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Test: T-REX Binson Echorec, Disk-Delay

Analoge Neuauflage des legendären Scheibenechos

25. September 2023
t-rex binson echorec disc drum delay test

T-REX Binson Echorec, Disk-Delay

Das lange Warten hat ein Ende, endlich ist es da: Das T-REX Binson Echorec Disk-Delay! Vor rund 6 Jahren kündigte der dänische Hersteller T-REX eine authentische Neuauflage des berühmten Echorecs an, danach folgte jedoch eine beinah Insolvenz und anschließend die Pandemie, wodurch sich die Markteinführung immer wieder verzögerte.

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T-REX ist bekannt für seine digitalen und analogen Bodeneffekte, zu denen unter anderem auch das Replicator Tape-Delay gehört. Ein neues Bandecho in der heutigen Zeit zu fertigen, bedarf schon viel Aufwand und Mut, sich der äußerst speziellen Technik eines Scheiben-Echos anzunehmen, stellt allerdings eine deutlich größere Herausforderung dar.

Trotz all dieser Widrigkeiten hat T-REX sein Versprechen eingehalten und lässt nun den legendären Delay-Sound von Pink Floyd, Led Zeppelin und Co. wieder aufleben.

Die Trommel des T-REX Binson Echorec

Die legendäre Trommel und ihre Tonköpfe

Geschichte des Binson Echorecs

Das Binson Amplifier HiFi-Unternehmen war im vorherigen Jahrhundert eine italienische Firma mit Sitz in Mailand, die Röhrenradios und Fernsehgeräte fertigte. In den 50er-Jahren begann Binson mit der Produktion von Musikequipment wie Beschallungsanlagen, Gitarrenverstärkern und eben Effektgeräten.

Um den Verschleiß von Bandechos zu minimieren, entwickelte der Firmengründer Bonfiglio Bini mit dem Ingenieur Scarano Gaetano eine scheibenförmige Trommel aus Stahl, die das Tonband ersetzen sollte. Diese rotierende, magnetisierte Scheibe wurde per Motor angetrieben und war an den Seiten mit verschiedenen Tonköpfen zur Aufnahme und Wiedergabe bestückt. Daher bezeichnet man diese Geräte als Drum- oder Disk-Delays bzw. im Deutschen als Trommel- oder Scheibenechos.

Binson hat von 1953 bis Anfang der 80er-Jahre verschiedene Versionen in Röhren- und Transistortechnik herausgebracht, eines der erfolgreichsten war das Echorec 2 (Modell T7E), das erstmalig neben Echos auch einen Halleffekt erzeugen konnte.

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Die gold-braune Hammerschlaglackierung

Der einzigartig schimmernde Ambientsound der Echorecs hat die Aufnahmen von einigen sehr prominenten Musikern geprägt. Hank Marvin von den Shadows war einer der frühen Anwender, Syd Barrett, David Gilmour und Roger Waters von Pink Floyd nutzten regelrecht exzessiv die Scheibenechos von Binson und auch Jimmy Page von Led Zeppelin hatte eine Vorliebe für sie. Selbst heute gibt es noch Musiker im Electro-Genre, wie die Chemical Brothers, die verschiedene Echorecs in ihrem Studio im Einsatz haben.

Sogar eine der berühmtesten Schlagzeugaufnahmen im Rockgenre wird primär von einem Echorec geprägt: „When the levee breaks“ von Led Zeppelin gilt bis heute als Blaupause für „Badass-Rockdrums“. John Bonham spielte dafür sein Schlagzeug im dreistöckigen Treppenhaus des Landsitzes Headley Grange in East Hampshire (UK) mit nur zwei – äußerst stark komprimierten – Mikrofonen ein. Das Geheimnis hinter diesem Sound wird in Musiker- und Produzentenkreisen stets dem Raumklang des Treppenhauses zu geschrieben, was auch richtig ist, aber nur einen Teil des Mythos ausmacht. Laut dem verantwortlichen Tontechniker lief eines der Mikrofonsignale durch ein Echorec, dessen Delay-Groove nicht nur maßgeblich Bonhams Performance dirigierte, sondern auch den finalen Aufnahmeklang auszeichnet.

