Im Paket
Während sich „klassische“ Lösungen wie Vienna Instruments, Halion Symponic Orchestra und in Teilen auch die Produkte von EastWest eher am Anbieten möglichst vieler Artikulationen und Spielweisen üben, geht Hollywoodwinds einen etwas anderen Weg. Einzelne Instrumentenpatches, wie wir sie von den vorgenannten Systemen kennen, finden wir hier nicht, dafür die Holzbläser in „fertigen Gruppen“ (z.B.: als Tutti) und auch Runs, Texturen (etc.) die tempogesteuert (!) vom genutzten Sequencer abgespielt werden. Das hat den Vorteil, dass sich recht schnell „dichter“ bzw. authentischer „Holzbläsersound“ erzeugen lässt und den Nachteil, dass der engagierte Anwender schwer bis gar nicht auf einzelne Instrumente „zugreifen“ kann. Fertige Runs, Cluster und andere „Sequenzen“, die klar über das Anbieten einer „einfachen“ Artikulation hinaus gehen, sind bereits seit Peter Siedlaczeks „Advanced Orchestra“ am Markt. Hollywoodwinds legt ganz klar den Fokus darauf. So gibt es fertige Texturen, Clusters und „Random Patterns“, die wirklich Gold wert sind im Alltag des Medien-Komponisten. Ich verweise ausdrücklich auf die Demos!
Klangliches
Der Klang ist gut und der Preis in Anbetracht dessen wohl angemessen. Die Instrumente klingen sauber (sauberer als bei dem Mitbewerber EastWest). „Nebengeräusche“ (Klappen, Kleidung …) sind in den „fertigen“ Texturen und Rips (…) selbstverständlich zu hören, aber im angemessenen Rahmen, das bringt den nötigen Realismus in die Komposition, sehr schön! Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her erscheint mir nur das Paket von EastWest ein wenig attraktiver. Die vorgefertigten Spielweisen funktionieren sehr gut. Und das ist der Knackpunkt: Mir fehlt ein wenig die „totale“ Kontrolle (Einzelstimmen). Trotzdem: Hollywoodwinds ist alles andere als „holzig im Abgang“.