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Test: Death By Audio Disturbance, Modulationspedal

Ein tödlicher Sound unter den Modulationspedalen!

18. Juli 2023

test dba disturbance

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Das nenne ich doch mal einen Firmennamen, welcher in einer Mischung aus omnipotent und verstörend daher kommt. Vom Marketing-Gedanken her eine hervorragende Leistung, weiß ein Hersteller mit dem Namen „Death By Audio“ schon im Vorfeld die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dass man mit einem solchen Namen nicht mit dem Hundertsten TS9 Klon ins Feld ziehen kann, erklärt sich von selbst, umso mehr war ich gespannt, was sich mit dem Death By Audio Disturbance Pedal für außergewöhnliche Klangeffekte erzielen lassen.

Das Konzept des Death By Audio Disturbance

Bei dem Death By Audio Disturbance Pedal handelt es sich um eine Modulation-Stompbox, welche die Effekte Filter, Flanger und Phaser erzeugen kann, wobei die Phaser-Bezeichnung aufgrund der eingängigeren „Triple F“ Namensgebung als „Fazer“ bezeichnet wird. Es kann immer nur ein Effekt zur selben Zeit abgerufen werden, eine Speicherung der Effekte oder Abrufung per MIDI ist nicht möglich.

Das in NYC/USA handgefertigte Pedal kommt in einem sehr hochwertigen, verspiegelten Metallgehäuse daher und bewegt sich haptisch in der absoluten Oberliga der Pedale. Nicht nur dass die verspiegelte Optik sehr edel daher kommt, die New Yorker haben es aufgrund eines zusätzlich aufgetragenen Lacks auch geschafft, dass sich keine Fingerabdrücke auf der Oberfläche abzeichnen. Jeder Schalter oder Regler und jede Buchse haben zudem gekonterte Achsen und einen gleichmäßigen, respektive schwergängigen Regelweg, welche auf eine maximale Haltbarkeitsstufe und auf ein langes Pedalleben schließen lassen. Nicht umsonst gibt das amerikanische Unternehmen eine lebenslange Garantie auf seine Produkte und verspricht eine kostenlose Reparatur, sollte wider Erwarten doch einmal ein Produkt seinen Geist aufgeben. Wie man allerdings solch hochwertige Regler und das entsprechende Gehäuse außer durch Böswilligkeit oder Dummheit beschädigen kann, erschließt sich mir nicht

Death By Audio Disturbance Test

Das Pedal muss mit einem 9 V Netzteil betrieben werden, eine Batteriespeisung ist nicht vorgesehen. Trotz der Tatsache, dass es sich um ein Modulationspedal handelt, welche früher gerne einmal einen höheren Anspruch an die Stromaufnahme hatten, besitzt das Death By Audio Disturbance Pedal nur eine Stromaufnahme von 67 mA, was selbst die einfachsten 100 mA Netzteile problemlos liefern können. Das Pedal sitzt auf vier weichen und hochwertigen Gummifüßen, welche selbst auf einer Glasplatte einen sehr guten Halt ermöglichen. Mit den Abmessungen (L x B x H) 126 mm x 100 mm x 66 mm und einem Gewicht von ca. 369 g befindet sich das Pedal größentechnisch in der Mittelklasse und sollte sich auch auf jedem Pedalboard der Nano-Klasse platzieren lassen.

Gleich zwei Regler ziehen neben den selbsterklärenden „Tensity“ (Intensity) und „Width“ aufgrund der für Gitarristen/Bassisten ungewöhnliche Bezeichnungen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Rede ist von den Reglern „Center Point“ und „LFO Speed“, welche sowohl optisch als auch von ihrer Bezeichnung eher im Elektrobereich als in der Gitarrenfraktion vermutet werden würden und damit auch den experimentellen Charakter des Pedal befeuern. Center Point ermöglicht in der Tat eine Modulation der Hüllkurve, welche den Effektausschlag je nach Belieben stufenlos eher an den Anfang oder das Ende der Hüllkurve setzt. LFO Speed geht noch eine Stufe weiter und ermöglicht es, neben der Modulationsgeschwindigkeit des Pedals mittels eines intern verbauten Trim-Potentiometers über einen seitlich angebrachten Klinken-Output auch externe Effekte anzusteuern, welche einen Expression-Input besitzen. Die Modulationsgeschwindigkeit kann über besagten Speed-Regler eingestellt werden und wird über eine pulsierende grüne LED auch optisch angezeigt. Über den Trip-Fußschalter lässt sich der LFO entsprechend schalten, während das gesamte Pedal über einen weiteren aktiviert/deaktiviert wird.

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Death by Audio Disturbance
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Bei deaktiviertem LFO wird der Klang entsprechend den Reglerstellungen „eingefroren“, welches an sich schon eine große Palette an abgefahrenen Sounds mit sich bringt. Die klanglichen Ansätze eines Flangers oder Phasers setze ich einmal als bekannt voraus, beim Filter handelt es sich eines Wah Wah Pedals gleich um ein flankensteiles Bandpassfilter, welches entweder eines fixierten Pedals festgestellt werden oder entsprechend der LFO-Einstellung routieren kann.

