Yamaha Montage Synthesizer nun endlich mit ANx-Synthese
Es rumorte schon eine ganze Weile. 2016 brachte Yamaha den Montage Synthesizer als Nachfolger der erfolgreichen Motif-Workstation-Serie heraus. Nach zahlreichen Updates im Laufe der Jahre warteten viele inzwischen sehnsüchtig auf den Nachfolger. Seit im September 2023 erste Fotos des neuen Modells geleakt wurden, überschlugen sich die Spekulationen in den einschlägigen Foren.
Inhaltsverzeichnis
- Aus Motif Workstation wird der Yamaha Montage
- Der Workflow des Montage M6 Synthesizers
- Live Sets und Category
- Das zweites Display im Montage M6
- Mehr Sound-ROM und mehr User-Speicher
- Aftertouch und Poly-Aftertouch im Montage M6, M7, M8x
- Erster Soundeindruck des Montage M6 Synthesizers
- AN-X, der neue „Virtual Analog Synthesizer“ im Montage
- Der Montage M6 im Musikstudio
- Lüftergeräusche im Montage M6 Synthesizer
- Lohnt sich das Upgrade vom alten zum neuen Montage?
- Verfügbarkeit und Preise
Am 10.10.2023 veröffentlichte Yamaha dann ganz offiziell die neue Serie mit den Yamaha Montage M6, Yamaha Montage M7 und Yamaha Montage M8x Synthesizern. Mein folgender Testbericht zum Yamaha Montage M6 Synthesizer steht auch stellvertretend auch für den Yamaha Montage M7, da dieser bis auf die größere Tastatur identisch mit dem M6 ist. Den Yamaha Montage M8x mit polyphonem Aftertouch stellen wir demnächst in einem gesonderten Testbericht vor.
Aus Motif Workstation wird der Yamaha Montage
Meinen Schwerpunkt möchte ich in dem Testbericht auf die Neuigkeiten gegenüber dem Vorgängermodell legen. Dass der Montage ein sehr gut klingender Synthesizer war, steht außer Frage. Denn der Grundsound in den Bereichen AWM2 und FM-Synthese war bereits im Montage ziemlich amtlich. Nicht zuletzt deswegen ist der klassische Montage Synthesizer in vielen Setups auf vielen Bühnen als hochwertiger und zuverlässiger Soundlieferant vertreten.
Yamaha bewirbt nun die Montage M-Reihe als „Synthesizer-Flaggschiff der nächsten Generation“, das „eine neue Ära des Sounds, der Kontrolle und des Workflows in der Musikproduktion“ einleiten soll. Markige Worte und hoch gesteckte Ziele, mit denen Yamaha da seinen neuesten Synthesizer beschreibt.
Der erste Yamaha Synthesizer, den ich zu Hause und auf der Bühne über Jahre in all seinen Erscheinungsformen gespielt habe, ist der Yamaha Motif (vom klassischen Motif über den Yamaha Motif ES, den Yamaha Motif XS und den Yamaha Motif XF), der sich stets zu Recht eine echte Workstation nennen konnte. Als 2016 der Montage herauskam, war ich wie viele andere enttäuscht: Wo war der Sequencer geblieben? Im Laufe der Updates kam dann ein Pattern-Sequencer an Bord, auch die fehlenden Performances aus dem Motif wurden bis zum letzten Betriebssystem OS 3.51 nachgereicht; der Montage hatte aus meiner Sicht ein paar unschöne Kinderkrankheiten bei Neuauslieferung, die im Lauf von mehreren Jahren mit den Updates schließlich behoben wurden. Außerdem wurden die Features merklich ausgebaut.
Der Workflow des Montage M6 Synthesizers
Neue Köpfe, Regler und Bedienelemente
Was die Abmessungen und die Verarbeitung betrifft, hat sich beim neuen Modell nicht viel geändert. Wie das klassische Modell, ist der neue Montage M6 robust und stabil gebaut. Die Tastatur hatte sich bewährt und wurde ebenfalls nicht verändert.
Das User-Interface wurde allerdings sichtlich überarbeitet. Zwar hat sich an der Display-Größe (7 Zoll) nichts geändert, das Display selbst ist jedoch ein Stückchen nach rechts gewandert, um Platz für neue Bedienelemente zu machen. Rechts daneben die Sequencer-Steuerung (intern und DAW) samt Jogwheel und Knöpfen für die Werteeingabe. Links neben dem Display, unter dem Super-Knob, ist nun die Scene-Auswahl.
Mit den Drehreglern unter dem Hauptdisplay lassen sich schnell verschiedene in der jeweils aufgerufenen Seite sinnfällige oder logische Funktionen ändern. Ein kleines Licht zeigt an, ob der Schalter scharf ist, d. h. ob eine Funktion zugewiesen ist. Eine kleine und gute Verbesserung im Workflow. Und es sind diese Details, die sinnvoll sind, die es ermöglichen, die Parameter im Blick zu haben und schnell verändern zu können. Ein kleines Beispiel: Die zwei äußerst rechten Regler unter dem Display sind bei der Performance mit „Display“ und „View“ beschriftet. „Display“ hat dann folgende Varianten: Range, FX/Pan, Arp/MS/Port, Mode/Transpose, Filter. Unter „View“ findet sich Default, Part Info, Smart Morph, Motion Seq, Velocity Note, Part-Note. Alles Parameter, die man dann schnell verändern kann und man muss dafür nicht lange in der Navigation unter irgendwelchen Edit-Modes suchen.
