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Vintage Guitar Classics: Höfner Attila Zoller A.Z. Standard 1982 E-Gitarre

Legendäre Archtop-Jazz-Gitarre made in Germany

1. April 2023

Hofner Attila Zoller Archtop

Die Höfner Attila Zoller A.Z. Standard gehört zu den bekanntesten Signature-E-Gitarren legendärer Jazz-Musiker. Das Archtop-Modell made in Germany ist heute eine gesuchte Vintage-Rarität.

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Made in Germany

Neben unzähligen Wandergitarren, Schlag- oder Plektrum-Gitarren, klassischen Instrumenten und teils von US-Vorbildern kopierten, teils skurrilen eigenen Solidbodys hat die deutsche Gitarrenbauerszene auch eine Handvoll Instrumente hervorgebracht, die mit großen Namen verbunden sind und so auch international bekannt wurden. Dazu gehören natürlich die Framus-Modelle Jan Akkerman, Billy Lorento und Attila Zoller, jeweils benannt nach dem Künstler, mit dem und für den sie entwickelt wurden.

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Die Verbindung von Framus mit dem aus Ungarn stammenden und erst nach Österreich und dann nach Deutschland emigrierten Jazz-Gitarristen Attila Zoller (*1927 +1998) begann in den 1950er-Jahren und brachte einige kultige Jazz-Gitarren hervor: Während die alten Attila-Zoller-Modelle 5/160 De Luxe 60 und 5/162 De Luxe 62 u. a. auch von US-Größen wie Jim Hall und Tal Farlow gespielt und beworben wurden, sah man mit den AZ-10-Modellen der 1960er-Jahre neben dem Frankfurter Jazz-Newcomer Volker Kriegel vor allem viele BigBand-Gitarristen bei der Arbeit. Der Hersteller Framus ging Ende der 70er in Konkurs, Attila Zoller setzte seine Signature-Modelle live und bei Aufnahmen aber noch bis in die 80er-Jahre ein.

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Attila Zoller und Höfner

Zoller lebte und arbeitete inzwischen überwiegend in den USA und hatte in der Jazz-Szene zwischen Mainstream und Free international einen guten Namen. Trotzdem kam es damals noch mal zur Zusammenarbeit mit einem anderen deutschen Instrumentenhersteller aus dem bayerischen Bubenreuth: Mit Höfner, international auch als Hofner (oder gelegentlich Hoefner) bekannt, vor allem durch den legendären Violin-Bass, den Paul McCartney von The Beatles weltberühmt machte.

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Die Anfang der 80er-Jahre entwickelten Höfner-Attila Zoller-Modelle gehören wie ihre Framus-Pendants heute zu den gesuchtesten europäischen Sammler-Instrumenten. Auf Fotos aus den Jahren 1982 bis 1998 ist Attila Zoller fast nur noch mit Höfner-Gitarren zu sehen. Und auch sein Duo-Partner, der legendäre Jimmy Raney spielte u. a. auf seiner letzten CD ,But Beautiful‘ eine (angeblich von Zoller geliehene) Höfner AZ Award, die später im Besitz von Jazz-Gitarrist Peter Leitch landen sollte. Eine weitere Höfner-AZ von Jimmy Raney gehört heute seinem Sohn Doug, ebenfalls ein großartiger Jazz-Musiker.

 

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Die Höfner A.Z.-Modelle

Anders als im Fall der vielen unterschiedlichen Framus-AZ-Modelle, die bis in die späten 70er-Jahre gebaut wurden, ist die Produktpalette der zwischen 1982 und 1991 entstanden Höfner-Modelle überschaubar. Gemeinsam haben sie den runden Cutaway und die eigenwillige Kopfplattenform, außerdem den Shadow-Pickup mit dem Attila-Zoller-Schriftzug und zwei Regler, für Lautstärke und Ton.

Hofner Attila Zoller Archtop

Die Höfner A.Z. Standard (auch AZ Standard), das von Zoller hauptsächlich gespielte Modell, verfügt über eine massive Fichtendecke, Boden und Zargen bestehen aus geflammtem Ahorn, Chrome-Hardware, Palisander-Griffbrett und ein massives, geschnitztes Palisander-Schlagbrett. Die Höfner AZ Standard wurde laut Katalog in den Farben „Antiquebraun-Sunburst“ oder „Schwarz“ ausgeliefert. Die Höfner AZ Spezial unterscheidet sich nur durch den harfenförmigen Saitenhalter; dieses Modell war zusätzlich noch in „Bordeauxrot-Sunburst“ lieferbar.

Die A.Z. Award war das Spitzenmodell dieser Höfner-Serie und sie wurde auch im Natur-Finish angeboten. Diese Gitarre wurde aus besonders ausgesuchten Tonhölzern gefertigt, die Mechanikflügel, das Schlagbrett und das Griffbrett bestanden aus Ebenholz.

Neue Wege wollte Höfner mit der A.Z. Fusion gehen, einem Semiacoustic-Modell mit massivem Sustain-Block, zwei Pickups und sogar einer MIDI-Option zur Ansteuerung eines Synthesizers oder Klangerzeugers. Ein Instrument, das eigentlich nichts mehr mit dem Künstler, nach dem es benannt war, zu tun hatte.

