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Test: Algorithmix K-Stereo (VST)

(ID: 2781)

Am unteren Rand befinden sich eine Clipping-Anzeige, die Preset-Verwaltung und der für das Mastering obligatorische Bypass-Schalter, der alle Funktionen umgeht.

Presetverwaltung

Presetverwaltung

Funktionsweise

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Eigentlich gehört K-Stereo in die Abteilung ‚Psychoakustik‘, denn es verbessert den Sound aufgrund gehörakustischer Erkenntnisse. Aufnahmen mit einer natürlichen aber dezenten Ambience werden vom Gehör kompakter, runder und angenehmer empfunden, weil wir es von Natur aus so gewohnt sind. Aufnahmen die in der DAW erstellt wurden, lassen den natürlichen Raumklang missen, so dass es vorteilhaft ist, ab und zu künstliche Ambience und Early Reflections hinzuzugeben.

Nun haben besonders günstige Hallgeräte und PlugIns hier ihre Schwächen, da die Berechnung von natürlich klingenden kurzen Räumen sehr aufwendig ist. Zudem kommt auch immer etwas Eigenklang hinzu, der besonders auf der Summe wenig wünschenswert ist. Hier greift K-Stereo ein. Es extrahiert aus dem vorhandenen Track die enthaltene Ambience-Information und mischt sie im gewünschten Verhältnis wieder hinzu, so dass der Track breiter, weiter und tiefer erklingt. Das Originalsignal wird nicht angefasst. Eine vorgeschaltete M/S-Matrix-Regelung erlaubt es, das Ändern des Mitten- und Seitensignalverhältnis, beispielsweise um den Sänger mehr in den Vorder- oder Hintergrund zu bringen. Da sich neben dem Sänger auch die Bassdrum in der Mitte befindet, brauche ich nicht zu erwähnen, das mit diesem Tool besonders sensibel umgegangen werden muss, um nicht den Druck einer Aufnahme zu gefährden. Wer sich das M/S-Prinzip noch einmal anschauen möchte, dem sei mein Test zu Brainworx bx_digital zu empfehlen, übrigens ein PlugIn in ähnlicher Mission, zumindest was die M/S-Bearbeitung angeht. Die besondere Technik Ambience-Information extrahieren zu können, beherrscht bx_digital nicht.

Rückblick

Die Räumlichkeit in Aufnahmen zu beeinflussen war schon ein ehrgeiziges Ziel von Prosoniq in den 90ern des letzten Jahrtausends. Mittels aufwendigem Offline-Prozessings war es möglich, die Ambience aus Aufnahmen herauszuziehen, um einen verhallten Track und Loops trockener zu machen. Die extrahierte Ambience konnte leider nicht wieder hinzugegeben werden, was aber damals auch nicht dem Sinn entsprach. Die Qualität war ebenfalls noch von dem heutigen Standard entfernt, aber Prosoniq gebührt zumindest eine Ehrung als Vorreiter in den Annalen dieser Idee und Technik. Heutzutage findet man die Weiterentwicklung K-Stereo, wie sie von Bob Katz entwickelt wurde, in den Mastering Nobelgeräten von Weiss und jetzt eben erstmals in Software gegossen als PlugIn von Algorithmix.

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Erste Erfahrung

Irritierend ist beim Erstkontakt mit der Software der subtile Effekt. So ist der Effekt erst beim Betätigen des Bypass-Schalters wahrzunehmen. Selbst bei groben Einstellungen bleibt der Grundcharakter der Aufnahme erhalten, was ja beim Einsatz von sonstigen PlugIns oft nicht der Fall ist. Einen Extrahall beim Mastern anzulegen, ist oft ein Vorgang des ‚Zurückregelns des Wet-Reglers‘ bis die optimale Balance gefunden ist. Bei K-Stereo ist der erste Eindruck erst einmal: ‚Ist der Effekt jetzt an oder aus?‘. Der Original-Mix wird nicht verändert, es gibt keine Kammfiltereffekte und keine Verwässerung des Seitensignals. Letzteres wird nicht künstlich verbreitert, solange nicht die M/S-Sektion aktiviert und der S-Anteil angehoben wird. Allein die tonale Balance des Ambience-Signals kann mit dem Ambience-EQ beeinflusst werden.

Ambience EQ

Ambience EQ

Hierzu steht ein parametrischer EQ zu Verfügung, der von einem Lowpass und Highpass flankiert wird. Die Filter wirken nur auf die Ambience, und so verhindert der Highpass beispielsweise dass sich zu viel Mulm im Lowend ansammelt. Zur Anwendung des Ambience EQs sollte am Ende immer die Gesamtbeurteilung stehen, sonst ist schnell zu viel des Guten passiert. Der M/S-Bereich ist praktisch, um Instrumente oder Stimmen, die sich zu weit vorne oder hinten in der Aufnahme befinden, in die gewünschte Position zu bringen.

M/S

M/S

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Thema Systemvoraussetzungen:

    schön geschriebener Test. :-)

    ich denke, in der heutigen Zeit gilt es als guter Ton, Software auf mehreren Plattformen anzubieten.

    In den Plus und Minus-Bewertungen am Schluss, die ich zuerst überfliege, hätte die fehlende Mac-Anbindung ruhig als Minus stehen können.

    Grüße

    Rob

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Mir ist bewusst, dass ich auf einen Beitrag antworte, der schon fast zwei Jahre alt ist. Nur hat K-Stereo seitdem nichts an Aktualität verloren.

      In Anschluss an ROBs Aussage, dass es „in der heutigen Zeit (..) als guter Ton (gilt), Software auf mehreren Plattformen anzubieten.“, kann ich nur anmerken, dass eine solche Aussage kompletter Unsinn ist.

      Der Anbieter Algorithmix ist der einzige, der sagen kann, wie groß deren Zielgruppe auf den Plattformen ist. Das hat gar nix mit „gutem Ton“ zu tun.

      Würde Algorithmix sehen, dass die Marktanteile im Mastering-Umfeld überwiegend Mac OS dominiert sind, würden die sicherlich eher keine Windows Version entwickeln. So isses aber offenbar nicht. Mastering scheint ne Sache zu sein, die stärker noch Windows lastig ist.

      Steinberg wird Wavelab auch erst 2010 erstmalig als Mac Version rausbringen. Früher hatte sich das nicht gelohnt für sie…

      Um es allerdings abzurunden: ich bin eigenlich selbst Mac User (allerdings kein unkritischer Dodel-Fanboy).

      Und zu allerletzt: wo ist momentan die Algorithmix Webseite? Sind die off? Das wäre echt schade… Hab schon Windows 7 auf meinem MPB installiert zum Testen…

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ja, ein sehr nettes Plugin. Erinnert mich auch ein wenig an den "Stereo-Imager" von BlueTubes, das auch nicht gerade schlecht ist.

    Aber gut. Wer weis was einem da Herr Bob Katz erzählen würde.

    Grüße
    Steve

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