Professionelle DJ-Software für Android & iOS
Der in München angesiedelte Software-Hersteller Algoriddim hat sich mit der App „DJay“, die für die Nutzung auf mobilen Endgeräten ausgelegt, ist einen Namen gemacht. Das mobile Auflegen „für zwischendurch“ ist durchaus beliebt und Algoriddim hat seine Software stetig weiterentwickelt. Mit Algoriddim DJay Pro 3.1 für iOS wurden nun einige neue Features wie ein Full-Screen-Modus für die Songbibliothek, erweiterten Sample- und Automix-Funktionen sowie der Integration des Apple-exklusiven Sprachassistenten Siri eingeführt. Darüber hinaus gibt es jede Menge neuen Content wie Samples und Loops.
Man hat die Wahl, ob man bei der kostenlosen Version bleibt oder das volle Paket für monatlich 4,99 Euro bzw. 39,99 Euro im Jahr möchte.
Wir haben uns das Komplettpaket genauer angeschaut und verraten euch, was die Software für den kleinen Bildschirm alles zu bieten hat.
Grundfunktionen DJay Pro 3.1 DJ-App
Bei der DJ-App handelt es sich im Kern um eine DJ-Software im klassischen Sinn, nur eben optimiert für die mobilen Endgeräte mit Touch-Funktion. Entsprechend schnell findet man sich zurecht. Track laden, Geschwindigkeit angleichen, Crossfader rüber und schon ist der erste Mix vollführt. EQ, Effekte und Hot-Cue sind ebenfalls schnell gefunden und verleihen dem Mix das gewisse Etwas. Dass so etwas auf dem Smartphone so leicht von der Hand geht, überrascht sicherlich den einen oder anderen. Man merkt, dass Algoriddim hier jede Menge Erfahrung hat und die App stetig weiter verbessert hat. Je länger man mit der App herumspielt und Sachen ausprobiert, desto mehr Funktionen und Effekt-Kombinationen entdeckt man. Besonders das X/Y-Effektpad hat mir gefallen. Hier lassen sich Loops mit diversen Effekten kombinieren und per Touch in der Intensität steuern. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man merkt, dass es sich bei der App nicht bloß um eine gewöhnliche DJ-App zum Mixen von Songs handelt, sondern dass sich unter der übersichtlichen Oberfläche ein facettenreiches System mit unzähligen Werkzeugen und Möglichkeiten verbirgt. Das Entdecken dieser Funktionen geschieht dabei ganz natürlich und macht auch noch Spaß.
Algoriddim DJay Pro 3.1: Das Update
Noch mehr Möglichkeiten werden einem in der Pro-Version der App geboten. Diese ist lediglich über ein Abo-Modell zu beziehen und kostet 4,99 Euro im Monat bzw. 39,99 Euro im Jahr. Für alle, die die Pro-Version mal ausprobieren möchten, stellt Algoriddim ein kostenloses Upgrade für 7 Tage zur Verfügung, natürlich mit vollem Funktionsumfang.
Hat man die Pro-Version freigeschaltet, findet man nach einen Klick auf das kleine Logo nun alle Modi, die in der Pro-Version enthalten sind, mit neuen und teilweise mächtigen Funktionen der DJ-App. Zunächst bekommt man im Dashboard die Auswahl, in welchem Modus die App betrieben werden soll. Neben dem Classic-Modus mit zwei traditionellen Plattentellern steht auch beispielsweise der Automix-Modus zur Auswahl. Beide Modi sind auch in der kostenlosen Version der App vorhanden. Hier ist die Oberfläche reduziert, dafür leitet das Programm die Songs eigenständig ineinander über … und das nicht mal schlecht. Im Vorfeld lassen sich verschiedene Einstellungen vornehmen, in welcher Form der Übergang gestaltet werden soll.
Ganz normal per Geschwindigkeitsangleich, mit oder ohne EQ oder Filter oder auch über einen Delay-Effekt? Neu ist, dass man nun die Start- und Stopp-Zeitpunkte selber setzen kann. Außerdem kann der Befehl zum Automix nun auch per Siri-Sprachbefehl ausgeführt werden.
Der „2 Decks“ Modus ist der Desktop-Version am ähnlichsten und orientiert sich stark an gängigen DJ-Programmen wie Serato oder Traktor. Der Browser ist hier auf größeren Geräten wie Tablets ständig sichtbar und man bekommt die Möglichkeit, Beat Jump einzusetzen.
Der „Looper“ Modus macht mir persönlich am meisten Spaß. Ganz im Stil von Ableton Live lassen sich hier Loops auswählen und nach Belieben abfeuern, alles natürlich stets synchron zum Haupttrack und zueinander. Hierzu stehen einem diverse Loop- und Oneshot-Samplepacks zur Verfügung, mit denen man sich austoben kann.
Wem der 2-Deck-Modus noch nicht ausreicht, dem gibt Algoriddim DJay Pro 3.1 noch einen 4-Deck-Modus in die Hand. Wer möchte, kann hier bis zu 4 Decks gleichzeitig bespielen und effektieren. Selbstverständlich kann es hier gerade auf Smartphones mal zu Übersichtsproblemen kommen, aber möglich ist es in jedem Fall.
Als letzten Modus hat Algoriddim seiner DJ-App noch mal ein Highlight spendiert. Dieser Modus hört auf den Namen „Video“ und bietet jede Menge Möglichkeiten, seinen Mix zu visualisieren. Hierfür stehen einem jede Menge vorgefertigte Effektvideos zur Verfügung.
Der Video-Modus vereint quasi alle Möglichkeiten von DJay in einem Modus: 2-Deck-Kontrolle, Browser, Looper, EQ, Effekte und Videos können hier gleichzeitig gesteuert werden. Das mag am Anfang vielleicht etwas überfordern, aber wie eingangs erklärt, steigt man sehr schnell hinter die nachvollziehbaren Mechaniken der DJ-App. Darüber hinaus lassen sich auch mit dem iPhone aufgenommene Live-Photos als Videos nutzen. Das klingt nicht nur cool, sondern macht auch jede Menge Spaß. Wem das immer noch nicht genügt, der kann sich weitere, sogenannte „Visualizer-Packs“ auf das Endgerät laden und sie sogar mit eigenen Texten oder Logos versehen. Spätestens hier sollte jedem bewusst werden, dass das „Pro“ in Algoriddim DJay Pro 3.1 auch so gemeint ist und der Abo-Preis auch durchaus seine Berechtigung hat.
Das Stichwort Abo führt bei mir inzwischen dazu, mich gar nicht weiter für eine Software zu interessieren. Daher bleibe ich einfach bei DJay Pro und gut. Berechtigt bezogen auf den Leistungsumfang vielleicht, aber wenn ich alles, was ich gelegentlich nutze, abonniere und kündige, würde mich das überfordern. Dann verzichte ich lieber auf die coolen Funktionen. Klar, wenn man ein Produkt regelmäßig nutzt, damit meine ich täglich oder mindestens wöchentlich, mag das okay sein. Abonniere ich aber zehn halbwegs interessante Produkte je 5 Euro pro Monat, verursacht dies Jahresausgaben von über 500 Euro. Warum Entwickler nicht dann einfach darauf kommen und sagen, wer meinetwegen die Software für eine Zeit von n Stunden im OMonat nutzt, der zahlt halt, verstehe ich nicht.