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Test: Digital Redux The A Class Series

(ID: 2904)

03 Properly Chilled

Mit einem Brutto-Datenvolumen von 4,17 GB beinhaltet Properly Chilled ein gutes „Gig“ mehr Daten als die übrigen Titel, dabei geht es auch gemächlicher daher: Es geht um „Downtempo, Chillout, Electronica und Breakbeat“, so weiß das Begleitschreiben.

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Die – aaah – durchweg entspannt daherkommenden 50 Beats von Properly Chilled haben mir gut getan, und tatsächlich habe ich darunter etwas für eine gutartige Hip Hop-Produktion gefunden. Genre- übergreifendes Denken bleibt also wichtig, und der bereits erwähnte Werbeblock jeder DVD erhält gesteigerte Existenzberechtigung.

Beim Durchhören im Browserfenster habe ich drei unsauber ge-REX-te Loops aufgestöbert. Hier muss händisch nachgesliced werden.

Auch Properly Chilled kommt mit einer Vielzahl Multisamples der besonderen Art: Vier Ordner beinhalten Akkorde der Soundkategorien Misc Keys, Pad Chords, Analog Machine Chords und Stab. Dies also auch eher geeignet für Freunde der Musizierens anhand vorgefertigter Versatzstücke.

Enttäuschend: Gerade mal 10 wenig inspiriert klingende Soundeffekte gibt es. Für diesen Musikstil hätte ich mir eine viel größere Auswahl gewünscht.

HACIENDA HOUSE: Construction Kit

HACIENDA HOUSE: Construction Kit

04 Hacienda House

Die Definition des Genres House kann in „GSA, U.K., Balearic Islands and New York City“ bekanntermaßen schon einmal recht unterschiedlich ausfallen, dem Titel nach hatte ich mit allerlei sonnig-verspieltem Latin House-Material gerechnet. Weit gefehlt: Hier gibt’s ein Revival des Classic House der späten 80er und frühen 90er, von Latino keine Spur, sondern alles very british, mitunter auch niederländisch.

Die Ausrichtung erinnert zuweilen an die legendären Sample-CDs der Advanced Media Group aus den mittleren Neunzigern. Kits, Bässe, Organs und Pads – alles da.

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Unter String & Piano gibt es wieder einmal Multisamples, wenn auch wiederum nicht ganz ernst gemeint. Ohne Dynamikabstufungen und immer schön oktavweise von C nach C, ob’s nun das Sample erfordert oder nicht. Das entspricht auch technologisch den späten Eighties und klingt somit entsprechend „amtlich“. Kurze und eiernde Loops auf den Originalen wurden gleich mitgesampelt, dürften im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends aber im endlosen Arbeitsspeicher der Audio-Workstation verklingen.

Wer all dies im Jahre 2008 noch oder wieder braucht, erwirbt mit Hacienda House ein sehr gut klingendes Komplettpaket in aktuellen Sampleformaten, welches den Erwerb anderer klassischer House-Sample-CDs der Vergangenheit (und Zukunft?) überflüssig machen kann.

05 Electrotech

Eine Vielzahl universell verwendbarer elektronischer Drumkits und Bässe im WAV- und AIFF-Format bietet Electrotech. Die teils sehr gut klingenden „Arpeggios“ und „Melodies“ im gleichen Format sind sinnvoll nur in den entsprechenden Tonarten und Tempi verwendbar. In dem Fall wird man also ein Musikstück „um das Sample herum komponieren“.

„Glitches“ beinhaltet unter anderem allerlei Vinylgeräusche. Die hätte ich eher auf dem Hip Hop-Titel untergebracht.

Die Loops sind klasse, von Acetone über Casio bis Roland TR alles da, wobei stets mehr CR als TR, und wenn schon TR, dann eher 808 als 909. Wie D&B 4 The Headz eignet sich Electrotech gut zum Anlegen eines Grundstockes an Basissamples des Genres und ist darüber hinaus ein guter Benchmark, wie es mit einem entsprechend ausgestatteten Maschinenpark eben klingen kann.