Live Sets und Category
Bunte LEDs im Bereich der LIVE SET und CATEGORY-Steuerung
Ganz rechts befindet sich der Navigationsbereich für die Performances (inklusive Category-Bänken) und die Live-Sets. Ganz oben rechts der Audition-Knopf, mit dem vorprogrammierte Minisequenzen für die Performances abgespielt werden können. Insgesamt sind der Montage Synthesizer M6, M7 und M8x gegenüber ihren Vorgängern auch etwas bunter geworden. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen bleibt die Navigation übersichtlich. Die Farbe der LEDs gibt Auskunft darüber, in welchem Modus ich gerade unterwegs bin (z. B. blau für Live-Set, grün für Category).
Das zweites Display im Montage M6
Ein komplett überarbeiteter Bereich mit neuem Screen, Fadern und Controllern
Last but not least der komplexeste Navigationsbereich auf der linken Seite. Hier findet die Echtzeit-Steuerung von allen nur erdenklichen Parametern statt. Neu ist ein Screen (ein 512 x 64 Pixel großes LC-Display) links oberhalb der Fader mit darüber angebrachten On/Off-Buttons für die jeweils angezeigte zugeordnete Funktion. So können alle möglichen Werte, vom Filter über Reverb, Saturation bis hin zur Schwingungsform und allen erdenklichen Modulationen, zugewiesen, angezeigt und schnell geändert werden. Die Fader sind doppelt beleuchtet. Das Licht am Fader selbst zeigt, dass er aktiv geschaltet ist, die roten Balken nebendran zeigen jeweils den eingestellten Wert (sofern er noch nicht bewegt wurde, den Default-Wert). Auch beim Pitchbender und Modulationsrad sind neue Knöpfe hinzugekommen.
Neu ist auch der sogenannte Ribbon-Performance-Controller. Dazu wurde der Ribbon-Controller in fünf markierte Abschnitte eingeteilt und mit einem Hold-Button versehen. Außerdem gibt es noch einen Portamento On/Off-Schalter mit Time-Drehregler, einen Keyboard-Hold-Button, der gegriffene Akkorde hält, um die Hände frei für die Regler und Knöpfe zu haben. Die Scene-Buttons sind unter den Superknob gerutscht, um schneller darauf Zugriff zu haben.
Überhaupt, es sind beim genauen Hinsehen viele Kleinigkeiten, die die Navigation und Benutzung des Montage M gegenüber seinem Vorgänger signifikant einfacher machen. Diese Veränderungen sind gut durchdacht und einfach praktisch. Es mag nach wenig klingen, ist aber insgesamt ein großer Schritt nach vorne.
Mehr Sound-ROM und mehr User-Speicher
Unter der Haube hat sich allerdings auch etwas getan: Der Wave-Rom der AWM2-Engine ist fast verdoppelt worden auf 9,97 GB. Auch der User-Speicher wurde erhöht auf 3,8 GB. Die Zahl der Elements innerhalb eines Sounds wird von 8 auf 128 erhöht. Dadurch erhöht sich beispielsweise die Detailtreue bei der Nachbildung akustischer Instrumente. Auch die Filtersektion wurde ausgebaut.
Das Editieren wird damit leichter und umfangreicher. Die Polyphonie beträgt alles in allem 400 Stimmen, dazu später noch mehr. Wer nun im Montage M6 wie ich auf den ersehnten Ausbau im Bereich Sequencer, also auf eine neue Workstation gehofft hattte, wird auch diesmal enttäuscht. Man setzt bei Yamaha ganz offensichtlich auf die Einbindung in die DAW (nicht umsonst gehört Steinberg der Firma Yamaha).
Aftertouch und Poly-Aftertouch im Montage M6, M7, M8x
Auch wenn nicht jeder Hersteller das so sehen mag (nicht wahr, Korg?), zählt Aftertouch zum Standard für einen Synthesizer dieser Klasse. Die Montage M-Synthesizer bietet in den Modellen M6 und M7 klassischen Channel-Aftertouch, mit dem die klingenden Töne allesamt gemeinsam moduliert werden.
Allein die größte Version Montage M8X unterstützt polyphonen Aftertouch. Die gewichtete 88er-Tastatur, die als „GEX“ bezeichnet wird, wurde dafür neu entwickelt. Die Abtastung – so schreibt es der Hersteller – funktioniert nicht mehr über die üblichen Tastenkontakte, sondern über elektromagnetische Induktion. Das heißt, dass die individuelle Position der Taste permanent an die Klangerzeugung übermittelt und entsprechend individuell moduliert wird.
Gerade in Kombination mit der AN-X-Engine ist das natürlich richtig interessant. Aber diese Tür bleibt für mich als Besitzer des M6 leider verschlossen. Dieses Premium-Feature würde die M6- und M7-Variante noch mal deutlich attraktiver machen. Vielleicht gibt es später mal eine M6X und M7X-Ausgabe?
Erster Soundeindruck des Montage M6 Synthesizers
Beim ersten Anspielen nähere ich mich der neuen Engine vorsichtig über die Dörfer und probiere zunächst die Sounds aus dem AWM2-Bereich: Ich spiele mich im Live-Modus erst einmal durch die ersten Performances. Dabei fällt mir auf, dass die neuen Samples mehr Detailreichtum bieten und dadurch noch ein Quäntchen authentischer klingen. Die neuen Pianos (u. a. „Hamburg Grand“, „Felt Piano“) sind ausgewogen und haben einen sehr schönen Dynamikumfang. Die neuen E-Pianos sind ebenfalls von hoher Qualität. In der Kategorie Orgel kommt ein neues Modeling für die Zugriegelemulation zum Zug. Auch der neue VCM-Rotary-Speaker-Effekt für die Orgelsounds, der zuletzt in der YC-Serie zum Zuge kam, ist ein echter Gewinn. Die Steuerung für STOP, FAST and SLOW lässt sich auf den Ribbon-Controller legen. Da der in Abschnitte eingeteilt ist, wird die Steuerung einfach zu kontrollieren und die Position kommt mir persönlich auch im schnellen Spiel entgegen. An den Sounds der FM-X-Engine hat sich nichts Wesentliches verändert. Bis dahin also keine echten Überraschungen, eher eine gute Produktpflege im Sinne einer stetigen Verbesserung.
