Songauswahl
Der uSolo FX besitzt sowohl einen Card-Slot für SD-Speicherkarten als auch eine USB-Buchse für Sticks oder externe Platten; beide befinden sich auf der Gehäuseoberseite, so dass man bequem die Speichermedien mit den darin enthaltenen Sounddaten austauschen kann, ohne sich zu verrenken. Automatisch erkannt wird ein Wechsel von SD auf USB aber nicht – per Source-Button muss man den uSolo darüber informieren, wo die Musik auf ihn wartet. Was dann auch nur im Pausenmodus funktioniert.
Verarbeitet werden MP3- und WAV-Formate; bei 999 Songs pro Folder ist aber Schicht, was dann aber auch für die größten Plattensammlungen ausreichen sollte. Immerhin liegt auch bei den Verzeichnissen die Obergrenze bei 999, so dass wir auf 998.001 Songs kommen. Da setzt wohl eher die maximale Plattengröße von 250 GB eine Grenze; wer seine Musiksammlung aber schon auf einer größeren Platte hat, muss wohl umkopieren. Man kann entweder nur einen Song abspielen (Single Play) oder einen nach dem anderen abnudeln (continuous play). Eine Repeat-Funktion erreicht man etwas umständlich über zweisekündiges Drücken des Folderbuttons + Singleplay – warum man da nicht einfach durchsteppen kann, bleibt offen. Wie auch die Random-Funktion zum Hüpfen durch die Plattensammlung; zwar existiert ein Eintrag im Display (muss es also irgendwo geben), aber kein Wort davon im Manual, wie man die erreichen könnte.
Der uSolo kann auch als MIDI-Controller eingesetzt werden; der Anschluss erfolgt in diesem Fall über den rückwärtigen USB-Port am Gehäuse, wobei zuvor noch in den Einstellungen der besagte USB-Port von Link auf MIDI geändert werden muss. Anschließend kann man damit auch Software wie Traktor Pro, Deckadance und andere ansteuern; die dafür zuständigen Mapping-Files gibt’s auf der Website von DJ Tech. Praktischerweise lässt sich der Mediaplayer auch in einen Hybridmodus schalten: Dann wird ein Teil der Kontrollen für die Steuerung der Software abkommandiert, der Rest (wie Transport und Pitch) ist weiterhin für das Abspielen von Stick oder SD-Card zuständig.
Die Navigation im Datenträger ist übersichtlich und einfach: Per Endlos-Controller mit Push-Funktion geht’s durch die Songs, die namentlich im Display auftauchen. Auf wiederholten Knopfdruck gibt’s auch sämtliche übrigen ID3-Infos wie Künstler, Genre oder Album. Betätigt man den Folder-Button, werden stattdessen die Verzeichnisse aufgelistet. Folder und Tracknummer werden ebenfalls im Display angezeigt.
Mit der mitgelieferten Software namens Databox kann man seine USB/SD-Devices per USB auslesen. Das Programm baut dann eine Datenbank, die schneller durchsucht werden kann – nicht nur nach Titeln, sondern auch nach Künstlern, Genre etc.
Navigation
Die Transport-Buttons sind nicht wie gewohnt zu einem Block zusammengefasst, sondern etwas gewöhnungsbedürftig über die Oberfläche verteilt. So gibt’s unten links einen großen, blau beleuchteten Start/Pause-Knopf (der im Pausenmodus blinkt, im Playmodus dagegen leuchtet), die Search-Buttons zum schnellen Vorspulen aber – wesentlich kleiner – über den dazwischen liegenden Effekt- und Cue-Button(s). Was dann etwas zum leicht unaufgeräumten Eindruck der Benutzeroberfläche beiträgt. Hat man sich aber erst mal dran gewöhnt, dann geht’s schon.
Über den „Next Track“ Button kann man auch Tracks ansteuern, ohne die dazwischen liegenden erst durchlaufen zu müssen – so geht’s manchmal deutlich schneller.
Die Zeitanzeige kann zwischen Restzeit und Laufzeit geswitcht werden; angezeigt werden Minuten, Sekunden und Frames. Durch Letztere kann man bequem mit dem berührungsempfindlichen Jogwheel fahren, das zwischen innerem und äußerem Ring unterscheidet; schaltet man dabei auf „Trackscan“ um, geht’s auch in größeren Schritten vor- und rückwärts durch den Track (auch per Jogwheel). Was aber in beiden Fällen stört: Lasse ich das Rad wieder los, weil ich den Punkt gefunden habe, an dem ich einsteigen will, läuft die Musik auf diesem Frame solange in einer Endlosschleife, bis ich die Musik starte – abstellen lässt sie sich das dann nirgendwo. Zumindest habe ich da keine Möglichkeit entdeckt. Heißt: Wer einmal am Rad gedreht hat, muss auch starten.
Die Anlaufzeit eines Tracks lässt sich vorab stufenlos von 0 – 10 Sekunden einstellen, ebenso die Brakezeit. Was im Extremfall dann so klingt, als hätte man einem Plattenspieler den Saft abgedreht oder eine Vinylscheibe hätte Anlaufprobleme, weil wieder mal der Hamster der Tochter des Hauses mit Karussell fährt. Eine nette Spielerei, die man im Alltagsbetrieb aber eher selten wirklich benötigt.