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Test: SonicProjects OP-X PRO-3, Software Synthesizer nach Oberheim OB-X

Viele Köche verderben das GUI?

24. Februar 2024
Das Vorbild des SonicProjects OP-X PRO-3, der Oberheim OB-X Synthesizer

Das Vorbild des SonicProjects OP-X PRO-3, der Oberheim OB-X Synthesizer

SonicProjects OP-X PRO-3 ist nun die dritte Plug-in Inkarnation des Oberheim OB-X Analogsynthesizers von 1979.  Das Plug-in von 2006 wird immer noch als Geheimtipp gehandelt. Die erste Version basierte noch auf dem Synth-Baukasten „Synthedit“, während die zweite Version im Jahr 2012 dann auf eigenen Füßen stand. Nun schreiben wir 2024 und möchten sehen, was sich Neues getan hat.

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Wenn man all den Reviews und Nutzereindrücken geht, handelt es sich um nicht weniger als die beste Softsynth-Adaptaion des bekannten Klassikers. Sonicporoject hat sehr genau auf User-Wünsche gehört und nach langer Zeit nun endlich den SonicProjects OP-X PRO-3 veröffentlicht. Aber war es wirklich klug, jeden Nutzerwunsch unterbringen zu wollen?

Installation des SonicProjects OP-X PRO-3

Der SonicProjects OP-X PRO-3 läuft ab macOS 10.15 (auch Apple-Slilicon kompatibel) und Windows 10 und ist als VST3 und AU erhältlich. Nach dem Kauf empfängt der E-Mail-Eingang die Bestätigung samt Freischaltcode. Dieser wird beim ersten Aufruf eingegeben – fertig. Übrigens ist auch völlig kostenfrei eine Lizenz von OP-X PRO-2 enthalten. Gleich bei der Installation sind mehrere Entscheidungen zu treffen. Es gibt nämlich die Möglichkeit, CPU-schonende Varianten zu nutzen sowie alternative GUI-Skins. Die ursprüngliche GUI-Farbe stieß auf einhellige Ablehnung. Verständlich, denn nicht jeder findet ein Hornhaut-Umbra anregend.

Das ist ja eigentlich als positiv anzusehen, dass einerseits auf Nutzerwünsche eingegangen wird und andererseits deren Umsetzung schnell vonstatten geht. Aber hier zeigt sich schon ein bisschen der Hang, der sich noch durch das ganze Plug-in ziehen soll – Featureritis. Normalerweise kenne ich Optionen für CPU-Last und Skin-Einstellungen nur innerhalb des einmal installierten Plug-ins. SonicProjects OP-X PRO-3 hat im Gegensatz dazu gleich drei Versionen, nämlich OP-X Pro-3, OP-X Pro-3 ECO und OP-X Pro-3 LC. Damit man die vollständige Version neben den leichteren, so möchte ich sie mal nennen, nutzen kann, gibt es noch einen Extra-Installer, den OP-MTX. Hintergrund ist die einmalige Plug-in-ID. Es kann immer nur eine im System vergeben werden. Ist eine Light-Version installiert, ist diese schon belegt. Die verschiedenen Versionen des SonicProjects OP-X PRO-3

Dazu gesellen sich noch weitere Installer für die alternativen GUI-Farben Hellblau und Hellgrau. Meiner Meinung nach sind das gleich beim Start ein bisschen viele Optionen und es wirkt auf mich etwas ungelenk. Wie gesagt, andere Hersteller bringen das alles in einen Installer unter und lassen den Nutzer dann von Fall zu Fall innerhalb des Plug-ins entscheiden.

Oberfläche von SonicProjects OP-X PRO-3

Normalerweise kommt hier ja immer ein Abriss der Nutzeroberfläche samt meines Lieblingsthemas, der Preset-Verwaltung. Beim SonicProjects OP-X PRO-3 werden wir aber an dieser Stelle länger verweilen als üblich – denn hier ist einiges schiefgelaufen, wie ich finde. Gleich vorweg, das tut dem wirklich guten Klang keinen Abbruch, wer aber mehr als nur Presets nutzen oder maximal diese nur ein wenig verändern will, der muss sich zwangsläufig mit der Benutzeroberfläche eines Plug-ins anfreunden – und das macht SonicProjects OP-X PRO-3 wirklich nicht einfach.

