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Test: Adam Audio A5

(ID: 2625)

Angeschaut

Nomen est omen: Ein A5 wiegt 5 Kilogramm. Der Tiefmitteltöner darf sogar 5,5 Zoll groß sein. Mit allem Drum und Dran, also Sicke und Korb, versteht sich. Der Lautsprecher selbst verbirgt sich hinter einem wulstig versteiften Lochblech. Der Presseinformation nach besteht die Membran des Tieftöners aus dem im Flugzeugbau gängigen Verbundwerkstoff Rohacell, übrigens einem Markenzeichen der Degussa, die mittlerweile Degussa Evonik heißt.

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Rückwärtig abgegebener Schall gelangt über zwei winzige Reflexöffnungen nach außen, die integrierter Bestandteil eines frontseitigen Bedienpaneels sind. Dies ist auch bei der „Apple-weißen“ Box aus schwarzem Kunststoff. Weiß wäre vermutlich hübscher gewesen; hier haben wohl preisliche und logistische Gesichtspunkte den gestalterischen überwogen.

Die bassverstärkende Wirkung einer solchen Öffnung wird durch den sogenannten Helmholtz-Resonator beschrieben. Für eine bestimmte Abstimmfrequenz muß dieser Resonator entweder „kurz und eng“ oder „lang und weit“ sein, was zunächst einmal dem gesunden Menschenverstand widerstrebt. Für Kompaktlautsprecher kommt naturgemäß nur die Variante „kurz und eng“ in Frage; der bassverstärkende Effekt der Reflexöffnungen ist dadurch aber geringer.

Alle Reflexrohre haben noch eine zweite Resonanzfrequenz: Die sogenannte Rohrresonanz. Diese liegt bei der A5 bei etwa 1,3kHz, also in den oberen Mitten. Dort interferiert der rückwärtige Schall des Tieftöners aus dem Reflexrohr relativ stark mit dem Schall der Vorderseite. Alle Bassreflexboxen haben dieses Problem und dies besonders ausgeprägt, wenn die Reflexöffnungen nach vorne weisen. Die gestalterische Freiheit der Entwickler ist bei Kompaktlautsprechern nun einmal sehr stark eingeschränkt.

Eine mögliche Lösung zur Vermeidung von Rohrresonanzeffekten ist übrigens die Verwendung einer Passivmembran, die als reiner Helmholtzresonator wirkt.

Die A5 auf dem Kopf meiner geschätzten Referenz.

Die A5 auf dem Kopf meiner geschätzten Referenz.

Auf dem Panel gibt’s ein Stereo-Poti nebst Stereo Link-Kontroll-Anzeige, die nur am „Master“-Lautsprecher aufleuchtet. Und den Ein-/Ausschalter nebst Power-LED, den auch Stereo Linker zweimal betätigen müssen.

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Entgegen der größeren A7 wurde auf ernsthafte gehäusebauliche Maßnahmen zur Reduktion von Schallbeugungen verzichtet. Die seitlichen Gehäusekanten sind abgeschrägt, die oberen und unteren aber verrundet. Dies macht akustisch wenig Sinn, aber ästhetisch und in Hinblick auf die Maximierung des Innenvolumens. Offensichtlich hat man sich viel Mühe gegeben, die Box so kompakt wie möglich zu halten. Die A5 ist deutlich kompakter als die Mitstreiter der 5 Zoll-Klasse und drängt sich nicht durch eine spektakuläre Geometrie in den Vordergrund.

 

ART

Der sagenumwobene „Accelerating Ribbon Tweeter“ lauert hinter einer recht massiv wirkenden Schlitzblende, die in horizontaler Richtung schallführende Wirkung hat, diew wohl, um die Aufweitung der Richtcharakteristik beim Übergang des Tief-Mitteltöners auf den Hochtöner zu reduzieren. Die Übernahmefrequenz liegt bei 2,2kHz.

Die Membran dieses Hochtöners besteht aus einer lamellenförmig gefalteten Folie, deren einzelne Lamellen sich im Takt des eingespeisten Musiksignals öffnen und schließen. Luft wird eingesogen und ausgestoßen. Durch die Membranfaltung geschieht eine Geschwindigkeitstransformation, die den Wirkungsgrad des Systems erhöht und im elektrischen Ersatzschaltbild die Anpassung der „schweren Membran“ an die „leichte Luft“ verbessert.

Elektrisch betrachtet fällt der ART-Hochtöner in die Kategorie der „dynamischen Schallwandler“, wie etwa auch gängige, als lineare Kolbenschwinger arbeitende, Lautsprecher mit Schwingspulensystem, Bändchen-Lautsprecher sowie Bändchen- oder Tauchspulen-Mikrofone, welche die Umkehrbarkeit der Wechselwirkung von Magnet und elektrischem Leiter nutzen. Es handelt sich also nicht, wie fälschlicherweise oft behauptet, um einen „kapazitiven“ oder „elektrostatischen“ Schallwandler. Im Gegenteil: Für akzeptable Wirkungsgrade bedarf es beim ART-Hochtöner besonders kräftiger Magnete.

