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MOD Devices GmbH sind in die Insolvenz gegangen

MOD Devices GmbH Insolvenz und Reboot

21. August 2022

MOD Devices GmbH, Hersteller der Open-Source Effekt/Synth-Pedale MOD Duo, MOD Duo X und MOD Dwarf sind am 17. August 2022 in die Insolvenz gegangen.

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Der originale Post von „MODFather“ Gianfranco Ceccolini findet sich hier.  Auch alle Websiten bis auf Forum und Unternehmensseite wurden ohne Vorwarnung deaktiviert. Es können also keine Plug-Ins mehr heruntergladen oder gekauft werden.

Dort wird recht ausführlich die Entwicklung der Dinge seit beginn der COVID-Krise in Q2/2020 erklärt. Es begann alles mit der Beeinträchtigung der Produktion des Zugpferds MOD Duo X, welcher auch auf Amazona getestet wurde.

Der Versuch einer kleinen Zusammenfassung der Geschehnisse um die MOD Devices GmbH

Von den in 2020 geplanten 1400 Verkäufen, konnten tatsächlich nur 250 realisiert werden. Das gefährdete wiederum die Entwicklung des MOD Dwarf, der Version, die speziell auf den Gitarrenmarkt abgestimmt wurde und eine gute Einnahmequelle versprach

Aus diesem Grund wurde daraufhin eine Investitionskampagne auf Crowdcube gestartet.

[https://www.crowdcube.com/]

Die weitern Punkte fasst Gianfranco Ceccolini dann auch recht passend als

„das Crowdcube-Fiasko“

zusammen.

Die Kampagne wurde mit guter Hoffnung und einer beachtlichen Sammlung an Promo-Material gestartet. Mit Crowdcube wurde eine Abmachung ausgehandelt, dass die Eigeninvestition für das Kampagnenziel von 294.000 £ zunächst 60 Prozent betragen sollte. Die restlichen 40 Prozent sollten dann von den Crowdcube-Backern kommen.

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Durch eine Kreditabmachung mit dem Hauptinvestor und anderen Investoren von MOD Devices GmbH werden die erforderlichen 60 % zunächst erreicht – und auch der restliche Betrag kann durch die Kampagne eingeholt werden.

Ab hier wird es unübersichtlich. Denn einer der Investoren springt nur Minuten nach der erfolgreichen Kampagne ab, sodass nur 90% des Gesamtbetrags zusammen kommen. Auch nach intensiven Verhandlung mit der Rechtsabteilung von Crowdcube kommt die gesamte Kampagne nicht zustande.

Nach diesem Desaster wird auch der Hauptinvestor vorsichtig und hält seine Zusage zur Unterstützung nicht ein, diese war wohl auch an eine erfolgreiche Crowd-Finanzierung gebunden. Das gefährdet wiederum die Produktion, was dann wieder die Einnahmen gefährdet.

MOD Devices GmbH gibt es nicht mehr –

geplanter Reboot 2022

Es gibt noch mehr Details, das Ende vom Lied ist, das MOD Devices GmbH offiziell insolvent ist. Dennoch planen einige Investoren und das Team eine Wiederbelebung des Projektes – ironischerweise eben wieder durch eine Crowdfunding-Kampangne. Falls das Ziel von 500.000 £ erreicht werden sollte, könnte die neue Firma damit rechnen zumindest einige Quartale zu überleben und vor allem: die versprochenen MOD Dwarf Geräte an die ursprünglichen Crowdfunding-Backer auszuliefern. Das, so der MODFather, sei nach wie vor oberste Priorität. Auch ein Aufruf an privaten Kleininvestoren mit einem Minimum von 1000 € ist zu lesen.

Nach eigenen Angaben sind potentielle neue Investoren  auch zurückhaltenend, da sowohl Hard- als auch Software weiterhin Open-Source bleiben sollen.

Interessant dann aber der folgende Diskussions-Thread, denn Gianfranco Ceccolini hat sich entschlossen ganz offen mit der Sache umzugehen und User-Kommentare zuzulassen. Im Verlauf dieser Diskussion kommen verschiedene Stimmen zu Wort, einige bieten ihre Unterstützung an, andere sind enttäuscht, da sie schon Jahre auf ihren MOD Dwarf warten und nun wahrscheinlich leer ausgehen.

mod-devices-dwarf-duo-x-aufmacher-1536x1182

Andere analysieren die Situation schonungsloser und stellen fest: Während die ersten Crowdfunding-Backer immer noch auf ihre Geräte warteten, wurden von der MOD Devices GmbH MOD Dwarf Geräte bereits an Händler verkauft.

Schwere Zeiten und die nächsten zwei Wochen werden für die weitere Entwicklung entscheidend sein.

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Forum
  1. Profilbild
    mfk AHU

    Das mit den Plugins ist nicht gut.
    Ich hatte den Dwarf schon in meinem T***-Einkaufswagen.
    Dann fliegt er leider wieder raus.

    Dass Händler Ware bekommen haben, obwohl noch nicht alle Crowdfunder bedient wurden, ist nicht ok.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Es tut mir leid, dass mein erster Kommentar ein solcher sein muss, aber
    wer einmal mit dem Kundendienst von Mod Devices zu tun gehabt hat,
    der könnte eine Ahnung davon haben, warum die eventuell Pleite gegangen sind.

    Absolut unterirdisch.

  3. Profilbild
    Markus Galla RED

    Leider hat sich das abgezeichnet. Zu viele Probleme haben den Weg gepflastert und unser Testmodell des MOD Dwarf von Thomann machte ebenfalls Probleme. Dabei war die Plattform zunächst sehr vielversprechend. Allerdings, und das darf auch nicht verschwiegen werden, gibt es auch viel Konkurrenz. Auf der Gitarristenseite sind das Kemper Amp, Line6 Helix und AxeFX. Diese bewegen sich zwar in einer anderen Preisklasse, qualitativ aber auch in einem anderen Universum. Es sind ausgereifte Produkte mit hohem Ansehen bei Profimusikern. Dagegen wirkt der MOD Dwarf wie eine Frickellösung und ist mit der erforderlichen Computeranbindung zur Programmierung nicht gerade komfortabel. Interessanter fand ich ihn für Keyboarder als Mini-Expander. Doch hier fehlte es schlicht an guten Instrumenten. Außerdem hat die Entwicklung bei aktuellen Workstations einen riesigen Sprung nach vorne gemacht, sodass ein MOD mit seinem monochromen Minidisplay im Vergleich zu den riesigen und farbigen Touch Displays wie ein Tool von vor 20 Jahren wirkt. Und der MOD Duo X ist schon wieder zu groß. Außerdem macht das iPad mit Software wie Camelot Pro und vielen tollen Klangerzeugern für viele Keyboarder einfach mehr Sinn, von Laptops mal ganz abgesehen.

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