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Ist weniger mehr?

25. November 2023

Liebe Soundsadisten und Masochisten, Querschläger und verirrte Sound- und Songbastler. Ergo: Menschen wie mich :-)

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Seit über 40+ Jahren drehe ich an Knöpfen, schalte und walte wie ein Geisteskranker von Idee zu Idee, von Song zu Song, von Band zu Band.

Höre mir euphorische oder klagende Zeitgenossen und deren musikalischen Ergüsse an und nun will ich es einfach mal für alle Leidensgenossen runterbrechen:

Ja! weniger ist mehr.

Weniger von was?

Alles außer einer pfiffigen Melodie und ein Refrain der die berühmt-berüchtigte Gänsehaut hochfährt.

Dann natürlich ein Aufnahmegerät, vernünftiges Mikro und jemand der sein Instrument/Gesang beherrscht. Abschliessend etwas „Raum“ und professionelles Mixen+Mastering. Punkt aus die Maus!

Ich war mittlerweile in unzähligen Studios. Ein Wahnsinn was da meist rumsteht. Volle Racks von Boden bis Decke. Dann höre ich mir einige Sachen an die dort gerade in der Pipeline liegen….hmm…oh! Plastikmusik! „wie findest dus?“

„hmmmnajoooääähhh…OoooKääää – murmle ich halbleise- super aufgenommen+abgemischt aber der Song… nja…originell ist anders.

OKOK, damit kriegt man seine Zeit auch rum und wenn jemand dafür zahlt ist es sogar legitim. Und dafür 250.000 Euro Equipment? Echt jetzt?

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Ich weis, das geht auch ganz anders aber mit vollen, blinkenden Racks macht man ja bei der Kundschaft Eindruck. Mehr noch wenn die Preisschilder noch drankleben.

Dasselbe Ergebnis ist aber mit weniger als 1000,- Equipment realisierbar. Gebraucht gekauft gehts sogar noch billiger.

„Lilac wine“ von Jeff Buckley ist so eine „weniger ist mehr“ Perle

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Apropos Jeff…wer rechnet schon bei „so real“ von Buckley mit so einer Explosion? Der Song strotzt zunächst nur so von reduzierten Understatement und enstpannt gemütlich einen sehr aufgeräumten Klangteppich und dann !Bäm! Gänsehautalarm.

„Seeds of love“ von Tears for Fears hingegen ist eindeutig überproduziert. Rettet sich aber dadurch das die Melodie dank „Beatles Walrus-Anleihen“ anziehend spannend hängen bleibt.

Puh! Glück gehabt.

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Bei deren „head over heals“ siehts schon anders aus. Perfekter Refrain! Bravo.

Wenn man heute irgend ein 0815 Radiosender hört, identifiziert  man als schreibender Musiker sofort diese beliebige „Plastikmusik nach Schema F“ (F für fantasielos). Als ob es in die Köpfe der Zuhörer reinzementiert gehört: „Hey, das ist coole Mukke für dich….und nur das, klar!“

Aaaglatt produziert, flache oder sinnfreie Texte und die Akkordfolge hörte schon Großvater bei Heino und Co. Der Mensch als Gewohnheitshörer. Konsum ohne Nachdenken.

Hört man James Blake staunen wir über den ungewöhnlichen Firlefanz den er hinter seinen zerbrechlichen Gesang entfaltet. Hier gehts ohne technischen Schnickschnack leider nicht. Aber das Ergebnis ist hochinteressant und flirrt so magisch im Gehörgang herum, als würden Zaubersprüche eingeflüstert werden. Magie halt.

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Nein! Es gibt keine Faustregel für eine Obergrenze an sinnvollen Equipment. Aber eines ist mir nach all der Zeit klar geworden.

Eine gute Songidee braucht kaum oder nur wenig Spielzeuge um zu funktionieren. „be happy“ von McFerrin kommt sogar ganz ohne aus.

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Beherzigt meine Worte bevor Ihr Euch mit Kram zustellt der am Ende sogar Eure Kreativität sabotiert.

Das war das Wort zum Sonntag und alle anderen Tage auch :-)

Cheers and keep on rockin with less,

adam

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Fazit
Weniger ist mehr.

Plus

  • + Überblick für das Wichtige geht nie verloren
  • + technische Ausfälle werden radikal minimiert
  • + Stromrechnung sinkt ordentlich
  • + Geldbeutel wird insgesamt massiv geschont
  • + Frau/Mann läuft dir nicht weg
  • + du fährst in Urlaub weil du Geld über hast

Minus

  • - Besucherstaunen bleibt aus
  • - du hast nur 1000 Sounds statt 100k
  • - du musizierst weniger weil zu oft in Urlaub fährst weil du jetzt Geld hast
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Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Yes! Yes, yes, yes, yes, yes, yes, yes, yes, yes!

