Qualität ist alles
Allen & Heath setzen bei diesem Mischpult sehr auf die kleinen Details anstatt auf protzige Extras, welchem man aber schnell bemerkt, sobald man mit dem Mixer arbeitet. Die Fader sind allesamt sehr angenehm zu bewegen und wackeln kein bisschen. Auch die Drehpotis sind sehr fest und haben einen angenehmen Widerstand. Zudem sind sie auch in dunklen Bereichen sehr gut sichtbar. Auch am Sound des Pultes gibt es nichts zu meckern, und der EQ greift sehr gut in das Frequenzbild ein. Von der Qualität her gibt es da momentan kaum bessere EQs. Dazu kommt noch, dass man die jeweiligen Frequenzen komplett killen kann, d.h. wenn alle Drehregler des EQs runtergedreht werden, wird das Signal gemutet. Gerade bei Übergängen lässt sich damit sehr angenehm arbeiten und Frequenzen gut aufeinander abstimmen.
Auch das Filter leistet sich in Sachen Sound keine Patzer. Es lässt sich entweder auf Low- oder Highpass einstellen und hat einen von den größeren Modellen gewohnten und sehr guten Klang. Die Resonanz des Filters lässt sich allerdings nicht stufenlos einstellen sondern nur in 2 Arten: „Mild“ oder „Wild“ wobei ich grundsätzlich „Wild“ empfehlen würde, da das Filter so noch etwas aggressiver, aber noch lange nicht unangenehm klingt.
Ein Manko hat die Effekteinheit jedoch. Es ist zwar superpraktisch, dass man das Filter für die einzelnen Kanäle verwenden kann, schaltet man den Effekt jedoch per Softswitch ein oder aus, ist ein kleines Knacksen zu hören. Dies stört die meisten zwar nicht unbedingt, kann aber nach einer gewissen Zeit doch recht nervig sein. Das hätte man auf jeden Fall besser machen können.
Was wieder sehr positiv hervorsticht, ist die LED-Anzeige des aktuellen Pegels. Die kommt nämlich nicht in den gewöhnlichen Ampelfarben daher, sondern wie von A&H gewohnt in frischem und interessantem Grün, Gelb, Blau. Dazu lässt sich der Pegel in 2 verschiedenen Arten anzeigen. Per „Meter Mode“ Knopf „tanzt“ die Peak des aktuellen Tracks von unten nach oben im Takt, was gerade im Club sehr cool aussieht und einfach mal etwas anderes und frisches ist als die normale Anzeige, die sich bei vielen DJs eh nicht mehr bewegt, da sie einfach zu laut sind und das Signal verzerren. Apropos verzerren, das ist mit dem Xone 22 schwerer als man denkt, da er über einen sehr guten Headroom verfügt und erst bei extremer Misshandlung der Lautstärke verzerrt.
Ein weiteres Detail, das nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Vorhörfunktion des Kopfhörers. Denn anders als bei den meisten Mischpulten, die mit kleinen PFL-Knöpfchen o.ä. arbeiten, hat A&H dem 22er auch da einen Drehregler spendiert, mit dem man beide Kanäle im gewünschten Verhältnis in die Kopfhörer mischen kann – und das stufenlos. Dies ist unglaublich praktisch und vereinfacht das Vorhören und Mixen enorm. Über einen großen roten Knopf bekommt man das Mastersignal auf die Kopfhörer.
Wer zuhause nur eine Anlage mit Cincheingängen hat und den Booth-Ausgang nicht extra braucht, kann auch einfach über ein Cinchkabel seine Anlage verbinden.
Dicke XLR-Stecker, die auf Cinch adaptiert werden bringen auch nichts, da der Minusdraht vom XLR-Pin undbelegt bleibt und die Signalführung auch unsymmetrisch bleibt.
Interessant übrigens ist, dass A&H immer die Softschaltung seiner Filter bewirbt, ein kleines letztes Knacken aber immer übrig bleibt.
Muss beim Verwenden externer Effekte eigentlich sowohl FX on als auch der Buttons unterm Fader geschaltet werden? sind dann nicht Filter und externer Effekt zugleich aktiv? Oder sorgt FX on für einen Bypass beim Filter?
Der Vergleich mit dem DJM 400 ist ganz nicht so einfach zu bewerkstelligen. Der Japaner kostet 200 Euro mehr, hat 2 Mic Eingänge, voll auf Line schaltbare Eingänge und mehrere Effekte, dafür aber keine Symmetrischen Ausgänge, sondern 2 gekoppelte Master, keine Schleife und keinen Cue Mix.
@Danny Who Ja, das mit den Softschaltern der Effekte finde ich auch sehr merkwürdig und schade.
Sobald ein externes Effektgerät benutzt wird, kann man den internen Filter nicht mehr benutzen, das ist richtig.
Und den Vergleich mit dem DJM-400 finde ich ok, schließlich spielen die beiden Hersteller in der selben Liga (anders als Gemini oder Numark, wobei die sich echt gemacht haben) und es sind halt die einzigen Battle-Mixer. Also ein kleiner Vergleich sollte da schon drin sein, obwohl der Pioneer teurer ist ;)
Vielen Dank fürs Lesen und für den Kommentar.
@h.weller Hallo h.weller,
ich finde den xone 22 sehr gut und möchte ihn mir zulegen. Hast du Erfahrungen bei deinem Test gemacht, ob auch alles gut beim Mixer läuft, wenn er über die Monitorbuchsen an eine Homeanlage angeschlossen ist. z.B. LED ausschlag, Lautstärkereglung.
Gruß Delany
@Danny Who Hallo d.judek,
ich finde den xone 22 sehr gut und möchte ihn mir zulegen. Hast du Erfahrungen dazu gemacht, ob auch alles gut beim Mixer läuft, wenn er über die Monitorbuchsen an eine Homeanlage angeschlossen ist. LED ausschlag, Lautstärkereglung.
Grüße Delany
@Delany Hallo Delany,
ich habe das Gerät noch nicht unter den Fingern gehabt. Oben steht ja der Tester: Hans-Patrik Weller
@Danny Who Danke trotzdem fur deine Antwort.
Gruß Delany
Hi Delany,
ich habe es leider echt verpennt, den Monitorausgang zu testen und bin mir dementsprechend auch nicht sicher, wie es sich mit den LEDs verhält. Grundsätzlich empfehle ich aber den normalen Mater-Ausgang zu nehmen. Die Kabel kosten ja auch nicht die Welt ;)
Kaufentscheidend sollte es nicht sein, da es sich ansonsten echt um ein Top-Gerät handelt
LG