Zuerst das Positive. Das GUI kommt in zwei Größen: 1227 x 591 px und 1610 x 845 px. Zweitere dürfte auch für 4k-Bildschirme ausreichend sein. Das Plug-in muss allerdings für die neue Größe geschlossen und wieder geöffnet werden.

SonicProjects OP-X PRO-3 - gui size

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und deswegen hier das GUI in ihrer ganzen Pracht. Was sofort auffallen dürfte: Da ist eine Menge los. Viel. Sehr viel.

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SonicProjects OP-X PRO-3 GUI

Zunächst einmal bleibt der grundlegende Stil dem der Vorgänger treu. Also eine Mischung aus fotorealistischen Elementen mit langem Schattenwurf und weniger fotorealistischen Elementen, die eher nach 8-Bit-Ästhetik aussehen. Die Mischungen von verschiedenen Font-Größen und Stärken sowie die angedeuteten Zusammenhänge per gestrichelten Linien machen vor allem eines: Sie verwirren mich.

Also abgesehen davon, dass das ganze Erscheinungsbild immer noch sehr nach 2006 aussieht, wird man fast erschlagen von Information auf dem Panel. SonicProjects schreibt dabei selber, dass sie versucht haben, JEDEN Nutzerwunsch unterzubringen und das Ergebnis sei unter anderem „more logical interface, no hidden features“. Das Erste kann ich absolut nicht sehen, das Zweite stimmt auch nicht ganz.

SonicProjects OP-X PRO-3 Voice-Sektion

Dazu zwei Beispiele, beide in der Voice-Section. Der SonicProjects OP-X PRO-3 bietet die Besonderheit, dass er ganz wie das Original in mehrere Voice-Board aufgeteilt ist. So können den 12 Voice-Boards, von denen immer zwei im Tandem bearbeitet werden (z. B. Voice 1 und Voice 7 oder Voice 2 und Voice 8 etc.) verschiedene Einstellungen für Filter-Envelope- und Portamtamento- und Pitch-Tuning gegeben werden. Dadurch kann ein sehr lebendiger Klang entstehen, der weit detaillierter editiert werden kann als der „Vintage-Knob“ anderer Plug-ins, wie z. B. dem OB-X von GForce. Beim SonicProjects OP-X PRO-3 ist also volle Kontrolle gegeben.

Also an sich eine gute Sache. Und da das nun keine Einstellungen sind, die normalerweise ständig geändert werden, schlummerten diese bisher auf einem bei Bedarf aufrufbaren Backbord. Viele Nutzer wollten offensichtlich direkteren Zugang, also wanderten beinahe alle Einstellungen auf die GUI-Front. Die Backbord-PCB-Ansicht ist immer noch da und zum Einstellen der Hüllkurven- und Portamento-Parameter muss diese auch zwingend aufgerufen werden. Das bedeutet, dass es doppelte Kontrollen für einen Parameter gibt – ein No-go für eine Benutzeroberfläche und Verschwendung von Bildschirmplatz.

Dasselbe Problem der Redundanz findet sich sogar bei einzelnen Bedienelementen. Bleiben wir in der Voice-Sektion. Über einen Klick auf den OSC-Taster können alle Stimmen exakt gestimmt werden. Dabei bewegt sich der Trimpot-Regler, der unterhalb des Tasters sitzt, ganz nach rechts und die virtuelle LED leuchtet. Nun kann das Trimpot wieder nach links gedreht werden, um langsam eine Verstimmung der einzelnen Boards zu erreichen. Hinter der Mittenpostition erlischt dann die LED.

