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Test: Algorithmix K-Stereo (VST)

(ID: 2781)

Anwendungen

  • Mix: Um Einzelinstrumenten und Vocals etwas mehr Early Reflections zuzuführen oder in der Tiefe zu staffeln.
  • Für das Demo zwischendurch: Schnell ein Demo zu pimpen ist nicht unbedingt die vordringendste Stärke von K-Stereo. Der Effekt ist viel zu subtil, als dass er dramatische Verbesserungen des Originalsignals zulassen würde. Je nach Demozustand ist beispielsweise ein Multibandkompressor eher in der Lage, den Gesamteindruck des Demos zu verbessern als K-Stereo. Natürlich lässt sich das Signal mit M/S- und K-Effekt in die Breite ziehen, aber am Druck und Frequenzgang der Aufnahme wird sich nicht viel ändern. Ist das Demo allerdings bereits gut gemischt und tonale Balance hergestellt, gewinnt es nach K-Stereo wie bei einem Finalmix. So sollte das Demo bereits ein gewisse Qualität und Räumlichkeit besitzen, damit der subtile Effekt von K-Stereo wirklich zum Tragen kommt.
  • Final Mix: Der größte Vorteil beim Einsatz von K-Stereo im Mastering liegt in der Zeitersparnis. Die ‚richtige‘ Ambiencesuche hat sich damit erledigt. Da K-Stereo eigenklanglos ist, kann mit wenigen Handgriffen ein Track in die eigene Ambience eingebettet oder alle Tracks eines Albums aufeinander räumlich abgestimmt werden. Nur für den Fall, dass ein ‚krasser‘ Hall oder die Positionierung innerhalb eines Raumes erforderlich sein sollte (Film-, Gamemischung, Sounddesign), wird ein sehr guter Dritthall herangezogen werden müssen. Dennoch, der Vorteil liegt bei K-Stereo im Mastering. Der Effekt ist sehr leicht anwendbar, Fehler passieren selten, und die Qualität der extrahierten Ambience ist über jeden Zweifel erhaben. Da es sich um einen Insert-Effekt handelt, ist besonders wichtig, dass er das Originalsignal nicht verändert oder gar verschlechtert. Dies kann ich absolut ausschließen. Das Originalsignal kommt so wieder heraus, wie es hineingegangen ist, und auch der Ambienc-Effekt ist frei von Artefakten und klingt absolut natürlich. Ab Einstellungen des K-Effekt-Anteils mit +3 dB und mehr kommt es abhängig vom Material zu einem Verwaschen der Aufnahme. Der bestimmende Faktor ist der Ambience-Anteil der Originalaufnahme. Dieses wird verstärkt und führt dann vor allem bei transientreichem Material zu dem schwammigen Eindruck. Bewährt haben sich bei mir Werte des K-Effekts von -2 bis +2,5 dB. Unterhalb -5 dB ist der Effekt so gut wie nicht wahrnehmbar, und darüber kann es eben zu genannten Nebeneffekten kommen. Praktisch wäre für den kreativen Einsatz mit eingeschaltetem Ambience-EQ eine Solofunktion des Ambienceanteil. Noch zwei Vorschläge: Was wäre gegen einen Predelay-Parameter einzuwenden, um kürzere oder stärkere Delays auszugleichen, erzeugen bzw. die neue Ambience dem Tempo einer Aufnahme anpassen zu können? Für ein Update würde ich mir noch wünschen, wenn Breite und Tiefe des K-Effekt separat regelbar wäre, lädt doch die Grafik intuitiv dazu ein, mit der Maus herum zuspielen.
  • Restauration: Monoaufnahmen to stereo. Eine gewöhnliche M/S-Bearbeitung scheitert in der Regel, da kein nutzbares Seitensignal vorhanden ist. K-Stereo extrahiert das Mono-Ambience-Signal und fächert es stereo um das Monosignal. Das Resultat ist sehr angenehm hörbar und unauffälliger, als mit einem frequenztechnischen Verteilen des Signals auf die Seiten oder mit einem Dritthall zu arbeiten. Zudem bleibt mit K-Stereo das Ergebnis monokompatibel. Ein ‚echtes‘ Stereo entsteht dadurch freilich aber auch so nicht, da ja alle Instrumente im Mix des Originalsignal weiterhin in der Mitte bleiben.
  • 16 Bit Aufnahmen und mp3s haben meist ein wechselhaftes Schicksal hinter sich und lassen durch Konvertierverluste Wärme und Tiefe missen. Mit K-Stereo lässt sich der Gesamteindruck und vor allem Tiefe eines solchen Tracks wieder verbessern. Die funktioniert optimal in Zusammenarbeit mit einem guten Dithering-Algorithmus.

