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Test: Elite Acoustics D6-8 Akustikgitarrenverstärker

Von wegen nur Akustikgitarre!

4. November 2018
Elite Acoustics D6-8 Akustikgitarrenverstärker

Elite Acoustics D6-8 Akustikgitarrenverstärker

Die Akustikgitarre scheint die neue E-Gitarre zu sein, zumindest wenn es um den Bereich ihrer Verstärkung geht. Während der Großteil der neu erscheinenden E-Gitarrenverstärker im Prinzip das völlig ausgereizte Konzept lediglich in Sachen Transportabilität und „wie-nahe-komme-ich-an-den-Klang-eines-High-End-Vollröhren-Topteils-bei-minimalen-Produktionskosten“ nivelliert, starteten gleich mehrere Spezialisten im Akustikgitarrenbereich durch und etablierten in den vergangenen Jahren eine ganz neue Spezies in Sachen Verstärkerkonstruktion. In diesem Segment befindet sich auch der zum Test vorliegende Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier, wobei die Reduzierung seines Einsatzbereichs auf die akustische Gitarre zu begrenzen ein großer Fehler wäre.

Das Konzept des Elite Acoustics D6-8

Wie auch viele andere Akustikgitarrenverstärker macht sich der Elite Acoustics D6-8 die Tatsache zunutze, dass es bei der Verstärkung einer akustischen Gitarre ausschließlich um eine verzerrungsfreie Verstärkung eines Signals geht. Da dieses Prinzip außer bei einer E-Gitarre und ggf. noch einem E-Bass auf jedes andere Instrument ebenfalls zutrifft, wäre es doch sehr sinnvoll, den Verstärker als Micro-PA zu konzipieren, um bei Bedarf zusätzliche Klangquellen wie Gesang, Keyboards, MP3-Quellen und wie in diesem Fall Einspielungen über Bluetooth einzuspeisen und zu verstärken.

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Um dem User zusätzlich noch die absolute Freiheit in Sachen Einsatzbereich zu ermöglichen, wurde der Elite Acoustics D6-8 mit einem 5000 mA Akku ausgerüstet, der laut Hersteller einen Betrieb bis zu 8 Stunden ohne Netzteil ermöglicht, was gerade Straßenmusiker oder Gartenpartyfreunde erfreuen wird. Mittels einer vierstelligen Anzeige auf der Rückseite des Gehäuses wird der User über den Ladezustand informiert. Um das System zu laden, liegen dem Verstärker ein 12V DC Netzteil, ein Netzkabel und ein DC-Kabel für den KFZ-Adapter bei.

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier - Aufsicht

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier – Aufsicht

Die Konstruktion des Elite Acoustics D6-8

„Designed, assembled and tested in California, USA“, prangt auf der Rückseite des Gehäuses, was zum einen überrascht, auf der anderen Seite auch den Ladenpreis von 899,- Euro erklärt. Für einen 40 Watt starken Multifunktions-Verstärker kein Preis für Schnappatmung, aber doch deutlich über entsprechender China-Ware. Mit den Abmessungen 27,7 cm x 26 cm x 41,7 cm ist der Hochkantquader wirklich sehr transportabel, das durch den Akku vergleichsweise hohe Gewicht von 12,7 kg hingegen zerrt ganz schön am Metallbügel, an dem das Produkt getragen werden kann.

Übertragen werden die Signale über die Kombination eines 8 Zoll Basslautsprechers und eines 1 Zoll Seidenkalotten-Hochtöners. Für den Hochständerbetrieb ist zudem auf der Unterseite des Gehäuses ein 35 mm Flansch verbaut. Verarbeitungstechnisch ist das aus MDF bestehende und mit schwarzen Vinyl überzogene Gehäuse sehr sauber und farblich geschmackvoll ausgeführt.

