Der erste offizielle virtuelle MagicDeathEye
Nach über einem Jahr Entwicklungszeit bringt die Qualitäts-Plugin-Schmiede DDMF aka Christian Siedschlag nun in Kollaboration mit MagicDeathEye eine iOS-Version des MagicDeathEye Kompressors heraus.
Der MagicDeathEye Kompressor von Ian Sefchick aus Burbank, California, basiert lose auf dem Fairchild 660. Der Signalweg des Kompressors besteht aus einem passiven Eingangsabschwächer, einem Eingangstransformator, einer Class A-Röhren-Verstärkereinheit und einem Ausgangstransformator, die all Gleichstrom-gekoppelt sind (DC-coupled). Der Wechselstromeingang ist phasenminimiert, was in einem deutlich niedrigeren Grundrauschen resultiert.
Das Herz des MagicDeathEye sind aber die Transformatoren, denen Entwickler Ian Sefchick ganz besondere Aufmerksamkeit schenkte und wir reden hier von einem Level von Aufmerksamkeit, dem selbst Lundahl-Transformatoren nicht gut genug waren!
Daher erfand Ian Sefchick ein Verfahren zur Transformatorenwicklung, das zwar sehr aufwendig ist, aber laut Sefchick gibt es keinen Toningenieur, Produzenten oder Künstler, der beim Hören nicht von der Klangqualität hinweggefegt wurde.
Nun bringt uns Christian Siedschlag die erste offizielle digitale Emulation dieser außergewöhnlichen Hardware, die minutiös nachmodelliert wurde im AUv3-Format fürr iOS und VST/ AU/ AAX für Desktop-Rechner.
Der MagicDeathEye DDMF Compressor eignet sich mit seiner weichen Kompressionskurve für jedes Signal und auch für den Einsatz auf dem Master-Kanal. Der Side-Chain-Eingang bietet weitreichende Einstellmöglichkeiten für das zeitabhängige Verhalten. Es gibt euch ein 150 Hz Tiefpassfilter für die Side-Chain, um den Bassanteil daran zu hindern, das Kompressionsverhalten zu dominieren.
Der Eingangsregler kontrolliert das Verhalten von Ein- und Ausgangstrafo und der Röhrenstufe.
Der Threshold-Parameter bestimmt den Signalanteil, der in die Side-Chain eingespeist wird und damit das Kompressionsverhalten bestimmt. Das Kompressionsverhalten wird aber auch durch die Einstellungen an den Ein- und Ausgangstufen bestimmt.
Ein extra zuschaltbarer Ausgangsregler, mit einer Bandbreite von +5 bis -20 dB, dient dann als „harter“ Lautstärkeregler.
Attack- und Release-Werte der Kompression werden gemeinsam über den „Time“-Regler eingstellt, wobei 1 am schnellsten ist. Die Positionen D1 und D2 haben schnelle Attack-Zeiten und mittlere bzw. langsame Release-Zeiten. Der Time-Schalter modifiziert die Zeitwerte noch einmal
zwischen systemübergreifend „schnellen“, „mittleren“ und „langsamen“-Zeitwerten.
Abschließend gibt es einen Hard-/ True-Bypass.
Nachdem DDMF damals mit der Umsetzung des 6144 EQ für iOs den ersten „Desktop-Grade“-EQ für diese Plattform herausbrachten, hat sich viel getan und an Kompressoren tummeln sich inzwischen einige, wenn auch nicht übermäßtig viele auf dem Touchscreen. Mit Klevgränd Korvpressor, Audio Damage Rough Rider, Marble Syrup Woodpressor, Bleass sidekick und nicht zuletzt mit DDMFs eigenem NYC Kompressor kann man schon ordentlich auf iOS komprimieren, doch mit dem MagicDeathEye hat Christian Siedschlag die Messlatte noch mal deutlich höher gelegt
Die Desktop-Version für MacOS und Windows ist für 89 Euro auf der DDMF Homepage zu haben und eine kostenlose Demoversion gibt es auch.
Cool, hatte ich garnicht auf dem Schirm, die Hardware. Bin schon länger auf der Suche nach einem guten Vari-Mu Kompressor. Nur schade dass Magic Death Eye anscheinend nicht ausserhalb der USA verkauft.
Gibt es irgendwo ausserhalb des I-tunes Store Audiodemos vom Plugin?
MagicDeathEye für Desktop wurde soeben veröffentlicht.
Ein kostenlose Demoversion ist auf der DDMF Homepage zu finden.
@Markus Schroeder Danke Dir!
Lundahl-Übertrager nicht gut genug, aber eine Softwareversion rausgebracht?
Holla, mein Bullshitdetektor schlägt da ziemlich aus.