    Danke für diesen Beitrag, der mir absolut vollkommen aus der Seele spricht. 🙂👍

    Ich selber habe hier auch einen ganzen großen riesigen Zeuss-Popo voll von Geräten herumstehen und Software auf der Festplatte. Aber beim eigentlichen Musizieren reduziere ich mich immer auf einige wenige Instrumente und Techniken. Und das nicht nur für einen Track, sondern für ein Album. Mehr als ca. vier Synthesizer kommen nicht zum Einsatz, die dafür dann aber ausgiebig. Und mehr als ein bis zwei Techniken werden auch nicht eingesetzt. Beispiel »Granular-Effekte«, oder ausgiebig mit Hall herum gespielt, oder Polyrythmen per Delay, oder Polyrythmen per Sequencer … immer schön homöopathisch und nicht alles was geht.

    Die Reduzierung hilft mir neue Ideen zu finden. Einfach indem ich das nutze, was ich habe. In dem Sinne bin ich auch voll bei dem von mir hochverehrten Robert Henke (aka »monolake), der einen Vortrag über genau dieses Thema gehalten hat:

    Robert Henke – Give me limits! – YouTube

    Kann ich nur jedem empfehlen.

    • Profilbild
      mistereddie

      @Flowwater Hey Flowwater, danke dir..Henke zieh ich mir Morgen in Ruhe rein.
      Reduce to the max. Die Essenz macht nicht nur bei Essig bäng.
      Obwohl ich die blaue Fläche von Ives Klein natürlich schon irgendwie einfallslos fand.
      Aber der war ja Maler und kein Klangmaler ;-)
      Egal.
      bleib dir treu so wie du sein willst….anders hat dich die Welt sowieso nicht verdient ;-)
      bätschi halt…

    • Profilbild
      mistereddie

      @Wursthaut wursthaut..hahaha, auf den Namen muß man erstmal kommen :-D
      Danke dir.
      Ja, ich schreibe hart. Hätte noch weitaus mehr und härter schreiben können aber das soll erstmal reichen. Das Thema ist seeeeehr komplex.
      Das fängt bei der Wahl der Kabel an und hört bei der Samplerate auf.
      Dazwischen bleiben unzählige unfertige Songs auf der Strecke weil man sich verheddert.
      Bleib gesund :-)

      • Profilbild
        Wursthaut

        @mistereddie So ist es. Ich spiele mit dem Gedanken mein Setup “einzufrieren”. Hardware- und softwareseitig. Keine neuen Geräte, auch keine Updates. Zusätzlich solche Seiten wie die hier und auch YouTube mehr meiden.
        Ständig neue Geräte und Software lenken mich viel zu sehr vom eigentlichen Musizieren ab.
        Alleine die Einarbeitungszeit…
        Ich hab eigentlich jetzt schon zu viel Kram…
        Vom Verheddern könnt ich ein Album schreiben 😂

        • Profilbild
          mistereddie

          @Wursthaut Bravo, du bist ein kluger Mann. Eine häufige Riesendummheit ist es ein neues Windows oder OSX zu installieren der dann deine geliebte Hardware killt weil es keine Treiber gibt! Das nenne ich Autsch-Deluxe. Mein Mac wird nie mehr als Mojave zu sehen bekommen und das neue Logic kann mich mal kreuzweise. Davon werden meine Songs nicht besser.

          • Profilbild
            Wursthaut

            @mistereddie Ich schau, dass meine Hardware unabhängig von der Software bleibt. Ein Sampler den ich am PC anschließen muss, um Samples rauf zuladen ist für mich zB nicht zu gebrauchen…
            “Davon werden meine Songs nicht besser.”
            Das ist der Punkt, auch wenn uns die Werbung und diese ganzen YouTuber ständig das Gegenteil einreden wollen.
            Man muss stark bleiben. Gelingt mir aber auch nicht immer…

          • Profilbild
            MadMac

            @mistereddie Ok, bin etwas spät dran, aber ein fettes Ja zu allen Punkten. Danke dafür!

            Mojave? Mein Logic läuft noch auf einem iMac von 2011 mit Snow Leopard. Ich hatte zwar das El Capitan runter geladen, aber nie installiert. Ich hatte beschlossen die Updateritis nicht mehr mitzumachen. Egal ob bei Soft oder Hardware. Und was soll ich sagen, ich habe meine besten Sachen gemacht durch rigorose Selbstbeschränkung. Die Bordmittel meines Logic sind völlig ausreichend. Und jetzt gehe ich back to the roots.