Bei dem Elite Acoustics D6-8 handelt es sich um eine sechskanalige, portable Mini-PA, die zusätzlich über Bluetooth und einen Digitalmixer mit 1,5″ LC-Farbdisplay verfügt. Ein intern verbautes FX-Gerät liefert bei Bedarf zudem noch die Effekte Noise Gate, Compressor, EQ, Reverb, Chorus und Delay. Zudem kann man zehn unterschiedliche Mixersettings abspeichern, die zusätzlich über die MIDI Schnittstelle In/Out verwaltet werden können.

Folgende Anschlüsse stehen zur Verfügung:

  • CH1/CH2: Input Instrument (6,3 mm Klinke) – Line (6,3 mm Stereoklinke) – Mic (XLR)
  • CH3/CH4: Line (6,3 mm Stereoklinke) – Mic (XLR)
  • CH5 CH6: Left/Right Stereo-Input (6,3 mm Stereoklinke)
  • AUX In (3,5 mm Stereoklinke)

Die ersten vier Kanäle können zudem mittels Schalter gemutet werden und verfügen über einen PAD-Switch für sehr leistungsstarke Signale. Ob der Kanal gemutet wurde, kann man zudem optisch über eine LED neben dem Schalter erkennen. Auch verfügt das System über 48 V Phantomspeisung für die ersten vier Kanäle, die ebenfalls mittels eines Schalters aktiviert werden kann. Für den Anschluss weiterer Endstufen oder die Einspeisung in entsprechende PA-Systeme verfügt das System noch über die Ausgänge Monitor Right Output (6,3 mm Stereoklinke), Direct Out Left/Right (XLR), AUX Send 1 und AUX Send 2 (6,3 mm Stereoklinke).

Aufgrund der mehrfach ausgelegten Eingänge zzgl. der Kanäle 5/6, Bluetooth und AUX in über Miniklinke gibt es nun wahrlich kaum ein Instrument, das der Elite Acoustics D6-8 nicht handhaben könnte. Mehr noch, sollte man mit einer moderaten Lautstärke auskommen, könnte sogar eine drei- bis vierköpfige Akustikband zzgl. Backingtracks über diesen Multifunktionsamp verwaltet werden können. Auch externe FX-Geräte können über die entsprechende Aux-Sends angesteuert werden und sollte die Lautstärke einmal nicht ausreichen, können über die entsprechenden Main-Outs problemlos weitere Endstufen oder Aktivsysteme angesteuert werden.

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Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier - Rueckseite

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier – Rückseite

Auf der Oberseite des Gehäuses befindet sich die eigentliche Weiterentwicklung des Elite Acoustics D6-8 gegenüber seinen Vorgängern. Hier befinden sich sechs Schalter, fünf Drehregler nebst Push-Funktionen und ein 1,5 Zoll großes Farbdisplay, die allesamt die Steuereinheiten des intern verbauten Digitalmischers darstellen. Jeder Kanal kann hier individuell editiert, gespeichert und abgerufen werden, was eine vergleichsweise hohe Flexibilität für ein Produkt dieser Kategorie bietet. Hier verstecken sich auch die jeweiligen Filtereinheiten, die sich sonst zumeist neben der Eingangssektion verbergen.

Die komplette Signalverwaltung auf einem Display zu verwalten, mag den einen oder anderen zunächst etwas verwirren, gehen die meisten Akustikgitarrenverstärker doch klassisch analog zu Werke. Hat man sich aber erst einmal mit dem System vertraut gemacht, geht die eigentliche Einstellarbeit sehr zügig von der Hand, zumal man sich in Sachen Menüführung mittlerweile ja schon bei jedem Multieffektgerät damit auseinandersetzen muss.