Sound

Ein genereller Hinweis zur A Class Series, der übrigens gleichermaßen für die mitgelieferten Libraries von Stylus RMX gilt, und auch Gegenstand der Kritik vieler Nutzer und Tester ist: Das Material ist bereits deutlich processed und insbesondere auch stark vorkomprimiert. Greift man nun, wie heutzutage üblicherweise reflexartig, zu den Kompressoren in RMX oder einem beliebigen Dynamik-PlugIn, oder wird der fertige Mix in einem anschließenden Mastering noch weiter zusammengestaucht, entstehen unversehens die gefürchteten angezerrten „grau“ und „anstrengend“ klingenden Audioklumpen. Unterlässt man in Folge dieser Befürchtung die finale Dynamikbearbeitung ganz, bleibt folglich auch der niedriger komprimierte Rest des Mixes unbearbeitet. Derartigen Mixes fehlt es nach der Summenkompression dann häufig an Präsenz und dem so wichtigen „Mittenpfund“.

Heißt: Die Anlieferung stark bearbeiteter Samples erfreut eher den Semi-Profi mit begrenzten Nachbearbeitungsmöglichkeiten oder den Multimediaproduzent mit wenig Zeit. Für Pop-Produktionen im Hochqualitätssegment wünscht man sich gemeinhin Rohmaterial, das noch nach eigenen Wünschen formbar – und später auch komprimierbar – ist.

Fazit

Digital Redux hat mit der A Class Series ein durchaus ernsthaftes Produktionswerkzeug abgeliefert. Von Construction Kits und abgesampelten Akkorden wird jedoch ein ambitionierter und technisch komplett ausgestatteter Musikproduzent in der Regel weniger Gebrauch machen.

Einsteiger und Musiker im Bereich Multimedia, die von Tag zu Tag in verschiedenen Musikstilen unterwegs sind oder sein müssen, kommen mit diesen ersten Veröffentlichungen von Digital Redux relativ schnell zu einem vorzeigbaren Ergebnis.

Da die Menschen bei Digital Redux offensichtlich vorwiegend ihr eigenes Elektronikstudio abgesampelt haben, klingt alles, was sich eben mit elektronischen Klangerzeugern machen lässt, entsprechend überzeugend.

D&B-, ChillOut- oder auch House-Produktionen profitieren aber auch erheblich von Akustikinstrumenten, Vocal- Fragmenten oder Atmos. Die fehlen in der A Class Series. So sind die Titel der A Class Series zwar solider Grundstock einer Sample- Library, verlangen aber relativ schnell nach Erweiterung.

Alles in allem: Die A Class Series ist ein Werkzeug für Einsteiger, Multimediaproduzenten und zum „Reinschnuppern“ in neue Musikstile und hat dabei ihre Stärken im Bereich der Samples elektronischer Musikinstrumente. Und einen günstigen Preis.

Die Klangbeispiele entstammen meinem Geheimfavoriten Hacienda House, in Großbuchstaben die Kategorie auf der DVD.

Mehr

, auch von den weiteren vier Titeln der Reihe, gibt’s auf der Seite des Herstellers.

Plus

+ guter Einstieg in die entsprechenden musikalischen Genres

++ sehr gute und „amtliche“ Samples elektronischer Klangerzeuger

+ gut programmierte Drumloops

++ große Formatvielfalt, übersichtlich abgelegt

+ günstiger Preis

Minus

– fehlende Dokumentation

— keine Natursamples (akustische Drums, Atmos, Naturinstrumente)

– hoher Anteil an Construction-Kits

– wenige Multisamples

– sämtliche Drumloops sind bereits heftig komprimiert

Preise

http://www.digital-redux.com 44,95 $pro Titel

http://www.bestservice.de 30 Euro pro Titel

 

 

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Klangbeispiele
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