            Nach über 30 Jahren habe ich mir wieder ein paar neue Synthies gegönnt. Analog, mit vielen Knöpfen und ganz ohne Speicher. Wie der MS20, mit dem ich damals angefangen habe. Und was soll ich sagen, so einen Mordsspaß hatte ich schon lange nicht mehr. Ich schraube einfach an Sounds herum, improvisiere, und alles ohne irgendeinen verwertbaren Output im Sinn zu haben. Vielleicht nehme ich wieder mal was auf wenn das neue (kleinere) Setup steht. Oder auch nicht. Die Welt dreht sich auch ohne mich weiter.

  2. Profilbild
    CDRowell AHU

    😂 Gute Musik ist je bekanntlich zwischen den geschriebenen Noten zu finden… 😂
    🤐 Musikmachen ist, auch still sein zu können!🤐
    👏 Die Essennz deiner Story gefällt mir.👏
    😇 Du hast trotz deiner kritischen Haltung den Humor behalten, den es braucht ein Schmunzeln aufzutragen.😇

    Danke für diese Story, wie wahr!

    • Profilbild
      mistereddie

      @CDRowell Still sein können! Sehr gutes Stichwort. In unzähligen Projekten war ich als Bremser berüchtigt:
      „Hey Guitargott! nach dem Intro machst du bis zur zweiten Strophe bitte erstmal nix und dann dezent aufgelöste Akkorde OK?! “
      Songs ohne Dynamik sind grausig. Das Gefühl nutzlos zu sein nur weil man der Stille Raum gibt ist schon irrwitzig aber man kann lernen gerade dadurch songdienlich zu sein.

  3. Profilbild
    MartinM.

    Die Wissenschaft hat doch festgestellt, dass das menschliche Gehirn mit etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren regelrecht finalisiert wird und von da an nicht mehr empfänglich ist für prägende musikalische Eindrücke. Sodass man die Musik aus seiner Jugend ins Herz geschlossen hat und alles Spätere bestenfalls nett findet. Oder schlimmstenfalls furchtbar. Daran muss ich immer wieder denken und versuche dann, aufnahmebereit zu bleiben. Es wäre doch schade, wenn man die guten Sachen gar nicht mehr wahrnähme, weil einen der uninspirierte Schmumpf drumherum vom Zuhören abhält.
    Zwischen 1997 und 2005 ist mir das selbst passiert, da wurde ich so desinteressiert am Musikhören, dass ich sogar aufhörte, selbst Musik zu machen. Erst als mir das bewusst wurde, habe ich wieder angefangen, mehr zu hören. Mehr Radio. Auch Downloadmusik, iTunes zum Beispiel. Und dann kam auch langsam die Lust zurück, selbst etwas zu kreieren.
    Klar, weniger ist mehr, alte Weisheit. Deshalb würde ich mir die Zeiten, in denen die Plattenlabels nur Mainstream durchließen, aber nicht zurückwünschen. Und: Alle paar Jahre gibt es eine neue Teenagergeneration, die „ihre“ Musik für sich entdeckt und dabei gezielt etwas sucht, das sich von meinem angestaubten Geschmack unterscheidet und mir deshalb eigentlich nicht gefallen kann. Das höre ich mir trotzdem an. Einen Versuch ist es wert.

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      @MartinM. Ja, Ja, Ja! – Neue Deutsche Anhörigkeit!😂 (frei nach TRIO, wo wir schon bei „Weniger ist Mehr“ sind.)

      Das Mangelwesen Mensch:
      Es mangelt dem Menschen am meisten an ihm selbst! 😉

      Ich stimme dir vollkommen zu!

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @MartinM. > […] Zwischen 1997 und 2005 ist mir das selbst passiert, da wurde ich so desinteressiert am Musikhören, dass ich sogar aufhörte, selbst Musik zu machen. […]

      Interessant, dass Du das erwähnst. Bei mir war es in etwa der selbe Zeitraum. Ich hatte die Schnauze wirklich so dermaßen gestrichen voll von Musik die im Radio läuft, dass ich gar nichts mehr gehört habe. Dann habe ich für mich – lieber Gott, ich danke Dir! – GAS (Wolfgang Voigt), monolake (Robert Henke, damals noch mit Gerhard Behles), Autechre und Vladislav Delay entdeckt und gemerkt, dass es ich ganz viel Spaß an Musik abseits vom Einerlei-Mainstream habe … und zwar bis hin zu meditativen Erfahrungen. Seitdem bin ich extrem aufgeschlossen für alles, was abseits vom Mainstream liegt. Ich kann auch von Éliane Radigue ihre »Trilogie de la Mort« genießen (kein Witz). Und ich höre mich Woche um Woche zum Beispiel durch den Newsletter von »Kompakt«.