AN-X, der neue „Virtual Analog Synthesizer“ im Montage
Bevor ich zu den Sounds komme, ein paar Worte zur Vorgeschichte der AN-X-Engine, über deren Implementierung in den Montage schon lange diskutiert wurde. Yamaha hatte bereits 1997 einen virtuell-analogen Yamaha AN1x präsentiert, in der Yamaha EX-Reihe war die Syntheseform ebenfalls vertreten, in den frühen Motif-Modellen konnte man sie immerhin noch per Erweiterungskarte einbauen. Nun findet das Feature mit auf 16 Stimmen erhöhter Polyphonie wieder Einzug in die aktuelle Synthesizerreihe im Montage M.
Zunächst die harten Fakten zur AN-X-Engine: Die Engine bietet drei Oszillatoren mit fünf unterschiedlichen Schwingungsformen (Sägezahn 1&2, Dreieck, Rechteck und Sinus) und einem Noise-Generator. Außerdem stehen zwei Filter mit 10 Filtertypen zur Verfügung. Weitere Features sind: Pulsbreitenmodulation, Oszillator-Self-Sync, Ringmodulator, FM und Wave-Shaper, Amp-EG mit Drive, LFO für Amplitude und Filter.
Die erste Performance im LIVE-Modus der AN-X Engine heißt „Poly Dreamz“ und klingt noch relativ unspektakulär, auch die nächsten Sounds aus der Engine sind alle ordentlich, vielleicht sogar etwas zu brav. Beim „Dark Vintage Pad“ wird es schon interessanter, ein breites, warmes Pad, das sofort Lust macht, damit zu spielen. Die nächste Performance „Arpy Dreams“ arbeitet dann schon deutlicher mit Modulationen. Und genau da wird es interessant: Wenn für die Performance eine Motion-Sequenz programmiert ist und man mit den Modulationen unmittelbar spielen kann. Und was da auf die Ohren kommt, hat schon die Qualität, die einem den Kopfhörer von den Ohren hauen kann. Der digitale Synthesizer reproduziert richtig guten analogen Sound! Klar, fett, satt, knackend, brizzelnd, funkelnd, scharf, kantig, butterweich, fließend … wow! Das kenne ich so vom klassischen Montage nicht im Ansatz. Ich entdecke beim Herumzappen durch die AN-X-Sounds eine unglaublich große Spielwiese mit wirklich unerschöpflichen Möglichkeiten. In Verbindung mit dem Modulationsrad, dem Ribbon-Controller, dem Superknob (der für mich zum ersten Mal mit dieser Engine eine wirklich brauchbare Funktion bekommt), den Drehreglern, der Motion-Sequence-Control und dem Arpeggiator kann man sich hier richtig schön austoben.
Ich bin normalerweise eher der „ROMpler-Typ“. Ich nutze Presets und variiere Kleinigkeiten. Aber hier habe ich zum ersten Mal richtig Spaß am Basteln, am Ausprobieren und Variieren, am Morphing, am Modulieren, am Drehen und Schrauben.
Wenn dann auch noch jenseits der AN-X-Engine die Performance mit Sounds aus den anderen Syntheseformen, also aus dem FM- oder AWM2-Bereich ergänzt werden, und zusammenspielen mit den sogenannten „Motion Controls“, also dem SuperKnob, dem Motion-Sequencer und dem Envelope-Follower, erweitert sich das Feld der Möglichkeiten höchstindividueller Soundkreationen ins schier Unermessliche.
Genug erklärt! Hier ein paar Klangbeispiele: Damit der Sound möglichst facettenreich abgebildet wird und die Möglichkeiten der Modulationen umfassend dargestellt werden können, habe ich als Klangbeispiele die jeweiligen vorprogrammierten „Auditions“ der Sounds aufgenommen.
Zunächst Sounds, die nur auf die AN-X-Engine zurückgreifen, dann Hybridsounds mit FM und AWM2:
Reine AN-X Engine-Sounds: „Dual Super SAW PAT“, „British Wah“, „Con Artists“, „Funky Wet Bass“, „Super Glider MW DA“, „OB Power Syn Brass“
Hybride Sounds (mit FM oder AWM2): „CS80+Spectra“ (AN-X und AWM2), „Warm Soft SynStr PAT“ (AN-X und AWM2), „Apollo 2022 X PAT“ (FM und AWM2), „Cinematic Flutes“ (AN-X und AWM2)
Der Montage M6 im Musikstudio
Die Montage M-Synthesizer können innerhalb der DAW als MIDI- und Audiointerface genutzt werden; als Audiointerface stehen 32 Ausgänge und 6 Eingänge zur Verfügung. Daran hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts verändert.
Aufhorchen lässt mich eine Ankündigung von Yamaha für das Gerät: Ab Anfang 2024 soll es eine erste Version eines Softsynthesizer-Plug-ins für alle Besitzer eines Montage M6, M7, M8x geben, eine von Hardware unabhängige Replikation des Montage M-Reihe für die DAW, allerdings in erster Version noch mit eingeschränkter Editiermöglichkeit. Im Sommer 2024 soll dann die Vollversion mit umfassender Editierung zur Verfügung stehen. Das ist wirkliches Neuland und klingt erst mal richtig spannend. Vielleicht ein gutes Pflaster für meine Sequencer-Sehnsucht. Was der neue Softsynthesizer letztlich kann, wissen wir im Anfang des neuen Jahres bzw. im Sommer 2024.
