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Test: Shure KSM 313/NE, Gitarrenmikrofon

Shure-Magie für E-Gitarre

2. Mai 2023
Test: Shure KSM 313/NE, Gitarrenmikrofon

Test: Shure KSM 313/NE, Gitarrenmikrofon

Welch schönes Thema doch Gitarren sind, nicht wahr? Werden sie heutzutage doch meistens durch digitale Amp-Simulationen geschickt oder via DI aufgenommen und durch Plug-ins direkt in der DAW bearbeitet, so liegen die Ursprünge doch in der Aufnahme von Gitarren durch Amps und Cabs samt Mikrofon (80s clean Sounds mal ausgenommen). All das wird in digitalen Modeleren simuliert. Gerade wenn man tragende Gitarrenparts mit einzigartigen Sounds aufnehmen will, lohnt es sich oft, trotz sehr guter digitaler Technik analog Gitarren aufzunshmen. Also Amps raus, mikrofonieren und solange kleine Verbesserungen vornehmen, bis der gewünschte Sound aus der Abhöre kommt. Doch wie geht man da ran und was gibt es abseits des klassischen SM57? Heute schauen wir uns ein großartiges Mikrofon zum Gitarren-Recording, aber auch für den Live-Einsatz an aus dem Hause SHURE an. Hier ist das Bändchen-Mikrofon KSM 313/NE Dual.

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Ausgepackt – SHURE KSM 313/NE, Mikrofon

Das gute Stück wird im gut und sicher verpackt im Karton geliefert. Anbei kommt mit ein sehr stabiles Plastikhartschalen.Case (AK313C Zippered Carrying Case) zur sicheren Verwahrung/Transport, passgenaues und sehr schönes Stofftäschchen (wenn man es vor dem Einstauben schützen will), eine Anschraubklemme (hört auf den Namen A300M ShureLock® Stand Mount), der obligatorische Firmenaufkleber von SHURE fürs Road-Hardcase, Sicherheitshinweiszettel, Gebrauchsanweisung und Garantiekarte. Zack, alles nützlich, aber aufs Wesentliche beschränkt. Finde ich gut! Was kann das Teil denn nun?

SHURE KSM 313

Technische Daten – SHURE KSM 313/NE

Das KSM 313/NE Dual-Voice-Bändchenmikrofon ist, wie der Name schon sagt, ein Bändchenmikrofon. Also kein klassisches dynamisches oder Kondensatormikrofon, sondern gehört der dritten großen Mikrofonkategorie (technisch gesehen ist es dennoch ein dynamisches Mikrofon) an. Diese klingen in den Details oft aber ähnlich wie Kondensatormikrofone. Die Besonderheiten vorab:

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Shure KSM 313/NE Dual
Shure KSM 313/NE Dual
Kundenbewertung:
(3)

Bändchenmikrofone waren/sind oft empfindlich (ähnlich Kondensatormikrofonen). Das KSM 313/NE jedoch ist durch seine Bauweise mit ausgesuchten Materialien (u. A. Aluminium, Silber und Gold) und „Handmade in the USA“ gewappnet für den rauen Bühneneinsatz und selbst laute Schallpegel von bis zu 146 dB können dem Mikrofon nichts anhaben. Auch Phantomspannung kann das Mikro nicht beschädigen (war früher bei Bändchen ein Problem, das viele Mikrofonleben gekostet hat).

KSM 313, Case

Nun aber zu den Facts:

Das KSM 313/NE hat als Bändchenmikrofon eine feste Achter-Richtcharakteristik und ist somit mit maximaler Dämpfung gegen außeraxialem Schall gewappnet. Das Besondere am KSM313 im Gegensatz zu vielen anderen Bändchen-Mikrofonen ist, dass es als Dual-Voice-Variante mit zwei unterschiedlichen Klangcharakteristika ausgestattet ist. Während die eine Seite mit ansteigendem und in den Höhen weiterem Frequenzgang ideal für Gesang ausgelegt wurde, fällt die andere Seite früher in den Höhen ab und ist somit auf elektrische Instrumente, wie beispielsweise Amps von E-Gitarren optimiert.