      Radio ist bei mir dagegen komplett aber sowas von unten durch. Wenn ich bei jemandem im Auto mitfahre, dann frage ich meistens, ob ich das Radio ausmachen kann. Ich ertrage diesen gehirntötenden primitiven Wahnsinn einfach nicht mehr.

      • Profilbild
        MartinM.

        @Flowwater Tja, kann das Zufall sein? War die Musik so schwach um die Jahrtausendwende oder lag es vielleicht am Alter? Mich hat ein wenig der Videoclip-Hype von MTV und Viva (und so weiter) in den Neunzigern aus der Spur gebracht. Da wurde die Optik wichtiger als der Song. Beispiel Videoclip: Teen mit hellen Rastalocken und weißen Oversizeklamotten sitzt in der U Bahn und entdeckt, dass sich die Welt um ihn herum mit den Knöpfen seines mobilen Players steuern lässt — stoppen, fast forward usw. Man erinnert sich vielleicht daran, es war ein Charthit. Aber die Musik? Der Titel? War unwichtig.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @MartinM. Hehe … »Freestyler« von Bomfunk MC … ist auch der einzige Track/Song von denen, der größer bekannt wurde (ohne deren Fans jetzt beleidigen zu wollen). Nun sprichst Du ausgerechnet den Song an, den ich selber – und zwar aufgrund des Videos – echt gut finde. Das ist für mich auch das (positive) Beispiel, dass ich mir alles erst einmal gerne anhöre. Das Video finde ich nun grandios … es gibt davon übrigens ein Re-Make, das »Freestyler 2019« heißt. 😉

          Andere Beispiele für eine perfekte Symbiose aus Musik und Bild sind für mich »We Come 1« von Faithless und »Grounded« von My Vitriol. Das sind genau die Beispiele, bei denen die Welt für mich noch in Ordnung ist. Damals wurden die aber schon sehr selten.

          Und letzteres ist dann der Grund, warum ich irgend wann einmal keinen Bock mehr hatte. Wenn ich mir dann auch noch heutige Musikvideos von Rappern ansehe: Goldkettenbehängter Wichtigtuer im Hoodie fuchtelt mit seinen Armen affenartig vor der Kamera herum und nuschelt proletenhaft irgend etwas Unverständliches. Das ist als Stilmittel für mich auch OK … aber wenn das dann wirklich jeder macht? Puh!

          • Profilbild
            MartinM.

            @Flowwater Richtig, „Freestyler“! Du gewinnst einen grünen Leuchtpunkt! (Für fünf Leuchtpunkte gibt es einen gratis.) Von Bomfunk MCs gab’s auch noch mehr, für solche Archivfragen nutze ich gerne die Website chartsurfer.de. Ja, das Video ist ja gut und bleibt auch im Gedächtnis. Aber der Song ist ohne Video „genossen“ noch bestenfalls 20% wert, für meinen Geschmack. Kann sich jemand außer Dir an die Musik erinnern? Der Track war immerhin Nummer eins der offiziellen BVMI Charts.
            Diese Reihenfolge, Video wichtiger als Höreindruck, hat mich seinerzeit abgestoßen. Und auch da waren schon die lieblosen Clips mit fuchtelnden Wichtigtuern Legion.

    • Profilbild
      mistereddie

      @MartinM. Danke f deine Tipps. Ich liebe die schönen Zufälle. Lakota von Joni Mitchell war so eine Überraschung in ein Café in Köln. Wow! was/wer ist den das? WDR3 kann man auch immer beim Autofahren hören den es beruhigt und wer kennt schon Klassik auswendig?

      • Profilbild
        MartinM.

        @mistereddie Oh ja, man findet im Radio noch durchaus ganze Sender abseits des Mainstreams. Ich hab ab 2005 gerne das Dom Radio aus Köln gehört. Viel Britpop, die guten deutschen Acts wie Wir sind Helden, Virginia jetzt!, Silbermond, Rosenstolz, viel gediegener Rock, nur gegen Abend wurd’s ein bisschen katholisch. Aber ab und an hab ich auch auf Sunshine Radio gewechselt — eigentlich zufällig, weil es im Frequenzspectrum von Netcologne Kabel gleich neben dem Dom Radio lag. Als Kontrastprogramm war das schon wieder erträglich.
        Und mit Klassik im Autoradio tangiert einen der Verkehrsstau nur noch in Höhe der Sitzheizung.