Rein logisch dürfte diese aber nur leuchten, wenn das Trimpot ganz rechts ist, da nur das eine exakte Stimmung darstellt. Das meine ich, wenn ich der Aussage „more logical interface“ widerspreche. Der Schalter hätte ganz wegfallen und stattdessen nur ein Regler an dessen Stelle treten können. Dann wäre auch Platz für einen größeren Regler gewesen, denn diese Trimpots sind auch in der großen GUI-Version arg fummelig zu bedienen. Eine mögliche Lösung wäre gewesen, nur diese Makroregler auf der Front zu lassen und alle Feineinstellungen auf der PCB-Ansicht zu belassen, die eine enorme Fülle an verschwendeten Platz besitzt.

SonicProjects OP-X PRO-3 - boards

Die zweite Sache befindet sich auch in dieser Sektion, ist aber auch noch in anderen anzutreffen. Rechts neben dem Pan-Md-Regler befindet sich ein kleiner Button. Dieser hat keine Aufgabe, außer den Regler auf die Null-Position zu stellen. Bei allen anderen Plug-ins, die ich kenne, wird es entweder mit einem Doppelklick oder einem Shift/Strg/Alt-Klick gelöst – und ist Standard. Den einzigen Vorteil kann ich hier sehen, wenn SonicProjects OP-X PRO-3 mit nur einer Hand bedient werden muss.

Modulatinsmatrix von SonicProjects OP-X PRO-3

Diese kann über dem Front-GUI ausgeklappt werden und bietet ein lang ersehntes Feature einer vollständigen Modulationsmatrix. Zusätzliche Hüllkurven- und LFO-Einstellungen sind hier ebenso zu finden wie zwei polyphone und zwei monophone Routing-Optionen. Polyphon heißt in diesem Fall, dass ein Routing für jedes einzelne Voice-Board genutzt wird; monophon bedeutet, dass alle Stimmen gleichermaßen betroffen sind. Dadurch können wirklich unerhörte Klänge erzeugt werden und rückt den SonicProjects OP-X PRO-3 näher in die experimentelle Klangecke.

SonicProjects OP-X PRO-3 - matrixfxopened__JPG

Allerdings auch hier: Wieso nicht auf der PCB-Ansicht unterbringen? Eine Drag&Drop-Zuweisung gibt es nicht und es wäre so wieder mehr Ordnung auf dem GUI. Außerdem muss noch ein zusätzlicher Schalter „Global“ aktiviert werden, damit die Modulationen wirksam sind – warum?

Preset-Verwaltung von SonicProjects OP-X PRO-3

Auch diese wurde deutlich verbessert und bietet jetzt Suchfunktionen und Verschlagwortung, wobei aber ein etwas eigentümliches System von Abkürzungen wie #ba = Bass genutzt wird, die beim Abspeichern mit dem Preset-Namen angegeben werden müssen. Diese Kennzeichnungen werden in der Preset-Verwaltung dann einfach ausgeblendet, aber es kann nach ihnen gesucht werden. Alles in allem ist das OK, aber nicht überragend gelöst.

Erwähnenswert ist definitiv, dass alle Werks-Presets des OP-X PRO-2 enthalten sind, diese auch gelesen werden können und darüber hinaus die Presets des SonicProjects OP-X PRO-3 sogar abwärtskompatibel sind! Einstellungen wie die Modulationsmatrix werden natürlich nicht übernommen.

Klang des SonicProjects OP-X PRO-3

Kommen wir nun endlich zu den ausgenommen guten Seiten des SonicProjects OP-X PRO-3 – dem alles entscheidenden Klang. Ja – er klingt fantastisch. Ob er nun der bestklingende virtuelle Synth überhaupt ist, lass ich mal dahingestellt, dafür müssten ja alle überhaupt erhältlichen Synths gegengehört werden.

Aber der Klang ist wirklich natürlich und frisch. Dafür sorgen auch die neuen Filtermodelle im SonicProjects OP-X PRO-3 insgesamt gibt es jetzt 7 Filter-Typen LP 12 dB, LP Hard, LP 24 dB, LP MG, High Pass, Band Pass, Notch). Damit lassen sich nun auch Moog- und Roland-ähnliche Sounds kreieren. Und Sonicprojects haben selber ein Video erstellt, wo sie das entsprechend demonstrieren. Bei den Filtertypen sollte für alle etwas dabei sein.