KSM 313 Manual Specs

Das Mikrofon hat einen Frequenzbereich von 30 – 15.000 Hz, hält einem max. Schalldruck von 146 dB SPL stand und wiegt im robusten Metallgehäuse gerade mal 400 g.

Das Roswellite Bändchenmaterial ersetzt herkömmlichen Bändchen andere Mikrofone dieser Bauart. Es verfügt über hohe Zugfestigkeit, Robustheit und ein verbessertes Formgedächtnis, was zur eine großartigen Elastizität bei extremen Schalldruckpegeln gewährleistet wird. Vorteil: Man kann die Amps so richtig aufreißen!

Die Achtercharakteristik verläuft gleichförmig über das komplette Frequenzspektrum, d.h. wenn der Amp direkt neben dem Drumriser aufgebaut ist, sprich Drum Schall im 90° Winkel zum positionierten Mikrofon eintrifft, ist das Mikrofon aus diesem Winkel maximal gedämpft.

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KSM 313 Manual Achtercharakeristik

Zu empfehlen ist die Verwendung der Vorderseite (Logo schaut in Richtung Schallquelle) für beispielsweise E-Gitarrenverstärker, Blech- und Holzblasinstrumente, Kontrabass oder Bassdrum. Dies ist das wärmere, dunklere Voicing des Mikrofons.

Die heller klingende Rückseite (Logo von der Schallquelle weg) wird für Gesang, akustische Streichinstrumente, Drum-Overheads und Schlaginstrumente empfohlen.

KSM 313, Frequenzgang

Shure empfiehlt Preamps mit einer Impedanz von 1000 Ohm oder mehr. Jedoch mit der goldenen Engineering Regel:

Grundsätzlich gilt, wie eigentlich immer, ausprobieren und hören geht über alles andere. Wenn was anderes gefällt: Go for it!

Es folgt, für noch mehr Wissen, das Online Usermanual!

KSM 313 Side

Praxistest 1:

Handling – SHURE KSM 313/NE, Mikrofon

Im Handling ist das Mikrofon großes Kino: Die mitgelieferte anschraubbare Aufhängung lässt ein einfaches Arretieren und Bewegen des Mikros zu. Sowohl in der Drehung lässt sich das Mikro so einfach platzieren, als auch im Winkel neigen. Optimal zum Positionieren vor der aufzunehmenden Schallquelle. Kein Schalter oder Poti am Mikro selber erleichtern die Soundfindung: Vorderseite oder Rückseite.

Wie klingt das Ding denn nun … let’s check some Amps.

Praxistest 2:

Sounds – SHURE KSM 313/NE, Mikrofon

Ähnlich wie im Handling, ist das Mikrofon in der Praxisanwendung äußerst unkompliziert.

Um nicht nur ein Mikrofon zu testen, sondern auch einen kleinen, kompakten Workshop zum Thema Gitarren-Recording zu geben, wurden noch zwei weitere Kandidaten mit ins Boot geholt. Der Alltime-Klassiker, das Shure SM57 (nach wie vor ungeschlagen in dem, was es tut und dort großes Kino) und ein weiterer Klassiker, das Kondensator-Großmembran Mikrofon aus dem Hause AKG, das C414.

Allgemeines zum Thema E-Gitarren-Recording

Der Sound einer E-Gitarre wird selten direkt aus der Gitarrenbuchse aufgenommen, es sei denn, man möchte 80s clean Sounds oder via Reamping/Plug-ins etc. den Gitarrensound formen. Der übliche Weg des Signals aus dem Instrument geht durch diverse Effektpedale und schließlich einen Gitarrenverstärker auf einen 12 oder 10 Zoll Speaker in eine Lautsprecherbox. Doch wo stellt man vor diese das Mikrofon?

Wie bereits erwähnt, gilt hier die goldene Engineering Regel: Dort, wo es gut klingt!

Es gibt ein paar „Regeln“, die bei der Wahl einer ersten Position helfen. Von dort aus kann man sich weitertasten durch ausprobieren, anhören und weiter nachjustieren.

