Software, die die Hardware umso mehr glänzen lässt
Wie bereits angekündigt, ist die Funktionsfülle beim Denon DJ Prime 4+ so gewaltig, dass wir es für das Vernünftigste gehalten haben, einen extra Part nur über die Software-Engine DJ OS anhand des Denon DJ Prime 4+ zu schreiben, bei dem wir auch auf das Feature der Stem-Separierung eingehen. Generell möchten wir hierbei betonen, dass wir wirklich ein Fan der Software sind und wir hoffen euch zu vermitteln, wieso das so ist.
Inhaltsverzeichnis
- Streaming-Dienste dürfen heute nicht mehr fehlen, auch nicht beim Denon DJ Prime 4+
- Extra Speicherplatz benötigt? Mit dem SATA-Anschluss kein Problem.
- Der Zone Out beim Denon DJ Prime 4+ kriegt durch die Software noch mehr Funktionen
- DJ-Sets aufnehmen leicht gemacht
- Ja, auch das Licht kann gesteuert werden
- Wer lieber auf Software wie Serato Pro DJ setzen möchte, kann dies natürlich auch
- Stem-Separierung beim Denon DJ Prime 4+
Die Software des Denon DJ Prime 4+ verdient in unseren Augen wirklich einiges an Lob. Dabei geht es nicht nur darum, dass diese flüssig läuft, sondern vor allem darum, dass die Software immer weiter aktualisiert wird, die Updates kostenlos sind und neue Funktionen auf den meisten Geräte funktionieren. Funktionen wie die Einbindung des Touchscreens zur Steuerung von Effekten ist beispielsweise erst beim letzten Update hinzugekommen.
Zudem gibt es eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, die dazu führen, dass man sich auf dem Gerät noch mehr zu Hause fühlt.
Das Zusammenspiel von Software und Touchscreen funktioniert einfach. So braucht es auch kein extra Poti für die Einstellung der Sampler-Lautstärke, nein, dies ist auf dem Screen per Touch regelbar. Bei einem so vollgepackten Gerät wie dem DENON DJ Prime 4+ ist dies eine Entscheidung, die wir auf jeden Fall begrüßen.
Streaming-Dienste dürfen heute nicht mehr fehlen, auch nicht beim Denon DJ Prime 4+
Natürlich wird bei dem standalone DJ-Controller auch auf die Einbindung von Streaming-Diensten gesetzt. Dabei hat man die Wahl zwischen Amazon Music Unlimited, TIDAL, Beatsource, Beatport, Soundcloud GO+ und Dropbox. Dabei sollten fast alle Wünsche mit abgedeckt werden und über die Synchronisation mit Dropbox kann auch auf bestehende Musikbibliotheken zurückgegriffen werden. Dabei benötigt man das dementsprechende Abonnement, damit genügend Speicherplatz verfügbar ist.
Aber allein, um schnell auf eigene Tracks, Mashups und Remixe zu zugreifen, finden wir die Anbindung von Dropbox immer gut.
In der Praxis kann man sich schnell beim jeweiligen Streaming-Anbieter auf dem Denon DJ Prime 4+ anmelden und schon hat man Zugriff auf Millionen von Songs und zahlreiche aktuelle Playlists.
Wenn man dann einen Song auswählt, wird dieser vollständig geladen. So müsst ihr bei Problemen mit der Internetverbindung also auch keine Sorge davor haben, dass mitten im Song der Titel nicht mehr weiterläuft. In den Einstellungen kann dann noch ausgewählt werden, in was für einer Auflösung die Songs heruntergeladen werden sollen. Dabei stehen neben 320 kbps auch noch HiFi-Formate zur Auswahl. Qualitativ kann man hier nicht meckern, da man keinerlei Kompromisse eingehen muss, abseits einer, der Dateigröße geschuldeten, etwas längeren Ladezeit des jeweiligen Tracks.
Schnell werden hier nach einer kurzen Analyse eine Waveform und die DJ-relevanten Daten wie BPM und Tonart angezeigt. Im Anschluss kann man dann direkt mit den Songs auflegen und seinen Spaß haben. Das Ganze geht jedoch nur im privaten Bereich, jeder der diese Funktionen im öffentlichen Raum nutzen möchte, der kann dies Gema-technisch nicht tun.
