Ausgänge für die Musik und Notausgänge für die Gäste
Den Weg nach draußen finden die Signale über ganze sechs Wege. Zunächst der Hauptmix mit symmetrischem XLR. Er kann mono geschaltet und von +6 bis + 16 dBu elektrisch limitiert werden. Eine weitere XLR-Mono-Buchse folgt gemeinsam mit ihm dem Masterregler. Sie kann von 30 bis 250 Hz für Subwoofer Speisung ohne weitere Weiche tiefpassgefiltert werden. Und der Lightjockey bekommt seinen Beat über eine unsymmetrische Monoklinke geliefert.
Die DJ-Abhöre findet mit eigens regel- und auf mono schaltbaren Cinchbuchsen ihren Anschluss. Ein ungeregelter Cinch-Ausgang für die Aufnahme fehlt eben so wenig.
Für die Mono-Schalter an der Front hätte ich mir noch Statusbeschriftungen bei bei den anderen Tastern gewünscht.
Für einen zweiten Raum gibt es einen Zonenausgang als symmetrische Klinken. Ohne weiteres Zutun folgt dieser zunächst dem Masterregler. Sie kann aber auch auf Pre-Level geschaltet werden. Und über den beiliegenden Phoenix-Stecker kann man sogar ein externes Poti verdrahten, womit sich der Barkeeper am Tresen seine eigene Lautstärke regeln kann.
Gänzlich im Gebiet der Haustechnik angekommen sind wir mit den Pins für die Alarmanlage. Hiermit können Signale von der Hauszentrale die vier Hauptkanäle stummschalten und eine Bandaufnahme automatisch in den Mixweg geleitet werden. Die Mikrofonkanäle bleiben für manuelle Durchsagen weiterhin offen.
Da alle relevanten Infos zu den elektrischen Werten der Ausgänge aufgedruckt sind, kommt man als Techniker auch ohne Handbuch schon ziemlich weit. Hier wurde bis zum Ende mitgedacht.
Klang, Performance und Sonstiges
Der Klang von Kopfhörer, Mix und Filter ist generell so, wie man ihn von Allen & Heath kennt, sauber, linear und angenehm. Das Schaltungsdesign ist mit soviel Headroom ausgestattet, dass es auch bei stehenden roten LEDs zu keinerlei hörbarer Verzerrung kam. Dass der besonnene DJ auf einer gut eingepegelten Anlage nur für kurze akustische Spitzen im Bereich über 0 dB fährt, ist darüber hinaus hoffentlich allgemein bekannt.
Wie beim 42er schon, finde ich, dass die EQ-Bassregler noch ein wenig höher greifen könnten, beim Rausdrehen und neutralen Mitten ist immer noch ein gewisser Kick im Grundton vorhanden.
Die eher spät öffnenden Fader (typisch bei den Xones) bedürfen einiger Gewöhnung, wenn man von einem anders arbeitenden Modell kommt. Bei den Rotary-Fadern ist dies etwas leichter zu kompensieren, da diese Regler mehr Präzision, also weicheres Blenden bei weniger Konzentration gegenüber Schieberegeln, ermöglichen. Das ist in der Anatomie der menschlichen Hand begründet. Auf einer linearen Strecke sind die Finger immer nervöser als bei einer Drehbewegung. Aus diesem Grund sind diese Mixer für lange Übergänge prädestiniert. Im Gegenzug sind harte Cuts nur möglich, falls ein Crossfader mit an Bord ist.
In der Anleitung wird darauf hingewiesen, dass die Schalter alle mit unterdrückten Schaltgeräuschen arbeiten würden. Leider ist dies im Kopfhörer aber nicht der Fall. Sofern Leerlauf herrscht, sind dort beim Wählen von Cues, Crossfader Zuweisungen, Filtern und Öffnen von Line- und Crossfader hörbar. Dies amortisiert sich aber weitgehend dadurch, dass sie in der Praxis übertönt werden, wenn die Musik spielt. Und auf den Ausgängen für die Anlage sind diese Geräusche auch im Leerlauf quasi nicht existent.
Wer die Phono-Anschlüsse nicht benutzt, dem sei die Nutzung der beiliegenden Abschlussstecker empfohlen, sie dämpfen eingestreutes Rauschen merklich.
Durch die oben beschriebene Enge auf der rechten Seite der Frontplatte muss man genau aufpassen, an welchem Regler man dreht. Des Öfteren landeten meine Finger am USB-Input statt an der Kopfhörerlautstärke. Ebenso kann das beim externen Fronteingang und dem Mic-Ducking passieren.
Das Handbuch fällt durch zahlreiche und verständliche Infos positiv auf. Für den Techniker sind alle beachtenswerten Fakten enthalten, die bei der Installation hilfreich sein könnten. Lediglich zu Installations- und Datenraten-Details des USB-Anschlusses schweigt es sich aus. Dazu muss man die Audioeinstellungen seines Betriebssystems konsultieren.
Der Lieferumfang glänzt durch Vollständigkeit: ein Stromkabel versteht sich von selbst. Darüber hinaus die typischen 1,8 Meter USB-Leitung, die bereits erwähnten Steckbrücken für die Effektschleife, Blindstecker für die Phonoeingänge, ein Winkelstecker für 3,5mm Klinken-Kopfhörer, der Phoenix-Stecker für die Hausinstallation und ein Satz Füße und Poti-, Faderkappen und Knöpfe für den Notfall.