The Man behind Sample Logic
Nachdem ich von Morphestra so begeistert war, wollte ich doch mal wissen, wer die Macher von diesem Instrument sind. Ich hatte die Gelegenheit den Kopf von Sample Logic zu interviewen: Joe Trupiano.
(Das Interview habe ich in Englisch geführt und wurde übersetzt)
JOE:
Als ich mich während meines Tests mit den Sounds/Samples des Morphestra beschäftigt habe, fühlte ich mich ein bisschen wie in einem Hollywood Film … nur ohne Bilder. Ihr habt Klänge verwendet, die ich noch nie gehört habe. Manchmal fängt ein Sound an wie ein Pad und verändert sich dann zu einem Wassertropfen in einem riesigen Tank. Es gibt so viele unidentifizierbare Klänge und deswegen wollte ich mal wissen…
AMAZONA.de:
Welche Klänge habt ihr als Grundlage für diese Library verwendet? Was habt ihr so gesampled?
JOE:
Wir haben alles was man sich vorstellen kann gesampled. Hauptsächlich das, was organischen Ursprungs ist. Dies schließt Gesang/Stimmen, Hörner, Holzbläser, „Das Waterphone und Harp“ Streicher, Klaviere, Schlagzeug, Abfalleimer, Holzwerkstoffe und vieles mehr ein. Einfach alles, was weltlich ist, nicht digital oder synthetisiert. Insbesondere mit dieser Bibliothek konzentrierten wir uns stark auf das sinfonische Orchesterinstrumentarium, daher der Name „Morphestra“ (Morphed Orchestra). Das Ziel war es, ein neues Orchester zu schaffen, mit nie zuvor gehörten Instrumenten.
AMAZONA.de:
Das ist euch wirklich gelungen. Ich bin begeistert.
Für die Produktion verwendet ihr gleichzeitig eine Menge Klänge, die in einer speziellen Software gemischt und dann übereinander geschichtet im Kontakt-Player abgespielt werden. Es hat bestimmt sehr lange gedauert, um herauszufinden, welche Klänge zusammenpassen.
Wie lange arbeitet ihr eigentlich an einer so großen Library? Sagen wir mal, ab dem Beginn des Sampelns? Aufnehmen, Sessions schneiden, herstellen usw.?
JOE:
Stimmt. Unsere Arbeit an Morphestra war schon sehr umfangreich. Wir verbrachten mehr als 6 Monate für die Entwicklungsphase. Vom Sampeln, Bearbeiten über das Herstellen, Verarbeiten, Wiederherstellen. Dann noch mal einige Zeit für die Programmierung in „Kontakt“, sowie abschließendes Mastering. Danach geben wir dem Instrumentenklang unser „goldenes Gütesiegel“ oder wir verwerfen es wieder. Also kann man sagen, dass jedes Instrument / Klang im Laufe des Projekts vielleicht 1 – 2 Stunden unserer Aufmerksamkeit bekam. Das hört sich jetzt nicht so schlimm an, aber wir haben es letztlich mit 1.200 Multilayer Sounds zu tun.