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Test: Creamware B-2003 für Scope

Creamware B-2003

23. Januar 2004

Das B steht für Orgel
Mit der B-2003 gesellt sich ein weiterer Sproß des creamware Synthesizers Noah zur Scope Fusion Platform (SFP). Das PlugIn steht ganz in der Tradition der legendären Hammond B3.
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Aufbau
Die B-2003 verfügt wie ihr Vorbild über 91 vollpolyphon spielbare Tonewheels. Typische Eigenschaften einer B3, wie Scanner Vibrato oder Keyklick, finden sich ebenso wie der obligatorische Leslie-Effekt und eine röhrige Drive Schaltung. Wie gewohnt, präsentiert sich das SFP Plug-In in fotorealistischer Oberfläche auf zwei umschaltbaren Bedienoberflächen. Alle Bedienelemente können einem beliebigen Midi-Controller zugewiesen werden; dem Nachbau einer „beinahe B-3“ inklusiver physikalischer Zugriegel steht als nichts im Weg.

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Effekte
Was wäre eine Hammond ohne Leslie, was ohne eine zünftige Portion Röhre? Verdammt uncool. Genau aus diesem Grund hat die B-2003 beides an Bord: eine Emulation rotierender Lautsprecher und einen Röhrenverstäker. Die Lesliesimulation klingt sehr authentisch. Sie ist zudem sehr detailliert parametrisiert. So lassen sich zum Beispiel die Geschwindigkeiten für Basslautsprecher und Horn getrennt regeln.
Die mit Drive betitelte Röhrenschaltung fügt schließlich die für eine B-3 notwendige Portion Röhre hinzu. Der Klang der Orgel erlangt dadurch zusätzlich Glaubhaftigkeit, wenngleich es doch anders klingt als bei den analogen Vorbildern.

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Klang und Praxis
Mit einem Wort: überzeugend! Die Creamware Ingenieure haben das Vorbild gekonnt in Software gegossen. Der Vergleich mit der nativen B4 von Native Instruments ergab einen etwas bauchigeren Klang der B-2003, wohingegen der B4 aggressivere Töne entlockt werden können. Insgesamt gefällt mir aber die Creamware Orgel besser. Sie setzt die mit dem Minimax begonnene Klangkultur hervorragend fort und wertet die Scope Plattform noch einmal deutlich auf.

Natürlich beherrscht die B-2003 auch die beim Original nicht gewollten Umschaltgeräusche der Tastatur. Ferner lässt sich der Alterungsgrad der Tonewheels einstellen. Wie beim Minimax erfährt auch die B-2003 zeitgemäße Ergänzung in Form einer optional zuschaltbaren Anschlagsdynamik.

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Was dem Plug-In fehlt, ist Schmutz, Dreck eben diese gewisse Rotzigkeit die einer B3 in vielen Rock oder auch Hip Hop anhaftet. Dies ist natürlich nicht der B-2003 anzulasten – schließlich wird dieser Schmutz auch bei einer echten Orgel durch nachgeschaltete Röhren und Effekte erreicht. Der Drive Effekt klingt gut und schafft erste Abhilfe, vermag jedoch eine echte übersteuerte Röhre nicht zu ersetzen.

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Der DSP-Verbrauch geht angesichts der Klangqualität in Ordnung und bewegt sich bei ca. zwei DSPs. Die kleinen Creamware Karten wie Luna lassen sich also auch in einer virtuelle B-3 verwandeln.

Fazit
Creamware beweist mit der B-2003 erneut, dass ihre Scope Plattform noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Masterverb Pro, Vinco, Minimax die B-2003 sind eindrucksvolle Beispiele dafür, wie ausgereift PlugIns heutzutage klingen können. Man kann Creamware zu der Umsetzung der B3 nur beglückwünschen. Sie fügt sich nahtlos in die SFP ein und zeigt sich in punkto DSP-Verbrauch äußerst moderat, so dass selbst Luna und Co. in vollpolyphonen Spielgenuß kommen werden. Und auch in der wichtigsten Kategorie für ein Instrument – dem Klang – gibt sich die B-2003 keine Blöße. Alle Besitzer einer Creamware Karte, die auf der Suche nach einer virtuellen Hammond sind, kommen an der B-2003 nicht vorbei.

 

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