Die Effektauswahl befindet sich oben

SonicProjects OP-X PRO-3 - FX edit

Die Einstellungen werden über die Trimpots vorgenommen

Neu ist auch das zweite Filter, das ein freiverstellbares Multimode-Filter ist, das beliebig zum LP-Filter hinzugemischt werden kann. Somit sind auch Vokal-ähnliche Klänge möglich. Eine tolle Addition, die das Klangspektrum deutlich erweitert.

Außerdem standen auf der Wunschliste auch Modulationseffekte und so finden sich auch nun 5 Ensemble-Effekte, bei denen die Effekte eines Solina Pate standen. Generell sind sie alle OK, aber das Reverb hat mich jetzt nicht so umgehauen.

Ich empfehle einfach mal, auf der Website von Sonicprojects in den Videos mit den Klangdemos zu stöbern, zusätzlich zu den Beispielen hier.

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Fazit

SonicProjects OP-X PRO-3 ist nun die dritte Inkarnation des immer noch als Geheimtipp gehandelten OB-X-Softsynth, dessen Anfänge im Jahr 2006 zu finden sind. Die erste Version basierte noch auf dem Synth-Baukasten „Synthedit“, während die zweite Version im Jahr 2012 dann auf eigenen Füßen stand. Nun schreiben wir 2024 und möchten sehen, ob das schon seit jeher als „beste Emulation eines analogen Synths galt“,  jedenfalls wenn man all den Reviews und Nutzereindrücken ausgeht. Sonicporoject hat sehr genau auf User-Wünsche gehört und nach langer Zeit nun endlich den SonicProjects OP-X PRO-3 veröffentlicht. Aber ist es wirklich klug, jeden Nutzerwunsch unterbringen zu wollen?

Plus

  • ausgezeichneter Klang
  • vorwärts- und rückwärtskompatibel zu OP-X PRO-2

Minus

  • schwer zu durchschauendes GUI
  • ungewöhnlicher Installationsvorgang

Preis

  • 119,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    chardt

    Ja, ich weiß: „Schlanke“ Klänge sind heute angesagt und Mitten sind verboten – trotzdem schade, dass von den Beispielen kein einziges den klassischen, breitbeinigen Oberheim-Sound hat. „Halen Jump“ ist ja wohl ein Witz? Und auch auf der Herstellerseite finde ich keinen wirklich dicken, warmen Sound :(
    Also bleibe ich bei meinem Pro-800 :)

      • Profilbild
        chardt

        @Round Robin Keine Chance, ich schraub bloß zum „Ausgleichssport“ son bisschen rum (Hauptinstrument Bassgitarre). Aber wenn Du ne grobe Vorstellung haben willst, in welche Richtung meine Soundvorstellungen gehen, dann kannst Du Dir gerne die frühen Tangerine Dream anhören, „Phaedra“ z.b.
        Gegenfrage: Wenn Du Dir (nur noch dieses eine Mal!) „Jump“ anhörst und dann die Klangbeispiele mit „Halen Jump“ im Namen, neigst Du dann eher zu WTF oder LOL?

        • Profilbild
          t.goldschmitz RED

          @chardt Die Presets hießen halt so 🤐 – was kann man tun? Und wenn man es genau nimmt, heißen sie ja auch „Halen Jump PLATE“ (Hervorhebung von mir), was auch immer damit gemeint ist…

        • Profilbild
          Round Robin AHU

          @chardt Servus, hab jetzt mal Van Halen Jump mit dem Van Halen Beispiel aus dem nachstehenden Video verglichen. Im Video klingt der Sound viel fetter und druckvoller. Aber man muss dazu sagen, der Sound ist ja nicht abgemischt. Sollte auch klar sein, dass einen Synth nie roh in einer Produktion verwendet wird.

          https://www.youtube.com/watch?v=ZRoik_Yq35g

          Generell sind die Beispiele in dem Video sehr gut und liegen sehr oft nah am Original.

