Pedalboard
Pedalboard ist ein Container-Plug-in, in dem eine Auswahl von 28 Effektpedalen zuzüglich Switch- und Mixer-Pedal bereit steht. In zwei parallelen Effektketten, zwischen denen beliebig umgeschaltet und gemischt werden kann, lassen sich die „Tretminen“ von links nach rechts aneinander reihen, wobei auch eine Mischung zwischen trockenem und bearbeitetem Signal erstellt werden kann. Per Drag and Drop lassen sich die Pedale einfügen, entfernen oder in der Reihenfolge ändern.
Es wurde wieder mit viel Liebe zum Detail gearbeitet, die Pedale haben teilweise sogar Lackschäden spendiert bekommen. Die Effektauswahl reicht von Overdrive, Fuzz, Distortion über diverse Modulationseffekte, Wah-Wah-Pedale bis hin zu einer Leslie-Cabinet-Simulation, welche sehr schön eierige Sounds erzeugt. Lässt man den Mauszeiger über einem Effektpedal, wird eine kurze Information über Art und Baujahr des Effekts eingeblendet, doch die meisten Effekte sind selbsterklärend.
Sehr gut gefallen haben mir die Overdrive- und Fuzzpedale, vor allem das Monster Fuzz , das True Tape Delay und der Leslie-Effekt. Das Total Tremolo ist ebenfalls sehr gut gelungen und lässt sich sehr praxisgerecht und genau abstimmen und anpassen. Insgesamt eine gute und hochwertige Effektauswahl für Gitarristen ebenso wie für Sounddesigner. Durch Amp Designer und Pedalboard ist der Tisch reichlich mit Sättigung, Verzerrung und Modulationseffekten gedeckt, was nicht nur Gitarristen erfreuen dürfte.
Das Pedalboard verfügt über acht Macroregler, welche beliebigen Effektpedal-Funktionen zugewiesen werden können. Die Macroregler kann man wiederum von einem beliebigen MIDI-Controller aus ansteuern.
Die Integration von Apogee-Hardware ist mit Logic 9 noch weiter vorangeschritten, so dass bis jetzt vier Interfaces direkt in Logic konfiguriert werden können. Das sind die Interfaces: Ensemble, Duett, ONE und GiO von Apogee. Das GiO kann in Logic und Mainstage direkt als Fußcontroller benutzt werden und Effektpedale im Pedalboard-Plug-in an- und ausschalten sowie die Transportfunktionen steuern.
CPU-Last: Amp-Designer und Pedalboard beanspruchen mehr CPU-Power als andere Logic-Plug-ins, doch sie sind meiner Erkenntnis nach ein wenig begnügsamer als die meisten Ampsimulationen der Konkurrenz und wie ich finde stabiler in der Performance.
Klang: Ich finde die beiden Plug-ins mehr als gelungen und in keiner Weise mit den eher dürftigen Resultaten des Guitar Amp Pro-Plug-ins zu vergleichen, doch überzeugt euch anhand der Audiobeispiele selbst. Sie wurden bewusst nicht weiter durch Equalizer oder Kompressoren bearbeitet, um den puren Klang darzustellen. Die benutzte Gitarre ist ein Stratocaster-Nachbau, aufgenommen über ein Terratec PhaseX24-Audiointerface. Die benutzten Einstellungen in Ampdesigner und Pedalboard sind größtenteils selbst erstellt, zum Teil Presets. Der letzte Track ist ein kompletter Song, der mir beim Ausprobieren von Amp Designer und Pedalboard so zugeflogen ist. Viel Spaß beim Reinhören!
Mainstage 2
Mainstage hat ein paar Neuerungen für ambitionierte Livemusiker parat. Hinzugekommen sind die Plug-ins Playback und Loopback, welche beide per Fußcontroller steuerbar sind. Playback kann eine oder mehrere Stereospuren auf Kommando abspielen, Loopback hingegen funktioniert wie ein klassisches Loop-Pedal und kann per Fußcontroller ebenso einfach bedient werden. Aufnehmen, Loopen, Drüberspielen, Live-Arrangieren- alles in Mainstage. Die Stereosumme kann gleichzeitig im Hintergrund aufgenommen werden.
Der EXS-Sampler kann in Mainstage jetzt komplett geöffnet werden, und die Rewire-Unterstützung wurde ausgeweitet. Ein Regler kann jetzt über Multi-Mapping mehreren Parametern gleichzeitig zugewiesen werden, so dass man mit einem Dreh radikale Klangveränderungen vollführen kann.
Stabilität
In eineinhalb Wochen Dauerbelastung ist mir Logic Pro 9 nur einmal beim Schrauben am Pedal Board abgestürzt, was sehr ärgerlich war, da ich nicht gespeichert hatte. Aber was soll ich sagen, wer nicht speichert, hat selbst schuld.
Ansonsten war es absolut stabil. Die Performance hat sich unter Mac OSX Snow Leopard insgesamt verbessert, was auf eine bessere Ausnutzung von Mehrkernprozessoren zurückzuführen ist.
Die Flexfunktion ist hervorragend gelungen und auch ansonsten macht Lo9 eine gute Figur. Die Ampmodelle und virtuellen Pedals hingegen klingen über eine gute Gitarre dürftig. Die Gitarre selbst (egel ob Strat oder Semiakustik) klingt stets gleich, d.h. sobald man -welche Gitarre auch immer- die Logic Pro Amp oder Pedal Modelle nutzt, ist eine Strat nicht mehr als Strat zu erkennen und eine Paula nicht als Paula…das matscht irgendwie alles zu . Software Zerre klingt nach wie vor fürchterlich. Egal welche Algorithmen zur Verfügung stehen.
@tompisa Mit ein wenig Geduld und der Einstellung, weniger ist mehr, kann oder muss man Ampmodellen wie auch virtuellen Pedalen hoch wertiger Art wie die Logic 9 Simulationen wie auch beim Guitar Rig von Native Instruments schon heran gehen. Beide halte ich für die Besten ihrer Art. Dann klingt auch eine „gute“ E-Gitarre wie Strat nach Strat und eine Les Paul ebenso. Wenn man natürlich alles aufdreht, klingt auch alles gleich. Das ist nicht nur eine Krankheit von Usern virtueller Gitarren Effekte. Ich finde, gerade auch bei der konvetionellen Nutzung: „echte“ Pedale und echte Amps klingen bei vielen Bands oft genauso wie ein Einheitsbrei. In beiden Fällen eher Einstellungs- und Geduldssache als Fehler in den Algorythmen. Viele Bands wollen diesen undefinierten Bratsound, egal ob virtuell oder „echt“. Meine Strat klingt über Logic9 nach Strat, wenn ich will! Ein wenig Mühe geben. War schon immer so, um einen guten Sound zu bekommen.