Fazit
K-Stereo ist der wahr gewordene Traum vieler Mastering-Ingenieure, die sich eine leicht bedienbare und viel günstigere Variante des einzigartigen Algorithmus von Bob Katz gewünscht haben. K-Stereo besetzt eine gar nicht so kleine Marktnische: Wer auch immer sich für die Verbesserung der Räumlichkeit und Tiefe seiner Produktionen interessiert, sollte sich das PlugIn ansehen bzw. natürlich anhören. Akustische Aufnahmen, aber besonders reine Rechnerproduktionen, profitieren am ehesten. Der Effekt eignet sich hervorragend, um eigene Demos mit einer Extraportion Glue zusammen zuschweißen oder bereits einen sehr guten Mixen das Tüpfelchen, an Räumlichkeit aufzusetzen. Ohne jeden Eigenklang beschleunigt K-Stereo den Mastering- und/oder Compilation-Prozess erheblich, da eine aufwändige Ambience oder Early-Reflection-Suche aus Fremdgeräten wegfällt. K-Stereo wird wie jedes Mastering-Instrument nicht auf jedem Track funktionieren, aber richtig angewandt kann es auf subtile Weise dem Track bessere Abbildung und Dreidimensionalität verleihen.

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Plus

– einzigartiges Konzept ohne Vergleich

– kompromisslose Audioqualität

– leichte Bedienung

 

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Minus

– derzeit nur als VST erhältlich

 

Preis

 790 Euro über www.algorithmix.com

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Thema Systemvoraussetzungen:

    schön geschriebener Test. :-)

    ich denke, in der heutigen Zeit gilt es als guter Ton, Software auf mehreren Plattformen anzubieten.

    In den Plus und Minus-Bewertungen am Schluss, die ich zuerst überfliege, hätte die fehlende Mac-Anbindung ruhig als Minus stehen können.

    Grüße

    Rob

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Mir ist bewusst, dass ich auf einen Beitrag antworte, der schon fast zwei Jahre alt ist. Nur hat K-Stereo seitdem nichts an Aktualität verloren.

      In Anschluss an ROBs Aussage, dass es „in der heutigen Zeit (..) als guter Ton (gilt), Software auf mehreren Plattformen anzubieten.“, kann ich nur anmerken, dass eine solche Aussage kompletter Unsinn ist.

      Der Anbieter Algorithmix ist der einzige, der sagen kann, wie groß deren Zielgruppe auf den Plattformen ist. Das hat gar nix mit „gutem Ton“ zu tun.

      Würde Algorithmix sehen, dass die Marktanteile im Mastering-Umfeld überwiegend Mac OS dominiert sind, würden die sicherlich eher keine Windows Version entwickeln. So isses aber offenbar nicht. Mastering scheint ne Sache zu sein, die stärker noch Windows lastig ist.

      Steinberg wird Wavelab auch erst 2010 erstmalig als Mac Version rausbringen. Früher hatte sich das nicht gelohnt für sie…

      Um es allerdings abzurunden: ich bin eigenlich selbst Mac User (allerdings kein unkritischer Dodel-Fanboy).

      Und zu allerletzt: wo ist momentan die Algorithmix Webseite? Sind die off? Das wäre echt schade… Hab schon Windows 7 auf meinem MPB installiert zum Testen…

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ja, ein sehr nettes Plugin. Erinnert mich auch ein wenig an den "Stereo-Imager" von BlueTubes, das auch nicht gerade schlecht ist.

    Aber gut. Wer weis was einem da Herr Bob Katz erzählen würde.

    Grüße
    Steve

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