Aber gerade für Leute, die im Privaten ein wenig herumexperimentieren möchten, kann es durch aus attraktiv sein, über die Anbindung eines Streaming-Dienstes genreübergreifende Übergänge auszuprobieren. Zudem hat man stets die neuste Musik zur Verfügung und kann austesten, welche Songs man in sein Repertoire aufnehmen möchte. Die Integration aller Streaming-Dienste ist gut gelungen und gerade der große Touchscreen ist für die Anmeldung bei einem der Streaming-Dienste und der Suche nach Songs wirklich praktisch.
Hierzu möchten wir noch anmerken, dass jeder, der keine Lust hat, die Songs über die Eingabe des Touchscreens zu suchen, sich freuen kann, da der Denon DJ Prime 4+ die Möglichkeit bietet, eine externe Tastatur über einen der USB-Slots anzuschließen. Da wir aber keine Tastatur vor Ort hatten, konnten wir dieses Feature leider nicht testen, wollten es aber keineswegs unerwähnt lassen.
Extra Speicherplatz benötigt? Mit dem SATA-Anschluss kein Problem.
Wem es nicht reicht, auf Millionen von Tracks über Dropbox oder Streaming-Anbieter zurückzugreifen, weil er sich nicht auf seine Internetleitung verlassen kann und dem USB-Sticks oder SD-Karten immer noch nicht genügend Speicher für die gesamte Musikbibliothek bieten, der hat neben all diesen Optionen die Möglichkeit, eine 2,5“ große SATA Festplatte beim Denon DJ Prime 4+ zu verbauen.
Der Zone Out beim Denon DJ Prime 4+ kriegt durch die Software noch mehr Funktionen
Wie auch beim ersten Modell und dem Konkurrenzprodukt von Pioneer DJ, verfügt der DENON DJ Prime 4+ über einen Zone-Out, der in Form von einem weiteren XLR-Anschlusspaar ausgegeben werden kann. Durch den zusätzlichen Ausgang kann ein weiterer Raum beschallt werden. Der Vorteil ist, dass man am Gerät selbst die Lautstärke regeln kann. Wer also beispielsweise zusätzlich zur Main-Stage noch das Foyer beschallen möchte, kann das hier einfach handhaben.
Gerade für Events, wie bei Hochzeiten, kann dies sehr angenehm sein, da keine weitere Hardware notwendig ist und man so die Stimmung der Party in den Vorraum übertragen kann, hierbei aber mit angepasstem Volume. Der 2-Band-Equalizer ist dabei natürlich auch ein passendes Feature, da man so den Bass im weiteren Raum zügeln kann. Softwaretechnisch stellt Denon DJ hier noch eine weitere Möglichkeit vor: „Playlist to Zone“.
Hierbei kann man, wie der Name es vermuten lässt, eine Playlist auswählen und diese lediglich über den Zone Out ausgeben. Wir finden die Idee klasse, da wir so beispielsweise bei einer Hochzeit abseits der Bühne noch unabhängig das Foyer mit ausgelassenerer Musik beschallen können.
DJ-Sets aufnehmen leicht gemacht
So wird es viele auch nicht wundern, dass es beim Denon DJ Prime 4+ auch keinen Record-Out gibt. Durch die Software können Mixe direkt auf einem angeschlossenen USB-Stick aufgenommen werden und ja, das geht auch direkt auf dem USB-Stick, von dem man Musik abspielt. Wir finden das Ganze sehr handlich, da wir es eigentlich gewohnt sind, unsere Sets mit einem extra Kabel und einem Tascam Recorder, bei dem im schlimmsten Fall die Batterien leer sind, aufzunehmen. Durch den Master-Out im Cinch-Format ist es aber natürlich möglich, das Signal zusätzlich auszugeben. Dies könnte für alle relevant sein, falls man Sets streamen möchte. Die Handhabung innerhalb der Software zur Aufnahme von Sets ist denkbar einfach. Zudem besteht die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob man das Mikrofonsignal mit aufzeichnen möchte. Eine weitere kleine Einstellung in der Software, die uns aber wieder einmal aufzeigt, an welche Nuancen bei Engine DJ OS gedacht werden.