          Schönen Abend noch 😁

          • Profilbild
            chardt

            @Round Robin Danke! Und wie bei dem Link, den Holk vorher gepostet hat (und der dann wieder verschwunden ist): Ja, das klingt nach Oberheim und nach „Jump“, so wie der Presetname es nahelegt ;)
            Umso mehr frage ich mich, was es mit den „Halen Jump Plate“-Sounds hier in den Beispielen auf sich hat. 🙄

      • Profilbild
        Holk

        @chardt Jor … dermaßen heftig wie Deines Uli’s Klon kann so eine Weichware ja nicht mal im Ansatz klingen .. und die 80er Popmusik ist musikalisch auch nicht mehr das was sie mal war.
        Ist klar und verstanden.

        • Profilbild
          chardt

          @Holk Was die Weichware betrifft: Vor vielen Jahren kaufte ich mir den nigelnagelneuen Native Instruments Generator (später Reaktor) und war begeistert, immerhin klang das doch schon mal irgendwie nach Synthesizer , und ganz bald würde …
          Im Lauf der Zeit wurde daraus „Man kann hören, dass ein Prophet 5 gemeint ist“ (Pro 52) und schließlich „Es klingt gut, aber das letzte bisschen fehlt noch.“ Bei letzterem Fazit in den Testberichten blieb es dann ziemlich lange, und ich wurde schon etwas mutlos, aber schließlich habe ich es dann mit ein paar der neuen Roland-Teile versucht, und für mich persönlich kommt der Ju-06a jetzt dem Original genügend nahe. (Die Boutique-Teile sind ja im Kern auch nur Weichware in einer praktischen Verpackung.) Fazit: Ja, die Weichware kann jetzt grundsätzlich mit den Originalen mithalten. Selbst die hier getestete, auch wenn die hier präsentierten Klangbeispiele das für mich nicht genug belegt haben im Gegensatz zu dem Vergleichsvideo, welches Du verlinkt hattest.
          PS: Ich bin musikalisch ein Kind der 70er, nicht der 80er – das war die Zeit des großen Aufbruchs, wo von Metal bis Elektronik die Grundlagen gelegt wurden für fast alles, was wir heute hören.

          • Profilbild
            Holk

            @chardt Das kann ich nachvollziehen. Vor mir ein PC mit Generator drauf, neben mir ein Roland System 100 Synthesizer. Den Unterschied hat man schon deutlich gehört. Ich konnte auch den Sound von ReBirth RB-338 mit dem einer Roland TB-303, und den eines Claiva Nord Lead mit einem Sequential Circuits Prophet 5 vergleichen.

            Der OP-X PRO ist etwas jünger, aber auch schon über 16 Jahre alt. Diese Weichware klang- und klingt immer noch nach einem „richtigen Synthesizer.“ Und auch damals schon besser, als so einige „Hardware virtuellen“ die via DSP mit mehr Oversampling arbeiten konnten.

            Ich finde es super dass dieser Software Synthesizer immer noch produktgepflegt wird.

            Die Internetseite von Sonic Projects sowie das GUI des Produkts können jedoch endlich auch mal ein gutes „Facelifting“ vertragen.

      • Profilbild
        chardt

        @chardt Hallo Holk, aus irgendwelchen Gründen ist Deine Antwort mit dem Link zum Vergleichsvideo weg, aber ich habe sie vorher noch lesen und den Link aufrufen können:
        Danke, dass klingt doch tatsächlich gut! Ich habe mich wirklich gewundert, dass einige vom Sound dieses Plug-Ins schwärmen und die präsentierten Soundbeispiele so … sagen wir mal unspektakulär klingen. Aber Dein Video zeigt endlich, dass das Teil „Oberheim kann“. 🙂

          • Profilbild
            chardt

            @Holk Ja, für 2006 klingt das schon ganz gut – aber bitte hör beim letzten Beispielklang noch mal genau hin:
            Grundsätzlich haben die diversen Emulationen am meisten Probleme damit, warme und volle Klänge zu produzieren, die eher schlanken und harten kriegen sie schon länger gut hin. Und gerade bei Oberheim will ich diese „breitbeinigen“, warmen und vollen Klänge wie eben der Brass-Sound von „Jump“.
            Bei den Beispielen in Deinem verlinkten Video dominieren gerade die eher schlanken Klänge, die wirklich gut abgebildet werden. Erst beim letzten Beispiel wird es auch mal etwas „breiter“, und genau da hängt die Weichware dann hinterher. Für 2006 ganz gut, aber eben noch nicht gut genug. Und ja, heute sind die besseren Weichware-Produkte den entscheidenden Schritt weiter.