T-REX Binson Echorec

Das magische Auge

T-REX Binson Echorec auf den ersten Blick

T-REX hat offensichtlich die Hersteller- und Produktnamensrechte erworben, so dass die Neuauflage auch als „Binson Echorec“ bezeichnet werden darf.

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Bei der in Dänemark von Hand gefertigten Version handelt es sich um keine 1:1 Kopie eines speziellen Modells von Binson, sondern um ein neues, Transistor basiertes Disk-Delay mit modernen Features. Daher fällt es auch kleiner und flacher als die Originale aus, seine Abmessungen betragen 25 cm in der Breite, 19 cm in der Tiefe und 10 cm in der Höhe, während das Gewicht bei 2,6 kg liegt.

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Von allen Seiten betrachtet macht das Gerät einen hochwertigen und widerstandsfähigen Eindruck, seine gold-braune Hammerschlaglackierung erzeugt zudem eine schöne Vintage-Optik.

Natürlich handelt es sich um ein Mono-Gerät, das wahlweise mit unsymmetrischen 6,3 mm Klinkenkabeln für den Anschluss von Gitarren und Keyboards betrieben werden kann oder für Studiozwecke zwei symmetrische XLR-Anschlüsse bietet. Die Intensität des Eingangssignals zeigt ein sogenanntes magisches Auge auf dem Frontpaneel an, das seine Aufgabe zweckgemäß erfüllt und abermals den Vintage-Flair betont.

In der Mitte der Oberseite befinden sich die Trommel und ihre Tonköpfe, die von einer verschraubte Metallhaube verdeckt und geschützt wird. Auch wenn das Gerät einen robusten Eindruck hinterlässt, darf man nicht vergessen, dass die Technik recht sensibel ist – hierzu aber gleich mehr.

T-REX Binson Echorec

Das Echorec ohne Abdeckung

Links und rechts von der Trommeleinheit liegen fünf Potentiometer zum Einstellen der Echo-Lautstärke, der Verzögerungszeit, der Aufnahmeintensität, der Anzahl der Wiederholungen und der Tonblende, einem Lowpass-Filter für das Echosignal. Per Kippschalter können die Funktionen „Repeat“ oder „Swell“ angewählt werden, die entweder klassische Echo-Wiederholungen oder einen Hall ähnlichen Effekt erzeugen.

Mit dem Bypass-Taster lässt sich das Echo ein- und ausschalten. Beim Aktivieren startet der Motor zum Antrieb der Trommel, beim einfachen Deaktivieren läuft er erstmal weiter. Um den Motor wieder zu stoppen, muss die Taste mindestens zwei Sekunden lang gehalten werden.

Auf der Rückseite sind die bereits genannten Audioanschlüsse eingelassen sowie eine Buchse für einen externen Bypass-Schalter und ein Expressionpedal, mit dem sich optional das Echo-Tempo modulieren lässt. Auch der Anschluss für das externe, im Lieferumfang enthaltene 24 Volt Netzteil ist hier untergebracht, einen Netzschalter gibt es leider nicht.

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Die Anschlüsse auf der Rückseite

Die Trommel und ihre TonköpfeInsgesamt besitzt das T-REX Echorec sieben Tonköpfe, die kreisförmig um die Trommeleinheit angeordnet sind. Zwei dienen zur Aufnahme, vier für die Wiedergabe und einer zum Löschen. Die einzelnen Wiedergabeköpfe lassen sich per Drucktaster aktivieren. Im Gegensatz zu den Vorbildern handelt es sich bei dem zweiten Aufnahmekopf um eine Neuerung von T-REX, die per Kippschalter (REC 2) angewählt wird. Dank seines größeren Abstands zu den Wiedergabeköpfen, ruft er längere Verzögerungszeiten hervor.

