de Treiber eingesetzt werden. Wenn man Glück hat, kann man damit eine bessere Performance erreichen.

Messwerte

Die Messwerte des Rauschteppichs zeigen, dass die Audioqualität für Homerecording ausreichend ist. Mit ca. -98 dB(A) und -86 dB(rms) umfasst der effektiv nutzbare Dynamikumfang ziemlich genau 16 Bit, was für alle Arten von Homerecording oder auch evtl. Semi-Professionelles Recording ausreichen kann. Für professionelle Ansprüche genügt dies aber nicht.

Messergebnisse

Messergebnisse

Möglicherweise sind diese Werte bei einem anderen Computer besser oder schlechter. Hier kommt es stark auf die Güte der Spannungsversorgung des USB Ports an, an dem das IO|2 angeschlossen ist. So waren die Werte an einem Medion Notebook um 2 dB schlechter und man hörte ein sehr leises Sirren auf den Mikro-Vorstufen. Somit hängt die Audioqualität zwangsläufig auch vom Computer ab, an dem Das IO|2 eingesetzt wird. Diese Qualitätsschwankungen sind meist recht gering, aber wenn man ein super-billig Notebook vom Lebensmittel-Discounter einsetzen möchte, sollte man die Kombination vorher auf jeden Fall testen, um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen. Abhilfe könnte ein guter USB Hub mit eigener Spannungsversorgung schaffen. Aber den muss man erst mal finden ;-)

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Mitbewerber
Hier tummeln sich etliche Mitbewerber. Allen voran dürfte das Tascam US122 (160 Euro), das M-Audio Mobile Pre USB (150 Euro) und das Edirol UA-25 (230 Euro) den Käufer umgarnen. Mangels Vergleichsgeräten kann ich zu den klanglichen Unterschieden im Moment keine Aussagen machen. Teurer bedeutet in diesem Preissegment jedoch nicht zwangsläufig besser.

Gut gerendert ist halb gewonnen!

Gut gerendert ist halb gewonnen!

Fazit
Das Alesis IO|2 kommt sicherlich in unsere Auswahl zur Kaufempfehlung. Mit so vielen Features eignet es sich für das Homestudio ebenso wie für mobiles Recording. Das Gehäuse und die Verarbeitung sind vorbildlich und machen einen robusten Eindruck, so dass das IO|2 auch „on the road“ länger überleben dürfte.Zwar kann und soll zu diesem Preis die Audioqualität hoch-professionellen Ansprüchen nicht genügen, jedoch wird auch bedacht, dass 160 Euro für ein solch umfangreich ausgestattetes Interface nicht zu viel sind.

PLUS
+++++ Design
++++ Featureset
++++ Verschraubte Potis / Gehäusequalität
++++ Inserts
++++ Stromversorgung über USB
+ Cubase LE

MINUS
– S/N könnte besser sein

Preise
UVP: 169 Euro
Straßenpreis: 160 Euro

Hersteller / Vertrieb
www.alesis.com / www.alesis.de

Technik
TAS1020B USB-Controller
CS8416 SPDIF Receiver
CS4265 104 dB ADDA + SPDIF Transmitter

 

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mein Sohn hat den Alesis. Eigentlich ganz gut für das Geld, aber sehr schlechte Treiber. Zumindest die Version 1.0 macht nur Probleme. Trotz SP2 bei WinXP (ist laut Alesis Voraussetzung) gibt es Probleme, so daß er zu AsioVorAll umsteigen mussten.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Gleiches Problem , kann den Treiber leider nicht Installieren , da sich da immer son komischer treiber von Microsoft davor schiebt !! :( ansonst gefällts mir recht gut !

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hi!
    werde mir vorraussichtlich auch diese schöne schmankerl für grad mal 139.- zulegen.
    danke für den positiven bericht….

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo!
    Sollte jmd. das Problem haben, dass sein IO/2 von der Audio-Software nicht als Midi-Interface erkannt wird, könnte evt. eine installierte Logitech-Webcam der Verursacher des Problems sein. Kurzer Anruf bei Alesis genügt. Die kennen das Problem und senden per eMail einen Fix der das Problem in der Regestrierungsdatenbank behebt.

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mein IO|2 kommt sporadisch an einem älteren Notebook zum Einsatz. Den von Alesis mitgelieferten ASIO-Treiber halte ich für untauglich, weil er auch an einem stationären Vergleichs-PC keine brauchbaren Latenzzeiten ermöglicht. Der Rat des Alesis-Supports, es doch mal mit den verschiedenen Buffergrößen zu versuchen, war nicht hilfreich. Aber die Freeware Asio4all bringt es! Warum schafft das der Hersteller nicht?

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