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Test: Apple Logic Pro 8 – Teil 2

Logic Pro 8 Teil 2

1. November 2007

Im zweiten Teil des Logic Studio Testberichts soll es vorrangig um das neue Multi-Tap-Delay Plugin „Delay Designer“ und den völlig überarbeiteten „Compressor“ gehen. Letztere bietet nun beispielsweise verschiedene Schaltkreise um unterschiedlichste Kompressoren zu emulieren. Außerdem sind ein Sidechainfilter und ein einfacher Limiter hinzugekommen.
Weiterhin wird ausführlich über die mitgelieferte Werkslibrary und die Jam Packs die Rede sein.
Abschließend dann noch eine Reihe kleinerer und größerer Detailverbesserungen wie der Möglichkeit, den Space Designer im True-Stereo Mode zu betreiben und Signale per “Post Pan“ auch im Hall so zu positionieren wie das trockene Signal. Schlußendlich werfen wir noch einen Blick auf die erweiterten Möglichkeiten des „Distributed Audio Processings“ (Stichwort: Nodes) Hier können mittlerweile auch Plugins von Drittanbietern „ausgelagert“ werden.

Delay Designer:

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Der neue Delay Designer

Der neue Delay Designer

Als einziger „neuer“ Effekt kommt in Logic 8 der „Delay Designer“ hinzu. Es handelt sich hierbei, wie der Name schon vermuten lässt, um einen Verzögerungseffekt. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Logic Effekten „Tape Delay“ und „Stereo Delay“ ist der „Delay Designer“ aber ein so genanntes Multi-Tap-Delay. Jedes Tap (es gibt derer bis zu 26!) kann wie ein eigenständiges Delay behandelt und bearbeitet werden. Für jedes Tap kann man beispielsweise Pegel und Panorama steuern, aber auch einen High- oder Lowpass setzen und das Signal um bis zu zwei Oktaven transponieren. Damit wird schon deutlich, dass es sich hier eher um ein vielseitiges und spannendes Kreativ-Werkzeug handelt denn um ein weiteres schnödes Echo. Sie können zum Beispiel komplexe Sequenzer-Patterns erstellen oder sich ständig variierende Groove Muster erzeugen. Selbst kleine melodiöse Figuren stellen kein Problem dar.
Sehr angenehm ist auch die grafische Oberfläche, auf der man die Position der einzelnen Taps schnell und intuitiv erkennen und verändern kann.
Der Delay Designer ergänzt das Logic Arsenal damit um einen weiteren Kreativ-Effekt. Der Klang ist ausgezeichnet und der Spaß- und Inspirations-Faktor hoch!

Compressor:

Komplett überarbeitet, der Compressor

Komplett überarbeitet, der Compressor

Wie alle Logic Plugins erschient auch der Compressor im Neuen schicken und transparenten Look. Doch während es sich bei fast allen anderen Plugins lediglich um eine optische Korrektur handelt, hat sich beim Compressor auch „unter der Haube“ einiges getan.
Zunächst fällt gegenüber der „alten“ Version der neu hinzugekommene Limiter auf. Dieser befindet sich am rechten Rand und ist äußert simpel gehalten. Er verfügt lediglich über einen Button zur Aktivierung und einem Treshold Regler zur Festlegung des Einsatzschwelle. Sein Einsatzgebiet besteht deshalb auch hauptsächlich darin, Pegelspitzen abzufangen. Das erledigt er unauffällig und zuverlässig. So soll es sein.
Die wichtigste Neuerung jedoch sind die nun zusätzlich verfügbaren Schaltkreise. Neben „Platinum“, dass dem bisherigen Algorithmus entspricht, sind neu hinzugekommen: Classic A_R, Classic A_U, VCA, FET und Opto. Damit hat man alle „klassischen“ Kompressor-Schaltungen in der Hand um das Signal zu formen. Opto verhält sich dabei zum Beispiel etwas träger und gemächlicher und eignet sich sehr gut für Drums und Gitarren, während man mit der sehr schnellen VCA-Schaltung auch Gruppen oder einen ganzen Mix verdichten kann. Zusammen mit der neuen Auto-Release Schaltung, die Release auf Wunsch automatisch in Abhängigkeit vom anliegenden Signal regelt, sind dass alleine schon genug Neuerungen die Anlass zur Begeisterung bieten.