Grundsätzlich klingt der Sound eines Gitarrenspeakers an der Kalotte spitzer und höhenbetonter als an der Membran. Dieses Wissen kann man sich bei der Wahl der Mikrofonposition zu Nutze machen. Ein guter Startpunkt bietet der Übergang zwischen Membran und Kalotte.

In den nachfolgenden Klangbeispielen wurden die drei Mikrofone immer etwa an den gleichen Positionen vor dem Lautsprecher aufgestellt. So kann man etwa die Unterschiede im Klang ausmachen.

  • Position 1 = Übergang von Membran zu Kalotte
  • Position 2 = Center, direkt in der Mitte der Kalotte
  • Position 3 = Membran, abseits der Kalotte

KSM 313 vor dem Custom Audio Cab mit Celestion V30 Speaker

Clean Sounds

Direkt im Beispiel 01 hört man den Unterschied in den Höhen von Front zu Back beim KSM 313. Großartiges Feature! Keine Wertung, gerade bei cleanen Sounds können die klareren Präsenzen sehr reizvoll sein.

Man hört deutlich die Unterschiede in der Position und der Klangcharakteristik der unterschiedlichen Mikrofone. Was davon letztendlich im Track landet oder live verwendet wird, ist lediglich eine Frage vom Kontext. Welche Art Gitarren finden in der Musik statt, wo sitzen sie im Mix, welche Aufgabe sollen sie erfüllen etc. usw. …

Diese und weitere Fragen muss man sich bei der Wahl von Mikrofonen stellen. Auch das reine „Solo“-Hören von Einzeltracks ist – meiner Meinung nach – kein gutes Vorgehen in der Wahl, da man sich auf den isolierten Sound konzentriert, aber die spätere Funktion vernachlässigt. Demnach wäre es empfehlenswert, verschiedene Mikrofone demomäßig aufzunehmen und im Mix auszuprobieren, um dann die finale Entscheidung zu treffen, welches verwendet wird. Gleiches gilt übrigens für den Live-Einsatz. Ein C414 klingt im heimischen Studio ganz anders als auf einer lauten Bühne. Man sollte immer für den finalen Test versuchen, auch ein ähnliches Szenario/Kontext zu schaffen, in dem auch der letztendliche Einsatz stattfinden soll.

Mikrofon, Position 1

Mid Gain Sounds

Mit zunehmender Verzerrung im Mid- und später High-Gain-Bereich werden die Präsenzen schneidender und aggressiver. Auch hier ist wieder die Frage nach dem finalen Einsatz der Entscheidungsgrund für die Wahl des Mikrofons und der Position. Was im Solomodus „schei**“ klingen mag, trifft an der richtigen Stelle im Kontext manchmal genau das gesuchte Element.

Diese Auswahl an verschiedenen Aufnahmen soll lediglich die großen Unterschiede im Sound durch die Positionierung und Mikrofonwahl aufzeigen, bei gleichen Settings an der Gitarre und am Amp.

Auch kann dies den Gedanken formen, dass man live nicht einfach irgendwas irgendwo vor den Amp klatscht und an den FoH weitergibt, sondern sich auch hier Gedanken macht, wie man klingen will bzw. was der Bandsound erfordert.

Mikrofon, Position 2

High Gain Sounds

 

Mikrofon, Position 3

Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:

IBANEZ AZ 2407 F -> Custom Audio OD 100 SE plus Head -> Custom Audio Cab mit Celestion V30 Speaker -> SHURE KSM 313 / NE Dual bzw. SHURE SM57 bzw. AKG C414 XL II -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> Steinberg Cubase 12 PRO

Es kamen keine weiteren EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.

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Fazit

Unterm Strich bleibt hängen, dass das KSM 313/NE ein hervorragend verarbeitetes, modernes und gut klingendes Bändchen-Mikrofon ist, das sogar den Live-Einsatz mit Bestnoten besteht. Die Dual – Voice-Möglichkeiten bieten Klangvarianten bei einem ansonsten herrlich auf das Wesentliche  reduzierten Umfang ohne unnötigen Schnickschnack und Fehlerquellen. Unbedingt auschecken!

Plus

  • zwei verschiedene Klang-Voicings dank Dual-Voice

Preis

  • 1.349,- Euro
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Klangbeispiele
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