Lüftergeräusche im Montage M6 Synthesizer
Eine Sache gibt es, die auch noch erwähnt werden muss: Als ich meinen Kopfhörer beim ersten Antesten abgenommen habe, war ein leises Surren zu hören, das aus dem Instrument zu kommen schien: Und tatsächlich, aus dem Inneren des Montage M6 ist ein leises, stetiges Lüftergeräusch zu hören. Das stört jetzt nicht weiter und wer je einen Korg Kronos gespielt hat, weiß, wie laut ein Lüfter sein kann, aber irgendwie hat es mich erstaunt. Im klassischen Montage war es mucksmäuschenstill. Das ist also kein echtes Manko, es hat mich einfach überrascht. Als zusätzlichen kleinen Rauschgenerator kann man das sportlich oder mit Humor nehmen. Aber irgendwie habe ich sofort das Gefühl, dass das System dadurch störungsanfälliger sein könnte: Was, wenn der Lüfter mal versagt? Kann da was überhitzen? Mag sein, dass die Sorge unbegründet ist, es sei dennoch hier der Vollständigkeit halber gesagt.
Lohnt sich das Upgrade vom alten zum neuen Montage?
Die neuen Montage-Synthesizer M6, M7 und M8x warten mit einer neuen Synthesizer-Engine und vielen scheinbar kleinen Veränderungen auf. Aber lohnt sich der Kauf für die Besitzer des klassischen Montage?
Wer im Wesentlichen an der naturgetreuen Nachbildung von Instrumenten wie Piano, Gitarre, Streicher, Bläser interessiert ist, sollte sich zweimal überlegen, ob er nicht beim „alten“ Montage bleibt. Wie bereits erwähnt, sind die neuen Sounds im Bereich der AWM2-Synthese (insbesondere Klavier, E-Pianos, Streicher und Orchesterschlagwerk) höher aufgelöst und daher vor allem für den Bereich der Studioanwendung interessanter geworden. Im Livebetrieb bzw. im Bandkontext wird sich der Unterschied aber meiner Meinung nach kaum bemerkbar machen. Die Factorysounds sind – ich überschlage das mal grob – bis auf circa 150 Sounds die gleichen wie im klassischen Montage. Angesichts der Soundfülle von über 2000 Sounds (genaugenommen Performances) eine eher magere Ausbeute. Vor allem frage ich mich ernsthaft, wer die aufwändig gesampelten Instrumente aus dem Bereich Orchesterpercussion braucht?
Und noch ein kleiner Dämpfer, was die Neuigkeiten angeht: Auch wenn Yamaha angibt, die Polyphonie auf insgesamt 400 Stimmen erhöht zu haben, bleibt die Polyphonie der Presets bei AWM2 immer noch bei 128 Stimmen. Die Verdoppelung der Polyphonie wird über den User-Bereich erreicht, der ebenfalls 128 Stimmen bietet. Eine seltsame Teilung der Polyphonie auf zwei Bereiche. Und einen Teil der Sounds, wie die Samples vom Bösendörfer Piano, dem Felt-Piano, dem Nashville Grand, dem U1 Piano und Chick’s Mark V, die in der Montage M-Reihe neu im Presetspeicher hinzugefügt wurden, gab es zum Teil schon als kostenloses Bonusmaterial zum klassischen Montage.
Wirklich neu ist die 16-stimmige AN-X-Engine, und die macht – ich erwähnte es ja schon – alle drei Montage Synthesizer M6, M7 und M8x zu etwas wirklich Besonderem. Wer analoge Power in einem musikalisch universell einsetzbaren Synthesizer sucht, der wird hier fündig und für den lohnt sich der Blick auf diesen neuen Synthesizer in jedem Fall. Insofern – und in Anbetracht der deutlichen Verbesserung des Workflows – tendiere ich dazu, die Frage, ob sich das Upgrade lohnt, mit einem Ja zu beantworten.
Verfügbarkeit und Preise
Yamaha hat für bestimmte Produkte ein Agentur-System eingeführt, wie mir mein Händler erklärte. Bislang betraf das vor allem Digitalpianos, nun fällt aber auch die Serie der neuen Montage Synthesizer (M6, M7, M8x) darunter. Im Prinzip arbeitet dann der Händler als Verkaufsagent im Namen und Auftrag von Yamaha, die auch die Rechnung stellen und auch den Preis vorgeben. Die unverbindliche Preisempfehlung wird also verbindlich.
Das ist wohl auch der Grund, warum nicht alle Musikalienfachhändler in Deutschland die neuen Montage Synthesizer M6, M7 und M8x gelistet haben.
Ich persönlich finde den von Yamaha gesetzten Preis für die Montage Synthesizer M6, M7 und M8x sehr hoch. Gerade gegenüber der Konkurrenz von Roland und Korg sind die Montage Synthesizer deutlich teurer. Letztlich bezahlt man auch im Vergleich mit dem klassischen Montage für bessere Handhabbarkeit, die AN-X-Engine und die neuen Samples im AWM2-Bereich ca. 1300,- Euro mehr. Das muss man wollen und auch der Geldbeutel muss es erst einmal können.
Der Yamaha Montage M6, M7, M8x on YouTube
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Also das scheint ja ein wirklich tolles Instrument zu sein, aber angesichts des Preises und des Lüftergeräuschs werde ich mich wohl noch eine ganze Weile mit meinem ModX vergnügen. :-)
In der Tat ein toller Synth (hab den M7 seit ner guten Woche).