Die Wahl der Positionierung innerhalb eines klassischen Gitarren-Setups gestaltet sich nicht ganz eindeutig. Im Rahmen der Konstruktion richtet sich das Pedal wahrscheinlich mehr an den klassischen Amp-User, welcher noch je nach Auslegung auch noch den seriellen FX-Loop seines Amps mit in der Verwendung hat. Klassische Modulationseffekte wie den Flanger oder Phaser würde man hier am ehesten im FX-Loop platzieren, während eine Filter-Modulation jedoch gerne vor den Gain-Stufen zwischen Gitarre und Amp-Vorstufe ansetzt. Hier gilt es, den persönlichen Sound zu finden, je nach Ansatz und Anspruch kann sowohl die Platzierung vor dem Amp, als auch im FX-Loop funktionieren. ACHTUNG, nicht vergessen, bei zweimal 6 m FX Loop-Kabeln ist eine ungebufferte Signalführung bereits deutlich aufgrund der Höhenbedämpfung hörbar, deshalb immer einen Buffer-Amp oder ein entsprechendes Pedal am Ende der Pedal-Signalkette platzieren!

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Death By Audio Disturbance Test

Das Death By Audio Disturbance Pedal in der Praxis

Schon bei den ersten Reglerstellungen wird schnell klar, dass die Einsatzgebiete des Death By Audio Disturbance Pedals weit über die des Gitarrenbereichs hinaus gehen. Insbesondere wenn es um „kranke“ Sounds aus dem Elektrobereich in Verbindung mit Distortion geht, kann das Death By Audio Disturbance in Sachen Aufmerksamkeit deutlich punkten. Hierbei geht es weniger um „schöne“, sondern mehr eindrucksvolle Sounds, welche auch gerne einmal polarisieren können. Aber auch Basssounds bis hin zu Drum-Machines können im Rahmen einer unsymmetrischen Signalführung durchaus von den Variationsmöglichkeiten des Death By Audio Disturbance Pedals profitieren.

Natürlich lassen sich auch klassische Gitarrensounds wie der immer wieder gerne bemühte Van Halen Flanger, respektive Phaser-Sound erzeugen, aber für diesen „moderaten“ Einsatz bedarf es nicht des Death By Audio Disturbance Pedals. Hier geht es vielmehr um richtig „böse“ Sounds, welche auch unverzerrt akustisch ordentlich Krach erzeugen können und dem Herstellernamen alle Ehre machen. Ob man jedoch einen gesamten Song mit einem entsprechenden Sound durchspielen möchte, bleibt natürlich dem Künstler überlassen.

Death By Audio Disturbance Test

Ich habe bei den Klangbeispielen das Death By Audio Disturbance Pedal vor den Amp geschaltet, daher kommen einige Sounds etwas spitzer rüber, als wenn man das Pedal einschleift. Gleichzeitig nehmen die Sounds aber auch an „Biss“ zu und können sich im Gesamtsound besser durchsetzen. Die klanglichen Variationsmöglichkeiten des Death By Audio Disturbance sind wahrlich mannigfaltig und liegen deutlich über dem, was man aus einem „One Trick Pony“ Pedal herausholen kann. Vom dezent schmeichelnden Phaser bis hin zur stark in der Regeneration eiernden Flanger ist alles dabei, was man an Modulationseffekten bieten kann. Je nach Einstellung kann man die Sounds auch problemlos in den Bereich Rotary schieben. Was sich hingegen bei einigen Einstellung offenbart, ist eine Rücknahme der Lautstärke des Originalsounds, was sich aufgrund eines fehlenden Level-Reglers auch nicht aufholen lässt. Dies trifft aber nur bei cleanen Sounds zu, da mit zunehmendem Gain der Kompressionseffekt die unterschiedlichen Lautstärken angleicht.

Ich höre schon die ersten Stimmen, welche nach einer MIDI-Verwaltung rufen, was aber das Grundkonzept des Pedals grundlegend verändern und mit Sicherheit auch zu einer Preisanhebung führen würde. Dennoch ist es schade, dass man die ungewöhnlichen Sounds nur manuell verändern kann und wer möchte schon nach einem oder schlimmer noch während eines Songs auf dem Boden knien und die Parameter seines Pedals justieren. Natürlich könnte man sich auch mehrere der Death By Audio Disturbance Pedale zulegen und für verschiedene Sounds benutzen, was aber wohl nur die wenigsten Musiker in die Tat umsetzen werden.

Zusammengefasst muss man dem Death By Audio Disturbance ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Das Pedal bietet eine sehr große Klangvielfalt und eröffnet insbesondere Klangtüftlern neue Spielwiesen, auf den man sich ausgiebig austoben kann. Wer sich zudem einmal die Pedalpreise im Boutique-Bereich anschaut, welche heutzutage für ein Pedal mit Einzelfunktion aufgerufen werden, wird zu dem Schluss gelangen, dass es gerade unter dem Aspekt der amerikanischen Entwicklung und Fertigung um ein vergleichsweise preiswertes Pedal handelt.

Death By Audio Disturbance Test

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Fazit

Mit dem Death By Audio Disturbance hat das amerikanische Unternehmen ein Modulationspedal der Extraklasse im Portfolio. Das Pedal bietet in drei Modulationsarten einen Regelbereich an, welcher weit über die üblichen Vertreter dieser Effektart hinaus geht. Ob dezent schwebende bis hin zu brachialen Lärmattacken, das Death By Audio Disturbance Pedal erfüllt alle Ansprüche und glänzt zudem mit einer hervorragenden Verarbeitung auf allen Ebenen.

Wer einen Phaser, Flanger oder Filter der besonderen Art sucht, ist bei diesem Pedal an der richtigen Adresse. Unbedingt einmal antesten!

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Flexibilität
  • Made In USA

Preis

  • 299,- Euro
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