            Gruß,
            Carsten

            • Profilbild
              Holk

              @chardt Hi Carsten,

              Jede Coverband freut sich über die Sound Library die dem OP-X beiliegt :-)

              Vor zwei Jahren gleich mit „Jump“ zum Start demonstriert

              https://www.youtube.com/watch?v=qBaqZbjnkvs

              Klingt hier jetzt auch nicht viel wärmer

              https://www.youtube.com/watch?v=26_2mbSnDJg

              Und ganz ehrlich. Klar .. das Eine sind analoge Schaltungen und das Andere wird auf einer Desktop CPU ohne viel Oversampling (im Vergleich zu dem was manche mit DSP machen/gemacht haben) berechnet – aber in der „Summe“ – sprich, mit Kompressor, Chrous, EQ etc. – also einem ganzen Mastering Chain dahinter, geht das doch einfach total unter.

              Und klar .. Du hast Recht. Analog ist nun mal analog. Ich finde den Unterschied halt nicht mehr „fundamental“ wie es z.B. damals zwischen d-Lusion Software’s „Rubberduck“ und einer „echten TB-303“ war.

              Viele Grüße,
              Holger

              • Profilbild
                chardt

                @Holk Zustimmung. In den letzten Jahren hat die Software (Plug-Ins wie VA-Synthies) den Punkt erreicht, wo sie genauso warm und voll wie analoge Synths klingen kann. Das war eben 2006 noch nicht der Fall. (Und ja, die Rubberduck fand ich damals auch putzig ;)
                Aber wenn ich für 300€ den Pro-800 kriegen kann, dann nehme ich den natürlich statt der Software 🙂

                • Profilbild
                  Holk

                  @chardt Ich finde solche Vergleiche immer sehr unbrauchbar da es sich um völlig unterschiedliche Produktkategorien handelt.

                  Immerhin haben beide keine Tastatur :-)

                  • Profilbild
                    chardt

                    @Holk ???
                    Du meinst, einen Analog-Synthie und eine Software, die wie ein Analog-Synthie klingt, kann man nicht vergleichen? Ich würde eher sagen, die muss man vergleichen, um festzustellen, wie weit die Software eben gekommen ist! (Verdammt weit übrigens, da sind wir uns ja einig.)

                    Ich will bestimmte analoge Poly-Klänge. Als Paket Software plus Bedienelemente etc. (= VA-Synthie) kostet mich das ebenfalls 300€ oder mehr. Eine reine SW-Lösung ist auch nicht billig und die Haptik fehlt / benötigt zusätzlichen Controller. Da ist der Pro-800 für mich die pragmatische Lösung, jenseits der analog/digital-Frage. Und den Ju-06a habe ich dann noch zum „Andicken“ :)

                    • Profilbild
                      Holk

                      @chardt Es gibt Menschen die sich insbesondere aus pragmatischen Gründen ganz klar für die Software und gegen den anaogen Desktop Synth entscheiden. Deren Setup sieht bestimmt anders aus als Deines.
                      Das ist individuell. Hier gibt es keinen 1:1 Vergleich. Wäre ja auch langweilig.

                      Es gibt auch Leute denen kommt von Hersteller X nichts in’s Haus auch wenn es anderso das zigfache kosten sollte. Und es gibt Leute die produzieren nur in- bzw. nur out of the Box.

                      Der Behringer Pro 800 klingt auch per se anders als ein Oberheim OB-X. Das Filter beim einen ist ein „handgelötetes“ SEM lowpass Derivat und das andere basiert auf einem CEM Chip. Zudem klingt kein OB-X 1:1 wie der andere.