Ich hätte zwar auch lieber nen vollwertigen Sequencer (vorallem linear) an Bord, aber
da ein Pattern 16 Spuren haben kann und bis zu 256 Takte, geht da auch „linear“ so einiges.
Was mich ein klein wenig stört ist der Lüfter, aber weniger die Lautheit (man hört ihn wirklich kaum, da ist das Displaysirren und Netzteilbrummen meines Kurzweil lauter) sondern die Implementierung.
Ne Temeperaturregelung wäre ja kein grosses Dingens gewesen. Gerade in einer (temperierten) Studio-/Wohnungsumgebung dürfte die Hitzeentwicklung kein Thema sein.
Bei 40 Grad Open Air in der prallen Sonne sieht das dann anders aus, da könnte das Dingens auch lüften wie ein Düsenflieger, hört man da eh nicht.
Der Kronos 1 war erheblich lauter (musste ich damals den Lüfter austauschen, da unerträglich im Heimstudio), aber beim 2er war das dann gut gelöst mit der Auto-Regelung.
Aber nichtsdestotrotz:
Geile Kiste ! Macht richtig Spass sich damit die Nächte um die Ohren zu hauen !!!
;-)
Da wird die nächste Kuh durchs Dorf getrieben – ANx. Dieser ganze Retro-Synthese Trend lässt mich kalt. Ich persönlich möchte gar nicht die ganzen klassischen Sounds. Ein moderner Synth unterstützt mehrere Synthesen und klingt einfach gut. Bei Behringer kann ich die Retro Welle noch verstehen, weil Behringer im unteren Preis-Segment tätig ist.
Ich persönlich bin kein so großer Fan der FM Synthese. An der neuen Version von Yamaha gibt es Nichts, was wirklich innovativ ist. Das ist Schade. Es bleibt bei meinem Kronos.
@Karpo72 Muss ja nicht immer alles super innovativ sein (war das überhaupt irgendwas die letzten 20 Jahre?).
Manchmal muss einfach ein solides Arbeitstier her…..
@maga Da hast Du prinzipiell Recht. Aber in den letzten Jahren wurde der Markt schön überflutet.
Ich wünsche mir von den Herstellern Produkte die voraus gedacht sind und Hardware die lange mit Updates versorgt wird.
Egal ob Synth, Sampler oder Sequenzer viele Produkte bleiben unter dem was technischer Standard ist um dann zwei Jahre später mit einer neuen Version aufzuwarten. Nord macht das auch gerne mit Arbeitsspeicher.
Speziell zum Yamaha muss man sagen, dass ich es schon erstaunlich finde wie schnell eine neue Version da ist.
Das Produkt ist nicht billig und jetzt zeigt man den Montsge Besitzern eigentlich den Stinkefinger, weil die ausgeschlossen sind von den neuen Features.
@Karpo72 “ Ein moderner Synth unterstützt mehrere Synthesen und klingt einfach gut.“
Also so etwas wie ein Montage? 😉 stark erweiterte FM, sample-basiert und virtuell analog, das deckt doch schon ein ziemliches Feld ab. Ob Yamaha dafür nun ihren alten AN-Code nutzt ist doch eigentlich egal. Sie haben halt ein paar Technologien in der Hand, auf die sie zurückgreifen können. Klar ist das nicht alles neu, aber doch ein sehr breites und mächtiges Angebot. Mich reizt der ziemlich arg….
@OscSync Me too. 😎 Hab im EX7 die alte An1x Synthese – und die war schon ziemlich gut. Vor allem, wie in den EX-Synths unter Beweis gestellt, in Verbindung mit anderen Synthesen. Wäre da nicht der hohe Preis, würde ich ins Grübeln kommen. So warte ich lieber auf einen neuen MODX als abgesteckte Montage M Version zum halben Preis. (heißt bei Yamaha: Weniger Stimmen und Regler, selber Sound) Und die wird kommen, wetten.
@Tyrell „So warte ich lieber auf einen neuen MODX als abgesteckte Montage M Version zum halben Preis.“
Darauf hoffe ich auch! Und selbst bei der halben Polyphonie wäre es immer noch ziemlich viel für das allermeiste.
@OscSync Geht mir ähnlich, jedoch fehlt wahrscheinlich auch wieder Aftertouch…
@feedback Ganz genau 😜 Auch so eine Frage: Wie kann man überhaupt auf die Idee als Hersteller kommen eine Tastatur.ohne Aftertouch zu verbauen. Roland macht das auch gerne mal. Aftertouch ist für mich eigentlich ein unverzichtbarer Standard.
@Karpo72 Sehe ich genau so.
Ansonsten würde ich mir auch den MODX rauslassen, aber eine Tastatur ohne Aftertouch fühlt sich für mich „tot“ an.
@Tyrell Oh ja, der EX7 ist Klasse. Den hatte ich mir vor über 20 Jahren mal gebraucht bei ebay ersteigert und zwischenzeitlich erwogen ihn zu verkaufen. Bin froh ihn nicht abgegeben zu haben. Allein schon die Tastatur ist ein Traum im Vergleich z.B. mit einer M50 Klapperatur.
@SynthNerd Mir geht es mit den alten Tastaturen genau so.
„Früher war alles besser“ ist eigentlich nicht so meine Devise, aber in Sachen Tastaturqualität geht es doch konstant bergab.
Auch die Montage Tastatur ist nicht mehr ganz so gut spielbar wie beim Motif Xs oder ältere Workstations, wie dem M1.
