ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Cort, G 250, E-Gitarre

(ID: 2800)

Praxis

ANZEIGE


Nun hab ich mir die Gitarre umgehängt und muss sagen, sowohl vom Gewicht als auch von der Ergonomie her fühlt sie sich sehr angenehm an. Das werden alle Leute, die wie ich des öfteren mal fünf Stunden und länger auf der Bühne stehen, sehr zu schätzen wissen. Trocken angespielt macht die Gitarre einen guten Eindruck, sie klingt ausgewogen und relativ laut. Jetzt aber schnell an den Amp, wir wollen doch mal sehen, was die Dame verstärkt so zu bieten hat!
Der Verstärker ist im cleanen Kanal erst mal komplett neutral eingestellt, alles auf zwölf Uhr.

Ich fange mal beim Halstonabnehmer an: Das erinnert mich sofort an Hendrix oder die Chili Peppers, also ein typischer Stratsound. Für meinen Geschmack ist der Höhenanteil etwas gering, das regele ich am Verstärker nach und dann gefällt mir der Sound recht gut. Auch ein traditioneller Jazz-Sound lässt sich bei zurückgedrehtem Tonregler ganz überzeugend bewerkstelligen. Ein leichtes Brummen erinnert daran, dass wir es eben mit einem Singlecoil zu tun haben, wobei sich das nur sehr dezent bemerkbar macht. Da hab ich bei weitaus teureren Gitarren schon wesentlich Schlimmeres erlebt! Bei angezerrter Verstärkereinstellung muss ich natürlich gleich mal einen Blues Richtung SRV spielen. Hier wird schon deutlich, dass es noch einen Klangunterschied zu den wesentlich teureren Tonabnehmern gibt: Dynamisch fehlt den Cort-Pickups ein wenig die Spritzigkeit, und feine Spielnuancen werden nicht so deutlich umgesetzt wie bei Singlecoils der Luxusklasse. Aber wir dürfen natürlich den Preis nicht außer Acht lassen; für einen Satz richtig guter Tonabnehmer zahlt man locker mehr als hier für die ganze Gitarre! Also in Anbetracht der Preisklasse, in der wir uns hier bewegen, muss man die Tonabnehmer als durchaus solide bezeichnen.

ANZEIGE

Die Zwischenpositionen sind, wie bei der Strat, für poppige oder auch funkige Sounds bestens geeignet, sie klingen recht ausgewogen, wenngleich ich auch hier ein wenig die Brillianz und Dynamik vermisse. Aber es handelt sich hierbei um Feinheiten, immer gemessen an weitaus teureren Gitarren. Der Stegtonabnehmer erweist sich aufgrund der Splitbarkeit als äußerst vielseitig: Ich persönlich würde zum Beispiel für einen Countrysound den Humbucker splitten. Das macht den nötigen Twang, da kommt Freude auf! Auch für angezerrte Rhythmussounds kann ich den gesplitteten Stegtonabnehmer sehr empfehlen, da muss ich zum Beispiel an Bryan Adams denken, der Sound bleibt immer schön transparent, auch bei höheren Gaineinstellungen. Schalten wir nun die zweite Spule hinzu, ändert sich der Sound auf einen Schlag drastisch: Es wird wesentlich lauter und druckvoller, aber auch etwas undifferenzierter, komprimierter.

Das muss ich gleich mal in der Highgain-Einstellung testen, hierfür scheint mir diese Klangcharakteristik am besten geeignet. Und wirklich, ein amtlicher Hardrock-und Heavysound tönt aus dem Amp und ich fange automatisch an, Metal-Riffs mit abgedämpften Powerchords zu spielen. Hier stoßen preisgünstige Tonabnehmer erfahrungsgemäß schnell an ihre Grenzen, indem sie zu mulmiger unpräziser Wiedergabe neigen. Das ist bei der G 250 jedoch nicht so. Selbst mit auf D heruntergestimmter E-Saite (wie im Hörbeispiel Drop-D-HB-Highgain) kommen die Riffs präzise rüber, natürlich nicht ganz mit der Durchschlagskraft beispielsweise eines aktiven EMG-Humbuckers. Aber der würde auch den Preis der Gitarre sprengen und scheint mir für ein auf Vielseitigkeit ausgelegten Instrument insgesamt nicht passend. Auch verzerrte Lead-Sounds gelingen mit der G 250 recht überzeugend, wobei das letzte bisschen an Dynamik fehlt. Der Zuhörer nimmt das wahrscheinlich kaum wahr, aber man merkt beim Spielen schon, dass dynamische Feinheiten ein wenig träge umgesetzt werden. Aber diese Unterschiede sind wirklich nur im Vergleich zu Instrumenten der Profiklasse auszumachen, für eine Gitarre in diesem Preisbereich halte ich die Tonabnehmer für sehr gelungen.

-- Der Hals mit Vierpunktverschraubung --

— Der Hals mit Vierpunktverschraubung —

ANZEIGE
Fazit

Die Cort G 250 ist ein sehr gelungenes Instrument zu einem unschlagbar günstigen Preis. Punkt. Es gibt weder an der Bespielbarkeit noch an der Verarbeitung irgendetwas auszusetzen und die verwendeten Materialien sind allesamt von guter Qualität. Das ist in dieser Preisklasse schon etwas Besonderes.
Klanglich ist man mit der Gitarre für alle Stile bestens gerüstet, vielseitiger geht es kaum. Bei der Klangqualität gibt es schon noch Unterschiede zu Instrumenten der Profiliga, aber die kosten auch mindestens das Vierfache. Ich würde die Gitarre Einsteigern bis fortgeschrittenen Hobbygitarristen empfehlen, die ein vielseitiges Instrument suchen, mit dem sie nicht auf einen Stil festgelegt sind. Ebenso könnte ich sie mir persönlich auf der Bühne als Zweit- oder Ersatzgitarre vorstellen, die einfach das komplette Klangspektrum auch abdecken kann.
Einfach mal antesten, es lohnt sich!

Plus

  • Preis-Leistungsverhältnis
  • Vielseitigkeit
  • Qualität der Bauteile/Verarbeitung

Preis

  • UVP 263,- Euro
  • Straßenpreis ca. 240,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich versuche gerade, dieses Instrument in einem Shop zu finden. Die G250 mit Maple-Fretboard ist aber nirgends zu finden. Weiß jemand, wo es noch eine gibt?

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X