Die Motorengeschwindigkeit kann in einem Rahmen von +/-20 % mit dem Regler „Drum Speed“ angepasst werden, wodurch sich folgende Verzögerungszeiten ergeben:

T-REX Binson Echorec

Verzögerungszeiten

Auch die Lautstärke der einzelnen Wiedergabeköpfe ist justierbar, für diesen Zweck hat T-REX auf der Rückseite vier Miniaturschrauben eingelassen. Ein passender Schraubendreher befindet sich in der mitgelieferten Tool-Box, die zusätzlich ein paar Reinigungstücher und eine Ölflasche beinhaltet. Bereits in der Bedienungsanleitung wird auf die empfindliche und wartungsintensive Technik des Echorecs hingewiesen, in dem folgenden Video-Tutorial erklärt darüber hinaus ein T-REX Mitarbeiter sehr anschaulichen den wichtigen Wartungsvorgang:

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Mehr Informationen

Während des Tests zeigte sich auch die Notwendigkeit dieser Prozedur, da bei einer täglichen Nutzung sich sehr schnell ein schwarzer Schmutzfilm auf der Trommel bildet. Auch das im Video gezeigte Justieren der Tonköpfe war nach der Lieferung erforderlich.
Gerade der Wartungsmangel hat dazu geführt, dass viele der originalen Echorecs heute in einem äußerst schlechten bis hinzu irreparablen Zustand sind. Ebenso muss jedem potentiellen Käufer klar sein – insbesondere mit Blick auf Anwendungen im Bodenbereich – dass die feine Mechanik des Echorecs kein Freund von Tritten, Erschütterungen und gar Flüssigkeiten ist.

T-REX Binson Echorec

Die Toolbox

T-REX Binson Echorec im Tonstudio

Das erste Testgerät hatte leider einen Defekt, da es trotz Berücksichtigung aller Wartungshinweise zu kurze Echowiederholungen und ein starkes Pfeifen erzeugte. Das zweite Gerät lief hingegen einwandfrei. Selbstverständlich muss man erstmal viele Eigenheit dieser alten Effekttechnik verinnerlichen, auf die aber auch fairer Weise zum Teil in der Bedienungsanleitung hingewiesen wird.

Das beginnt direkt beim Aussteuern des Eingangssignals, der Aufnahme- und Echolautstärke.
Am Gerät selbst lässt sich das Eingangssignal nicht regeln, somit muss es stets an der Quelle passend eingestellt werden. Für Gitarrensignale bietet das Echorec genügend Headroom, ganz anders ist es bei der Verwendung der XLR-Ports. Wenn beispielsweise eine Spur aus einer DAW mit einer Standardkalibrierung der Wandler von +4 dBu durch den Effekt geschickt werden soll, darf das Ausgangssignal nicht über -16 dBFS liegen.

Wie bei den Originalen, verändert sich in Abhängigkeit von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel die Lautstärke des Echosignals drastisch. Dadurch muss immer beim Verändern des Tempos oder Umschalten der Aufnahmeköpfe die Anzahl der Echowiederholungen und die Aufnahmelautstärke angepasst werden, da ansonsten das Ergebnis ganz schnell übersteuert oder in einer starken Selbstoszillation mündet.

T-REX Binson Echorec

Die rotierende Trommel

Sobald der Pegel stimmt, zeigt sich auch schon der Größte Nachteil und Kritikpunkt an dieser Neuauflage: Es gibt keine Möglichkeit, das Eingangssignal auszublenden, um nur den Effektanteil abzugreifen. Das ist angesichts der für Studioanwendungen ausgelegten XLR-Anschlüsse in keiner Weise nachvollziehbar, insbesondere da das T-REX Binson Echorec nicht den Anspruch einer historisch korrekten 1:1 Kopie hegt. Für Gitarristen dürfte das sicherlich ein kleineres Problem darstellen, da sie ihr Direktsignal in den meisten Fällen benötigen. Dennoch wäre diese fehlende Funktion auch für die FX-Einschleifwege der Amps oder für komplexere Stereosetups mit zwei Verstärkern von Vorteil.