@Karpo72 Also ihrer Meinung nach ist Korg innovativer? Korg geht seit Jahren kaum vorwärts (M3->Oasys->Kronos) und mit dem Nautilus sogar einen großen Schritt zurück. Da nützten mir auch die 9 Synthesearten nichts, denn im Grunde wird damit das abgedeckt, was andere Hersteller mit 2 oder 3 Synthese-Engines hinbekommen.
Ich mag den Kronos, aber der Gewinner beim Vergleich Kronos vs. Montage m8x gehts sowas von an Yamaha.
Die Kombination AN-X+AWM2+FM ist so bisher noch nicht da gewesen, die Sounds sind frisch und raffiniert und unendlich tief. Ähnlich viel Spaß hatte ich bei Digitalen nur bei DX-7, D-50 und SY77/99.
Meine persönliche Meinung!
@SixTrack67 Grins das habe ich nicht gesagt. Korg war halt zuerst da und ich habe nicht die Angewohnheit mir alle paar Jahre einen neuen Synth für mehrere 1000 Euro zu kaufen.
Also ist natürlich Geschmacksache aber warum dieses Design und diese Farben? Finde übrigens die ganzen neuen Waldorfs auch überhaupt nicht lecker optisch. Aber ja, nur meine Meinung!
@TEEEMEY Die Farben sind auf den ersten Blick verwirrend, auf den zweiten Blick und bei der Benutzung durchaus sinnvoll gesetzt. Die Bedienung ist damit wirklich einfacher.
Danke für den Test und die schönen Klangbeispiele. Wäre was für abseits des Hobbykellers um bei Regen vorm Terrassenfenster zu klimpern. Dafür alleine ist er natürlich recht teuer und eine gebrauchte Korg T1 mit Effektgerät kann ähnliches leisten, ich meine um ein bisschen bei sphärischer Saunamusik zu schwelgen. Auf die T1 passen auch Tageszeitung, Aschenbecher, iPad, Getränk und sonstwas drauf, nicht zu verachtende Kriterien wie ich finde.
ja, der T1 ist wirklich ein praktisches Möbel, war mir aber zu groß, zu schwer und zu schwarz – habe mich deshalb für ne VK-7 entschieden – passt bei mir irgendwie besser ;-)
Obwohl ich eigentlich nicht so sehr auf Synthesizer-Workstations im Allgemeinen stehe, muss ich dem Yamaha Montage M ein ganz dickes Lob aussprechen. Habe ihn seit ein paar Tagen unter meinen Fingern.
Erst mal hat mir die sehr hohe Audioqualität gefallen. Der Sound klingt schon „out of the box“ perfekt.
Zweitens hat sich Yamaha bei der Erstellung der Presets sehr viel Mühe gegeben, so dass man endlich auf eine große Bandbreite an anwenderfreundlichen Sounds zugreifen kann. Viele Hersteller bieten oft Sounds, die zeigen sollen, was das Instrument so Alles kann, aber benutzen kann man die meisten Presets dann eh nicht. Ganz anders hier. Der Montage M wartet mit vielen Praxis bezogenen Presets auf. Also im Prinzip ein richtiges Arbeitstier für Live und Studio.
Der Preis ist als Workstation gerechtfertigt, aber als reiner Synthesizer etwas teuer, wobei sich Prophet X oder Waldorf Quantum MK2 auch in dieser Preiskategorie bewegen. Insofern Alles gut ;)
Sicher ein sehr guter Hochleistungssynthesizer, sogar mit 3 Klangmaschinen drin, samplebasiert, FM und AN-X. Ich habe bereits einen MODX-6 ohne +. Das reicht mir, zumal weder MODX-6 noch die neue Montage-M-Reihe einen echten Sequenzer mit Step-Aufnahme drin hat. Das ist für mich das Ausschlusskriterium schlechthin, dass ich beim Kauf einer Music-Workstation in Richtung Roland, Korg oder eventuell Akai (MPC-Key) schauen werde im nächsten Jahr. Bei Korg hoffe ich auf ein Nachfolgemodell des Krome mit dem sehr guten Sequenzer und dem umfangreichen Arpeggio-Angebot. Bei der Montage-M-Reihe sind außerdem die Preise für mich außerhalb meiner Möglichkeiten. Es bindet zu viel Geld in einem Instrument.
Wirklich ein schönes Dickschiff, das eigentlich fast Alles bietet, was man sich von einer Workstation wünscht.
Nachdem Roland und nun YAMAHA ihre Flagschiffe erneuert haben, frage ich mich: Was macht eigentlich Korg?
Warum gibts da keinen reinen FM-Synth mehr von Yamaha?
Ich brauche nicht noch ein Klavier, Keine Orgeln, Strings und keinen VA.
Und diesen japanischen Kirmes-Blinkiblinki-Look brauche ich auch nicht.
@exitLaub Wenn die Tasten nicht zu klein und die Operatoren zu wenige sind – da wäre noch der refaceDX :-)
@SynthNerd Jo, der reface klingt echt gut, die Möglichkeiten sind zum Soundbasteln auch eigentlich ausreichend und die Tastatur ist tatsächlich besser als zuerst gedacht. Ich bekomme aber den Synth ergonomisch nicht sinnvoll bei mir ins Set eingebunden. Müsste eine Desktopversion davon geben.
@exitLaub Korg Opsix? OK, die Tastatur ist unglaublich mies & das Ding absolut nicht für Live gebaut, aber für zuhause…. ?
@calvato Da gäbs doch irgendwo so einen Umbausatz zum Desktopsynth. Nicht gerade ein Schnäppchen, hätte ich mir aber gegönnt, wenn mir der Sound des Opsix zusagen würde.
Kreative Vertriebsmodelle, kreative Preise, sonst eher Althergebrachtes:
Tja Yamaha, ich hatte große Erwartungen, aber leider kommen wir so nicht zusammen.
