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Report: DJ Meeting 2008

DJ Meeting 2008

15. Mai 2008

Am 6. Mai fand im Prisma in Dortmund das 19. DJ-Meeting statt. Vertreter von Herstellern, Labels und Vereinen wie der GEMA stellten sich dort den Fragen des Fachpublikums. Dieses bestand größtenteils aus DJs, Veranstaltern, Clubbetreibern und einer handvoll Pressevertretern. Das DJ-Meeting versteht sich dabei als Kommunikationsplattform und Vermittler.

Pioneer SVM-1000

Pioneer SVM-1000

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Tatsächlich wurde auch reichlich kommuniziert: Zahllose DJs drängten sich vor den Messeständen, die vollgestellt waren mit neuem und fast neuem DJ-Equipment. Der Stand von Pioneer erfreute sich erwartungsgemäß größter Beliebtheit. Deren Audio-Video-Schlachtschiff SVM-1000 bildete das Zentrum der Aufmerksamkeit. Laut Aussage des Pioneer Marketing-Vertreters konnte sich der Mischer gut auf dem Markt positionieren – wenn auch der hohe Preis und das ähnlich hohe Gewicht die Zielgruppe überschaubar halten.

Reloop Spin!

Reloop Spin!

Reloop war mit einer Vorabversion des Digital-Vinyl-Systems „Spin!“ auf der Messe vertreten. Die Funktionalität des Testgeräts war bereits recht gut, nur an der Software wird derzeit noch geschraubt. Bis auf die komplett in weiß gehaltene Optik, die sich auch in den weißen Timecode-Vinyls niederschlägt, ließen sich keine großen Besonderheiten gegenüber ähnlichen Systemen feststellen. Dennoch werden wir das finale Produkt eingehend testen, da Spin! – mit dem von Reloop bekannten Kampfpreis ausgestattet – sicherlich für viele DJs interessant sein könnte, die den Sprung ins digitale Zeitalter noch vor sich haben.

Denon DN-HS5500

Denon DN-HS5500

Denons neues Aushängeschild ist der DN-HS5500 – ewige Kolonnen aus Zahlen und Buchstaben scheinen gerade in zu sein. Hinter dieser verbirgt sich eine Kombination aus CD-Player, MIDI-Controller und Soundkarte. Als All-in-One-Gerät will sich Denon bei digitalen DJs positionieren, die Wert auf Flexibilität und einen hohen Grad an Kontrolle legen. Der Player fühlt sich auch tatsächlich recht gut und präzise an, was man bekanntlich von vielen CDJ-Klonen nicht behaupten kann. Ob sich der erste Eindruck halten kann, muss der ausführliche Test noch zeigen.

Die Controller-Reihe SCS von Stanton war ebenfalls vertreten. Die beiden Controller bilden ein Mischpult und einen Plattenspieler nach, sind enorm groß und in der Stanton-typischen Optik einer Zukunftsvision der 90er-Jahre gehalten. Leider handelte es sich bei den Geräten noch um frühe Prototypen, die eher schlecht als recht funktionierten. Das Handling der großzügig dimensionierten Buttons und Endlos-Drehregler war allerdings exzellent.

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Wirklich neue Geräte präsentierte keiner der vertretenen Hersteller. Das wäre auch verwunderlich gewesen, liegt die prestigeträchtige Frankfurter Musikmesse doch erst einige Wochen zurück. Generell erweckte der Messebereich des DJ Meeting den Eindruck einer Miniaturausgabe der Musikmesse: Statt aufwändiger und kostspieliger Produktpräsentation fand man überschaubare Stände mit einigen Bannern im Hintergrund, was ein wenig den Eindruck eines Hallenflohmarkts erweckte.

Doch wahrscheinlich lag auf der Messe auch nicht der Schwerpunkt des Events, schließlich gab es ja noch das Panel. Die Keynote-Speech von DJ Shog musste leider ausfallen, offenbar Schuld der Deutschen Bahn und ihrer verspäteten Züge. Die Diskussionsrunde mit Vertretern der Musikindustrie fand jedoch statt. Thema war – natürlich – der Zustand der deutschen und internationalen Musiklandschaft, wobei das Hauptaugenmerk recht deutlich auf wirtschaftlichen Aspekten lag. Dem Grundtenor „Früher war alles besser“ hatte keiner der Teilnehmer ernsthaft etwas entgegenzusetzen, neue Ideen und Lösungsansätze wurden nicht präsentiert.

Techno und Damen in Latexmasken...

Techno und Damen in Latexmasken…

Anschließend wurde der gesellige Teil des Abends eingeläutet und die zahlreichen Floors der „Prisma Nachterlebniswelt“ öffneten sich. Das Prisma ist ein Vertreter der Großraumdiskotheken – ein Konzept, das seinen Zenit seit Ende der Neunziger Jahre überschritten hat. Jedoch ist dieses Exemplar überraschend aufwändig und stellenweise recht geschmackvoll gestaltet. Etwas enttäuschend war hier nicht die Qualität, sondern die Bandbreite der dargebotenen Musik: Four-to-the-Floor mit 125-135 BPM aus allen Ecken. Interessant jedoch – wenn auch nicht unbedingt in musikalischer Hinsicht – war der DJane-Floor, der von Kiyami eröffnet wurde. Ihr technolastiges Set wurde unterstützt von einer Horde wirrer Gestalten, die, vollständig in Lack und Leder gekleidet und mit Gasmasken und Peitschen ausgerüstet, um die etwas verschüchtert in der Ecke stehenden Gäste herumwuselten.

Alles in Allem ist das DJ Meeting sicherlich einer der wenigen sehenswerten Events für DJs in Deutschland und eine gute Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich der DJ-Technik zu informieren. Musikstile sind und bleiben zum Glück Geschmackssache und über Meinungen lässt sich bekanntlich trefflich streiten. So bleibt das DJ Meeting ein interessantes Forum für die DJ-Szene, allerdings ohne große Überraschungen.

 

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