El Músico Loco
Pedal-Effektgeräte stillen bekanntlich immer wieder kurzzeitig den Equipment-Hunger der Gitarrenfraktion. Sie sind verhältnismäßig günstig, bringen aber frischen Wind und damit neue Inspiration ins Spiel. Die Konzepte der unzähligen Stompboxes am Markt reichen dabei von Reglerwahnsinn in DIN A5-Größe bis hin zu boardfreundlichen Mini-Kisten. Letztere Spezies ist zwar selten, wird aber immer beliebter. Auch unter One-Man-Boutique Anbietern. Wir haben uns zwei solche Mini-Pedale zum Test vorgenommen. Es handelt sich um das Wee Beaver Fuzz und den Little Angel Chorus der in Spanien beheimateten Effektschmiede El Músico Loco.
Allgemeines
Alle El Músico Loco-Effekte werden von Chris Bradford in Handarbeit entwickelt und in Kooperation mit lokalen Firmen produziert. Er vertreibt die Geräte zur Zeit nur über seine eigene Homepage und den englischen Spezialisten joespedals.co.uk. Bei den Testkandidaten handelt es sich um die orangefarbene Version des Wee Beaver Fuzz, das mittlerweile in zwei Versionen mit poliertem Alu-Finish und gravierter Beschriftung erhältlich ist. Der Little Angel Chorus liegt in ebendieser Hochglanz-Version als Vorserienmodell vor. Chris arbeitet ständig an der Optimierung seiner Schaltungen, so dass sich jede Serie leicht von der vorhergehenden unterscheidet. So wurden beim Orange Wee Beaver noch NOS-Transistoren von einem Orgelrestaurator verbaut und die Platine separat im Gehäuse fixiert. Die aktuelle Version ist mit hochwertigen Neuteilen ausgestattet und besitzt eine verbesserte interne Aufteilung.
Aufbau
Die Philosophie lautet bei beiden Pedalen eindeutig: Weniger ist mehr. Fuzz und Chorus sind in soliden Hammond 1590A Gehäusen untergebracht, die gerade mal 9x3x4 cm groß sind. Damit finden sie auf nahezu jedem noch so überfüllten Pedalboard Platz. Trotzdem kommen diese Kistchen nicht klapprig daher und machen einen widerstandsfähigen, roadtauglichen Eindruck.
Der mechanische Aufbau der beiden Effekte ist relativ ähnlich. An der Oberseite befindet sich eine Boss-Style 9V-Buchse, die mit jedem ordentlichen Standard-Netzteil die alleinige Stromversorgung übernimmt. Das hier kein Platz für Batterien ist, wird spätestens beim Abnehmen der Chorus-Bodenplatte klar. Einen so komplexen Effekt ohne SMD-Bauteile auf so engem Raum unterzubringen, ist schon eine Kunst. Die Buchsen für Gitarre und Amp sind klassisch rechts und links angeordnet, auch hier gibt die enge Bauform die Position vor – die Buchsen sind versetzt verschraubt. Der robuste 3PDT-Footswitch ermöglicht eine saubere True-Bypass Umschaltung inklusive LED.
Beide Stompboxes verfügen über zwei Regler mit hochwertigen Potiknöpfen. Die Kistchen sind insgesamt sehr sauber verarbeitet, das Innenleben ist tadellos verdrahtet. Alle innen abstehenden Bauteile wurden akribisch isoliert, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Das neue polierte Alufinish wirkt in Kombination mit der Gravur-Beschriftung und den matten Aluknöpfen natürlich noch eine Runde exklusiver als die alte Version mit ihrer Standard-Lackierung.