Laut eigener Aussage hat T-REX das Rauschverhalten gegenüber den Originalen verbessert, trotzdem sind gerade bei höherem Tempo die Nebengeräusche deutlich hörbar. Diese lassen sich mit dem Tiefpassfilter (Echo-Tone) gut bändigen, wodurch das Ergebnis aber auch immer etwas dumpfer erklingt, was gerade bei kurzen Delay- oder Swell-Effekten, die einen kleinen Raum simulieren, etwas schade ist. Auf der anderen Seite können natürlich durch das Reduzieren der oberen Frequenzen Echos sehr schnell und einfach im Hintergrund eingebettet werden.

Losgelöst von all diesen speziellen Eigenheiten liefert das T-REX Binson Echorec einen sehr schönen, lebhaften Klang, der wirklich einzigartig ist und auch sein exzentrisches Verhalten ein Stück weit entschuldigt.

T-REX Binson Echorec

Die Taster der Wiedergabeköpfe (PB 1 – 4)

Der Sound des T-REX Binson Echorecs

Die folgenden Klangbeispiele zeigen das T-REX Binson Echorec mit einer E-Gitarre, Gesang, einem Synthesizer und akustischen Drums. In den meisten Aufnahmen haben die Delays einen cleanen Charakter, andere erzeugen einen leichten Overdrive und manche eine starke Verzerrung. Ebenso sind bei einigen Ausspielungen bewusst die genannten Artefakte und Nebengeräusche zu hören.
Wahlweise können die Klangbeispiele im WAV-Format (44,1 kHz, 24 Bit) oder als MP3s (320 kBit/s) aufgerufen werden.

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T-Rex Binson Echorec Disk Delay
T-Rex Binson Echorec Disk Delay
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(4)

Klangbeispiele mit einer E-Gitarre

Begonnen wird mit dem Direktsignal einer Stratocaster (Vintage Icon Series) mit Tex-Mex Pickups.

Die ersten Beispiele demonstrieren die Swell-Funktion, die durch sehr kurze, aufeinander folgende Echos eine Art Halleffekt erzeugt. Gerade bei länger stehenden Tönen entwickelt sie ihr volles Ambient-Potential, bei kürzeren Signalen ist hingegen die schnelle Echokette deutlich wahrnehmbar, was gleich noch anhand der Drum-Beispiele gezeigt wird.

In der ersten Ausspielung ist ein längere Hallfahne zu hören und in der Zweiten eine Kürzere.
Bei leicht defekten Echorecs, deren Motorengeschwindigkeit schwankt, kann ein sehr schöner Chorus-Effekt entstehen. Dieser lässt sich mit der Neuauflage von T-REX durch eine Modulation des „Drum Speed“ Reglers erzeugen, der per Expressionspedal steuerbar ist. In dem dritten Beispiel wird dieser Effekt simuliert:

Bei den nächsten Gitarren-Beispielen fallen die Akkorde sehr kurz aus, damit die klassischen Echo-Rhythmen gut zur Geltung kommen. In beiden Spuren wird immer nach zwei Anschlägen der Wiedergabekopf gewechselt (PB 1 bis 4), so dass jeder Kopf separat in zwei verschiedenen Tempo-Einstellungen (Rec 1 und Rec 2) zu hören ist:

Wenn alle vier Wiedergabeköpfe (PB 1 + 2 + 3 + 4) aktiv sind, entsteht eine nicht ganz klar definierbare Mischung aus Echo und Nachhall, die abermals für einen sehr schönen Ambient-Sound sorgt. Die zwei Ausspielungen wurden wieder mit beiden Aufnahmeköpfe (Rec 1 und Rec 2) erstellt:

T-REX Binson Echorec

Die Regler auf der linken Seite

Klangbeispiele mit Gesang

Weiter geht es mit einer Gesangsaufnahme von Mani Mathia. Neben einem einfachen Echo mit Overdrive, wird die Swellfunktion (REC 2) gezeigt. Zusätzlich sind bei der dritten Ausspielung alle vier Wiedergabeköpfe aktiv:

Klangbeispiele mit einem Synthesizer

Von dem Test der Novation Bass Staion 2 stammt das nächste Beispiel. Wie zuvor beim Vocal ist die erste Ausspielung mit einem einfachen Echo versehen. Danach wird eine lange Repeat-Einstellung gewählt und alle Wiedergabeköpfe sind wieder aktiv:

Klangbeispiele mit einem Schlagzeug

Zum Schluss soll eine Schlagzeugaufnahme von Christoph Eggener mit dem Echorec bearbeitet werden. Nach der unbearbeiteten Originalversion folgen zwei Ausspielungen mit unterschiedlichen Delay-Grooves und eine etwas extreme Effektspur, die sehr deutlich die technische Umsetzung der Swell-Funktion zeigt. Dank der kurzen Signalimpulse tritt die schnelle Echokette auffällig hervor – das Ergebnis ist natürlich sehr speziell:

 

Ein Disk Delay, das T-REX Binson Echorec

T-REX Binson Echorec, Disk-Delay

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Fazit

Das T-REX Bison Echorec Disk-Delay ist eine sehr schön klingende, analoge Neuauflage des legendären Scheibenecho-Effekts. Die Qualität des Gehäuses und der Bauteile wirkt sehr hochwertig, zudem hat es dank der Hammerschlaglackierung und des magischen Auges eine schöne Optik.

Wenn alle Eigenheiten der Bedienung verinnerlicht sind, lassen sich dem T-REX Binson Echrec wunderbare Klänge entlocken: Neben den vielseitigen, rhythmischen Delays, überzeugt vor allem der Swell-Hallklang, der für einen lebhaften Ambient-Sound mit sehr viel Tiefe sorgt. Auch die Neuerungen gegenüber den Originalen, wie der zweite Aufnahmekopf oder die symmetrischen Ein- und Ausgänge, stellen eine große Bereicherung dar. Absolut unverständlich und enttäuschend ist allerdings die fehlende Möglichkeit, das Eingangssignal ausblenden zu können – gerade mit Blick auf Studioanwendungen.

Ebenso hat diese historische Effekttechnik natürlich auch ihre eigenbrötlerischen Seiten:
Je nach Einstellung erzeugt sie ein nicht unerhebliches Rauschen und Klangartefakte, darüber hinaus ist die hohe Wartungsintensität und beschränkte Roadtauglichkeit zu berücksichtigen.

Für alle Liebhaber des Binson Sounds, die bereit sind, sich auf alle genannten Besonderheiten und Einschränkungen einzulassen, kann das T-REX Binson Echorec nur wärmstens empfohlen werden.

Plus

  • einzigartige Klangeigenschaften
  • sehr gute Verarbeitung
  • zwei Aufnahmeköpfe
  • Klinken- und XLR-Anschlüsse

Minus

  • Eingangssignal ist nicht ausblendbar
  • empfindliche und wartungsintensive Technik

Preis

  • 1.999,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tora

    Interessant wäre in einem zweiten Schritt ein Vergleich mit einer digitalen Emulation, wie dem Strymon Volante, das in der Einstellung „Drum“ ja das Binson Echorec als Vorbild nennt.

  2. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Die Trommel des Echorec ist nicht aus Stahl, sondern mit Stahldraht umwickelt, der magnetisiert wird.

    Mit diesem System griff Binson auf die Technologie der in den 1940er Jahren verwendeten Wire Recorder (v. a. von Webster) zurück. Daß das System ursprünglich mal in Dänemark erfunden wurde, ist lustig — jetzt schließt sich der Kreis wieder.

    Daß viele Echorecs heute in dysfunktionalem Zustand sind, dürfte in erster Linie der zerkrümelten Isolierung um die kilometerlangen Verdrahtungen geschuldet sein, die für Kurzschlüsse sorgt. Ferner fliegen einem gerne mal die Elkos um die Ohren, weil sie in den letzten 50 Jahren ihr Leben ausgehaucht haben und eingetrocknet oder ausgelaufen sind.

    Es ist schön für T-Rex, daß es ihnen nach Jahren der Rückschläge und Frustration gelungen ist, dieses Produkt an den Start zu bringen. Preislich bewegt es sich allerdings in Dimensionen, bei denen sich manche die Frage stellen werden, ob sie nicht noch ein Weilchen sparen sollen, um sich dann doch ein Original zu kaufen.