Die 88er Version ist leider so groß und schwer, dass sie als Bühneninstrument ungeeignet ist – zumindest wenn man sein Zeug selber tragen muss. Und die kleineren haben keine Piano-taugliche Tastatur. Damit fällt Yamaha für mich aus dem Raster bevor ich mir überhaupt angehört habe wie die neue Synth Engine klingt…
Ich finde die 88er Version Version überzeugend. Wegen 88 und Poly AT. Der Synth selbst hat mich beim Anspielen immer überzeugt. Ich würde das Instrument auch jederzeit einem analogen Dickschiff vorziehen.
Was aber gar nicht geht, ein Lüfter. Diese Engines würde ein iPad Prozessor locker abarbeiten. Ohne Lüfter. Wahrscheinlich ist da wieder mal Raspi, Arduino & Co. am werkeln. In einem 5000 € Instrument Das zweite ist der Versuch Yamahas Festpreise durchzudrücken. Den würde ich dann aus Prinzip nicht kaufen. Was erlauben Yamaha? Flasche leer.
@Tai Pssst, Flasche voll. Der OsTIrus Emulator ist fertig in der DSP56300 Community bei Discord. 😎 Die billigen DSPs von gestern, pah! 😂
Etwas zu spät für Edit. Aber zählen wir doch mal zusammen:
Ein sehr gutes Masterkeyboard
Ein Haufen Bedienelemente
Ein Computer
Mehr ist das nicht!
1000 für ein Masterkey, da habe ich keinen Vergleich für das 88er. Gehäuse haben die auch, geht also nicht extra
200 einfach mal so geschätzt
1000 ein iPad Pro hätte ein größeres Display und sicher größere Rechenleistung (und keinen Lüfter)
Ich sage jetzt mal, das wäre für 3000 umzusetzen
Über Gewinnspannen brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Die Gewinnspanne beim iPad ist groß. Die Firma Yamaha im Vergleich zu Apple allerdings klein, schlagen wir 500 drauf. Das wären 3500 für die 88er. DAS wäre ein Angebot.
Ach ja, Kosten für Entwicklung der Tonerzeugung, seit Jahren abgearbeitet. Erledigt. Das ist ja nur eine Kombi bereits längst eingeführter Technologien.
Trotz allem hat mir das Anspielen Spaß gemacht. Nur kaufen – nie und nimmer (schon wegen dem Preisdiktat)
P.S. das gilt natürlich auch für KORG, Roland – bis auf das Preisdiktat (soweit ich informiert bin, bin aber zu lange aus dem Geschäft raus)
@Tai Solche „Kalkulationen“ gehen halt nicht auf und das wahllose zusammenzählen von Einzelkomponenten machen m.E. keinen Sinn.
Und es steht einem ja frei sich ein System zusammen zu stellen…… Fehlt ein vernünftiges Audiointerface in deiner Aufstellung……
Ich bezweifle allerdings, dass unterm Strich ein besser bedienbares, schlüssigeres und günstigeres
System dabei rauskommt.
Ich hab jedenfalls den Anschein, dass sich die Dinger sehr gut verkaufen und wenn diesmal beim Entwickler und Hersteller über „Fabrikverkauf“ mal mehr hängen bleibt als bei ner halben Handvoll superreicher Einzelhändler….. so what !
@maga Stimmt natürlich. Mein Schluss daraus wäre: nimm ein gutes Masterkeyboard und einen Rechner und du bist billiger und besser dran. Gilt nicht für Livemusiker. Aber die Kalkulation stimmt trotzdem. Das Instrument ist zu teuer.
@Tai Sehe ich anders….. aber egal….. Jedem das Seine……
@Tai Der Vergleich hinkt schon arg. Aber man kann sich natürlich alles schön rechnen :)
@Tai Für mich ist das Ding eher ein Live-Keyboard, für Zuhause/Studio macht das Ding für mich kaum Sinn, da ist die Rechner-Variante deutlich flexibler, günstiger und soundtechnisch wahrscheinlich sogar besser.
Im Vergleich zu einem SY99, für den man im Jahre 1992 mit 16 Stimmen FM und AWM, 8MB ROM und 3MB RAM über 7000DM hingelegt hatte, sind die neuen Montage geradezu ein Schnäppchen.
Beim Antesten des alten Montage merkte ich aber, daß er nicht an die Wucht meines SY99 rankommt. Der trockene SY99-Sound ohne Effekte hat alleine schon etwas räumliches, das ich bei den neueren FM-Synths nicht so höre.
@exitLaub Jo, dass der SY99 so etwas wie der Höhepunkt der FM_Synth Entwicklung war, ist zumindest in diesem Forum konsensfähig.
Das Einzige was ich zu bemängeln hätte ist die konservative Formgebung und Farbgestaltung – die white Edition vom letzten Modell fand ich viel ansprechender.
Anonsten klingt das Teil sehr gut, der AN-X ist ein deutlicher Zugewinn und die Samples sind noch besser als vorher. Auch scheint mir die Zugänglichkeit durch dedizierte Tasten und Zusatzdisplay verbessert worden sein, da muss man beim Montage M schon etwas üben, um damit zurechtzukommen.
Mein Arbeitstier Montage wird vom Montage M ersetzt werden, auch wenn der Preis kein Schnäppchen ist.
Die Diskussion mit irgendwelchem altem Gear ist aus meiner Sicht irrelevant, ich kann mit alten Workstations überhaupt nichts anfangen, im Gegensatz zu Vintage Analogen.
Auch einen SY99 möchte ich nicht, denn die FM Synthese im Montage ist fett und viel zugänglicher als bei Vintage FM Synths.