    • Profilbild
      mistereddie

      @MartinM. Wie recht du hast :-)
      Musik erfindet sich noch immer neu. Ich hätte mir niemals träumen lassen das ich mich von Billie Eilishs Säuselgesang einfangen lassen würde. Die singt auch live so. Ihr Bruder Fineas hat den Megastudios eine Lektion verpasst indem er mit superwenig Equipment alles im Schlafzimmer produziert hat und dafür zurecht ein Grammy bekamm. Chapeu Fineas! oder Fine As?

      • Profilbild
        MartinM.

        @mistereddie Musik ist gesund und verlängert nachweislich das Leben! Das reicht mir eigentlich schon, aber es werden laufend neue, positive Wirkungen gefunden. Hey, Krankenkasse! Ich will einen Rabatt!

      • Profilbild
        dAS hEIKO AHU

        @mistereddie …und wenn Newton einen Bruder im Geiste hatte, dann war das bestimmt Johann Sebastian Bach, der diese mathematische Gewissheit/Ahnung direkt in atemberaubende Klanggebilde verwandeln konnte.
        Und auch bach hatte keinen Fairlight in seinem Loft stehen. Im äußersten Fall vieleicht sogar nur Papier und Federkiel.

        Ein wenig vergleiche ich das mit Kochen. Ich habe größten Respekt vor Sterneköchen. Aber noch mehr respekt hab ich davor, wie geil 4-5 einfache Zutaten schmecken können.

  4. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Wie bist Du denn drauf? Weniger ist mehr?!

    Das werden die Werbekunden hier im Hause aber gar nicht gerne lesen.

    • Profilbild
      mistereddie

      @iggy_pop Iggy Pop du geile Rampensau. Verpasse kein Konzert vom Altmeister.
      Die Werbekunden können sich darauf verlassen das niemand auf mich hören wird.
      Ich habe auch heute noch viel zu viel Kram und werde nachwievor immer wieder schwach ;-)

  5. Profilbild
    Tai AHU

    Ja, das würde ich größtenteils bestätigen. Ich fange oft einen Song an mit: heute nur Stock PlugIns und dieser Weg hat sich schon öfter bewährt. Mit symphonischen Ansätzen konnte ich noch nie was anfangen.

    Oh Superman würde ich auch dazurechnen. Überhaupt einiges von Laurie Anderson

  6. Profilbild
    plicktzah

    Beim Anblick des Header-Bilds fällt mir ein – ich muss heute unbedingt noch zu Edeka, den Wocheneinkauf erledigen. Werde dort hoffentlich auch das genannte Mantra beherzigen.

    • Profilbild
      mistereddie

      @plicktzah Ein gesunder Geist wohnt am liebsten in einen gesunden Körper ;-) Ganz einfach.
      Ergo: du bist was du isst. Gehab dich lieb :-D

  7. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    So mit 13-14 dachte ich auch immer, „wenn Ich dieses Teil kaufe, werd ich tolle Mucke machen“. Zur Ehrenrettung, kann man natürlich sagen, dass mich schöne Instrumente (gefühlt) oft dynamischer aufspielen ließen.

    In der profanen Popmusik gibt es auch oft das umgekehrte Phenomen, dass Große Bombastproduktionen die jeder kennt in spontanen Impros auf einer Akustikgitarre immer noch endlos geil klingen. Vermutlich, weil sie auch mit eben diesem spartanischen Aufwand entstanden sind und erst später das teuere Hansastudiokleid übergestülpt bekamen. deshalb funktioniert beinahe jeder DP-Song auch, wenn Martin das mit seiner Gitarre spielt.

    Das heißt dennoch nicht, dass immenser Aufwand sich nicht auch künstlerisch wertvoll bezahlt machen würde. Wenn man sich making-offs ansieht mit welchem Aufwand z.B. die „Chorsamples“ (es gab keine Sampler!) in „Im not in love“ von 10cc aufgenommen wurden. Oder Benny & Björn, die schier unzählige Spuren jeden Instruments aufgezeichnet haben um diesen fetten ABBA-Sound zu erzeugen. Allerdings muß klar sein, dass es nicht das 96Kanal-Mischpult oder die 3 synchronisierten 24-Spur Studers, waren, die das Ergebnis herbeigeführt hatten, sondern die kreativen Musiker, die in einem kindlichen Anfall von Glückseeligkeit meinten „klingt auf Gitarre schon echt geil, lass uns das mal in groß machen“.

    weniger ist oft mehr. Und mehr eben nicht immer.

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