AMAZONA.de:
Was war deine Motivation eine Library wie diese aufzubauen? Es gibt schon eine Vielzahl von Sammlungen. Haben Sie Klänge wie diese für eine Produktion gebraucht und haben Sie sich dann später dazu entschlossen ein Instrument herzustellen oder war es nur, weil Sie herausgefunden haben, dass eine allgemeine Nachfrage besteht?
JOE:
Unser Ziel war es, eine bisher noch nie gehörte organische, vom Orchesterklang inspirierte Library herzustellen. Es war schon immer eine Herausforderung von „Sample Logic“ die Grenzen zwischen Musik und Klang zu verwischen. Wir, die ja selbst Komponisten sind, halten die traditionelle Orchesterbibliothek für die perfekte Ergänzung des „Morphestra“-Orchesters. Die heutigen Film, Spiel- und TV-Produktionen suchen verzweifelt nach organisch-filmischen Instrumenten, die neu und ursprünglich mit einzigartigen Klangfarben sind und dieses Bedürfnis wollten wir stillen.
AMAZONA.de:
Das ist euch auch gelungen. Wenn ich mit Klängen arbeite, die dieselben Emotionen wecken sollten, dann suchte ich immer stundenlang in zig Sampleordnern herum. Mit Morphestra dauert es nur Minuten.
Wie seid ihr eigentlich auf die Klänge gekommen? Hattet ihr zuerst die Idee für den Klang und habt dann nach Soundquellen gesucht oder war es eher so, dass ihr zuerst gesampled habt und dann entscheiden musstet, was ihr damit macht.
JOE:
Wir ließen uns von den Klängen inspirieren. Manchmal war ein Sample einfach so gut, dass wir kaum noch was daran ändern mussten und dann gab es auch unscheinbare Samples, die erst mit dem Kontakt-Player und anderen Samples zu einem Neuen verschmolzen.
AMAZONA.de:
Gibt es irgendwelche Sounds, die ihr speziell für Kunden hergestellt habt?
JOE:
In erster Linie produzieren wir die Klänge für unsere eigenen Sample-Bibliotheken, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen. Aber wir haben in der Vergangenheit auch schon speziell auf unsere eigenen Kompositionen abgestimmte Klänge produziert, auch für andere Komponisten.
AMAZONA.de:
Warum hast Du den „Kontakt-Player“ für Deine Bibliothek benutzt?
JOE:
Zur Zeit ist der „Kontakt-Player“ der leistungsstärkste und am meisten verbreitete Sample-Player, den es für Dritt-Entwickler gibt. NI hält die Software auf dem neuesten Stand, „supported“ sehr gut und bringt ein Markenname mit, dem der Nutzer vertrauen kann.
AMAZONA.de:
Eure Produkte sind nicht nur einfache Sample-Bibliotheken. Der „Kontakt-Player“ mit seiner „Sound-Engine“ und wegen der vielzähligen Manipulationswerkzeuge, ist somit sehr wichtig für das Gesamtpaket. Wird es weitere Libraries für Morphestra geben?
JOE:
Wir nützen sämtliche Werkzeuge, die „Kontakt“ zu bieten hat, weswegen unsere Produkte virtuelle Instrumente sind, anstatt nur Sample-Bibliotheken. Wir ziehen immer in Betracht Updates zu schaffen, jedoch hat Morphestra den „Kontakt“ wirklich an die Grenze gebracht, also müssen wir jetzt mal abwarten.
AMAZONA.de:
Ihr verwendet spezielle Software für die Kreation eurer Sounds. Ist das etwas was wir kennen oder habt ihr da etwas Eigenes entwickelt.
JOE:
Wir haben da so unsere eigenen Methoden und ziehen es vor sie für uns zu behalten.
Das ist sozusagen unsere geheime Quelle…
AMAZONA.de:
O.k., das kann ich gut verstehen, aber über einen kleinen Wink würden sich unsere Leser sehr freuen.
JOE:
Sagen wir es mal so: Wir machen die Sounds, indem wir viele verschiedene Techniken einsetzen. Unter anderem werden viele unserer Sounds psychoakustisch gesampled. Danach mit verschiedenen digitalen Effektgeräten und Raumsimulatoren zur Perfektion gebracht.
AMAZONA.de:
Danke, das muss uns wohl reichen . Hey, wie du vorhin schon erwähntest bis du selbst ja auch Musiker.
JOE:
Wir sind alle Musiker hier bei Sample Logic. Keith und ich spielen Klavier, Trompete, Gitarre, Waterphone, Beat Box, Schlagzeug und noch ein paar andere Instrumente.