Klickt man auf das kleine Dreieck links unten, öffnet sich ein Feld mit weiteren „versteckten“ Parametern. Hier hat man die Möglichkeit über „Output Distortion“ das Verhalten bei Clipping über 0dB zu bestimmen. Vor allem die Option „Soft“ weiß zu überzeugen. Sie fügt dem Signal eine gewisse „Kantigkeit“ zu und verhilft ihm dadurch zu mehr Durchsetzungsfähigkeit.
Weiter gibt es nun einen Sidechain-Filter. Mithilfe der „listen“-Funktion kann man die gewünschte Frequenz vor hören und dann bestimmen wie stark diese angehoben oder abgesenkt werden soll. Als Filter stehen zur Verfügung: Bandpass, Lowpass, Highpass, Parametrisch und High Shelving.

Zu guter letzt gibt es nun noch einen Mix-Regler um komprimiertes und unbearbeitetes Signal stufenlos mischen zu können. Durch diese Überarbeitung hat man von nun an mit dem „Compressor“ alle dynamikspezifischen Situationen im Griff. Sehr überzeugend!


Die Jam Packs und die Werklibrary:

Neben der schon recht üppigen Werkslibrary hat Apple Logic Studio nun sämtliche bis dato verfügbaren Jam Packs sowie die beiden EXS-Library „Xtreme Analog“ und Xtreme Digital“ beigepackt. Mit diesem Paket ist man in Sachen Sounds schon mal sehr gut ausgerüstet und für die meisten Situationen gewappnet. Lediglich bei sehr spezialisierten Anwendungen (Etwa aufwendige Orchester Simulationen) wird man in Zukunft noch auf Libraries von Drittanbietern zurückgreifen müssen.

Mithilfe der Bibliothek lassen sich Sounds schnell finden

Mithilfe der Bibliothek lassen sich Sounds schnell finden

Das größte Plus ist sicherlich die Organisation all dieser Sounds. In der Bibliothek (Tastenkürzel „B) sind alle Klänge nach Kategorien (Drums, Pianos, Bass, Orchestersounds…etc.) geordnet und daher schnell auffindbar. Hier finden Sie zudem viele Channelstrips die zum eigentlichen Sound gleich noch die passenden Effekte mit laden. Das gilt übrigens nicht nur für die EXS24 Library sondern für sämtliche Logic Plugins! Nur so ist solch riesige Flut an Sounds überhaupt sinnvoll verwaltbar. Ein riesige Plus an dieser Stelle! Aber zurück zu den Sample Sounds. Die fünf Jam Pack setzen sich zusammen aus:

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Jam Pack 1:
Die schon mit Logic 7 gelieferten Loops und Samples, die so auch zum Lieferumfang von GarageBand gehören und einen soliden Fundus von Loops und Instrumenten alles Stilrichtungen bieten

Remix Tools:
Eignet sich hauptsächlich für elektronische Musik. Von HipHop, RnB, Elektro, House und Techno wird hier alles bedient.

Rhythm Section:
deckt im weitesten Sinne die Bereiche Pop und Rockmusik ab. Highlights hierbei sind die sehr gut klingende Naturdrums. Anspieltipps: „Indie Kit“ und „Seventies Kit“

Orchestral:
Wie der Name vermuten lässt handelt es sich hier um Instrumente eines klassischen Orchesters. Von jedem Instrument sind verschiedene Spielweisen (etwa Legato, Sustain und Pizzicato) vorhanden. Man kann die Sounds entweder einzeln laden oder aber auf Kombi-Patches zurückgreifen, bei denen man mittels Modulationsrad am Midi-Keyboard zwischen den einzelnen Spielweisen umschalten kann.