  3. Profilbild
    bluebell AHU

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es gesund ist, Tonköpfe gegen Stahl zu pressen. Es ist ja schon problematisch genug, ein Tonband mit dem richtigen Anpressdruck so vorbeizuführen, dass die Tonköpfe lange halten.

    Aber irgendwie scheint’s zu funktionieren.

    • Profilbild
      harrymudd AHU

      @bluebell Im Gegensatz zum Bandecho berührt der Tonkopf beim Scheibenecho nicht das magnetisierbare Material -> kein Verschleiß (zumindest an dieser Stelle).

      • Profilbild
        harrymudd AHU

        @harrymudd ich hab noch mal nachgelesen, bei Binson Geräten berührt der Tobkopf die Trommel ganz leicht.
        In dem Buch „Elektronik in der Popmusik“ von P. Godiin gab es eine Baualeitung für ein Scheibenecho. Und dort durfte der Kopf die Scheibe nicht berühren.
        Ich lag also hier falsch. Sorry

    • Profilbild
      ronv AHU

      @bluebell Dem im Test verlinkten Video nach („How to set up your T Rex Binson Echorec“) und den feinen horizontalen Kratzern auf der Trommel im Foto nach zu urteilen, könnten die Köpfe aber tatsächlich anliegen. Im Video wird die Trommeloberfläche geölt (!) und die Köpfe scheinen per Federkraft an die Trommel gedrückt zu werden. Wow, das kann ich fast nicht glauben.

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @ronv Ich weiß nicht genau, auf welche Stelle Du Dich beziehst, aber was wie horizontale Kratzer aussieht, könnte die Umwicklung der Trommel mit feinstem Draht sein.

        Der plan geschliffen werden muß, um eine gleichmäßige Oberfläche zu bieten — zu Beginn der Entwicklungsarbeiten gab es bei T-Rex auf der Website ein paar schöne Bilder der benötigten Maschinen zu sehen.

        • Profilbild
          ronv AHU

          @iggy_pop Ich hatte mich auf das zweite Foto im Test bezogen. Inzwischen habe ich gelernt, dass auch beim Original die Köpfe die Trommel tatsächlich berühren und die Trommel daher geölt werden muss.

          Es gibt einen Artikel auf https://www.effectrode.com, der das „Binson Echorec Head Adjustment“ beschreibt. Zitat:

          „The heads must be kept in direct physical contact with the surface of the magnetic recording medium (the drum)…The head must only lightly touch the drum surface without even the smallest air gap between them otherwise there will be a drastic drop in record and playback signal levels. Contact is maintained mechanically by the small flat metal strip which serves as mounting bracket and spring to keep the head pressed against the drum with a force of no greater than 0.01N.“

          • Profilbild
            noizepreacher

            @ronv das kann doch fast nicht sein, dann hätte sich ja das immer-allwissende-orakel „iggy“ getäuscht. das ist kaum möglich, wo er doch von anfang an dabei war.

  4. Profilbild
    Basicnoise AHU

    Wow. Wirklich schönes Teil, dass auch noch herrlich klingt. Triggert etwas in mir.

    Dennoch wäre das nichts für mich. Solche Geräte lösen bei mir immer einen gewissen Stress aus. „Bloß nicht zu lange laufen lassen! Denk an den Verschleiss!“ Das ist natürlich quatsch, ist aber eben in meinem Kopf. Ging mir aber auch bei meinem alten Space Echo so. Nach dem das dann auch wirklich alle paar Jahre in die Wartung musste, hatte ich irgendwann keinen Spaß mehr daran. Da kann es noch so toll klingen.
    Bin jetzt ziemlich happy mit meinen Pedalen. Das Volante deckt eigentlich alles ab. In Stereo, mit Midi-Clock und nem guten Spring Reverb on top. Dazu noch ein Memory Man und es bleiben kaum Wünsche offen.

    Trotzdem ein tolles Gerät!

    Ach eine Anmerkung noch zu den Klangbeispielen: Sehr löblich, hier mal nicht nur Gitarre zu hören! Nur beim Synth hätte ich mir auch noch einen Stab Sound gewünscht. :)

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