Gut gefallen haben mir hingegen die höheren Frequenzanteile. Auch wenn es hier und da mal etwas zu viel zischt und S-Laute hervortreten, wird das Audiosignal sehr klar und brillant wiedergegeben, ohne dass es zu einer besonderen Betonung wie im Bassbereich kommt.
Über den gesamten Frequenzverlauf hinweg kann man somit festhalten, dass Höhen und obere Mitten sehr gut klingen und neutral abgebildet werden, die unteren Mitten jedoch durch die Betonung des tiefen Frequenzbereiches etwas in Mitleidenschaft gezogen werden und nicht so klar und deutlich zu hören sind, wie es eigentlich gut wäre. Sicherlich ist das für das einfache Hören von Musik vielleicht vernachlässigbar, allerdings ist der M50 laut Hersteller auch zur Beurteilung von Mixes zu gebrauchen und genau da wirkt sich das Klangbild des M50 etwas negativ aus.
Die räumliche Abbildung des M50 ist gelungen und für den Preisbereich recht ordentlich. Klar, auch hier gibt es bessere Kopfhörer, aber unter Hinzuziehung des Preises kann man hier auf keinen Fall meckern. Besondern gut ist hingegen die Dämmung von Geräuschen von und nach außen. Der M50 ist ja ein geschlossenes Modell und möchte man den Kopfhörer vielleicht einmal zum Aufnehmen von Gesang oder akustischen Instrumenten nutzen, ist dieses Kriterium nicht unerheblich. In diesem Bereich kann der M50 aber auf ganzer Linie punkten, denn das wiedergegebene Signal ist nur unwesentlich und bei hoher Lautstärke außen zu vernehmen. Und zieht man den Kopfhörer selbst auf, hört man von der störenden Außenwelt so gut wie nichts.
Marktausblick
Das Marktsegment um den angestrebten Preisbereich von 150,- Euro ist mit vielen direkten Konkurrenten gesät. Dazu gehören zunächst die Kopfhörer von Beyerdynamic (DT-990 Pro / DT-770 Pro), von AKG (K271) oder aber der Sennheiser HD-25 CII. Die Kaufentscheidung ist sicherlich nicht ganz einfach und hängt wohl maßgeblich vom Einsatzgebiet des Kopfhörers ab. Qualitativ ist der M50 wirklich gut, auch wenn der Bassbereich für meinen Geschmack etwas zu deutlich rübergebracht wird. Allerdings gibt es genug Einsatzgebiete, wo genau das gefragt ist und daher sollte man sich den M50 einfach mal in Ruhe anhören und sich selbst einen Eindruck davon machen. Lobenswert ist der ATH-M50 auf alle Fälle aufgrund der unterschiedlichen Einsatzgebiete. Neben dem Einsatz im Studio kann er nämlich ohne Probleme auch als DJ-Kopfhörer oder durch die gute Dämmung nach außen, auch hier und da fürs Recording dienlich sein.
Ich hatte mir vor ca. 2 Monaten den AT gekauft. Leider war die Stereo Balance nicht in Ordnung. Es wurde alles leicht linkslastig abgebildet. Nach kurzer Internetrecherche fand ich heraus, dass das ein durchaus öfter vorkommender Fehler dieses Kopfhörers zu sein scheint. Ich hab ihn dann wieder retourniert. Evtl. kauft mir nochmal einen, hat mir ansonsten ganz gut gefallen.