World Music:

World Music schließlich bedient den Komponisten mit exotischen Klängen aus allen Erdteilen. Hier finden sich Isntrumente und Loops aus Südamerika, Afrika, dem nahen und fernen Osten aber auch aus der heimischen Volksmusik.

Eine weiter Zugabe des Logic Studio Bundles sind die Libraries „Xtreme Analog“ und Xtreme Digital“. Sie erweitern den Logic Sampler EXS24 um Multiinstrumente basierend auf den gesampleten Wellenformen bekannter analoger und digitaler Hardwaresampler und machen den EXS damit zu vollwertigen Synthesizer.

Mit all diesen Sounds und Loops sollte man fast alle musikalischen Situationen meistern können und nur noch in seltenen Fällen auf zusätzliche „Spezialisten“ angewiesen sein.


„True Stereo“ und „Post Pan“:

Bei den Sends gibt es nun die Option selbige auf „Post Pan“ zu schalten. Das bedeutet, das Signal wird erst nachdem es den Panorama-Regler passiert hat abgegriffen und auf einen Bus geroutet. Dadurch ist es etwa möglich in Zusammenspiel mit einem „True Stereo“-fähigen Hallplugin wie dem „Space Designer“ Signale auch im Hall in genau der Panorama-Position zu platzieren, die sie auch im Kanal haben. Pant man eine Stimme etwa hart rechts, so wird sie nun auch rechts im Raum erklingen und nicht aus beiden Seiten wie bisher. Dadurch sind noch realistischere Raumeindrücke machbar.
Damit kommen wir auch gleich zum Space Designer der nun eben solche „True Stereo“ Impulsantworten bereithält. Öffnet man den Space Designer als Stereo Instanz (Wozu natürlich ein Stereo Aux-Kanal nötig ist), so bieten sich über den Input-Regler folgende Möglichkeiten:

Stereo: Verhält sich wie oben beschrieben. Signale werden entsprechend der Position ihres Panorama-Reglers im Hallraum verteilt.

Mono: Die beiden Eingangskanäle werden zu einem Monosignal gemischt.

Xstereo: Die beiden Eingangssignale werden invertiert. Sprich was im Mixer auf links gepant ist wird im Hall rechts wiedergegeben und umgekehrt.

Nodes nun auch mit Audio Units:

Mit Hilfe des kleinen Zusatztools „Node“ war es schon unter Logic 7 möglich, Logic-Effekte und Instrumente auf einem zweiten Rechner berechnen zu lasse und damit den Hauptrechner zu entlasten. Dieses „Distributed Audio Processing“ genannte Verfahren wurde nun um die Möglichkeit erweitert auch Plugins von Drittanbietern auszulagern. Allerdings mit einigen Beschränkungen. So kann Logic bekannter weise nur mit Audiounits erweitert werden, selbiges gilt natürlich auch für Nodes. Außerdem muss das entsprechende Plugin auch auf dem Node-Rechner installiert und auch autorisiert sein. Und noch eine Einschränkung, das ganze geht nur mit Effekten nicht mit Instrumenten.

Fazit:

Auch der zweite Rundgang durch Logic 8 muss mit dem gleichen Fazit schließen. Ein sinnvolles Update mit vielen Praxisnahen Neuerungen und einigen echten Highlights (neuer Compressor, Delay Designer) Logic wird immer mehr zum „All-in-one-Tool“ das alle Komponenten von der ersten Skizze bis zum fertigen Master bereithält. Eine echte Kaufempfehlung, zumal zu dem Preis!

Plus:

++ neuer Compressor, Delay Designer
+ mitgelieferte Libryries
+ Nodes jetzt auch mit Audio Units

Minus:

– nur Audiounit-Effekte nicht aber Audiounit-Instrumente können ausgelagert werden.

 

Preis:

Logic Studio: 479 €

Upgrade von Logic 5/6/7: 199 €

 

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Bei diesem Kampfpresi von 479,-€ sollte sich Steinberg mal langsam Gedanken über den Preis ihres Paketes machen. 779,-.. wodurch rechtfertigen sie den aufschlag von 300€???

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