Das ultimative analoge Delay-Pedal mit Stereobetrieb
Boss preist das neue Boss DM-101 Delay Machine Pedal als das ultimative Analog-Delay an und dieses Versprechen macht sicher nicht nur mich, als bekennenden Delay-Nerd neugierig. Sowohl optisch, als auch vom Namen erinnert das Pedal an eines der ersten analogen Delay-Pedale, das jemals hergestellt wurde und heute ein gesuchtes Vintage-Pedal ist: das Boss DM-1.
Generell bin ich bei jeder neuen Delay-Ankündigung von Boss immer besonders aufgeregt, weil sie regelmäßig neue Maßstäbe setzen und mir persönlich immer sehr gut gefallen. Das Boss DM-101 verfügt über einen komplett analogen Signalweg und die Delays werden von 8 BBDs erzeugt.
Digitale Steuerung und analoge Schaltung
Die Steuerung des Delays erfolgt digital und kann daher mit 12 Delay-Modi, einem echten Stereobetrieb sowie unterschiedlichsten Klangfarben aufwarten. Es werden also klassische Delaysounds erzeugt, die durch eine moderne digitale Steuerung eingestellt werden. Auf diese analog-digitale Fusion geht dann vermutlich auch die Bezeichnung DM-101 zurück. Die Zahl 101 könnte auf die Wurzeln des DM-1 hinweisen, das digital, sprich mit Einsen und Nullen, gesteuert wird.
Durch die digitale Steuerung ist es auch möglich, bis zu 127 Presets zu speichern, ein Tap-Tempo inklusive Subdivisions zu nutzen und Trails beim Ausschalten des Pedals genießen zu können. Vier der Speicherplätze lassen sich direkt am Gerät über einen kleinen Taster abrufen. Das Delay-Pedal kann per MIDI gesteuert werden. Die Anschlüsse sind platzsparende 3,5 mm TRS-Buchsen. Natürlich kann auch ein Expression-Pedal angeschlossen werden, um mehrere Parameter per Fuß zu steuern.
Das unverwüstliche Gehäuse, das mit seinen 830 g sicherlich einen guten Stand hat, verfügt über drei Fußtaster für On/Off, Tap Tempo und Memory. An der Stirnseite befindet sich der Mono-Eingang, sowie die A- und B-Output-Buchse für den Stereobetrieb. Die CTL 1, 2/Exp-Buchse dient dem Anschluss externer Taster oder Expression-Pedale.
Die maximale Delay-Zeit des Classic-Delay-.Settings liegt bei 1200 ms. Andere Delay-Modi haben, je nach Typ, eine kürzere maximale Delay-Zeit. Der Klang wird von Boss als warm, voll und musikalisch beschrieben und die ersten Demo-Videos bestätigen diese Beschreibung in meinen Ohren komplett.
Die Modulation kann beim Boss DM-101 mit den Potis Mod Depth und Mod Speed justiert werden. Das Delay wird klassisch mit Potis für Delaytime, Intensity und Delay Volume eingestellt.
Über einen Drehregler lassen sich folgende Delays einstellen: Classic, Vintage, Modern. Allein mit diesen Dreien dürfte man sämtliche Analog-Delay-Sounds erzeugen können, die man benötigt: Multi-Head, Non-Linear, Ambient, Reflect, Doubling + Delay, Wide, Dual Mod, Pan und Pattern.
Die Multihead-Option finde ich sehr spannend, da sie in analogen Delays selten ist. Außerdem dürfte die Anzahl unterschiedlicher Ambient-Sounds spannend sein. Der Vintage-Modus orientiert sich übrigens am Boss DM-2 Sound.
Das Variation-Poti der Boss DM-101 Delay-Machine übernimmt pro Setting jeweils eine besondere Funktion. Man kann hierüber zum Beispiel die Art der Modulation auswählen oder beim Multi-Head-Setting die Anordnung der virtuellen Tonköpfe wechseln. In anderen Modi regelt es zum Beispiel die Early-Reflections und Raumgröße oder ein Pattern. Damit lassen sich alle Delay-Sounds individuell einstellen und anpassen.
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Das dürfte m.M.n. das ultimative Delay für alle sein, die von einem MoogerFooger träumen, denen aber der aktuelle Gebrauchtpreis für ein MF-104M SD Super Delay doch etwas verrückt erscheint.
Klingt jedenfalls toll. Gerade für monophone Synths das absolute Killerpedal.
Cool ja, aber ultimativ? Für mich eher nicht, und das aus zwei Gründen:
Das Pedal klingt zwar prima und ist vor allem super ausgestattet.
– aber klanglich gefallen mir die UAD-Delays noch etwas besser (besonders das Galaxy ’74 Delay+Hall, obwohl es digital ist)
– und für Keyboards nervt mich jedes Pedal, das nur einen Mono-Eingang hat, weil es nicht sinnvoll in eine Stereo-Effektkette integriert werden kann. Für ein Chorus Pedal wie das Boss CE-1 direkt an meinem Rhodes-Ausgang geht das gerade noch, aber ein Delay ist nicht das erste Pedal in der Kette. Die Voll-Stereo Ausstattung der UADs bei etwas bevorzugtem Klang ist für mich perfekt, trotz ihrer eingeschränkten Funktionalität (kein Midi, nur zwei Presets).
@defrigge Ich hab mich hier wirklich nur auf Analog Delays bezogen und kenne da eigentlich kein Neugerät, was an das Boss rankommt.
Im Digitalbereich gibt es von Strymon über UAD massig Geräte, die aber alles digitale Emulationen bekannter Analoggeräte sind…
@mofateam Nee, mono. Aber ziemlich gut.
Hallo D.Dude,
Kommt denn noch eine Test des BOSS RE202 SPACE ECHO?
Da warte ich schon länger drauf! 🙂
@Anjin Sun Hi Anjin Sun,
na, wenn du schon länger drauf wartest, dann will ich das doch zeitnah mal in Angriff nehmen 😉