                      Ist doch eine völlig sinnlose Diskussion.
                      Ich dachte diese „analog vs. digital“ Diskussionen im 19 Zoll Format sind schon seit Jahren zu den Akten gelegt.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich habe ja nun nicht so das Problem mit »vollgepackten« User-Interfaces, die auf einen Blick – mehr oder minder – alles zeigen. Der Augenkrebs kommt beim »OP-X PRO-3« eher durch die fotorealistische Oberfläche in Verbindung mit: große Potis, kleine Potis, Trimm-Potis, große Taster, kleine Taster, kleine Lämpchen, große Lämpchen, alphanumerische Digitalanzeige, kleine Beschriftung, große Beschriftung … puh!

    Und die Installation von, je nach gewünschter Prozessorlast, mehreren Versionen des PlugIns – die teilweise nicht parallel laufen – finde ich auch … merkwürdig?

    Ich habe gerade mal meinen »Matrix-12 V2« von Arturia gestartet. Der ist ja nun – wie fast immer bei Arturia – auch fotorealistisch gestaltet. Da es ein »Matrix 12« ist, hat dieser auch noch deutlich mehr Hüllkurven und LFOs. Das alles hat Arturia für meinen Geschmack übersichtlicher gelöst.

    Ob der Klang des »OP-X PRO-3« das nun heraus reißt? Hmmm … !

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Flowwater : [….] Der Augenkrebs kommt beim »OP-X PRO-3« eher durch die fotorealistische Oberfläche in Verbindung mit: große Potis, kleine Potis, Trimm-Potis, große Taster, kleine Taster, kleine Lämpchen, große Lämpchen, alphanumerische Digitalanzeige, kleine Beschriftung, große Beschriftung …[….]

      Jup, Touchè 🙂 Der Klang ist aber nicht schlecht meiner Ansicht nach. Wobei: Oberheim Klänge gibt es relativ häufig als Plugin und diese sind alle relativ ähnlich.

  3. Profilbild
    janschneider

    Schattenwürfe bei virtuellen Potis und anderen Bedienelementen in Software sollten ja generell unter Androhung von tausend Stunden Kirmestechno verboten werden. Ganz besonders schlimm es es ja, wen diese auch noch die Beschriftung so überdecken, dass sie kaum noch lesbar ist.
    Das ist jetzt hier nicht der Fall, aber dafür gibt es die Absurdität, dass die grossen Potis auffallend lange Schatten werfen, die kleinen aber nicht.
    Für mich ist UI/UX mittlerweile ein sehr wichtiges Kriterium bei der Entscheidung, ob ich ein plugin kaufe oder nicht. Gut klingen tun die allermeisten ja sowieso heutzutage, da muss man mir schon entweder wirklich eigenständigen Klang bieten oder eine exzellente Usability, die mich schneller und einfacher ans Ziel bringt als all die anderen Plugins, die ich schon habe…

  4. Profilbild
    harrymudd AHU

    Wie sieht denn der Vergleich mit anderen OB-X Plugs aus?
    Ich selber kenne den HW OB-X außer aus Videos und Aufnahmen nicht nur die Emulation von GForce , mit der ich als Oberheim Sound Erzeuger zufrieden bin.

  5. Profilbild
    anselm

    Ich habe bei keinem Klangdemo etwas gehört, das mich beeindruckt hätte.
    U-He Diva mit dem OB 8 Filter finde ich besser und auch Synapse Obsession und die 2 polyphonen Oberheim Synths von G-Force haben von den Demos her bei mir einen besseren Eindruck gemacht.

    Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, daß ich mir Demos von einem Softsynth angehört hatte, nicht begeistert war, dann aber trotzdem mal das Demo ausprobiert habe und hatte dann einen ganz anderen Eindruck. Ich würde deshalb jedem Interessenten raten, selbst auszuprobieren.

    Beim Vergleich zu beachten ist natürlich, daß die originalen OB-X Instrumente deutlich anders klingen als OB-Xa und OB-8 dann nochmal etwas anders. Und die SEM-basierten Instrumente Two Voice, Four Voice, Eight Voice sind dann nochmal etwas anderes.

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