Auf der Rückseite der A5 gibt’s die bereits eingangs beschriebenen Anschlüsse und einen gesonderten Lautstärkeregler für den Verstärkerzweig des Hochtöners. Ab 2,2kHz wird es dann stufenlos bis zu 4dB leiser oder lauter.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für den Test! Bitte testet die A5 noch zusammen mit dem Sub7.
    Würde mich interessieren, ob das ein besseres Ergebnis bringt, als die A7 alleine…

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für den Test!

    Hat jmd. ne Idee welche günstigeren Monitorlautsprecher im 5-Zoll Tieftöner-Bereich vom Autor des Artikels gemeint sein könnten, die bessere Bässe/Mitten haben sollen (siehe Fazit des Artikels)? KRK RP5?

  3. Profilbild
    falconi RED

    Abgebildet sind die Prodipe Pro 5, sehr ähnlich den alten KRK RP5 ROKIT. Bereits uneingeschränkt „vollbereichstauglich“ sind die Pro8, für manche Nutzer sicher aber zuviel des Guten. Hier leidet auch die Mittenauflösung ein wenig. Dennoch sehr gut.
    Vielleicht ein idealer Kompromiß sind die KRK RP6 ROKIT G2. Ich habe sie aber noch nicht gehört. Am besten antesten!

    Gruß,
    Falk.

  4. Profilbild
    klaus4578

    Ich habe die A5, die inzwischen günstig als Auslaufmodell zu erstehen sind, in den letzten Tagen zu Hause ausprobiert. Die Räumlichkeit ist für Stimmen überwältigend. Sänger stehen direkt im Zimmer. Mir fehlt aber etwas Timbre und Wärme. Die Box klingt gegenüber meinen alten Dynaudio Foccus ganz leicht pappig und kommt im Bassbereich gar nicht. Die Durchzeichnung ist aber wesentlich besser. Die Höhen sind schon sehr spitz, mit -1-2 db fand ich sie perfekt. Was mir allerdings gar nicht gefiel, was der Bass. Der Anfang von „Memphis Soul Stew – King Curtis & The Kingpins“, ein souliger Basslauf ist fast nicht hörbar. Mit den A 5 beginnt das Stück erst mit Einsetzen der Drums. Das finde ich gar nicht gut, da bringen meine alten passiven IQ Lady mehr rüber. Ich hatte den Eindruck, die A5 seien da irgendwie abgeregelt. Mit Subwoofer fand ich den Bass natürlich wesentlich besser, bei mir im Wohnzimmer ist die Aufstellung jedoch kritisch. Ich werde die Lautsprecher gegen die A7 tauschen.
    Trotzdem würde ich die A5 empfehlen. Nicht als Hifi-Lautsprecher fürs Wohnzummer, sondern als Monitor für den PC, vor allem für Jazz und Stimmen, da habe ich noch nichts besseres gehört.

    • Profilbild
      klaus4578

      @klaus4578 Noch ein Nachtrag zum ersten Test. Dass der Bass nicht hörbar war muss ich etwas einordnen. Natürlich hört man, dass der Bass gespielt wird, die Tiefe war aber war dünn und schwach und die A5 hörte sich damit überfordert an. Die A5X macht das etwas knackiger, doch ich finde die A7 ist, als frei stehender Hauptlautsprecher im Wohnzimmer, der besseren Kauf .

  5. Profilbild
    klaus4578

    Ich habe die A5 auch mit Subwoofer getestet. Er bringt etwas mehr Kraft in die Tiefe, aber ich hatte in meinem Wohnzimmer Schwierigkeiten mit der Aufstellung. Der Übergang war nicht sauber und ich hatte immer den Eindruck das Ganze sei nicht ausgewogen. Mann muss auch je nach Lautstärke den Sub nachregulieren. Das Klangbild ändert sich auch je nach Hörposition. Stand der Subwoofer genau mittig zwischen den A5 war es besser, diese Platzierung kommt aber für mich im Wohnzimmer so nicht in Frage. Ich habe jetzt alternativ die A7 ausprobiert und: das ist es. Hervorragende Abbildung und ein ausgewogenes Klangbild. Vor allem bleibt auch bei wechselnder Lautstärke das Klangbild gleich. Sensationell, ich bin zufrieden.

    • Profilbild
      falconi RED

      @klaus4578 Vermutlich ist dem so.

      Zu den derzeitig aufgerufenen Rausverkaufspreisen wäre die A5 immer noch nicht der Monitor meiner Wahl, im Bereich „Architectural Acoustics“ bietet sie aber nunmehr ein sehr konkurrenzfähiges Preis-/Leistungsverhältnis.

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