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Test: Avant Electronics Avantone Mixcubes

(ID: 2763)

Der Klang

Mittig.

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Es mag möglich sein, einer Lautsprecherbox dieser Größe luftig-edle Höhen zu verleihen oder ein gewisses Bassvolumen abzuringen. Letzteres unter Zuhilfenahme akustischer Mittel, wie etwa einer Bassreflex-Öffnung, sowie durch elektrische Mittel mit Hilfe einer aktiven Entzerrung. Beide Möglichkeiten funktionieren aber nur dann, wenn der verbaute Lautsprecher in der Lage ist, große Membranhübe zu vollführen – und das durchweg um den Preis höherer Verzerrungen. Wie bereits erwähnt, ist das Breitband-Chassis der Mixcubes für allzu viel Bewegung nicht geschaffen, und die Cubes sind passiv und geschlossen.

Auch „oben rum“ ist nicht allzu viel los: Oberhalb des für die Sprachverständlichkeit und Durchhörbarkeit wichtigen Präsenzbereiches präsentieren sich die Avantones nicht nur recht zurückhaltend, auf Grund des für diese Region riesigen Membrandurchmessers ist die Schallabstrahlung auch stark gerichtet. Die Physik läßt sich eben nicht überlisten, und eine Ausrichtung auf den Abhörplatz ist unvermeidlich. Andernfalls wird der „Off Axis“-Klang schnell belegt und dumpf. An diesem Abhörplatz sollte man verharren können, wenn man mit den Avantones arbeiten will. Die Oberfläche des eingangs erwähnten Vier Meter-Mischpultes stellt für die Avantones streng genommen keine homogen beschallbare „Spielwiese“ dar.

Somit geben die Avantones wirklich nur eines von sich: Saubere, in der Tiefe wie in der Breite überaus fein aufgelöste und gestaffelte Mitten. Diese werden weder von tieffrequenten Signalen zugedeckt noch von hochfrequenten verschmiert. Beide gibt es nämlich nicht wirklich. Das ist die Philosophie dieser Würfel.

Bassdrum oder E-Bass klingen nicht unbedingt dünn, sondern eben schlicht „viel leiser“ als gewohnt. Sie können nun versuchen, diese Signale durch gezielten Filtereinsatz im mittleren Spektrum deutlicher hörbar zu machen, ohne sie aber zugleich im Pegel anzuheben. Vielleicht wird Ihr Mix dadurch knackiger und tighter, und das Arrangement wird auch auf einem Küchenradio erfassbar. Für viele Pop-Produzenten ist das erstrebenswert.

Mit einem Male erlauben die Cubes dann auch eine sehr genaue und zugleich entspannte Beurteilung des Timings auch von jenen Schallereignissen, deren Grundton ausserhalb des typischen „Mittenbrettes“ liegt. Bassdrum und Bass „dröhnen“ nicht mehr, Ein- und Ausschwingphasen werden dagegen sehr akzentuiert wahrnehmbar. Eine über gewöhnlich Monitore abgehörte, brilliant klingende, aber auch maskierende, HiHat, sendet über die Cubes angenehme „Klopfsignale“. Dennoch: Ich hätte mir eine luftigere, offenere Darstellung gewunschen.

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Im Grundtonbereich von Stimmen, Akustikgitarren oder einer Vielzahl von Blasinstrumenten klingen die Cubes überaus detailliert und sauber, ohne anstrengend zu wirken. Sie können so beispielsweise sehr gut die Lautstärke zwischen Leadgesang und Chören ausbalancieren, den Chor um den Leadgesang herum gruppieren und später für die notwendige Binnendynamik der Vocals in ihrem Mix sorgen.

Die Pegelreserven sind für eine konzentrierte Arbeit im Nahfeld absolut ausreichend; richtig laut hören will man über die Mixcubes ohnehin nicht. Die Mixcubes sind Lautsprecher für Menschen mit feinen Ohren. Mit etwas Übung kann auch Ihre Musik feiner werden.

Gerade in Eingewöhnungsphase wird es Ihnen nicht erspart bleiben, das Ergebnis Ihrer Arbeit über einen Fullrange-Monitor zu kontrollieren. Schnell passiert es sonst, dass es zu beiden Enden des Frequenzspektrums mit einem Male hoch her geht.

In dieser Eingewöhnungsphase werden Sie auch lernen müssen, damit umzugehen, dass das Umschalten auf die Cubes immer eine gewisse Ernüchterung mit sich bringt, das Zurückschalten auf Ihre Standard-Abhören dagegen einen gewissen „Stress“.

Es soll Musiker geben, die ihre Arrangements gerne mit Mixcubes aufbauen oder schlicht darüber „spielen“, weil es sich eben sehr lange und ohne Ermüdung darüber „Musik hören“ läßt, und man sich auf einen wesentlichen Aspekt des heranreifenden Werkes besser konzentrieren kann: Die Töne.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    diese monitore, nachbau der auratone aus den 70ern sind super um die perfekte mittenbalance zu finden.
    auch für vocal-lautstärke richtig mischen.in meinen augen nix für hobby-bastler.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    DAS ist mal n Test! Sauber! Fachlich DAS Highlight auf dieser Seite.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Vielen dank für den tollen Artikel!

    Kann man mittlerweile etwas genaueres zu den aktiven Cubes sagen?

    • Profilbild
      falconi RED

      Hallo Lukas,
      bislang werden über den deutschen Vertrieb keine aktiven Cubes ausgeliefert. Wenn es soweit ist, werden wir auch einen Kurztest durchführen.

      Gruß,
      Falk.

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