Ampdesigner
Die zweite von Apple groß beworbene Neuerung ist das Plug-in Ampdesigner in Verbindung mit Pedalboard. Logic schickt sich damit an, den etablierten Ampsimulationen in ernst zu nehmender Weise Konkurrenz zu machen. Um es schon vorweg zu nehmen, das ist ihnen definitiv gelungen.
Neben der Möglichkeit, aus einem der zahlreich vorhandenen Presets auszuwählen, kann die Verstärkersimulation auch relativ frei konfiguriert werden. Es kann einer von 26 Verstärkertypen nach Wunsch mit 25 Lautsprecher- und drei Mikrofontypen kombiniert werden. Mit Direct wird die Lautsprechersimulation abgeschaltet.
Die Vorbilder für die Simulationen sind anhand der Bilder leicht zu erkennen, werden aber nicht direkt benannt. Die Programmierer sind mit viel Liebe zum Detail vorgegangen und haben jedes Verstärkermodell nach einem Vorbild designt. Es ist eine Auswahl der wichtigsten Vertreter aus nahezu allen gitarrenlastigen Musikbereichen des 20. Jahrhunderts. Innerhalb des Verstärkers kann, wie aus Guitar Amp Pro gewohnt, der Equalizer und der Halltyp frei gewählt werden.
Bei den Mikrofonen wurde den Bildern nach zu urteilen, ein Royer-Bändchen, ein SM 57 und ein Neumann U87 nachmodelliert. Die Mikrofonpositionierung kann sehr fein auf einer zwei-dimensionalen Ebene vorgenommen werden. Man hat fast das Gefühl, wirklich ein Mikrofon vor einem Verstärker zu bewegen – sehr gut.
In dem punktierten Bereich kann das virtuelle Mikrofon frei bewegt werden. Es ist sogar möglich, die Mikrofonbewegung zu automatisieren, quasi automatisiertes Mikrofonphasing – eine wirklich großartige Funktion, mit der man eine Gitarrenspur im laufenden Mix nach vorne oder weiter nach hinten bringen kann – insgesamt wird viel Spielraum für Klangexperimente geboten.
Doch was wäre ein Gitarrist ohne Effekte, und dafür gibt es ein weiteres Plug-in: das Pedalboard.
Die Flexfunktion ist hervorragend gelungen und auch ansonsten macht Lo9 eine gute Figur. Die Ampmodelle und virtuellen Pedals hingegen klingen über eine gute Gitarre dürftig. Die Gitarre selbst (egel ob Strat oder Semiakustik) klingt stets gleich, d.h. sobald man -welche Gitarre auch immer- die Logic Pro Amp oder Pedal Modelle nutzt, ist eine Strat nicht mehr als Strat zu erkennen und eine Paula nicht als Paula…das matscht irgendwie alles zu . Software Zerre klingt nach wie vor fürchterlich. Egal welche Algorithmen zur Verfügung stehen.
@tompisa Mit ein wenig Geduld und der Einstellung, weniger ist mehr, kann oder muss man Ampmodellen wie auch virtuellen Pedalen hoch wertiger Art wie die Logic 9 Simulationen wie auch beim Guitar Rig von Native Instruments schon heran gehen. Beide halte ich für die Besten ihrer Art. Dann klingt auch eine „gute“ E-Gitarre wie Strat nach Strat und eine Les Paul ebenso. Wenn man natürlich alles aufdreht, klingt auch alles gleich. Das ist nicht nur eine Krankheit von Usern virtueller Gitarren Effekte. Ich finde, gerade auch bei der konvetionellen Nutzung: „echte“ Pedale und echte Amps klingen bei vielen Bands oft genauso wie ein Einheitsbrei. In beiden Fällen eher Einstellungs- und Geduldssache als Fehler in den Algorythmen. Viele Bands wollen diesen undefinierten Bratsound, egal ob virtuell oder „echt“. Meine Strat klingt über Logic9 nach Strat, wenn ich will! Ein wenig Mühe geben. War schon immer so, um einen guten Sound zu bekommen.