Wer das Geld nicht ausgeben möchte wird nicht gezwungen und kann sich gerne eine Workstation zusammenlöten.
Wer kein Geld für einen neuen Montage hat sei gesagt, dass die Preise für den Montage 1 ziemlich fallen werden – auch eine gute Wahl, den M braucht man nicht unbedingt, um glücklich zu sein.
Ich liebe den Montage, weil er einfach eine gute wie universelle Klangerzeugung hat und eigene Soundvariationen durch Stacken schnell gelingen – eine Yamaha Spezialität, die ich bei meinen Korg Workstations immer vermisst habe.
Ich finde den Montage M schon eine sehr interessante Kiste. Ich habe seit einigen Jahren den MODX und programmiere auch die meisten Sounds für meine New Wave Band selbst. Mit einer reinen Presetschleuder wäre mir nicht gedient. Deshalb finde ich die virtuell analoge Unit und die vereinfachte Programmierung mit dem neuen Bedienfeld ein erhebliches Plus zum bisherigen Montage/MODX System. Was ich nicht verstehe ist, warum man den Poly Aftertouch ausgerechnet beim M8 eingebaut hat und nicht bei den transportableren M6/7. Für mich ist das immer ein Live Feature gewesen (hab lange Ensoniq gespielt), und eine 30 Kilo Kiste schleppe ich nicht auf die Bühne. Jammern werde ich aber weiterhin über diese zwar enorm leistungsfähige, aber grauenhaft zu bedienende Arpeggio/Sequenzersektion.
Wie vielfach multitimbral können die Syntheseformen maximal sein? Ist die AN1x Sektion etwa monotimbral?! Warum wird das im Test nicht erwähnt?
@pulpicon Also, da mehrere Parts der Performance mit der An-x-Engine besetzt werden können, ist die Engine in jedem Fall mehrfach multitimbral. Ich sehe die Begrenzung eher in der Polyphonie …
Die neue Tastatur vom Montage M8X ist wirklich ein Traum in Verbindung mit der Klangerzeugung.
Die Bedienung ist stark verbessert, ich hatte eine Zeit den Montage 6, ein Montage M6 würde für mich keinen Sinn machen, ich brauche die direkte Beziehung Keyboard Klangerzeugung die nuanciert auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist, wo auch simple Sounds plötzlich Spaß machen können.
Dazu ist diese Tastatur für meine Bedürfnisse so gestrickt, dass alles spielbar bleibt ohne das die Geschwindigkeit oder die Finger leiden(Schweineorgeln).
Ich merke immer mehr, dass nicht der Klang an sich für mich vordergründig ist, sondern die Möglichkeit der Formung über meine Fingerspitzen, Roland Korg etc. klingen alle gut, aber ein Fantom 8 und auch ein Montage 8 oder Kronos 73 können dem neuen Montage M 8X nicht das Wasser reichen, was die Umsetzung der Klänge über die Tasten angeht!( Das ist meine persönliche Meinung)
Deshalb bin ich froh den Montage M8X gekauft zu haben, den Preis habe ich im Nachhinein gerne bezahlt.
Ich habe unlängst den Montage M7 im Laden gespielt. Ich muss gestehen, dass ich noch nie einen Montage untern den Fingern hatte.
Hardwareseitig scheinen die Entwickler mitgedacht zu haben, zumindest sind viele Knöpfe und Fader vorhanden, mit denen sich gut arbeiten lässt. Durch das neue Display über den Fadern hat man auch alle Einstellungen gut im Blick. Alles ist logisch, man kommt eigentlich gut klar.
Softwareseitig sieht es anders aus. Mir hat die Preset – Auswahl nicht gefallen, ohne einen Blick ins Manual läuft hier nichts. Auch die Kategorisierung der Sounds ist ziemlich rudimentär. So musste ich, um ein Wurli zu finden, ellenlang durch scroll – down Menüs zippen. Das 7“ – Display wirkt of überfrachtet, das war bei meinen Roland und Korg Workstations dann doch deutlich einfacher gelöst. Aber wie beschrieben: Wer einen Montage schon mal hatter fühlt sich hier wahrscheinlich heimisch.
Der Sound ist erstklassig. Die Presets sind nicht für Effekthascherei gedacht sonder bilden eine sehr große Menge an wichtigen und aus der Musik nicht wegzudenkenden Soundpalletten.
Bleibt der Preis. Der ist deutlich zu hoch. Besonders wenn man bedenkt, dass eine Workstation heute im Wettbewerb zu einer schier unendlichen Menge von guten Softwaresynths im Verbindung mit sehr flexiblen DAWˋs und preiswerten Midicontrollern steht.
Verstehe ich jetzt gerade nicht. Das Teil ist ein riesiges Flagship von Yamaha, super teuer, tausende von Klänge, aber ein Sequenzer ist nicht mit an Bord und muß doch wieder einen PC mitschleppen, wenn ich damit mal einen Song erstellen möchte oder einen Backingtrack für die Band vorbereiten möchte?
Was soll das denn?
Mir leider zu Teuer aber unfassbar fancy design und super Klang und Einsetzbarkeit.
Ist zwar schon eine Weile her, dennoch: Der Montage M ist momentan nicht zu haben. Thomann hat ihn nicht einmal im Sortiment. Liegt das daran, dass Yamaha die Vertriebspolitik verändert hat? Man geht ja für den Montage nicht mehr über klassische Händler, wenn dann verkaufen sie im Namen von Yamaha. Da hat natürlich keiner großes Interesse. Ist mir auch irgendwie suspekt. Aber bei den Preisen eigentlich egal.