Prinzipiell ist der Elite Acoustics D6-8 als ein Stereogerät aufgebaut, was natürlich nur bei einem oder mehreren zusätzlichen Lautsprechern zum Einsatz kommt. Auch können die entsprechenden XLR-Outs durch den Digitalmixer separat verwaltet werden, je nachdem ob man mittels Daisy-Chain den gesamten Mix inkl. EQs etc. weiterleiten möchte oder ob man einen neutralen Sound für einen unabhängigen FOH-Sound verwalten möchte. Eine sehr sinnvolle Beschallung wäre ebenfalls die Nutzung des Elite Acoustics D6-8 als Bühnenmonitor und die eigentliche Verstärkung über zwei Aktivboxen an den Bühnenseiten, so kann man den Sound an beliebig große Hallen anpassen.

Der Elite Acoustics D6-8 in der Praxis

Die Vorgehensweise für die Signalverwaltung ist im Prinzip recht einfach. Amp verkabeln, Gain einstellen und auf dem Display überprüfen (-12 dB ist ein guter Basiswert), EQ einstellen und bei Bedarf entsprechend Effekte addieren, fertig. Ich gebe zu, eine perfekte Einstellung der einzelnen Kanäle erfordert schon einiges an Wissen und Erfahrung, allein der parametrische EQ wird schon ca. 90 % aller User überfordern, aber die Verwaltung der Signale ist tatsächlich genauso übersichtlich wie im ersten Satz beschrieben. Hat man den gewünschten Sound gefunden, kann man bei Bedarf über die Mastersektion mittels einer Dreiband-Klangregelung den Gesamtsound noch etwas nachjustieren.

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier - Unterseite

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier – Unterseite

Nach all der sehr flexiblen Signalverwaltung kommen wir nun zum entscheidenden Punkt, wie klingt der Amp denn nun? Ich will es mal diplomatisch ausdrücken. Während die Signalverwaltung und das Konzept des Elite Acoustics D6-8 begeistern, klingt der Lautsprecherbereich eher durchschnittlich. Der Basslautsprecher liefert für einen Achtzöller sogar einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad und weiß zu überzeugen, der Schwachpunkt hingegen ist der Hochtöner.

Wie auch bei seinen Vorgängern, klingt der Hochtonbereich recht harsch und wird dezent beißend wiedergegeben, was den Gesamtklang des Verstärkers etwas schmälert. Auch die Rücknahme des Hochtonbereichs kann den Grundklang nicht wirklich entschärfen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, es ist nicht so, dass der Verstärker schlecht klingt, aber aufgrund des sehr guten Konzeptes hätte man sich vielleicht doch einen Hochtonklang gewünscht, wie er z. B. bei dem Era 1 oder 2 von Hughes & Kettner geboten wird.

Mit einer Leistung von 40 Watt ist das System natürlich auch recht schnell an der Belastungsgrenze angelangt. Für eine kleine Kneipe auf einem Hochständer montiert dürfte der Schalldruck durchaus für eine dezente Performance bei einem disziplinierten Publikum ausreichen, vorausgesetzt, man überträgt keine Backingtracks mit Tiefbassanteil, sondern stützt sich primär auf die Instrumente Akustikgitarre und Gesang. Für eine Clubbeschallung hingegen bedarf es weiterer Leistungsstützen, die aber, wie bereits erwähnt, hervorragend vom Elite Acoustics D6-8 bedient werden.

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier - Zubehoer

Elite Acoustics D6-8 Acoustic Amplifier – Zubehör

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Fazit

Mit dem Elite Acoustics D6-8 vereint der amerikanische Hersteller ein hervorragendes Konzept mit sehr flexibler Signalverwaltung in einem übersichtlichen Gehäuse. Nahezu jede Signalquelle kann verarbeitet und aufgrund des Digitalmixers sehr praxisgerecht verwaltet werden.

Wer mit dem harschen Klang des Hochtöners leben kann, sollte das Produkt auf jeden Fall einmal antesten.

Plus

  • Konzeption
  • Ausstattung
  • Akkubetrieb
  • Flexibilität

Preis

  • Ladenpreis: 899,- Euro
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