Grundsätzlich würde ich Dir da sofort Recht geben. Ich hab mal beim Hersteller nachgelesen.
Die wollten einen bestimmten Sound haben und Lundahls waren zu sauber dafür. Passt schon.
Der Hersteller der Hardware ist seriös. Für den ist so ein Plugin ist ja auch immer eine gute Werbung für seine teure kleinserien Technik. Da sagt man schonmal ja, wenn die Softwarefuzzis anfragen.
Das das Pugin am Ende nicht so klingen wird wie die bei Mondschein mundgeblasenen Trafos dürfte jedem klar sein, der Erfahrung mit hochwertiger Studiotechnik hat.
Ich dachte immer Trafos werden bei Mondschein von schwedischen Elfen links von Hand gedreht. ;) So kann man sich irren. DDMF ist was Software angeht ziemlich weit vorne. Die 44 € fürs Metaplugin waren sehr gut investiert. Auf der Webseite heisst es Swissarmy Knife. Und exakt das ist es auch.
@TobyB Nee das macht nur Lars Lundahls filigrane Elfencrew. Die Magicdeatheye Übertrager sind der Herstellerbeschreibung nach von schwieligen Männerhänden unter Blut und Schweissvergiessen gewunden, viel zu schwer für Elfen ;)
Es gibt mittlerweile Software die für sich genommen ok klingt, ich habe allerdings bisher noch keine Simulation gehört, die mich mehr überzeugt hat als das Original.
Magicdeatheye ist ja auch nix für Einhörner ;-) Ich hab früher bei Siemens auch Trafos wickeln müssen, vorzugsweise haben das die Azubis und angehenden Techniker machen müssen. Wenn du einen kleinen niedlichen Ringkern von 220V~ zu 48V für eine Endstufe gewickelt hast, hattest du von der 16mm² Sekundärwicklung wirklich Schwielen. Und da das Kupfer gelackt war, konntest das nicht eben warm machen. Also die Wicklungen sanft mit einem Gummihammer rund klopfen. Und wehe am Messplatz gabs ein Kurzschluss Piep oder Messwerte passten nicht. ;) Übertragerbau war damals schon weitgehend automatisiert für die meisten Übertragerformen, dass war dann eher langweilig.
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Software setze ich nur dann ein, wenn es nicht anders geht. Simulationen und Originale. Kann man vergleichen muss man aber nicht, eine analoge Signalkette verhält sich anders als eine digitale. Ich bin auch nicht der Meinung das mein ProRev2 besser klingt, weil da Sequential drauf steht oder weil links und rechts Best Western Cedar angebracht wurde. Riecht nur besser im Studio ;-) Andererseits höre ich den Unterschied wenn ich selbigen an ein Mischpult hänge oder via AD abnehme und entsprechend prozessiere.
DDMF haben noch nie Bullshit veröffentlicht, im Gegenteil. DDMF bieten Plugins zu Preisen an, die andere Firmen nicht mal in Erwägung ziehen.
Z.B. ihre EQs (aber nicht nur die) sind, ähnlich wie z.B. Valhalla Reverbs, Killer für ihre deutlich teurere Konkurrenz.
Wenn überhaupt, dann hat Ian und Christian wohl am ehesten das Interesse getrieben, wie sich sowas in Software machen lässt, à la „Zwei Audionerds at work“.
Ansonsten was PSV sagt und es gibt eine Demo zum selber testen.
:)
@Markus Schroeder Valhalla Niveau ist ja schonmal eine Ansage. Bin gespannt. Auch wenn das DDMF Plugin nicht 1:1 den Hardware Klang einfängt kann es ja trotzdem ein hervorragendes Werkzeug und eine gänzlich erschwingliche Alternative sein. Genau dafür sind die Valhalla-Hallen in der Tat das beste Beispiel!
@Markus Schroeder „DDMF bieten Plugins zu Preisen an, die andere Firmen nicht mal in Erwägung ziehen“
Das Plugin hier kostet nicht 89 sondern 117,81 sehe ich auf der DDMF seite
Der MagicDeathEye stereo kostet dann 177,31
Also besonders Günstig finde ich das nicht ausser ich habe deinen Satz falsch interpretiert.
zum Beispiel TDR Plugins haben ein um längen besseres Preis Leistungsverhältnis ,
Toneboosters genau so und das machen sie Konstant über mehrere Jahre schon
@pytrel Zur Artikellegung !2019! waren der Preis wie angegeben. Mittlerweile haben DDMF einige Preise erhöht, das stimmt schon.
Irgend jemand ist immer billiger. Z.b. Hornet-Plugins. Den Newslewtter abonnieren und regnet es tolle Desktop-Plugins, da sind 5 Euro schon teuer. :D