Ja, auch das Licht kann gesteuert werden
Ja, auch wie bei anderen Geräten, die mit Engine DJ laufen, gibt es die Möglichkeit, das Licht zu steuern. Nanoleaf und Philipps Hue Geräte können hierbei denkbar einfach verbunden werden. Synchron und mit verschiedenen Modi kann jede Houseparty damit – neben der musikalischen Ebene – auch visuell überzeugen. Natürlich gibt es hier auch einen Strobe-Mode! Für alle, die sich mehr mit dem Thema Licht auseinandersetzen möchten, können wir an dieser Stelle sagen, dass natürlich auch Geräte mit DMX-Anschluss gesteuert werden können. Dies konnten wir leider nicht ausprobieren, da wir zu Hause kein vollumfängliches Licht-Setup zur Verfügung haben, die Funktion, Lichter von Philipps Hue zu steuern, konnten wir hingegen testen. Das Ganze lief spielend leicht, sobald man im selben WLAN mit dem DENON DJ Prime 4+ ist und einmal den Button an der Bridge von Philipps betätigt, ist die Verbindung auch schon aktiv. Vorgefertigte Szenen tun ihre Arbeit und das Herumexperimentieren mit Farben, Strobo und den Sequenzen macht so viel Spaß, dass man sich ins Gedächtnis rufen muss, den nächsten Übergang vorzubereiten und nicht zuviel Zeit für das Licht-Spektakel aufzuwenden.
Wer lieber auf Software wie Serato Pro DJ setzen möchte, kann dies natürlich auch
Wer trotz des 10“ Touchscreens lieber seinen Rechner benutzen möchte, kann dies in Kombination mit dem Denon DJ Prime 4+ natürlich auch. Hierbei kann man Virtual DJ verwenden, wobei dabei eine extra Lizenz erworben werden muss oder man setzt auf die wahrscheinlich beliebteste Software: Serato DJ Pro, wobei der Anschluss der Hardware die Funktionen der Software aktiviert. Das heißt auch, in diesen Punkt bleiben keinerlei Wünsche über! So habt ihr dann natürlich auch die Möglichkeit zur Benutzung des Stem-Algorithmus von Serato DJ Pro. Dieser klingt unserer Meinung nach noch immer am besten und hat die wenigsten Phase-Issues.
Stem-Separierung beim Denon DJ Prime 4+
Damit dann auch die Überleitung zu einem softwareseitigen Feature, das vorerst nur beim Denon DJ Prime 4+ zu finden ist. Als erstes Standalone-System auf dem Markt bietet daieses die Möglichkeit, Songs in Stems aufzusplitten und das, ohne an einen Rechner angeschlossen zu sein. Dieses Feature befindet sich aktuell noch in der Betaphase. Als Entwickler gibt Denon DJ hier zplane.development an.
Wir konnten das Feature schon testen. Hierbei kann zwischen Acapella und Instrumental ausgewählt werden und das Ganze geht aktuell nur über den Touchscreen. Da würden wir uns tatsächlich eher die Belegung eines Buttons wünschen, gegebenenfalls auch in Kombination mit der Shift-Taste.
Sofern der Track geladen ist, konnte man diesen problemlos in die beiden Bestandteile aufsplitten. Ja, wer verwöhnt von Serato und rekordbox ist, kann hier sofort sagen, dass die zusätzliche Separierung von Drums und Melodie oder Melodie, Drums und Bass wünschenswert gewesen wäre, aber bei den heutigen Rechnern sind leistungsstarke Chips verbaut, die so etwas bewältigen können. Dahingehend ist der Fakt, dass der Denon DJ Prime 4+ dies ohne Verbindung zu einem Rechner kann, schon wirklich grandios. Die Qualität hat aktuell in der Betaphase sehr geschwankt. Es gab Tracks, da waren die Stems sehr undeutlich und das Vocal hat man fetzenweise beim Instrumental gehört und umgekehrt Teile der Melodie oder der HiHats im Acapella-Modus. Allerdings gab es auch Stücke, bei denen der Algorithmus hervorragende Arbeit geleistet hat und das Acapella oder das Instrumental schön sauber geklungen haben. Hierbei bleibt es also spannend zu sehen, wie das Feature läuft, wenn es erst einmal aus der Beta-Phase ist und wie sich dieses weiterentwickelt.
Anschlussmöglichkeiten en masse, aber midi out oder sync out no? Ich finde das echt schade.
@Maximilian Jup, bei dem Preis hätte man das auch noch dabei packen können. Ansonsten macht das Ding aber einen mehr als geschmeidigen Eindruck.