Stimmwunder – Weissklang V17 Großmembram-Kondensator Studiomikro
Hallo zusammen,
ich verdiene seit vielen Jahren mit Songwriting, Auftritten und Gitarren- & Gesangsunterricht mein Geld. Ebenfalls beschäftige ich mich seit in vielen Jahren mit Audioaufnahmen. Ein Profi im Bereich Tontechnik bin ich nicht. Das möchte ich ausdrücklich betonen und daher werde ich auch nicht mit technischen Angaben beurteilen sondern mich auf mein Hörempfinden und Vergleichsmöglichkeiten beziehen.
Es war kürzlich mal wieder an der Zeit (und etwas Geld im Schwein) um sich Gedanken über ein neues (besseres?) Gesangsmikrofon zu machen. Eigentlich sollte es eines der „kleinen“ Neumänner werden. Bei der Recherche stieß ich auch auf das neue Weissklang V17, zu dem es allerdings kaum Testberichte gab.
Ich sprach kurz mit den Leuten bei Weissklang und weil die Mitarbeiter dort so sympathisch reagierten bestellte ich es spontan (Rückgabe wäre auch kein Problem gewesen).
Das Auspacken machte wegen der simplen aber hübschen Holzschachtel schon mal Spaß. Das Mikrofon lag sofort sehr gut in der Hand und machte einen hochwertigen Eindruck – ebenso die beigefügt Spinne.
Also aufs Stativ geschraubt, Pop-Schutz davor und ausprobiert.
Sofort viel mir eine Ähnlichkeit zum CAD E100S auf, was sich auch bestätigte als ich Meinen Gesang gleichzeitig mit diesen beiden Mikrofonen aufnahm und die Spuren übereinanderlegte.
Aber da war noch etwas anderes, das sofort auffiel: eine unglaubliche Natürlichkeit & Sanftheit sowie eine sehr schöne Räumlichkeit.
S- und Zischlaute kommen sehr angenehm rüber und der De-esser bekommt weniger zu tun. Im Gegensatz zu anderen Großmembranern, die mir im Laufe der Jahre begegnet sind, ist dieses Mikro überhaupt nicht harsch und anstrengend in den Höhen.
Die Sprachverständlichkeit ist ebenfalls auffallend gut und Stimmen liegen voll und trotzdem klar und Durchsetzungsfähig.
Auch Akustikgitarren klingen beeindruckend klar und fein aufgelöst.
Es wäre übertrieben zu sagen, das der Sound ohne weitere Nachbearbeitung bereits perfekt ist, aber er kommt definitv mit sehr sparsamer Anpassung aus. Auf Einstellungen an EQ und Comp reagiert das Signal bzw die aufgenommene Tonspur sehr gut.
Sehr laute, rockig gemeinte Vocals nehme ich nach wie vor mit dem Shure SM7b auf – darüber hinaus nun alles mit dem Weissklang und meine Begeisterung hat auch nach einigen Wochen nicht nachgelassen.
Mit fehlt jeglicher (längerer) Vergleich mit Mikrofonen jenseits der 1000 Euro Grenze. Bis dahin ist mir jedoch noch nichts besseres untergekommen, daher spreche ich hier eine uneingeschränkte Empfehlung aus.
(getestet mit Audient Black Series Preamps, EQ, COMP sowie Softube Console 1 SSL 4000, AKG k702, Yamaha NS10m Studio)
Herzliche Grüße, Michael