Test: Celemony Melodyne Plug-in

Es ist kurz vor Weihnachten und Wünsche werden erhört. So scheint es, da doch Celemony nun den Wünschen der User gerecht wird und das geniale Programm als Plug-in anbietet. Aber vorweg gleich eine Einschränkung: das Melodyne Plug-in arbeitet nach wie vor nicht in Echtzeit wie z.B. ein Hall-PlugIn.

Die Oberfläche des Celemony Melodyne Plug-in

Installation und Autorisierung

Die Installation ist problemlos und ebenso der Prozess der Autorisation. Man sollte nach der Installation sein Host-Programm mit dem Melodyne Plug-in aufrufen. Dabei öffnet sich das Lizenzfenster und nun kann das Plug-in per Challenge/Response oder per iLok autorisiert werden. Im ersteren Fall stehen zwei Codes zur Verfügung. Der User kann dabei die Autorisation genauso gut offline durchführen, da sich ja viele Musiker mit ihrem Musik-Rechner ungern mit dem Internet verbinden.

Arbeitsweise des Melodyne Plug-ins

Ich hatte es ja schon angemerkt: das Melodyne Plug-in arbeitet nicht in dem Sinn in Echtzeit, wie wir es von anderen Plug-ins her kennen. Zum einen würden wohl noch immer die besten Computer von heute mit der Berechnung in Echtzeit überfordert sein. Zum anderen analysiert das Plug-in wie auch die sonstigen Programme der Melodyne-Familie das Audio-Signal und wandelt es damit zu einem quasi neuen Signal. Der entscheidende Vorteil des Melodyne Plug-in liegt in der Tatsache, dass der User die Host-Anwendung nicht verlassen braucht, um in Melodyne zu arbeiten.

Getestet habe ich das Plug-in in Ableton live, Digidesign ProTools und Steinberg Cubase. Die Arbeitsweise ist in anderen Programmen identisch. Man lädt das Plug-in in eine Audio-Spur ein und öffnet es. Im Plug-in ist erstmal kein Signal, das muss vom User erst überspielt oder besser gesagt transferiert werden. Mit dem eindeutigen Schalter links oben schaltet er das Plug-in scharf und lässt die Host-Anwendung das Audio-Signal wiedergeben. Das Plug-in zeichnet das Signal auf und analysiert es sogleich. Nun kann die eigentliche Arbeit im Plug-in beginnen.

Einige Besonderheiten gilt es allerdings in dieser Konstellation zu bedenken: sämtliche Tastaturkommandos wie Löschen oder Alles-Selektieren beziehen sich nicht auf das Plug-in, sondern auf die Host-Anwendung. Ich finde es etwas schade, dass es im Plug-in keine Tastaturkommandos gibt, aber wie sollte man auch Konflikte mit der Host-Anwendung vermeiden? Was nicht geht, geht halt nicht. Loop-Punkte und ähnliches muss selbstverständlich auch im Host eingerichtet werden.

Audio-Bearbeitung

Die grundlegenden Funktionen des Melodyne Plug-ins sind identisch mit denen der übrigen Anwendungen aus dem Hause Celemony. Am ehesten lässt sich das Plug-in mit Uno vergleichen. Wie Uno arbeitet das Plug-in monophon, wobei aber so viele Instanzen, wie die CPU hergibt, geladen werden können. Um Ressourcen zu schonen, kann der User die Ergebnisse des Plug-ins in der Host-Anwendung einrechnen lassen.

Da die Werkzeuge in Uno oder auch Melodyne Studio 3 (bis auf "Zeitablauf") identisch mit denen des Plug-ins sind, verweise ich auf meine Testberichte hier bei AMAZONA. Das Plug-in besitzt ebenfalls die Makros zur Timing- und Tonhöhen-Korrektur wie auch die verschiedenen Einstellungen für Skalen, etc. Alle diese Details erkläre ich in meinen Testberichten.