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Die Höfner A.Z. Standard

Attila Zoller spielte zu Beginn der Zusammenarbeit mit Höfner angeblich zwei Award-Prototypen und eine AZ Spezial. Später war er meist mit seinem Standard-Modell zu sehen. Und so eine Gitarre möchte ich hier vorstellen: Bei diesem Instrument aus den frühen 1980er-Jahren handelt es sich um eine wirklich sehr gut erhaltene Höfner A.Z. Standard in wirklich elegantem Brown-Sunburst.

Hofner Attila Zoller Archtop

Sein absolut harmonisches, eigenes Design macht dieses Instrument besonders. In den metallenen Saitenhalter ist ein Kunststoff-Inlay mit der Typenbezeichnung eingearbeitet, auf der Kopfplatte steht nur „Zoller“ – ohne einen Hinweis auf den Hersteller Höfner. Den findet man auf dem Klebeetikett im Korpusinneren der Gitarre, das auch die Seriennummer verrät: Beim hier abgebildeten Modell ist die handschriftlich eingetragene Nummer 42 auf dem Etikett zu lesen.

Hofner Attila Zoller Archtop

Hofner Attila Zoller Archtop

Eine Besonderheit ist auch der Messingsattel, den man bei Archtops eher selten antrifft. Der macht es möglich, dass auch die ungegriffen gespielten Saiten auf Metall aufliegen und daher eher klingen wie die auf den Bundstäbchen aufliegenden gegriffenen Saiten. Die Saiten laufen über einen auf breitem, durchgehenden Fuß sitzenden Holzsteg, der höhenverstellbar ist, zum massiven Tailpiece. Ein Hingucker ist auch das hochglanzlackierte Palisander-Schlagbrett, das vn nur einer Schraube gehalten wird und dessen ungewöhnliche Form diesem eigentlich klassischen Gitarrentyp eine ganz eigene Modernität verleiht.

Hofner Attila Zoller Archtop

Hofner Attila Zoller Archtop

Das Signal des Shadow-SH48-Signature-Humbuckers, mit weiß aufgedruckter Attila-Zoller-Unterschrift, läuft über einen Volume- und einen Tone-Regler zu Ausgangsbuchse, die in der Zarge sitzt. Wenn man diese Instrument über einen kleinen Röhrenverstärker vom Typ Fender Princeton spielt, mit etwas Hall, dann zeigen sich die Qualitäten dieser Gitarre sehr deutlich. Sie klingt warm und transparent zugleich und der Shadow-Humbucker bringt ganz viel akustische Qualität ins Gesamtbild. Selbst dann noch, wenn man die A.Z. über einen Polytone-MiniBrute-Amp spielt.
Die Gitarre liefert mit ihren 8 cm Zargentiefe des 16″-Korpus eine erstaunliche akustische Klangfülle. Da kommt was rüber und selbst .013er-Flatwound-Sätze liefern hier noch prägnante, lebendige Basstöne. In den hohen Lagen steht der Sound, jeder Ton kommt voll und rund rüber. Eine Jazz-Gitarre abseits der Gibson-Klassiker, die Spaß macht.

Hofner Attila Zoller Archtop

Die Höfner A.Z. auf dem Gebrauchtmarkt

Angeblich wurden die meisten Höfner-Attila-Zoller-Modelle direkt zwischen 1982 und 1986 gebaut – bis 1991 wurden sie aber noch im Herstellerkatalog angeboten. Die höchste Seriennummer einer A.Z.-Award oder -Standard, die mir bisher begegnete, war die 48. Keine Frage, sie sind sehr rar, werden selten angeboten und sehr wahrscheinlich wurden auch wirklich nur ganz wenige Instrumente dieses Typs gebaut. Und sie waren auch schon immer teuer. Zeitweise erzielte die blonde Höfner A.Z. Award aufgrund ihrer exquisiten Hölzer die höchsten Preise, vermutlich hatte das aber auch mit reichen Jimmy-Raney-Fans aus Japan und den USA zu tun. Inzwischen muss man für ein Mint-Condition-Modell wie die abgebildete Standard, zu der auch noch der originale Höfner-Kunststoffkoffer aus den 80ern gehört, mehr als 4000 Euro hinlegen. In Relation zu anderen „Vintage-Preisen“ und den aktuellen Kursen für eine brauchbare neue amerikanische Archtop ist aber selbst dieser Preis kein Grund zur Aufregung. Denn Hölzer, Handwerk und Ästhetik auf diesem Niveau bekommt man von Traditionsherstellern heute kaum noch.

Hofner Attila Zoller Archtop

 

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Höfner Attila Zoller Musik

Attila Cornelius Zoller starb am 25. Januar 1998 in Townshend, Vermont, im Alter von 70 Jahren. Im Juni und Dezember 1997 hatte er seine letzten Aufnahmen eingespielt, die beide bei deutschen Labels erschienen sind. Während man ihn auf ,Lasting Love – Solo Guitar‘ (Acoustic Music Records, 1997) solo mit ausschließlich eigenen Kompositionen erlebt, ist er bei ,Last Recordings‘ (Enja, 1998) noch mal in verschiedenen kleinen Besetzungen zu hören – aber auch wieder solo. Und hier kann man dann auch seine letzte Lieblingsgitarre, die Höfner A.Z. Standard, noch mal erleben. Wobei ich auch alle früheren Aufnahmen dieses großartigen, unkonventionellen und eigenwilligen Musikers und Menschen empfehlen kann.

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